Fanfic: BLUMENKOHL

Kapitel: Kapitel 3

BLUMENKOHL

Kapitel 3

Megumi hatte sich auf dem Bett ein bequemes Nest gemacht aus einer Decke, ein paar Kissen und einem großen, dicken Tuch. So daliegend sah sie immer wieder zu ihrer Schwester, die immer noch vor dem Spiegel stand und wandte sich so, als ob ihr eine Kakerlake um die Taille krabbeln würde. Sie drehte sich mal so und mal so, klimperte mit den Wimpern und formte mit den Lippen einen süßen Kussmund. Megumi lächelte überlegen. Das Sich – im – Spiegel – anschauen (eine Handlung, die ein vernünftiger Mensch zu ein paar nötigsten Momenten reduziert) schien die übergeschnappte Nanako vollkommen zu faszinieren. Wenn sie wenigstens schön wäre! Aber nein. Megumi hatte das dünne, runde und flache wie ein Teller Gesicht ihrer Schwester sehr gern. Aber sie konnte beim besten Willen nicht zugeben, dass das ein hübsches Gesicht ist, obwohl der Teenager alles tat, um diesen Effekt zu erzeugen. Jetzt, zum Beispiel, puderte sie sich die Wangen röter und schmierte die Haut um die Augen mit einem grünen, glitzernden Lidschatten voll.

„Schätzchen“ sprach Megumi und verbarg ein Lächeln „Was soll dieser plötzliche Drang zur Eleganz? Gehst du aus?“

„Ja.“ Grummelte das Schätzchen. „Zu Yukikos Party.“

„Ach so... zu Yukikos Party...“ hörte Megumi nicht richtig zu. „Du, hör dir mal das an: >Die, die einen haarigen Rücken haben sind oft erbarmungslos...< Moment!“ sie kam zu sich. „Wie: zu Yukikos Party? Ich war doch eingeladen!“

„Ja, aber du gehst ja nicht hin.“ Seufzte Nanako ungeduldig und zischte, weil das grüne Make-up ihr ins Auge geraten war. Immer wieder mit den tränenden Augen blinzelnd machte sie den Reisverschluss von dem Samtkleid zu, das sie von Megumi bekommen hatte.

„Woher weißt du, dass ich nicht hingehe, schwarze Brünette? Woher, frage ich?“

Nanako drehte sich vom Spiegel weg und zog herablassend die Nase hoch. In ihrem Arsenal einer Frau von Welt hatte sie eine große Menge von solchen hochmütigen Grimassen in Reserve. Sie trainierte sie doch jeden Tag vor dem Spiegel für den Fall, dass sie gerade an diesem Tag von einem gutaussehenden und aufdringlichen Macho angemacht wird. Jetzt übte sie diese Hochmut an der Person ihrer Schwester und zwar mühelos. Obwohl sie Megumi für eine absolut außergewöhnliche Peron hielt hegte Nanako den leisen Verdacht, dass ihre ältere Schwester kein einziges Hormon hat. Sich so zu vernachlässigen! Nie zu schminken! Kein Manicure machen! So einen schönen Jungen wie Motosuwa auf der Strasse anzubrüllen! Nanako hatte nicht nur Manicure sondern auch einen Verehrer Namens Kenta, der, nicht auf ihre Erbarmungslosigkeit und Launigkeit achtend, sich gern der anmutigen Tyrannei fügte. Das sah man in den zahlreichen Opfern. Zum Beispiel ächzte Kenta voll mit Kohle beladen die Kellertreppe hinauf, brachte den Müll der ganzen Familie Nagashi heraus wenn Nanako an der Reihe war und machte für sie schwierige Hausaufgaben.

„Meine arme Megumi.“ Sprach Nanako als sie sah, dass ihre kunstvolle Mimik keinerlei Reaktion bei der Schwester hervorrief. „Man muss nicht Aristoteles sein um zu wissen, wann eine Frau auf eine Party geht. Du gehst nicht. Erstens hast du niemanden um mit ihm zu gehen. Zweitens, hast du nichts zum anziehen.“

„Meine arme Nanako. Du bist doch wirklich überreif für dein Alter. Ich bin neugierig, was das für einen Zusammenhang mit haarigen Beinen hat.“

„Anscheinend gar keinen. Sieh dir doch mal deine an.“ Stolz auf ihre witzige und sofortige Antwort fühlte sich Nanako dazu bemächtigt, Megumi einen guten Rat zu geben. Sie schnalzte leicht mit der Zunge und sagte:

„Das ist dumm von dir, dass du nicht hingehst. Ich hab heute diesen langhaarigen Jungen getroffen, der mit dir in der Klasse ist.“

„A, Yutaka.“ Murmelte Megumi.

„Er hat mir gesagt, dass er auch bei Yukiko sein wird, sie kennen sich. Ich finde ihn wirklich hübsch.“

„Ja.“ Sagte Megumi. „Sehr hübsch. So hübsch wie Kakao mit Sahne.“

„Schade, dass er dir nicht gefällt. Zum Glück bin ich auch sein Typ.“

„Ich glaube, jedes Mädchen ist sein Typ. Und er ist der Typ von einer Amaya.“

„Aus eurer Klasse?“ fragte Nanako traurig.

„Ja. Verlorene Sache Nanako, Kindchen. Bleib du besser bei Kenta-kun.“

„Auf jeden Fall, ich gehe.“ Sagte Nanako Nagashi entschlossen. „Yutaka hat mir gesagt, dass er am Morgen mit dem Auto bei Yukiko war – er hat nämlich ein Auto – und er hat ihr beim Einkaufen geholfen. Sie hat angeblich schon Apfelkuchen gebacken und das ein paar große Teller voll. Es soll auch viele andere Leckerbissen geb...“

„Wie spät ist es?“ fragte Megumi energisch und sprang vom Bett auf.

„Na, schon ziemlich spät, es ist gleich Sieben.“

„Das Make-up kannst du dir sparen, du bleibst zu Hause.“

„Wer, ich? Mutti!“

Mama kam mit schnellen Schritten herein.

„Wer schlägt wen und wofür?“

Man erklärte ihr, was los ist und Mama entschied ohne einen Moment nachzudenken:

„Megumi geht, Nanako bleibt hier. Bitte keine Proteste.“

„Mama!!!“

„Ich sagte, keine Proteste. Minderjährige Schülerinnen gehen auf keine Partys. Megumi, eigentlich... warum gehst du nicht?“

„Na, weil ich keine Klamotten hab.“ Erklärte Megumi nachsichtig. „Aber das ist nicht wichtig, heute kümmere ich mich nicht darum weil ich einfach auf den Apfelkuchen gehe.“

„Megumi, wie? Wie - du kümmerst dich nicht darum? Das ist einfach nicht normal. Meine Liebe, heute Abend solltest du definitiv, wirklich definitiv versuchen, ein Romantischer Schmetterling zu werden. Und wie, das werde ich dir schon sagen.“

„Ungerechtigkeit!“ murmelte Nanako. „Ich bin dich schon mit Kenta verabredet!“

„O Liebling, das ist aber nett. Ich mag Kenta-kun obwohl er etwas oft Schluckauf bekommt. Armes Kind, warum hat er solche Angst vor mir?“

„Weil du ein gefährlicher Despot bist!!“

„Lade ihn trotzdem ein. Wir sehen alle fern und um zwölf Uhr zehn geht Kenta-kun nach Hause.“

„Dieser Vorschlag gefällt mir nicht. Und Kenta wird er auch nicht gefallen.“

„Aber es gibt keinen anderen.“ Mamas Stimme klang messerscharf und Nanako gab wütend grummelnd auf.

Und, wie hat es euch gefallen?

Entschuldigt, dass es so kurz ist... Aber ich hab echt viel um die Ohren. Hee, wer meine Schule in die Luft jagt, dem wird die ganze FF gewidmet!!

Aber dieses Kapitel ist medeia gewidmet, und zwar für ihre Treue *g* und für das gemachte Abi!!!! ^^ Gratuliere, medeia!!!! *knuddelz*

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