Fanfic: Yuna´s Way
Untertitel: Meine Reise
Kapitel: chapter 3
Kapitel 3
Hier traf ich den Mann wieder, über den ich soviel hatte nachdenken müssen.
Mushroom Rock Road war für Zivilisten gesperrt. Ich war am Boden zerstört. Wenn man uns nicht passieren lassen würde, bedeutete die einen Umweg von mehreren Wochen zum Tempel von Djose. Zeit, die mir fehlte.
Gut, wir hatten Gerüchte gehört über eine Offensive der Bürgerwehren und der AlBhed gegen SIN, den Feind Spiras, aber wir hatten sie nicht wirklich ernst genommen.
Und nun waren wir mittendrin in den Vorbereitungen zu einem Kampf gegen ein übermächtiges Wesen, dem mit konventionellen (und von Yevon verbotenen ) Waffen nicht beizukommen war. Wer wusste das besser als ich. Schließlich hatte sich mein Vater geopfert, um Spira 10 Jahre der Stille zu schenken, 10 Jahre Frieden.
Ich habe Auron niemals gefragt, was damals vorgefallen war, und heute denke ich, er hätte auch zu diesem Zeitpunkt keine meiner Fragen beantwortet.
Wir beratschlagten uns, nachdem man uns den Zutritt verweigert hatte. Wir waren unverhofft in einen kriegerischen Konflikt geraten. Ich erstickte fast an der Last, die ich trug. Ich musste nach Djose, so schnell wie möglich. Es war meine Pflicht. Mein Erbe.
Auch trafen wir hier erneut auf Dona, das Medium, welches sich in Kilika so abfällig über die Anzahl meiner Wachen geäußert hatte. Sie war mit ihrem Guardian Barthello ebenfalls auf dem Weg zum Heiligtum nach Djose, und wie erwartet hagelte es von ihr auch diesmal verbissene Kommentare aus leicht verkniffen wirkenden Mund.
Sie trug nun wirklich nicht dazu bei, meine Laune bezüglich der Schwierigkeiten zu bessern,
doch ich beschloss, dass es besser sei, sie zu ignorieren. Ich würde mich nicht noch von ihrem Neid provozieren lassen. Wir blieben abseits und diskutierten über geeignete Vorkehrungen für die Weiterreise.
Und dann kam er. Zunächst vernahmen wir nur Schritte, und als sie immer näher kamen drehten wir uns um. Dann erkannte ich ihn. Ohne es zu wollen, überkam mich wieder Nervosität im Angesichte des exotischen aussehenden Mannes, wie damals in Luca, als ich ihn das erste Mal gesehen hatte. Und erneut stürmten in Gedanken all die Fragen auf mich ein, die mich seitdem beschäftigten. Er kam geradewegs auf mich zu und ignorierte die erstaunten Blicke meiner Guardians und Freunde völlig. Ich senkte meinen Blick und verbeugte mich tief vor ihm, zeigte ihm die Ehrerbietung, die ihm als Maester des Yevon zukam. Er war umgeben vor einer Aura der Macht, die ich deutlich wahrnehmen konnte. Es machte mich nervös, denn es war mir unmöglich abzuschätzen, was er wollte. Ich hoffte, er würde das Zittern meiner Hände nicht bemerken, und legte sie übereinander, damit sie mich nicht verraten konnten. Ich wusste, er stand nur einen Meter vor mir, und wagte nicht aufzublicken.
Als er mich mit meinem formellen Titel ansprach, jagte mir diese samtweiche Stimme einen Schauer über den Rücken. Ich fühlte mich unbeholfen und linkisch. Sanft bat er mich, aufzustehen, und ich erhob mich. Als er weiter sprach, schien er ehrlich erfreut darüber zu sein, mich wiederzusehen, und als ich mich soweit gefasst hatte, dass ich es endlich wagte ihn anzusehen, schenkte er mir einen forschenden Blick aus diesen seltsam violettblauen Augen, die so schwer zu lesen waren. Als er meine Unruhe bemerkte, die zu verbergen ich unfähig war, zog er leicht eine Augenbraue hoch und betrachtete mich noch eingehender. „ Ihr scheint besorgt zu sein, Mylady! Was bedrückt Euch?“ lautete seine Frage an mich. Verlegen druckste ich herum und hätte mich ohrfeigen können für mein unprofessionelles Auftreten. Mit leicht zitternder Stimme erklärte ich im unser Problem. Wieder zog er eine Braue hoch, als Verstehen in seinen Augen aufblitzte. „Ich sehe…“ sagte er mit seiner wohlklingenden Stimme, und wandte sich ab. “Wartet hier !“ wies er mich an. Dann ging er auf den Hauptmann der Wache zu.
Ich nutzte seine Abwesenheit, um mich wieder zu fangen, indem ich mich selbst eine Idiotin schalt und mich auf meine Pflichten konzentrierte. Ich konnte nicht verstehen was er zu den Wachleuten sagte, die uns zuvor den Weg versperrt hatten, doch als er sich wieder umwandte und zu uns zurückkam, hatte er ein triumphierendes Lächeln auf den Lippen, und er wirkte außerordentlich zufrieden.
Als er zu mir kam und mir mitteilte, dass man uns nun passieren lassen würde, fiel eine Zentnerlast von mir ab. Ich konnte ihm nur stotternd danken, so erleichtert war ich.
Er registrierte meine Unsicherheit ebenso wie meine Freude und quittierte dies mit einem amüsierten Lächeln, das einen Hauch von Gefühl und Wärme in sein Gesicht zauberte. Das Lächeln bewirkte eine Veränderung dahin, die mir gefiel. Ich musste den Blick senken, um nicht zu verraten wie sehr. Ich hatte nicht mit seiner Hilfe gerechnet, noch weniger damit, dass man uns passieren lassen würde. Mein Misstrauen ihm gegenüber schwand weiter.
Er verabschiedete sich galant und lud uns zu einer Besprechung in das Hauptquartier der Offensive ein. Auron gefiel dies gar nicht, und auch Khimari, Wakka und Tidus schienen wenig begeistert. Doch er war ein Maester, ein Oberhaupt des yevonitischen Ordens, und die Vorteile, die es mir für meine Aufgabe bringen konnte, wenn er mir wohlgesonnen war, überwogen bei weitem den Nachteil einer kurzen Unterbrechung meiner Pilgerreise, das war ihnen wohl bewusst.
Auron nickte mir zu, und so musste ich wohl oder übel zusagen, auch wenn ich befürchtete, durch mein linkisches Verhalten dem Guadolord gegenüber meine momentanes Gefühlschaos zu verraten. Das wollte ich auf keinen Fall.
Seymour verabschiedete sich knapp, ich vermutete, dass er meine Unsicherheit trotz meiner Versuche, sie zu verbergen, bemerkt hatte und mich aus meiner misslichen Lage befreien wollte. Ich registrierte seine empathischen Fähigkeiten mit Furcht und Erstaunen. Seine Fähigkeiten in den richtigen Händen, zum Positiven gebraucht, konnten Spira eine große Hilfe sein. Falsch verwendet....Ich wollte gar nicht erst darüber nachdenken. Er hatte uns schon zwei mal geholfen, und etwas in mir weigerte sich, ihm negative Motive zu unterstellen. Nach einer kurzen Anmerkung, dass er noch Zeit finden würde, sich eingehender mit mir zu unterhalten ( was mir auf der Stelle eine undefinierbare Angst bereitete ) wandte er sich ab und durchschritt, begleitet von den beiden Guadowachen das Tor.
Ich holte tief Luft, was mir augenblicklich einen scharfen Blick von Lulu einbrachte.
Sie kannte mich zu gut, und als eine starke Schwarzmagierin war ihr empathischen Empfinden ebenfalls stark genug ausgeprägt, um zu bemerken, wie sehr mich der Maester bislang jedes Mal aus dem inneren Gleichgewicht gebracht hatte. Ich rief mich zur Ruhe und durchschritt das Hindernis, welches nun keines mehr war.