Fanfic: Eine Geschichte / Die Sprache des Auges

Untertitel: Es passiert nie mehr als einmal im Leben und lässt uns nie wieder los

Kapitel: Revanche der Liebe

Ich kaufte ein sportlich geschnittenes, schwarzes Shirt aus atmungsaktiver Mikrofaser (?!)... In Yamis Größe. Denn das sollte mein Geburtstagsgeschenk an ihn werden. Im Geschäft ließ ich es hübsch verpacken. Auf dem Weg nach Hause steckte ich es mit einer Geburtstagskarte ohne Unterschrift in Yamis Briefkasten.

Zu Hause las ich dann dieses Buch weiter, das ich von irgend jemandem empfohlen bekommen hatte. Aber daran fand ich wirklich nichts Besonderes.

Nach einiger Zeit legte ich gelangweilt das Buch aus der Hand und ging wieder in den Park spazieren.

Es war Anfang April, der Frühling machte sich von Tag zu Tag bemerkbar. Zartgrüne Blätter und frische Wiese, ein sanfter blauer Himmel. Die Natur erwachte zum neuen Leben.

An einer Bank erkannte ich Yami. (Was für ein Zufall...) Warum ausgerechnet heute? Ich versuchte noch schnell abzubiegen, bevor er mich sah, aber es war bereits zu spät.

Er blickte auf, direkt in meinen Augen.

Ich lächelte etwas krampfhaft und wollte mich aus dem Staub machen, da stand er auf und kam mir entgegen.

„Willst du mir an meinem Geburtstag nicht ein Bisschen Gesellschaft leisten, Mariko?“

Ich hatte wohl keine andere Wahl, denn ich musste gewisse Schulden der Vergangenheit begleichen. (Außerdem wolltest du es doch auch?!)

Wortlos folgte ich Yami zu seiner Wohnung.

In der Wohnung sah fast alles noch genau so wie früher. An der Garderobe hing meine rote Mantel und ein unangenehmes Gefühl überkam mich. (Warum unangenehm? Waren doch schöne Erinnerungen, ODER?)

„Hier ist noch etwas, was dir gehört.“, sagte Yami und deutete auf die Mantel. „Nimm sie mit, wenn du willst...

Übrigens, danke für dein Geschenk.“

Er lächelte ein vieldeutiges Lächeln. Also wusste er, dass es von mir war. Wie sollte es auch anders sein... (sehr einsichtig)

„Ich hatte keine Lust auf Kuchen und Sekt“, blickte mich Yami an. Denn der Tisch war leer. „Aber ich kann uns Pizza machen.“

„Warum feierst du deinen Geburtstag nicht ein Bisschen?“, fragte ich so aus Gewohnheit. (Irgendwie fällt dir nicht gerade etwas Originelles ein...)

„Weil es für mich keinen besonderen Grund dafür gab.“, erwiderte er selbstironisch. „Du müsstest es doch selbst wissen.“

Wir aßen Pizza, dabei ließ Yami eine leicht melancholische Melodie laufen.

„Warum bist du einfach weggegangen?“

Diese Frage musste irgendwann kommen.

„Tut mir leid...Ich war einfach zu durcheinander und hatte zu viel getrunken...“, ich suchte fieberhaft nach Erklärungen. „Sei mir bitte nicht böse, ich wusste nicht was ich da tat...“

„Hast du mich geliebt?“, fragte er nur. „In dem Moment als du mich geküsst hast?“

Wieder so eine schwierige Frage... (Was ist daran so schwierig?! Du liebst ihn doch! Gib's doch endlich zu!)

Aber warum denn schwierig? (Genau!) Natürlich habe ich ihn geliebt...Was sage ich denn da...Ich liebe ihn doch immer noch! (Haarscharf erkannt... Gut...)

Ohne meine Antwort abzuwarten, packte er mich plötzlich bei den Armen und küsste mich. (Das ist wirklich umwerfend~)

Ich bekam das Gefühl, dass mich mein Verstand in Lichtgeschwindigkeit verließ. (Ähm... Hattest du überhaupt welche?)

Es war wie in einem Traum. Ich stand unter Hypnose. Seine Berührungen durchbrach all meine Verteidigungslinien. Jeder Widerstand war zwecklos.

„Ich lasse dich dieses Mal nicht mehr gehen.“, sagte er. „Dafür werde ich sorgen.“

Ohne zu wissen wie es geschehen konnte umarmte ich ihn bereits und küsste ihn zurück.

Ich liebe ihn. Ich liebe seine Berührungen. Ich liebe seinen Körper und seine Seele. Ich will ihn spüren und nie wieder loslassen.

Ich will ihn. Ich will die Unendlichkeit durchbrechen.

Ich hatte das Gefühl zu schmelzen. Ich verschmolz mit ihm. Körperlich und seelisch.

So fühlte sich das Glück also an.

Mein Glück hielt ich in den Armen und ich würde es nie wieder loslassen.

...

Yami sagte mir, dass er mich liebte. Und dass ich ihn nie wieder so einfach im Stich lassen durfte, wie damals.

„Du hattest mir damit wirklich weh getan, weißt du?“

Ich versprach, ihn nie wieder zu verlassen. Aber ich wusste nicht, ob ich mein Versprechen auch halten könnte.

Das Glück machte einen Menschen noch zerbrechlicher und verletzlicher. Ich brauchte das Glück, aber nicht diese Sensibilität. Denn die hatte ich im Überfluss.

Ich genoss das Leben, als wäre jeder Tag mein letzter gewesen.

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