Fanfic: Look for the girl with the broken smile
Untertitel: Their broken smile
Kapitel: My broken smile
Jeden Tag komme ich in die Schule. Ich hasse diese blöde Schulpflicht. Was soll es denn bitte groß bringen, von Fremden irgendeinen Mist zu lernen, den man dann später gar nicht mehr benötigt? Und was mich wohl am meisten annervt, ist immer noch die Tatsache von tausend Leuten umringt zu sein, weil diese mich für besonders schön, klug, witzig und interessant halten … Wie komme die nur auf einen solchen Unsinn? Immer zeige ich dieses falsche Lächeln und sogar mein Lachen ist nur gestellt, aber auffallen tut es keinem …
Doch, einer Person scheint es aufzufallen … Dir … Immer wenn ich zu dir komme, durchbohrt mich kurzzeitig dein Blick, doch rasch wendest du diesen immer fort. Dein schönes braunes Haar und deine matten grünen Augen haben mich schon lange verzaubert … Auch wenn du nicht so groß und stark bist, wie viele der Jungs die mich umschwärmen, habe ich doch vom ersten Tag an, ein Auge auf dich geworden.
Irgendwie fühle ich mich komisch, als würde mich jemand beobachten, also drehe ich mich um und tatsächlich! Du! Du schaust mich an, mit deinen schönen Augen … Soll ich lächeln? Guckst du überhaupt mich an? Selbst wenn dein Blick nicht mir galt, so werde ich trotzdem zu dir lächeln und deine Reaktion freudig abwarten. Und schon ist es geschehen, auf falsche Weise habe ich dich mit meinem gebrochenen Äußeren angelächelt. Hast du es überhaupt gesehen? Auf alle Fälle hast du dich recht schnell weggedreht und dich wieder deinen Freunden gewidmet … Nun gut, mache ich es dir gleich.
Im Unterricht beteiligst du dich immer schleppend, währenddessen ich mich fast nur melde und was beitrage. Meine liebste Ansprache war immer noch die über Firmen, mit den Worten: „Geld alleine macht nicht glücklich.“
Schade dass mein Vater diese Worte nicht gehört hat … Ob er wütend geworden wäre? Mir eigentlich auch egal, aber ich merkte, dass du mir Aufmerksam zugehört hast und mich angestarrt hast … Manchmal wünsche ich mir ganz im geheimen, dass du mich gerade anblickst … Gut, dass du nicht weißt, wie gerne ich dich habe.
Schließlich ist die Schule zu Ende und ich weiß, dass wir uns erst am nächsten tag wieder über den Weg laufen werden. Traurig und enttäuscht mache ich mich also auf den Heimweg und schon nach einigen Metern erreiche ich das große Anwesen meines Vaters. Oh Gott, wie sehr hasse ich dieses Haus? Es ist immer so leer und still … Abermals lächle ich falsch, denn eine der Bediensteten kommt vorbei. Ob sie es merkt? Nein, meine Gebrochenheit bleibt unentdeckt.
Nach einem recht lauten Seufzer gehe ich rein und zugleich hinauf in mein geräumiges Gemach. Erschöpft lasse ich mich auf meine weiche Bettung fallen, meine Gedanken sind dabei bei dir. Ich frage mich immer noch, ob dir aufgefallen ist, dass ich für dich gelächelt habe und wenn es auch nicht echt war … Am liebsten würde ich aufstehen und zu dir laufen, dich fragen, ob es dir aufgefallen ist, aber dazu fehlt mir der Mut. Was sollte ich auch sagen, wenn du die Tür öffnest …?
Ich wende mich einmal, damit ich auf meiner Seite liegen kann, die doch etwas schmerzt. Im Turnunterricht bin ich doch etwas unglücklich gelandet, als ich vom Reck wollte. Der Lehrer hat nicht aufgepasst und die andere Mädchen konnten nicht rechtzeitig zu mir laufen, schon lag ich auf den Boden.
Einige Wochen lag ich im Krankenhaus, da 2 oder 3 Rippen gebrochen waren. Nun soll angeblich alles verheilt sein, aber immer wenn ich die rechte Seite belaste, schmerzt es ungemein. Hast du eigentlich gesehen wie ich gefallen bin? Hast du dir vielleicht sogar ein wenig Sorgen gemacht? Selbst wenn es nicht so sein sollte, stelle ich mir einfach vor, dass du dich gesorgt hast, dann geht’s auch …
Ich schließe langsam meine Lider, nun kann ich dich deutlich vor mir sehen. Du erscheinst manchmal doch auch ziemlich gebrochen und einsam … Zumindest auf mich. Wir sind uns ähnlicher als die Anderen bemerken. Ich mag es, wie dir dein Pony das eine Auge verdeckt und wenn einzelne Strähnen im Wind wehen, langsam und behutsam gewogen werden.
Meistens bist du mit einigen anderen Jungs zusammen, sie gehen in unsere Klasse. Mit einen von ihnen habe ich mich sogar öfters getroffen, er meinte, er würde dir sehr viel über mich erzählen, stimmt das?
Ein weiteres Wenden meinerseits und schon liege ich auf der heilen Seite, blickend aus dem gläsernen Fenster, das sich vor mir weit zu erstrecken scheint. Ich liebe diese Aussicht, von meinem Bett oder von der Fensterbank aus. Ich kann immer den schönen Himmel betrachten und wenn es regnet und stürmt, betrachte ich den großen Baum, der vor meinem Fenster weit hinauf wächst. Es ist ein Kirschblütenbaum, der im Frühling so schön rosa erstrahlt und wenn dann ein Windhauch kommt, weht er die schönen Blüten fort, lässt sie vor meinen Augen tanzen. Am liebsten würde ich dir das mal zeigen…
Somit wird mir Essen ins Zimmer gebracht. Eigentlich habe ich gar keinen Hunger, aber wenn ich nichts esse, sagen die Hausmädchen es meinem Vater und dann bekomme ich sehr großen Ärger. Oftmals erhebt er sogar seine Hand gegen mich! MICH! Seine eigene Tochter, kannst du dir das vorstellen? Also beginne ich die Kost zu essen, es schmeckt auf alle Fälle, doch es ist viel zuviel für mich… Was erwarten die bloß von mir? Viel habe ich noch nie gegessen und schon gar nicht auf einmal. Soviel, wie die mir kochen esse ich nicht mal über den Tag verteilt.
Als ich fertig bin, setze ich mich an meinen hölzernen Schreibtisch. Irgendwie verfolgt mich ein seltsames Gefühl, als wäre dir etwas passiert oder besser, als würde dir gerade etwas passieren. Aber ich weiß ja nicht, ob es nur Einbildung ist oder ob dir wirklich etwas zustößt. Also beginne ich nachdenklich meine Hausaufgaben auf die Tischplatte zulegen. Im Anschluss noch den ganzen Schreibkram.
Auf meinem Nacken bildet sich eine Gänsehaut, ich fühle mich unwohl. Trotzdem nehme ich ganz gelassen den Füller in die Hand und fange an, meine Hausaugaben zu machen. Zuerst Mathematik, ja, denn ich liebe dieses Fach sehr, doch so sehr wie dich natürlich nicht! Wieso muss ich nur die ganze Zeit an dich denken? So kann ich mich einfach nicht konzentrieren! Also donnre ich das Heft zu und schmeiß es voll Wut an die Wand! Aggressiv war ich schon immer …
Nach wenigen Minuten beruhige ich mich schließlich wieder und nehme behutsam das geworfene Heft, legend auf den Tisch, ordentlich und sauber. Dein Freund sagte mir mal, dass du auch so Ordnungsvoll lebst, ich frage mich, ob das wirklich der Wahrheit entspricht. Die meisten Jungs leben doch eher im Chaos. Ich blicke auf den halbvollen Teller und da fällt mir doch auch gleich ein, dass man mir erzählte, dass du nicht mal kochen kannst. Wie seltsam … Alles hier erinnert mich an dich!
Abermals lasse ich mich auf meinem Bett nieder, diesmal blicke ich allerdings an die weiße Decke, mein Wunsch ist, dass du nun neben mir bist … Da fällt mir wieder eine Rede in der Schule ein, die ich doch selbst führte … Das Thema weiß ich nicht mehr, aber ich sagte auf alle Fälle: „Pass auf was du dir wünscht, denn es könnte in Erfüllung gehen.“
Ja, ich sollte wirklich aufpassen, denn vielleicht bist du ja gar nicht so toll, wie ich mir dir vorstelle… Immer zu frage ich mich, wie du denn wirklich so bist, wenn ich mit dir reden würde …
Plötzlich ist eine der Bediensteten rein gekommen! Ich habe mich echt erschreckt. Sie meinte, da wäre ein Besucher für mich gekommen. Wer das wohl sein mag? Ich erwarte doch gar keinen Besuch und sowieso bekomme ich eigentlich nie Besuch und wenn ich mich mit jemanden treffe, gehe ich zu diesem nach Hause, weil ich dieses Anwesen einfach nicht leiden kann und alle immer so beeindruckt sind. Es ist einfach nur nervig, immer zu hören, wie sehr man doch beneidet wird. Ich finde eh, dass man so was vollkommen Grundlos macht. Was ist so toll an diesem Haus? Es ist Einsam, mehr nicht …
Also erhebe ich mich schleppend von meinem Bett, um zu gucken, wer denn da gekommen ist. Und als ich die Treppe hinabsteige erblicke ich dich. Ja, dich! Was machst du nur hier? Damit hatte ich gar nicht gerechnet. Nun lächle ich noch mal, nur für dich, denn ich weiß, dass du es diesmal auf alle Fälle siehst, egal wie unehrlich es ist. Aber was müssen meine Augen da sehen? Du bist ja verletzt! Was wohl passiert ist? Aber darüber kann man später immer noch reden, denke ich, also bitte ich dich Platz zu nehmen, währenddessen ich die Stufen wieder hoch laufen ins Bad.
Hier herrscht doch immer Chaos und das nur, weil mein Bruder auch manchmal in dieses Zimmer geht. Meist ist er selbst ordentlich, aber wenn es um die Sanitäranlagen geht, bleibt die Ordnung oftmals fern! Ich durchsuche längere Zeit die kleinen Badschränkchen, die aus Plastik bestehen, warum spart mein Vater eigentlich so extrem? Wir hätten genug Geld, um eine noch größere Villa zu besitzen und es dennoch mit Gold überziehen lassen. Nun gut, dass ist vielleicht etwas übertrieben, aber so ähnlich ist es trotzdem …
Endlich finde ich die gesuchten Verbands- und Verarztungssachen! Hatte ja auch schon lange genug gedauert, denke ich. Rasche Schritte bringe mich also wieder die Treppe hinab, zurück zu dir. Warst du schon ungeduldig? Ich beginne also das Blut aus deinem Gesicht zu wischen und im Anschluss Pflaster auf deine samtige Haut zu kleben. Das Verbandszeug brauchte ich Gott sei Dank nicht! Dann war dieses seltsame Gefühl vorhin begründet … Ich frage mich immer noch, was denn vorgefallen ist.
Ich merke, dass du mich anschaust, also erhebe ich nun mein Haupt in deine matten Augen blicken zu können. Es ist ganz still, fast schmerzende Ruhe die wahrscheinlich nicht so schnell endet. Das einzige dem man nun lauschen kann, ist unsere Atmung und deinem rasenden Herz, doch mich stört es nicht. Ein Wunder, dass ich so ruhig bleiben kann, wenn du doch wüsstest, wie ich mich