Fanfic: Behind
Untertitel: nichts ist, wie es scheint - und doch genau so
Kapitel: Hör mir wenigstens zu!
Huhu Leute^--^
waren ja nicht sehr viele neue Commis... Aber auch egal xD hier ist jetzt, wie gesagt, das letzte, absolut letzte!, Kapitel von "Behind".
Ich liebe diese FF*-* Sie ist mir genauso ans Herz gewachsen wie "was heißt schon Liebe?!"^^ Ich denke mal, dass merkt man auch an meinem Schreibstil oO
Aber scheinbar hat sie auch bei euch Lesern Anhänger gefunden *freu*
Daher ein riesen DANKE an alle, die ein (oder mehrere xD) Commi(s) geschrieben haben*rumhüpf* *allen Kekse reich* als Dankeschön ^^
Ich verabschiede mich jetzt mit diesem letzten kapitel von dieser FF und von den treuen Lesern *knuddl* Viel Spaß beim Lesen!
babu Ki-Chan
(Ps: Commis weiterhin erwünscht^^)
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Kapitel 6: Hör mir wenigstens zu!
Auf dem Schulhof sank er an einer Wand hinunter. Er wollte weg, doch seine Beine trugen ihn nicht. Klare, nasse Spuren überzogen sein sonst so fröhliches Gesicht. Joey wusste nicht einmal, warum er weinte; er tat es einfach. Wieso heulte er wegen etwas, was er seit Jahren kannte? Warum machte es ihm plötzlich etwas aus? Der Blonde vergrub sein Gesicht in den Händen. Es tat so weh, es tat so schrecklich weh... Es sollte nicht wehtun, es sollte ihm egal sein... Doch dieses Bild wollte einfach nicht aus seinem Kopf. Immer wieder tauchte es auf, egal wie sehr er es verbannte. Kaibas Gesten widersprachen seinen Augen. Schläge prasselten auf sein Herz ein. Er wollte sie nicht und er wollte Seto Kaiba nicht; weder in seinem Kopf noch in seinem Herzen. Wieso verschwand er nicht einfach? Warum ließ er ihn nicht los? Sie waren Kontrahenten, Feinde, Gegner. Sie hassten sich. Kaiba hasste ihn, er hasste Kaiba – oder nicht? Hatten sich seine Gefühle vielleicht gewandelt, verändert in die falsche Richtung? Aber das konnte nicht sein. Er war nicht verliebt und schon gar nicht in Seto Kaiba. Aber die Gefühle, die Gedanken – all das verhieß nichts Gutes.
Seto rannte die dunklen Flure entlang. Seine Schritte hallten durch die einsamen Gemäuer. Wieso rannte er noch gleich hier rum? Stimmt ja, er suchte den blonden Duellanten, sein Hündchen, wie er sich vor einigen Minuten hatte eingestehen müssen. Einfach war es nicht gewesen, aber anders konnte er sich sein Verhalten, seine Gefühle ihm gegenüber nicht erklären. Er musste mit ihm reden, dringend. Selbst, wenn er sich zum totalen Trottel machen sollte – er musste es wissen und wenn nicht alles, dann wenigstens etwas.
Der Leader hatte die Schule auf den Kopf gestellt, sogar in den Klos der Mädchen war er gewesen – Joey blieb verschwunden. Er konnte ja schon zu hause sein, nach dem Abgang vorhin anzunehmen. Theoretisch konnte er auch morgen mit ihm sprechen, allerdings musste ja nicht die gesamte Schule zuhören und wenn er es heute nicht tat, konnte er sicher nicht schlafen. Dann blieb ihm nichts anderes als mit seiner Limousine zu ihm nachhause zu fahren. Aber, ob er aufmachte war die nächste Frage. Er seufzte, strich sich einmal durch die Haare und schlug den Weg auf den Schulhof ein. Sonst parkte Roland immer auf dem Hinterhof, allerdings musste er heute vorne parken, hatte er ja dieses 'kleine Missgeschick' gehabt. Apropos, er hatte ja noch Joeys Sachen an. Ein guter Grund ihn besuchen zu müssen. Mit einer weiten Bewegung stieß er eine Glastür auf und legte die letzten Schritte bis zum Schulhof zurück.
Ein leises Schniefen, dann war es ruhig. Joeys Tränen trockneten, seine Augen brannten, sein Hals tat weh. Er hatte keine Kraft mehr. Die Kraft zu weinen fehlte, aufzustehen war aussichtslos – also saß er hier, neben der Tür zur Aula, an einer Wand. Plötzlich brach alles über ihn ein. Die Schläge seines Vaters, seine Verzweiflung, seine Gefühle. Erneut verließen heiße, brennende Salztröpfchen die Augen des Blonden, überwanden die empfindliche Haut seiner Lippen; der Duellant schmeckte das Salz, spürte die Tränen. Sein Körper fühlte sich taub und schwer an. Die Kälte des endenden Sommers kroch langsam in ihm hoch. Er konnte, wollte nicht mehr. Wieso ließ man ihn nicht sterben? Ließ in in das Paradies? Wollte man ihn leiden sehen? Sollte er zersplittern, wie seine Familie? Er hatte keine Kraft mehr. Schlafen, was wünschte er sich in dem Moment mehr? Schlafen, ewig. Doch man ließ ihn nicht. Ob er wollte oder nicht, er lebte und die Kraft, dem selbst ein Ende zu setzen hatte er nicht, nicht mehr, damals, da hatte er sie und Hoffnung. Hoffnung auf Besserung; trügerische Hoffnung, wie er feststellen musste.
Joey hörte eine Tür knallen, lange, weite Schritte und schließlich stand Seto Kaiba vor ihm. Dieser schien ihn nicht bemerkt zu haben, starrte über den Schulhof. Ob er etwas suchte? Seine Limousine vielleicht? Die großen, eiligen Schritte inbehaltend ging er etwas vor. Joey sah ihn einfach nur an - und da traf sein Blick zwei eisblaue Augen. Sofort sah der Jüngere in eine andere Richtung. „Meine Güte, Joey!“ Seto kniete sich zu ihm. Dieser saß bebend und von Weinkrämpfen geschüttelt vor ihm. Wie ein Kaninchen in der Falle. Bei Kaibas Anblick war wieder alles hochgekommen. All der Schmerz, all die Verzweiflung. Als Angesprochener versuchte einen Arm um den Kleineren zu legen und diesen zu sich zu ziehen, wehrte Joey dies ab. Kaiba ließ es bei dem einen Versuch, stattdessen saß er nur vor ihm und betrachtete den Blonden. „Ich muss dir etwas sagen..“ „Ich weiß sogar was!“ „Achja?“ Verwundert zog Seto eine Braue in die Höhe. „Ja! Wie sehr du mich verachtest, hasst. Ich bin nur ein Straßenköter, dann habe ich ja jetzt endlich meinen passenden Platz gefunden!“ Dann sprang Joey auf und rannte mit Tränen in den Augenwinkeln vom Schulhof. „Nein, das nicht...“ Seto sah ihm hinterher. Was sollte er jetzt machen? Joey würde ihm sicher nicht zuhören. Der war ja der festen Überzeugung, Seto wollte ihn mit jedem Wort verletzen. Was ja auch stimmte – bis heute. Er musste sich etwas einfallen lassen, immerhin bekam er immer, was er wollte – und er wollte Joey. Er hatte die Trauer, die Tränen gesehen. Er würde all diese Beleidigungen entschädigen, für seine Liebe kämpfen.
Die nächsten Tage ging Joey Kaiba aus dem Weg, sah ihn weder an, noch reagierte in irgendeiner Weise auf seine Blicke, Worte, Berührungen. Er ignorierte ihn einfach, zu verletzt war er noch immer. Auch Kaiba ging es nicht sehr gut. Er fauchte Mokuba und Angestellte ohne Grund an, ließ jeder in seiner Umgebung spüren, wie er sich fühlte: mies, verletzt, traurig. Aber er würde nicht aufgeben, er würde ihm beweisen, dass er anders war als er sich gab – und er wusste auch schon wie.
Der Duellant versuchte sich krampfhaft von den Geschehnissen der letzten Tage abzulenken, stürzte sich in die Arbeit, verbesserte sich in jedem Fach. Nun saß er in Mathe, folgte seinem Lehrer und gab die richtigen Antworten, wagte sich an die kniffligsten Aufgaben – nur nicht Freiraum für seine Gedanken haben. Gerade wollte er zu einer weiteren Antwort ansetzen, als es über ihm knisterte. Untrügliches Zeichen dafür, dass gleich eine Rede des Schulleiters, aus dem Lautsprecher über ihm, folgen würde. Allerdings kam nicht seine, sondern die Stimme eines anderen heraus. An ihn versuchte er seit Tagen NICHT zu denken, was sollte das nun wieder werden? „Entschuldigt die Störung. Ich werde versuchen, es kurz zu fassen.“ Er machte eine Pause. „Es tut mir Leid, was ich dir angetan habe.“ Noch keine spezielle Anrede, damit könnte so ziemlich jeder gemeint sein. Ruhig bleiben, Joey. „Mir war klar, dass ich dich verletzte – all die Jahre. Entschuldige bitte.“ Wieso machte sein Herz denn jetzt Purzelbäume? Warum klopfte es so sehr gegen seinen Brustkorb? Er hatte keinen Namen genannt, meinte sicher nicht ihn. „Das damals auf dem Schulhof, ich wollte es nicht sagen. Hatte es auch nicht vor. Du hast mir keine Chance gegeben, es richtig zu stellen, bist einfach weggerannt. Sicher, du hast das erwartet, doch das wollte ich nicht sagen. Du hörst mir nicht zu, glaubst mir nicht.“ Oh, oh, und wenn er doch ihn meinte? Was wenn er, Seto Kaiba, von ihm sprach? Sein Puls pochte in seinen Adern. „Du hast meinen Ring durchbrochen, bist zu mir vorgedrungen – hast mir mein Herz gestohlen. Du bist neben meinem Bruder der wichtigste Mensch für mich und selbst wenn ich mich jetzt hier vor allen Schülern total zum Affen mache, ist es mir das wert, hörst du mir nur dieses eine Mal noch zu. - Ich kann mir keinen Tag mehr ohne dich vorstellen, ohne deinen Willen, dein Lachen, deinen Augen. Ich liebe dich, Joey Jay Wheeler. So sehr, dass es weh tut.“ Ein Knistern und es herrschte eine plötzlich eine unheimliche Stille. Alle Blicke waren auf den Blonden gerichtet, welcher fassungslos an die Decke starrte. Das war doch jetzt nicht echt wahr, oder?! Seto Kaiba hatte doch nicht gerade vor der gesamten Schule gestanden, dass er ihn liebte?! „Na los, geh schon.“ Sein Lehrer lächelte ihm zu, wie die meisten anderen. Eine stille Aufforderung das Klassenzimmer zu verlassen. Er nickte seinem Mathelehrer noch kurz zu, schenkte den anderen ein kleines Lächeln und stürmte aus der Klasse. Auf zum Rektorzimmer! Er musste sich beeilen, dachte Kaiba sicher nicht daran, auf ihn zu warten. Er zog einen unnatürlich großen Bogen um die Ecken und kam an der Gieblung zum Rektorzimmer zum stehen. Dort ging gerade mit wehendem Mantel Seto Kaiba davon. Ellegant wie immer. Joey beschleunigte seine Schritte, Kaiba schien ihn nicht zu bemerken. Er hielt das Handgelenk des Unternehmers in einem eisernen Griff und zwang damit diesen stehen zu bleiben. Verärgert, wer ihn da so grob behandelt, drehte dieser sich um – und die Augen weiteten sich vor Erstaunen. Ihn hatte er am Allerwenigsten hier erwartet – eigentlich hatte er niemanden erwartet, hatte er erwartet, sich total blamiert zu haben. „Was sollte das eben?“ Joeys Ton klang schärfer als gewollt und ließ seinen Gegenüber