Fanfic: Die zerbrochene Perle
Untertitel: Inu Yashas Entscheidung - Kagome oder Kikyou?
Kapitel: Die Perle zerbricht
Kapitel 3: Die Perle zerbricht
Die Sonne schien strahlend am Himmel, keine Wolken waren am hellblauen Himmel zu sehen. Die Vögel zwischerten vergnügt in den Bäumen und es wehte eine leichte Sommerbrise. Der Geruch von frischem Gras lag in der Luft und viele Schmetterlinge flogen von Blume zu Blume.
Jeder hätte sich über so einen Sommer gefreut, sich ins Gras gesetzt und dem Summen der Bienen gelauscht, doch einer, einer konnte dies ganz und gar nicht geniessen.
Betrübt sass er im hohen Gras und starre trübseelig in den Himmel. Es war das erste mal, dass sie so lange weg war. Dabei hatte er ihr erst vor ein paar Tagen oder gar Wochen (das wusste er nicht mehr, denn er hatte aufgehört die Tage zu zählen) gesagt, dass er sie liebte.
Dieser weisshaarige Hanyou liess sich zurück ins Gras fallen. Plötzliche hörte er ein leises 'plotsch' und richtete sich gleich wieder auf. Ein Blick hinter sich verriet ihm, auf was er sich gerade gelegt hatte.
"Myouga, musst du mich denn auf Schritt und Tritt beobachten?", maulte er und verschränkte dir Arme.
"Inu Yasha-sama, es tut mir Leid", röchelte der Flohgeist und rappelte sich mühsam wieder auf. Dann hüpfte er noch etwas bedröppelt auf Inu Yashas Schulter.
"Verzeiht mir, aber dieses mal war ich wirklich zufällig hier!", begann der Floh zu reden und man merkte ihm seine Nervosität an. Als der Hanyou ihm denn auch noch einen scharfen Blick zuwarf, war der Kleine schon vollkommen am Ende und fing an zu zittern.
"Waaaah, vergebt mir, vergebt mir!", rief er und fiel auf die Knie. Inu Yasha holte tief Luft und pustete ein mal kräftig. Sofort segelte der Floh von seiner Schulter und landete unsanft im Gras. "Aua...", nuschelte dieser, liess aber die Beschwerden diesmal bleiben, da er ohnehin schon gut weggekommen war. Wieder rappelte er sich auf und rieb sich den Rücken. Er beobachtete den Hanyou eine Weile, bis er sich auch im Schneidersitz neben ihn setzte und die Arme verschränkte.
<Lange wird er diese Stille nicht aushalten... ich muss ihn ablenken - das habe ich Sango und Miroku versprochen!> Der Floh warf dem anderen immer wieder flüchtige Blicke zu.
Inu Yasha hatte sie Augen geschlossen und wieder waren seine Gedanken bei Kagome. Er fragte sich, wo sie jetzt wohl war, was sie machte, ob sie Spass hatte, ob sie ihn vermisste, ob sie ihn auch liebte, wann sie wiederkommen würde...
Myouga war es inzwischen schon ziemlich langweilig geworden und auch er hatte die Augen geschlossen und döste vor sich hin.
Ohne ein Wort zu sagen stand Inu Yasha langsam auf und machte sich mit langsamen Schritten auf in den Wald, wo er seine Ruhe hatte und kein nerviger Floh neben ihm sass.
Ein leises Schnarchen war in Mitten der Wiese zu hören und Myouga war ins Gras gesunken und schlief seelenruhig. Er murmelte undeutliches Zeug vor sich hin und wachte erst wieder auf, als er ein Kitzeln an seiner Nase spürte. Im Schlaf öffnete er den Mund und holte tief Luft. Mit einem lauten "Haaaatschiiiii!!!" nieste er und blinzelte verschlafen. Gerade sah er noch, wie der Schmetterling - die Ursache seines Niesanfalles - davonflog.
Er richtete sich auf und sah sich immer noch verschlafen um.
"Ah, so ein Mittagsschläfchen tut doch ganz gut, nicht wahr Inu Ya-?" Sein Mund klappte auf, als er sah, dass der Hanyou verschwunden war.
"Aaaaaah, Sango und Miroku bringen mich um!!!", schrie er und hüpfte wild auf der Stelle herum.
Währenddessen schritt Inu Yasha, nichts anhnend von der Sorgen des Flohs, durch den grünen Wald und genoss den Augenblick mit all seinen Sinnen. Er setzte sich an einen Baum und sah nach oben. Über ihm kreuzten sich die Baumkronen vieler Bäume und das Lichte fiel hier nur bedingt rein. Man sah aber genau, wo es reinfiel, dann auf dem Boden tanzten viele kleine, gelbe Lichtpunkte. Der Wind brachte die Äste zum schwanken und somit auch die Punkte zum tanzen. Die sanfte Brise streichelte Inu Yasha Haut und wieder schloss er die Augen und horchte in die Stille das Waldes. Seine Ohren zuckten leicht beim Gezwitscher der Vögel, die plötzlich wild von den Bäumen flogen. Inu Yasha riss sofort die Augen auf, denn auch ihm war etwas aufgefallen.
<Nein... ist sie-?> Sofort sprang er auf und schnüffelte.
<Ja, sie ist es...> Er wollten weglaufen, doch irgendwas hielt ihn auf. Dabei liebte er doch Kagome...
Plötzliche sah er wie ein Shinidamachuu an ihm vorbeiflog. Nun bestand kein Zweifel mehr, dass sie hier war.
"Kikyou....", hauchte Inu Yasha, doch gleich musste er wieder an Kagome denken. Ruckartig setzte er sich in Bewegung und wollte die Lichtung verlassen.
Kikyou hatte den Hanyou beobachtet und kam nun hinter einem Baum hervor.
"Inu Yasha!" Er riss die Augen auf, als er diese wehleidige Stimme hörte. Langsam drehte er sich um und sah in die traurigen Augen Kikyous. Mit einem Schlucken blieb er stehen und nun, da er stand, konnte er auch seine Füsse nicht wieder dazu bringen weiterzulaufen.
"Inu Yasha, warum läufst du davon?" Es war nicht mehr als ein Flüstern, aber er verstand sie deutlich und ihre ruhige Stimme jagte ihm einen Schauder über den Rücken. Mit langsamen Schritten ging sie auf ihn zu und blieb genau vor ihm stehen.
"Mein geliebter Inu Yasha...", lächelte sie und musterte ihn genau.
Doch er konnte ihr nicht in die Augen sehen und mit gesenktem Kopf stand er da, nicht wissend, was er tun sollte. Er wollte weg, auch wenn es nur Kikyou war... er hatte Angst, dass all seine Gefühle zu dieser Miko wieder aufleben würden und Kagome aus seinem Herzen verdrängen würden.
Er riss die Augen auf, als er plötzlich ein leises Wimmern hörten. Sein Kopf wirbelte herum. <Nein, unmöglich...!>
Doch, es war möglich. Da stand sie - mit traurigen Augen, zwischen zwei grossen Bäumen, ihr Körper voller dieser Lichtpunkte - Kagome. Tränen stiegen in ihre Augen, als sie Inu Yasha mit Kikyou erblickte und sie konnte ein Wimmern nicht unterdrücken. Genau dieses hatte Inu Yasha auf sie aufmeksam gemacht.
"Kagome...ich-", fing er an, doch sie unterbrach ihn.
"Spar dir deine armseeligen Worte!" Tränen liefen aus ihren grossen, glänzenden Augen, liefen über ihre Wangen, bis sie am Kinn ankamen und heruntertropften. Ihre Hände zitterten und sie merkte nicht ein mal, dass sie es fallen liess.
Mit einem lauten Klirren und Scheppern zerschellte die Perle der Liebenden an einem kleinen und spitzen Stein am Waldboden.
~*~
Kagome zuckte zusammen, als sie den unangenhemen Laut hörte und wie in Trance blickte sie zu Boden. Nur langsam realisierte sie, was sie da gerade losgelassen hatte.
<Wa-?> Ihr Augen weiteten sich, als sie sah, dass die Perle in Tausend kleine Splitter zerfallen war und sie erinnerte unheimlich an das Shikon no Tama, das auch zersprittert war.
Wieder stiegen Tränen in Kagomes Augen und langsam kniete sie sich auf den Waldboden. "Nein...", hauchte sie und nahm einen Splitter in die Hand. Am liebsten hätte sie sich jetzt selber geohrfeigt. Sie hielt den kleinen Splitter ins Sonnenlicht und er funkelte hell ihn ihrer Hand. Genau in diesem Moment erinnerte sie sich an die Worte der alten Frau im Laden.
"Man sagt, dass wenn die Perle je zerbrechen sollte, ein grosses Unglück passieren würde."
Die Dunkelhaarige musste schlucken. Was war das für ein Unglück, von dem Givera gesprochen hatte? Würde sich Inu Yasha für Kikyou entscheiden?
Bei diesem Gedanken musste Kagome erneut Wimmern und sie spürte den Blick Inu Yashas genau auf sich. Doch sie hatte nicht die Kraft und nicht den Mut ihm in die Augen zu sehen. Sie erhob sich wieder und umschloss den Splitter nun ganz mit ihrer Hand.
<Er hat sich also entschieden...> Ihre Hand ballte sich zu einer Faust und sie zitterte am ganzen Leib. Die beiden spitzend Enden das Splitters bohrten sich leicht in ihre Haut, doch sie fühlte den Schmerz in ihrer Hand nicht. Sie spürte ihn lediglich in ihrem Herzen. Mit gesenktem Kopf drehte sie sich um und ging los. Erst langsam, dann immer schneller, bis sie schliesslich rannte. Ihre Beine wollten ihr nicht wirklich gehorchen und ihr Bewusstsein sagte ihr, sie solle umkehren, doch sie konnte den Anblick nicht länger ertragen. Immer schneller rennden und nicht zurückblickend, kam Kagome aus dem Wald gestürzt. Die Miko übersah einen Stein und stolperte. "Nnh..." Den Splitter hatte sie auch während ihres Falles nicht losgelassen, sondern nur noch fester umklammert. Langsam rappelte sie sich wieder auf und rannte weiter. Ihre Knie waren aufgescheuert, an den Armen und Beinen hatte sie viele Kratzer, woran der Sprint durch den Wald schuld war.
Weiterhin achtete sie nicht auf die Schmerzen, sondern rannte immer weiter... Richtung Brunnen. Sie wollte jetzt einfach nur nach Hause.
Der Wind bliess ein mal heftig durch den Wald und die Haare der beiden, die immer noch dastanden, flatterten wie wild. Inu Yasha starrte immer noch auf den Punkt, wo Kagome vorher gestanden hatte. Seine Augen blickten glänzend auf den einen Punkt, sein Körper schien völlig ruhig, doch in seinem Kopf schien ein Wirbelsturm der Gedanken ausgebrochen zu sein.
<Was soll ich tun? Kagome folgen? Bei...Kikyou bleiben? Weglaufen?> Sein Herz hämmerte stark gegen seine Brust; nun war er gekommen - der Moment, an dem er sich entscheiden musste.
Kikyou schien das ganze eher zu langweilen. Als die andere Miko aufgetaucht war, hatte sie einfach nichts gesagt und alles nur mitangesehen. Aber da diese ja nun weg war, konnte sie ihr Gespräch mit dem Hanyou fortführen.
"Inu Yasha...", hauchte sie wieder mit ihrer ruhigen Stimme. Es klang in seinen Ohren wie ein Flehen - ein Flehen nach der Entscheidung. Der Weisshaarige schluckte und sah ihr dann direkt in die Augen.
Eine Weile sahen sie sich so