Fanfic: Akane, tu’s nicht!
Kapitel: Akane, tu’s nicht! ^^
Akane, tu’s nicht!
Akanes Sicht
Ich sitze vor meinem Schreibtisch und betrachte das geschriebene:
Liebes Tagebuch,
ich weiß nicht, wie lange ich noch so weiter leben kann. Es ist nun seit Jahren
schon so. Ich trage alles mit mir herum und jetzt kann ich langsam nicht mehr.
Wieso kann Ranma mich nicht leiden? Jeden Tag schnauzt er mich an und mit jedem
Wort wird mein Herz schwerer und mir reicht's jetzt wirklich. Paps und Herr
Saotome heulen ständig um die Wette, spielen Go, oder versuchen mich und Ranma
zu verkuppeln. Ja, ich liebe ihn, aber er mich nicht, was er auch ständig
wiederholt: Wer würde sich schon in so ein Machoweib mit dicken Schenkeln, das
flach wie ein Brett ist, verlieben? Das sind seine Worte. Ich liebe ihn, aber
so kann und will ich nicht weiterleben! Sogar Kasumi geht mir mit ihrem
ständigem Gegrinse auf die Nerven, ganz zu Schweigen von Nabiki mit ihrem
Geldzählen. Und erst recht Shampoo, Ukyo, Kodachi, Kuno und unsere Lehrerin Frau
Ninomiya! Die nervt! Ständig benimmt sie sich wie ein Kleinkind! Heute wurden
wir an die Klassenfahrt nach Hokkaido, ans Meer, erinnert. Morgen geht's los.
Dich kann ich nicht mitnehmen; ich will nicht das jemand diese sentimentalen
Gefühle liest. Ich werde meine Klasse auf die Probe stellen und zwar
so...(schreibe ich jetzt nicht auf, das werdet ihr schon früh genug erfahren
*fg*). Tja, wenn passiert, was ich denke, dann begehe ich wirklich den
Selbstmord. Ja, ich weiß, mehrere Male versuchte ich es bereits, aber lies es
wegen meiner Familie, aber so möchte ich noch mal auf die Probe stellen, ob ich
wirklich keine Freunde oder Verehrer in der Klasse habe. Vielleicht liest Ranma
dies ja eines Tages und denkt daran, dass dieses bescheuerte Machoweib
vielleicht doch ein Herz hatte. Sicher, ich gebe mich stark und unverletzlich
vor den Jungs, aber was sollte ich sonst tun? Sie verletzen einen doch nur. Ich
werde mich ihnen nie öffnen, so wie ich es einst tat. Ich vertraute, aber ich
wurde enttäuscht. Nein, das eine Mal reicht mir. Nie wieder, so schwor ich mir
damals, nie wieder werde ich jemanden in mein Herz lassen. Erst meine Mutter und
dann meine Freundin. Nein, es reichte, mehr konnte ich nicht ertragen. Ich war
auf der darauffolgenden Trauerfeier still und zurückgezogen. Damals erkannte
mich keiner wieder. Anfangs wollte ich die Leute neugierig machen, indem ich
still blieb und hoffte so, dass mich vielleicht jemand zu Rede stellen würde,
doch es schien niemandem aufzufallen. Also gab ich mich stark und unnahbar. Ich
baute eine unsichtbare Mauer um mich auf. Das wirkte, von da an, zog ich die
Jungs magisch an. Aber sie interessierten mich nicht. Ich wollte einfach nur
trainieren. Ich wollte irgendwie meinen Frust abbauen und niemanden sehen. Das
war natürlich perfekt. Aber dann verliebte ich mich auch noch in Dr. Tofu,
doch schon bald kam die schmerzliche Erkenntnis, dass er in Kasumi verliebt war.
Mir wurde einfach jeder verweigert. Ich setzte nur noch gekünstelte Lächeln auf.
Aber das war mein Geheimnis, niemandem fiel es auf. Das tat weh. Ich wurde
einfach nicht bemerkt. Niemand sah, wie sich der Schmerz tief in mich rein fraß.
Doch nein, Schluss mit den Sentimentalitäten. Aber dann trat Ranma in mein
Leben. Viele Menschen reden von Schicksal. War es wirklich das Schicksal, dass
meine Mutter umbrachte? War es wirklich Schicksal, das meine Freundin dazu
veranlasste Selbstmord zu begehen? Ich werde es ihr wahrscheinlich gleich tun.
War es Schicksal, das ich Ranma traf? Dann war es wohl auch Schicksal, dass es
eine einseitige Liebe ist. Zwar hatte ich Ranma nie gesagt, was ich für ihn
empfand, aber so wie er mich behandelte, musste er mich einfach hassen.
Nun, liebes Tagebuch, ich weiß nicht wie oft ich bereits so was geschrieben
habe. Wahrscheinlich unzählbar oft, aber Morgen, morgen werde ich mich
wahrscheinlich umbringen. Morgen...
Akane...
Das ist wirklich ziemlich sentimental, ein Glück, dass nur ich es lese, Ranma
hätte sich bestimmt schon lustig darüber gemacht und mich aufgezogen. Na, ich
bin mal gespannt, wie der Test morgen ausgeht. Obwohl, ich denke, ich kenne
das Ergebnis...
~Der nächste Tag~
Heute, heute fällt die Entscheidung. An diesem Tag fand kein Streit zwischen
mir und Ranma statt. Schon Komisch. Wir waren sogar pünktlich! Gemeinsam stiegen
wir in den Bus. Wir saßen aber nicht nebeneinander. Ich saß neben einer Freundin
von mir. Ihr hatte ich mal anvertraut, dass ich in Ranma verliebt bin. Kurz
darauf, war es der gesamten Klasse bekannt. Ich hatte es ihr nicht vergeben.
Aber, was mich wunderte, es war nicht an Ranma weitergesagt worden. Was ich da
noch nicht wusste, war, dass die gesamte Klasse ebenfalls wusste, dass Ranma in
mich war. Es war genau auf die gleiche Weise verbreitet worden, wie bei mir. Die
ganze Klasse hatte zusammen mit Frau Ninomiya beschlossen, uns zu verkuppeln.
Tja, also gab es auf Hokkaido auch nur ein Bett, für zwei pro Zimmer. Die ganze
Klasse hatte schon vorher abgesprochen, wer mit wem in einem Zimmer ist, so dass
nur noch ich und Ranma übrig blieben. Wir mussten uns also zwangsläufig ein
Zimmer und ein Bett teilen. So kam abends was kommen musste:
"Wehe du nimmst dir Freiheiten heraus!"
"Wen interessiert denn schon so ein Machoweib, ohne jegliche Reize, da sie flach wie ein Brett ist."
Ich schnappte tief nach Luft und sagte mir in Gedanken: Nein, Akane, lass deinen Holzhammer stecken. Dies ist doch dein letzter Tag! Reiß dich zumindest heute noch zusammen
und sei froh!
"Na dann. Aber ich warne dich."
Ich legte mich auf meine Seite des Bettes und blieb wach. Gut, er schlief. Leise stand ich auf und holte mein Tagebuch aus dem Rucksack. Ich hatte es doch noch mitgenommen. Ich machte meinen Eintrag und verstaute es sorgfältig. Ich hatte nicht bemerkt, dass Ranma
noch wach war und mich beobachtet hatte. Als ich mich hingelegt hatte und eingeschlafen war, holte er mein Tagebuch wieder raus und las, was ich geschrieben hatte. Er sog die Luft ein, als er las, wie viele Selbstmordversuche ich schon hinter mir hatte und als er sah, dass ich für Morgen einen plante, hatte er sich vorgenommen, mich davon abzuhalten. Dann legte er es wieder an seinen alten Platz zurück und kroch wieder ins Bett. Er starrte mich
noch recht lange an, bevor er einschlief.;
Sie.. sie ist so hübsch... wie kann sie nur so traurig und enttäuscht sein? Sie muss doch wissen, dass ich sie liebe. Wie kann meine kleine Akane nur an Selbstmord denken? Weiß sie denn wirklich nicht, dass sie total beliebt ist? Natürlich ist mir aufgefallen, wie
gezwungen ihr Lächeln immer aussah... ich liebe sie doch!'
Akanes Sicht
"Ranma, Aufstehen! Sie warten unten wahrscheinlich schon alle auf uns!! Los, hoch mit dir!"
"Jep, sobald du raus bist zieh ich mich an, denn du hast doch nicht ernsthaft erwartet, dass ich mich hier vor dir umziehe!"
Doch gleichzeitig hielt Ranma inne und erinnerte sich daran, was ich geschrieben hatte. ,Sch... (ich schreib's jetzt nicht aus...) Na, zurück is nicht mehr!'
"Ähm... Entschuldige Akane, war nicht so gemeint. Aber gehst du bitte raus?"
"Ja."
Der Unterton war kalt, doch ich lächelte mein gewohntes, freundliches Lächeln. Ich verschwand und kurz darauf hörte er, wie ich mich in den Vorraum setzte und auf ihn wartete. Ich hörte, wie nach kurzer Zeit die Dusche anging. Ich wartete und nach 15 Minuten kam er auch schon wieder raus. Gemeinsam gingen wir nach Unten, in den Speisesaal. Da alle bereits saßen, beeilten wir uns mit dem Essen. Und schon verkündete, wie erwartet, die Lehrerin, dass wir heute Wandern gehen würden. Gut, genau das war mein Plan. Ich meldete mich.
"Ja, Akane?"
Alle drehten sich nach mir um.
"Ähm... Mir geht es nicht gut... ich würde gerne hier bleiben."
"Gut, ähh.. Nicht gut, einer von euch bleibt hier."
Sagt die Frau Ninomiya und sieht sich in der Klasse um. Erst wollte sich ein Junge melden, aber seine Nachbarin trat ihm schnell auf den Fuß. Ich bemerkte es nicht. Nach einer Pause meinte dann die Lehrerin, Ranma solle hier bleiben, er sei ja schließlich mein Verlobter. Ich wehrte ab und sagte, dass doch niemand wegen mir hier bleiben müsse. Normalerweise hassten alle Wandern, aber mich schien man noch viel mehr zu Verabscheuen, wenn ich wüsste... (konnte ich mir nicht verkneifen *g*). Ranma wehrte um seiner Ehre willen, auch ab. Tja, aber das half auch nicht. Ich war ja eigentlich froh, dass Ranma meine Letzten paar Minuten oder Stunden bei mir sein würde. Die Klasse hatte den test nämlich nicht bestanden. Nun war ich mir sicher. Keiner konnte mich leiden; aber würde ich es wirklich über mich bringen meine gesamte Familie alleine zu Lassen? Mich würde es nicht wundern, wenn Paps dann vor Kummer vergehen würde. Er hält mich halt noch immer für ,sein kleines Mädchen', aber täuscht sich. Gewaltig.
"Gut. Also, Akane und Ranma, ihr bleibt hier, ja?"
Sie wartete keine Antwort ab, sondern wendete sich sofort wieder an die Klasse.
"Los, zieht euch Jacken und Schuhe an und geht auf die Toilette, sofern ihr müsst."
Die Gruppe löste sich langsam auf und letztendlich standen nur noch ich und Ranma da (der Esel nennt sich zuerst). Ich flüsterte leise:
"Ranma, ich glaube, ich mach' mir 'nen Tee... in der Küche. Willst du auch einen?"
"Nee, lass man."
Doch dann traf ihn die Erkenntnis mit der Wucht eines Donnerschlags:
Ich wollte keinen Tee in der Küche machen; ich wollte mir dort ein Messer holen.
Ranma's Gedanken:
,Verdammt! Ich muss mich da irgendwie rausreden, sodass sie nicht in die Küche geht! AH!! Ich hab's!'
Er schnippte mit den Fingern und ich sah in erstaunt an:
"Was ist denn?"
"Wir haben doch oben diesen kleinen