Fanfic: Die zerbrochene Perle

Untertitel: Inu Yashas Entscheidung - Kagome oder Kikyou?

Kapitel: Ein Geschenk für Inu Yasha

Kagome starrte mit verträumtem Blick ins Wasser. Es glänzte in der Abendsonne. Beinahe so, wie ein Juwelensplitter. Sie seufzte. Was sie auch tat, ihre Gedanken wanderten immer wieder zu Inu Yasha.
"Was hast du, Schwesterherz?", fragte Sota, der sich neben Kagome in den Sand setzte. Kagome sass, die Beine angewinkelt und den Kopf darauf gelegt, auf ihrem Handtuch. Sie hatte einen dunklen Badeanzug an und ihr Haar war hochgesteckt.

Es waren Sommerferien und die Familie Higurashi machte Urlaub in Italien. Kagome war das erste mal in Europa. Ihr gefiel es hier wirklich sehr, doch so richtig konnte sie ihren Urlaub nicht geniessen. Andauernd musste sie an Inu Yasha denken. Und an das, was er ihr gesagt hatte...

Sota wedelte mit seiner Hand vor ihrem Gesicht. "Kagome? KAGOME!?" Die Angesprochene schreckte auf. Erst jetzt bemerkte sie ihren Bruder. "Erschreck mich doch nicht so!", murrte sie. "Du bist schon den ganzen Tag so seltsam...", stellte er fest. "Mir fehlt nichts...", flüsterte Kagome undeutlich.
Sota schaute sie eine Weile durchdringend an. Kagome fühlte sich unwohl, als er sie so anstarrte; sie mied seinen Blick. Dann lächelte er plötzlich. "Du vermisst Inu Yasha, nicht wahr?" Kagome schaute ihn an. Sie seufzte schwer und nickte leicht. Es hatte keinen Sinn dies zu leugnen... ja, sie vermisste ihn. Seit Tagen schwirrten ihr seine Worte im Kopf herum. Was diese drei kleinen Worte nur ausrichten können...

Sota stand auf. "Du solltest shoppen gehen. Das ist doch das Lieblingshobby von Frauen.", sagte er leicht hin. Kagome schaute ihn ungläubig an. "Wer hat dir das gesagt?", fragte sie und runzelte die Stirn. "Das hab ich im Fernsehen gesehen.", sagte er und schien stolz darauf zu sein, das Geheimnis der Frauen gelüftet zu haben. Kagome bekam einen Lachanfall. "Weshalb lachst du..?", fragte er verwirrt, doch er war glücklich, dass sie wieder lachte. Seit Tagen hatte sie kein Wort mehr gesprochen, es sei denn es war wirklich nötig gewesen. Sie war doch sonst nicht so in sich gekehrt. "Du solltest nicht alles glauben, was du im Fernsehen siehst!", sagte Kagome und lachte immer noch. Sota wusste nicht, was er darauf hätte sagen sollen. Er schien geschockt, dass er nun doch nicht der Frauenkenner war. Stattdessen kam er auf das Thema zurück, warum sie plötzlich so lachte. "Seit Tagen redest du kein Wort und nun erstickst du fast an einem Lachanfall... Was ist passiert?" Kagome lächelte ihn an. "Du hast mich nur auf eine Idee gebracht.", erklärte sie und stand auf. "Danke Sota." Sie machte sich im Laufschritt auf in Richtung Hotel, denn sie wollte sich umziehen. Sie liess den verdutzten Sota zurück. Ja, er hatte sie wirklich auf eine Idee gebracht... Er hatte gesagt, dass sie shoppen gehen sollte. Das wollte sie auch. Sie wollte ein Geschenk kaufen... für Inu Yasha.

~*~

"Inu Yasha?! INU YASHA!!! Inu-" "Ich bin hier, Kagome." Kagome drehte sich um. Schon seit Stunden hatte sie nach Inu Yasha gesucht, ihn aber nirgends gefunden. Sie hatte überall gesucht... im Dorf, im Wald... bei Miroku und Sango... Doch da war er nun. In Mitten einer grossen Wiese. Sie blickte ihm in die Augen. Der Wind wehte leicht und die langen Grashalme gaben unter dem Druck nach und knickten ein. "Inu Yasha...", flüsterte Kagome und lächelte. Gleichzeitig fragte sie sich, wo er gewesen war. Aus irgendeinem Grund lächelte Inu Yasha nicht... er zeigte keinerlei Emotionen. Doch schien es, als würde er mit sich selbst ringen. Er kam auf sie zu und blieb ungewöhnlich nah vor ihr stehen. Kagomes Herz fing sofort an schneller zu schlagen. Die Augen des Hanyous funkelten hell. Sie schauten sich einfach nur an...
Ganz plötzlich umarmte Inu Yasha sie und vergrub sein Gesicht ihn ihren schwarzen Haaren. Kagome fühlte seine starken Hände auf ihren Rücken, doch sie war zu geschockte um zu reagieren. Er umarmte sie fester, als würde er sie nie wieder loslassen wollen. "Kagome...", flüsterte der Hanyou. "Ich liebe dich..."


"ATTENZIONE!!!"
Kagome sah nur noch ein rotes Auto auf sich zukommen und dann wurde sie am Arm gepackt und mit einem Ruck von der belebten Strasse gezogen. Sie war so in Gedanken versunken gewesen, dass sie nicht gemerkt hatte, dass sie auf die Strasse gelaufen war. Ein Mann hielt sie am Arm fest und sage etwas im strengen Ton zu ihr. Kagome wusste nicht was er sagte, doch sie konnte es sich denken. Sie bedankte sich bei ihrem Retter mit einem leisen "Thank you..." und verbeugte sich, wie es in Japan üblich war. Der Italiener schaute sie seltsam an, doch Kagome war es egal. Sie drehte sich um und hielt nach einem Souvenierladen Ausschau.

Eine Stunde später lief sie immer noch durch die Strassen Roms, ohne ein passendes Geschenk für Inu Yasha gefunden zu haben. Läden gab es hier zu Genüge, doch Kagome war auf der Suche nach den perfekten Andenken. Was dies sein sollte, wusste sie selber nicht. Doch sie war sich sicher, dass wenn sie es sehen würde, sie es erkennen würde.
Also lief sie von Laden zu Laden und suchte danach. Schliesslich konnte sie Inu Yasha nicht eine einfache Postkarte mitbringen. (Sie war sich sicher, dass er nicht mal wusste was eine Postkarte war.)

Erschöpft lies sie sich auf eine Bank nieder und überlegte was sie jetzt tun sollte. Sie war in eine kleine Gassen eingebogen und fand den Weg zur Hauptstrasse nicht mehr. <Na toll... jetzt hab ich mich auch noch verlaufen...> Kagome seufzte.
Plötzlich bemerkte sie einen kleinen, unscheinbaren Laden auf den gegenüberliegenden Strassenseite. Er erinnerte sie sehr an Japan, denn er war ganz im japanischen Stil dekoriert. <Was macht ein japanischer Laden hier in Italien? Na ja, vielleicht ist das auch nur die neuste Mode...> Da sie schon mal hier war, und sowieso nichts zu tun hatte, konnte sie dem Laden auch einen Besuch abstatten. Sie stand auf und ging über die Strasse auf den Laden zu. An der Tür hang ein Schild 'OPEN'. Kagome ging hinein und man hörte ein Klingeln. "Hello?" Niemand schien da zu sein. Doch als Kagome tiefer in den von Statuen und Puppen überfüllten Laden hineinging, bemerkte sie eine alte Frau an der Theke, die mit dem Rücken zu ihr stand. Der ganze Laden war verstaubt und alle Porzellan-Puppen und -Tassen. Es sah aus, als ob Kagomes Suche hier erfolglos enden würde.
"Excuse me..." "Ich verstehe dich auch so.", sagte die Frau und drehte sich zu ihr um. Sie war auch Japanerin. "Oh...gut." Kagomes Englisch war nicht gerade das Beste. Sie war froh darüber, in ihrer Muttersprache sprechen zu können.
"Was suchst du, mein Kind?", fragte die Frau, umschritt die Theke und blieb vor Kagome stehen. Sie erinnerte Kagome irgendwie an Kaede. "Ähm... ich weiss nicht, was ich suche, aber ich weiss, dass ich etwas suche...", versuchte Kagome zu erklären, doch sie wusste, dass es sich komisch anhörte. "Es soll ein Geschenk sein.", fügte sie noch hinzu. "Ich verstehe.", sagte die Frau überraschender Weise. "Für wen soll denn das Geschenk sein?"
Kagome überlegte, wie sie es ausdrücken sollte. Sie konnte ja schliesslich nicht sagen: 'Für einen Halbdämon'
"Es soll für... einen lieben, mir vertrauten Menschen sein. Einer, der immer für mich da ist und mich beschützt..." Die Frau hatte genug gehört. "Warte hier auf mich...", sagte sie und verschwand in einer Tür. Sie lies Kagome zurück, doch es dauerte nicht lange, da kam sie auch wieder zurück. Sie hatte etwas rundes in der Hand. Kagome konnte nicht glauben, was sie da sah: es sah aus wie das Shikon no Tama!
Suche
Profil
Gast
Style