Fanfic: Die zerbrochene Perle

Untertitel: Inu Yashas Entscheidung - Kagome oder Kikyou?

Kapitel: Die Perle der Liebenden

Kapitel 2: Die Perle der Liebende

Kagome starrte gebannt auf die violett schimmernde Perle. Jetzt sah sie, dass die Kugel etwas grösser war, als das Shikon no Tama. "Was... was ist das?", kam es aus ihrem Mund. "Die Perle der Liebenden.", antwortete die Frau, die wieder vor ihr stand. Sie hielt die Perle gegen das in den Raum fallende Licht. Sie glänzte in der Sonne. Kagome konnte ihren Blick nicht von der Kugel lassen. Wieder kamen Erinnerungen in ihr auf...

"Ich liebe dich." Immer noch spürte sie seine Hände auf ihm Rücken, die sie fest umklammerten. Langsam lockerte er seinen Griff und lies sie schliesslich ganz los. Seine goldenen Augen schauten sie liebevoll an. <Er hat es gesagt...> "Inu Yasha..." Kagomes Augen leuchteten, als sie realisiert hatte, was er ihr eben gesagt hatte. Er legte seinen Finger auf ihre Lippen. "Sag nichts."
Inu Yasha nahm vorsichtig ihre Hand und hielt sie gegen sein Brust. "Spürst du das?" Kagome fühlte ein Wärme, die durch ihren Körper floss, als er ihre Hand so festhielt. Sie spürte, wie sein Herz schnell schlug. "Ja...", hauchte sie. "Ich fühle es." Der Hanyou lies ihre Hand wieder los. "Und nun...", sagte er lächelnd. "...wünsche ich dir einen schönen Urlaub."


"Ja...die Perle der Liebenden.", wiederholte die Frau und riss Kagome somit aus ihren Gedanken. Die Verkäufern hielt die Perle immer noch gegen das Sonnenlicht und schaute traurig auf die Kugel. Der violette Schimmer spiegelte sich in ihren Augen wieder. "Sie hat vielen Pärchen Glück gebracht." Kagome merkte, dass die Frau etwas bedrückte. "Ist alles-?", fing sie an, doch die Ladenbesitzerin unterbrach sie mit der Frage: "Wie heisst du, Mädchen?" "Kagome. Kagome Higurashi.", antwortete Kagome perplex. "Hmm...Kagome. Ein schöner Name.", murmelte die Frau, die immer noch die Kugel betrachtete. "Danke." "Und wie heisst der junge Mann, für den das Geschenk sein soll?" "Er heisst-" Kagome hielt Inne. "Woher wissen sie...?" Die alte Frau lächelte schwach. "Ist ja auch unwichtig. Ich hoffe, dass sie dir mehr Glück bringen wird, als mir..." Sie drückte Kagome die Perle in die Hand. Sie war noch ganz warm, von der Sonne. Kagome betrachtete die Perle und sofort wanderten ihre Gedanken wieder zu Inu Yasha.
Die Frau musterte Kagome aufmerksam. Diese fühlte sich unwohl...so beobachtet; und erwachte aus ihren Gedanken. Einige Zeit sagte niemand was, doch dann traute sich Kagome zu fragen: "Was hat es mit der Perle auf sich? Und warum hat sie Ihnen kein Glück gebracht?" Die Angesprochene seufzte und kehrte ihr den Rücken zu. "Doch, sie hat mir Glück gebracht. Nur das Glück hat nicht angehalten...
Die Perle ist schon alt; sehr sogar. Doch das sieht man ihr nicht an. Laut Legenden stammt sie aus dem Mittelalter. Jedem, der sie eine Weile bestitzt, bringt sie Glück in der Liebe. Jedem in meiner Familie hat sie wirklich Glück gebacht, nur mein Glück war nicht auf Dauer..." Die Frau seufzte erneut. "Was ist denn passiert?", fragte Kagome vorsichtig. "Ich hatte das Glück, meinen Traumprinzen zu treffen. Tarjan war ein lieber Mann... wir waren glücklich. Bis zu dem Tag, an dem er in den Krieg zog und nie mehr zurückkehrte. Es fehlt jegliche Spur von ihm. Er hat sich auch nie gemeldet.
Man sagt, dass wenn die Perle je zerbrechen sollte, ein grosses Unglück passieren würde. Die Perle ist noch ganz... doch ich bin trotzdem unglücklich."
Kagome schwieg. Diese Geschichte berührte sie. Sie konnte verstehen, wie die Frau sich fühlte. Obwohl sie noch nie wirklich lange von Inu Yasha getrennt war. "Ich kann die Perle nicht kaufen...", sagte sie und streckte die Perle der Frau entgegen. "Du musst sie nicht kaufen. Es ist ein Geschenk." "Aber-" <An dieser Perle hängen so viele Erinnerungen. Ich kann sie doch nicht einfach nehmen...> "Nimm sie schon, Kagome. Ich habe keinen Gebrauch mehr für sie. Sie soll dir mehr Glück bringen, als mir. Pass gut auf sie auf. Ich wette, das ist das perfekte Geschenk für ihn." Die Frau umschritt die Theke und setzte sich auf einen knarrenden Holzstuhl.
Kagome schloss ihre Hand um die Perle und hielt sie fest. "Vielen dank.", sagte sie leise. "Ich weiss ja nicht mal ihren Namen..." "Sag einfach Givera zu mir." Kagome nickte und verbeugte sich. "Auf wiedersehen, Givera." Givera lächelte und nickte. "Auf wiedersehen."
Mit einem Klingeln schlug die Tür zu und Kagome verliess den Laden, in dem sie endlich ein Geschenk für Inu Yasha gefunden hatte. Die Perle der Liebenden...

~*~

"Was grinst du so, Schwesterchen?", fragte Sota die vor sich hergrinsende Kagome. "Ach, ich bin einfach nur froh darüber, dass wir wieder zu Hause sind!", gab sie zurück. "Ich bin nicht froh...", sagte Sota gequält. "Jetzt geht's ans Auspacken..." Er schielte zu seinem Koffer hinüber, der mitten auf dem Boden lag und den Weg versperrte. Kagomes Gepäck lag direkt daneben. "Ich packe später aus...", sagte sie und nahm ihre Handtasche vom Gepäckstapel. Mit einem Satz sprang sie über Sotas Koffer hinweg und lief in ihr Zimmer. Gerade, als die Zimmertür zuschlug, kam Grossvater mit einer weiteren Tasche im Arm ins Haus. Bei dem Versuch, sie hinzustellen, bekam er einen Hexenschuss.

Kagome lies sich auf ihr weiches Bett fallen. Sie lehnte sich zurück und genoss die angenehme Atmosphäre. <Aaah... endlich wieder zu Hause...> Lächelnd schaute sie sich in ihrem vertrauten Zimmer um.
"Kagome?! Kommst du essen?", hörte sie ihre Mutter rufen. "Ja, ich komme!", rief sie zurück. Doch bevor sie runter ging, nahm sie ihre Handtasche und holte die Schachtel raus, in der die Perle war. Sie holte sie vorsichtig aus der Schachtel und betrachtete sie mit verträumtem Gesichtsausdruck, bis ihre Mutter sie noch ein mal rief. Achtsam legte sie die Kugel in die Schachtel zurück und legte die Schachtel auf ihren Schreibtisch. Dann verliess sie ihr Zimmer und begab sich ins Wohnzimmer.

Grossvater lag dort auf der Couch und Sota füttere ihn mit Reisbällchen. Immer wieder ächzte er und fluchte leise vor sich hin. "Verdammter Mist... Sollen die doch das nächste Mal ihr Gepäck selber tragen..."
Kagome wollte ihn erst gar nicht berichtigen. Er hatte nämlich selber darauf bestanden, ihre Koffer zu tragen.
Kagomes Mutter stand beim Tisch und stellte gerade die letzte Schüssel ab. "Da bist du ja!", sagte sie, als sie Kagome erblickte. Kagome lächelte und nahm sich ein paar Radieschen. "Vielen dank, Mama." "Setz dich doch!" Kagome schüttelte den Kopf. "Ich gehe gleich." Sie nahm sich noch ein paar Radieschen und verschwand dann Richtung Zimmer.
Ihr Mutter seufzte und frage sich leise: "Und wer wird das jetzt alles essen?" Anscheinend war das nicht leise genug, denn Sota und Grossvater sagten fast gleichzeitig: "Ich!"

Kagome stieg die Treppe empor und öffnete die Zimmertür. Sie ging zum Schreibtisch und nahm die Perle aus der Schachtel. Mit einer Hand hielt sie die Kugel fest, damit sie nicht runterfiel und mit der anderen hob sie ihren Rucksack vom Boden auf.

"Ich gehe jetzt! Ich weiss nicht, wann ich wiederkomme...", rief sie, während sie schon wieder die Treppe hinunterstieg. Der gelbe Rucksack war nun auf ihren Rücken, doch die Perle hatte sie immer noch in ihrer Hand. Sie hatte keinem von ihrem Geschenk für Inu Yasha erzählt. Sie wusste selbst nicht, warum...
"Ist gut.", rief ihre Mutter aus der Küche.

Kagome verlies das Haus und ging in Richtung Schrein, wo der Knochenfressende Brunnen war, der ihre und Inu Yashas Epoche verband.
Auf dem Weg dort hin, betrachtete sie die Bäume im Hof, deren Blätter sich allmählich gelb färbten. <Der Herbst fängt dieses Jahr aber früh an...>
Es war schon später Nachmittag und die Sonne schien tief am Himmel. Der hell gelbe Schimmer erinnerte Kagome an Inu Yashas Augen. Gleich würde sie ihm gegenüberstehen.... Und das, nachdem er ihr das gesagt hatte...
Vor Aufregung fing ihr Herz schneller an zu schlagen.
Schliesslich stand sie im Schatten des Schreins und stieg die kleinen Stufen zum Brunnen hinunter. Nur noch einige Augenblicke trennten sie von der Mittelalterlichen Epoche...
Sie umklammerte die Perle noch fester und sprang in den Brunnen.
Gleissendes, blaues Licht umhüllte sie und kleine Punkte, die aussahen wie Sterne, flogen an ihr vorbei.
Plötzlich spürte sie wieder festen Boden unter den Füssen und sie blickte hoch. Kagome hoffte, dass sie in das Gesicht eins goldäugigen Hanyous blicken würde, doch sie sah nichts... nur den hellblauen, wolkenlosen Himmel. Also beschloss sie erst ein mal an den Ranken hinaufzuklettern. Sie griff sich eine Ranke und kletterte mühsam an ihr hinauf. Mit der Perle in der Hand war das auch nicht gerade einfach. Wie oft hatte sie das schon getan...
Mit einem Schnaufen lies sich sie in das hohe Gras nieder. Sie lehnte sich an den Brunnen an und atmete erst mal durch. Sie hatte es geschafft; sie war oben.
In dieser Zeit waren die Bäume noch grün und die Sonne schien hoch am Himmel.
Glücklich beobachtete sie die Vögel in den Baumkronen. Sie schaute sich um und hoffe Inu Yasha endlich zu erblicken. Doch es war keine Spur von ihm zu sehen... Hatte er sie nicht gewittert?
Sie war wieder da... doch wo war er?

~*~

Kommentar: Vielen Dank für die lieben Kommis! ^^ Die FF ist schon abgeschlossen, ich muss die Kapitel nur nacheinander posten. ^^
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