Fanfic: Acid Test
Untertitel: oder: Ich höre noch immer diese Worte
Kapitel: Say it again
So, erst mal viel Spaß beim lesen!
Acid Test
(oder: Ich höre noch immer diese Worte...)
Durch das Piepsen war sie aufgewacht. Mitten in der Nacht fing es in dem Haus mit einem Schlag das Piepsen an. Sie seufzte, setzte sich langsam in ihrem Bett auf. Noch immer war sie im Halbschlaf, sie war nun mal völlig abrupt aus ihren Schlaf gerissen worden. Ihr Blick war noch leicht getrübt, als sie zu ihrem Wecker sah. Drei Uhr nachts, das Piepsen hatte zwar inzwischen aufgehört, aber jetzt wurde sie langsam wach. So schnell würde sie auf jeden Fall nicht mehr einschlafen. Sie schüttelte den Kopf, um den letzten Rest der Müdigkeit zu vertreiben. Noch einmal gähnte sie, stand dann auf. Ein leichtes Frösteln überkam sie, während sie leise ihr Zimmer verlies und in den Flur ging. Im Haus war es totenstill. Sie wollte eigentlich ins Wohnzimmer gehen um dort ein wenig zu lesen, dabei musste sie allerdings an Conan’s Zimmer (Anmerkung: Na, jetzt wissen wir ja alle, wo wir uns befinden XD. Natürlich bei Ran zu Hause) vorbei. Vielleicht war es eine ungute Vorahnung, eventuell auch nur reines Interesse.... Im Nachhinein konnte sie es nicht mehr sagen, weshalb sie stehen blieb und kurz an der Tür lauschte. Hatte sie nur wissen wollen, ob Conan schlief? Oder war es ganz anders gewesen. Hatte sie dieses Piepsen etwa gleich unbewusst mit der Ursache in Zusammenhang gebracht und wollte wissen, ob sie Recht hatte? Definitiv schlief der kleine Junge nicht. Nein, er war wach, und sie konnte hören, wie er leise sprach.... „Weißt du, wie spät es ist!“ Ran war sich ganz sicher, dass es dieses verrückte Handy gewesen war, was da gepiepst hatte. Dieses Handy im Ohrringformat. Immerhin kannte sie diese technische Meisterleistung, sie wusste auch, dass Conan sie meistens, wenn nicht sogar immer, bei sich hatte. Und dieses Piepsen hatte sie geweckt. Sie konnte nicht mehr anders, musste an der Tür stehen bleiben und weiter lauschen. Immerhin passierte es ja nicht jeden Tag, dass man um drei Uhr aufgeweckt wurde, was durch einen Anruf verursacht wurde. Sie stand da an der Tür, versuchte etwas zu hören, aber in Conan’s Zimmer passierte erst mal nichts. Vermutlich hörte er dem Anrufer erst mal in ruhe zu. Als sie so vor der Tür wartete, überkam sie wieder so ein komisches Gefühl.... In letzter Zeit war es immer öfters da. Immer, wenn sie über Conan nachdachte... Jedes mal, wenn sie sich fragte, warum er sie die ganze Zeit über anlog, und ihr noch immer ins Gesicht sehen konnte. Oh ja, sie wusste es.... Sie wusste alles, zumindest was Conan’s wahre Identität anbetraf. Es war ja nur Zufall gewesen, das eine mal bei der Fallaufklärung. Nicht mehr.... Irgendwie hatte sie gesehen, wie er diese Uhr benutzte, irgendetwas abfeuerte und ihr Vater daraufhin wieder in diesen Halbschlaf verfiel. Danach hatte sie aus den Augenwinkeln beobachtet, wie er den Fall aufklärte. Die Sache war klar, er konnte sie nicht mehr täuschen. Da half auch keine kurze Rückverwandlung mehr, sie hatte ihn enttarnt. Und jetzt blieb ihr nur eine Möglichkeit, nämlich abzuwarten. Sie wollte ihn nicht beunruhigen, indem sie ihm sagte, dass sie über alles bescheit wusste. Er hatte sicherlich seine Gründe, ihr noch nicht die Wahrheit gesagt zu haben. Aber irgendwie verletzte sie es doch. Sie gab es aber nur ungern zu.
„Warum denn bitte schön gerade jetzt?“, Conan hörte sich noch immer etwas verschlafen an, aber auch ein wenig überrascht. Ran lehnte sich gegen die Tür, seufzte.... Sie spionierte ihm hinterher, obwohl sie es um ehrlich zu sein, gar nicht wollte. Sie vertraute ihm doch, aber sie hatte doch Angst um ihn. „Na schön, ich komme!“, kam es aus Conan’s Zimmer. Ran raffte sich wieder auf, ging weiter, ins Wohnzimmer.... Sie hatte noch nicht mal das Licht angemacht, als sie schon Conan’s Tür hörte.... Erst das vorsichtige Öffnen, dann das achtsame Schließen. Sie schluckte, versuchte das schlechte Gefühl, welches sich in ihr breit machte zu unterdrücken. Sie hörte die Schritte, die Eilig zur Haustür gingen.... Ein wenig Rascheln, vermutlich, wie er schnell seine Schuhe anzog. Warum wollte er jetzt, um diese unchristliche Zeit weggehen? Noch zögerte sie, weiterhin wusste sie nicht, was sie überhaupt tun wollte. Ihn folgen? Hier bleiben? Conan, nein Shinichi, war doch wirklich alt genug, um auf sich selbst aufzupassen. Aber er war genau betrachtet im Moment im Körper eines 7-jährigen Jungens gefangen, er war nicht der 17-jährige Oberschüler, der durchaus auch mal in eine etwas gefährlichere Situation geraten konnte. Nein, er war jetzt ein kleiner Junge, der realistisch betrachte ab und zu Hilfe brauchte. Aber er würde sie sicher nicht annehmen wollen, er würde sagen, er würde gleich wieder da sein, und doch alleine losgehen. Er würde sie nicht einweihen, egal wie sehr sie es sich doch wünschte. Ihn zu bitten, sie mitzunehmen würde definitiv nichts bringen, das wäre völlig sinnlos. es blieben also wirklich nur noch zwei Möglichkeiten übrig. Folgen – oder hier bleiben und abwarten. 50 zu 50... Und jetzt? Was wäre nun das richtige, gab es überhaupt richtig und falsch? War es nicht egal was sie tat? War es nicht falsch ihm zu folgen, und somit Gefahr zu laufen entdeckt zu werden und ihn dadurch zu verunsichern? Aber es war doch auch ein großer Fehler trotz all dieser Bedenken hier zu bleiben und abzuwarten. Vor allem hatte sie wieder dieses ungute Gefühl, an das sie sich noch so gut erinnern konnte. Nämlich genau das gleiche wie damals im Topical Land. Exakt dasselbe.... Dieses Gefühl, welches ihr sagte, dass etwas Schlimmes passieren würde. Genau wie damals als Shinichi verschwand und Conan auftauchte. Ein und dieselbe Person – aber doch so verschieden. Das Rascheln auf dem Flur war verstummt, kurz war es noch mal still. So als würde er noch mal inne halten und sich ein weiteres mal, eventuell auch ein letztes mal umsehen. Dann gingen die Schritte zur Haustür, die wieder sehr bedachtsam geöffnet wurde. Noch immer war sie nicht hundertprozentig davon überzeugt, was jetzt zu tun war.
Was war das Ende vom Lied? Sie war ihm nachgelaufen. Wie konnte dieser kleine Bengel nur so schnell laufen, fragte sie sich immer wieder, während sie ihm in den Straßen hinterher rannte. Ein paar mal, hätte sie ihn beinahe verloren, ab und zu lief sie sogar Gefahr, von ihm gesehen zu werden. Während sie ihm folgte, setzte ein leichter Nieselregen ein, ein Blick gen Himmel verriet, dass es in absehbarer Zeit mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit das Schütten anfangen würde. Und noch immer lief sie ihm hinterher. Inzwischen waren sicherlich schon gut fünfzehn Minuten vergangen, seit sie ihr Haus verlassen hatte. Wo wollte Conan nur hin, und nicht zu vergessen, mit wem wollte er sich treffen. Fragen über Fragen und keine Antworten. So schnell würde sie bestimmt auch keine bekommen, nicht bevor sie angekommen waren. Aber dann waren die Fragen ja überflüssig. Inzwischen waren sie von den Hauptstraßen etwas abgewichen und liefen nunmehr durch kleinere Straßen, die sie schon fast als Gassen bezeichnen würde. Sie hielt immer mehr Abstand zu ihm, irgendetwas sagte ihr, dass sie bald dort waren, wohin Conan wollte. Intuition.... Und auf die verließ sie sich auch. Immer wieder blickte sie dreimal um die Ecke, hinter der Shinichi kurz davor verschwunden war. Allerdings nur zwei oder dreimal...., denn dann hatte sie ihn kurz aus den Augen verloren. Sie wusste nicht mehr, wo er steckte, hatte zu lange hinter der Ecke gewartet. Am liebsten hätte sie seinen Namen gerufen, hätte laut geschrieen. Aber das durfte sie nicht, dann würde sie auffallen, und das wollte sie ja wirklich nicht. Sie wollte ihn doch heimlich folgen, so, dass er sich keine Sorgen machen musste. Das einzige was sie beabsichtigte, war doch, ihm im Ernstfall zu helfen, wenn er selbst nicht mehr weiter wusste. Mehr konnte und wollte sie doch gar nicht tun. Und wenn das bedeutete, dass sie ihn hinterher spionieren musste, dann würde sie das nun mal tun. Sie strebte nicht wieder an, ihn wie im Topical Land einfach so zu verlieren. Nein, einmal hatte ihr in jedem Fall gereicht. Einmal und nie wieder wollte sie sich so hilflos und verlassen vorkommen. Sie schritt bedacht in die Gasse, in der er ihr entwichen war. Wiederholt sah sie sich des Öfteren zu beiden Seiten um, durfte nichts nicht bemerken. Sie musste ihn einfach wiederfinden....
„Keine letzten Worte Kudo?“, hörte sie von rechts, noch während sie sich dorthin umdrehte hörte sie den Schuss.... Der Knall, wie er die Stille der Nacht zerriss. Vor ihren Augen spielte sich, obwohl sie ja nicht genau wusste, was gerade passiert war, ein schreckliches Szenario ab.... Sie stand, den Blick starr nach vorne gerichtet in der Gasse und ihr war, als würde sie sehen, was etwas weiter vorne, rechts hinter der Ecke passiert war.... Conan.... Die Gasse verschwamm, wurde immer undeutlicher, die Zeit schien zu stehen! Kein Lüftchen regte sich mehr... Es war still! Totenstill! Hätte sie nicht vor wenigen Sekunden selbst noch den Schuss gehört, würde sie es jetzt mit Sicherheit bezweifeln. Es war doch so friedlich so.... so mucksmäuschenstill. War das vorhin vielleicht doch nur eine Illusion gewesen? Es musste so sein, das Gegenteil durfte einfach nicht wahr sein.... Das wäre zu schrecklich, nicht vorzustellen. Schnell wollte sie diese Schreckensvision vor ihrem inneren Auge loswerden, sie probierte sie zu ignorieren. Ihr Herz fing an zu rasen... Sie hörte das Pochen in ihren Kopf. Am liebsten wäre sie jetzt hier auf den Boden zusammengesunken, hätte die Augen geschlossen und die Ohren zugehalten. Sie wollte nichts mehr zu sich durchdringen lassen.... Sie wollte nicht, dass diese Illusion, die sie sich versuchte zu schaffen, sich urplötzlich, durch eine falsche Bewegung, ein falsches Geräusch in Luft auflöste. Doch sie konnte nicht.... Sie zitterte am ganzen