Fanfic: Das Experiment

Kapitel: Untergang

Das Experiment

`You‘ ve got a mail!´

Er klickte auf die Schaltfläche und las die Nachricht. 19.56 Uhr stand darüber.
„Hey, Metaxom! Du hast mich doch um gewisse Informationen gebeten. Nun ja, ich werde noch eine Weile brauchen. Oh, man! Ich würde dir gerne sagen, was abgeht, habe aber gerade keine Zeit weil ALLES abgeht! Ich brauche dringend KLEBER!!!“
Sandalphon

Der junge Mann, dessen Nickname `Metaxom´ war, klickte auf die Schaltfläche `antworten´ und begann zu schreiben.

„Sandy, es ist wichtig, dass ich die Daten bis spätestens Mittwoch, also morgen, bekomme! Was auch immer geschehen ist, bitte beeile dich! Hier findet eine Verschwörung statt und wir zwei sind vielleicht die EINZIGEN, die etwas davon wissen und sie aufdecken können! Ich wiederhole: Es ist wichtig! Unser ganzer Kontinent - vielleicht sogar die ganze Welt - steht auf dem Spiel!“
Metaxom

Er schickte die Nachricht ab und fuhr danach seinen Computer runter. Erst zu spät erinnerte er sich daran, dass er sie nicht chiffriert hatte. Aber das war nun auch egal. Wenn ES ihnen gelingen würde, würden sie sich alle in der Hölle wiedersehen, dachte er. Und das wäre dann einzig und alleine Sandalphons Schuld, weil der selbsternannte, weltbeste Hacker nach `The Seren´, es nicht geschafft hätte, sich in den Zentralcomputer von IHNEN einzuhacken, die gesuchten Informationen zu finden und sie ihm, Metaxom, zu schicken.
Die Sonne ging gerade unter und tauchte Metaxoms Einzimmerwohnung in ein sattes, gold-rotes Licht. Er schaute zum Fenster, vermied jedoch den Blick hinaus. Er war es leid, dieses graue, unschöne und unförmige etwas, genannt Großstadt, zu sehen.
Gedämpft nahm er den Lärm der Autos sieben Stockwerke weiter unten wahr. Sie wussten nichts davon und würden auch nichts davon wissen, bis sie eines morgens aufwachen, aus dem Fenster sehen und statt dem häßlichen Großstadtgetümmel die heißen, lodernden Flammen der Hölle sehen würden –oder gar etwas viel schlimmeres. Der Junge nahm sich eine Zigarette, zündete sie sich an, wobei er sich an dem altmodischen Feuerzeug die Finger verbrannte und zog einmal kräftig an ihr. Das tat gut.
„Oh, baby come to me!“ sang Gigi D’Agostino gerade im Radio. Neumodischer Schrott, dachte sich der Junge, der sich Metaxom nannte. Eine mit dem Computer bearbeitete Stimme. Ohne Computer wäre sie gar nichts. Wie gut waren doch damals noch die ECHTEN Lieder, die von ECHTEN Stimmen gesungen wurden, wie zum Beispiel `The Connells´ mit `74-75´ oder `Percy Sledge´ mit `When a man loves a woman´.
Besonders gefallen hatte ihm `Chris Burghs´ `Lady in red´, was er auch schon die ganze Zeit leise vor sich her summte. Oh, ja! Das waren noch Zeiten, dachte er sich. Er bereute es, nicht in jener Zeit geboren worden zu sein, aber dafür konnte er ja nichts. Und jetzt, da der Kontinent kurz davor stand, von einem gigantischen Laser zerstört zu werden, dudelten möchtegern Sänger ihnen ihre letzten Lieder. Das waren ja tolle Aussichten! Die Ratten hinter der Wand begannen wieder zu scharren. Er zog sich seine Jacke über, da er mal auf einen Sprung in seinem Lieblinspub vorbeischauen wollte, stellte das Radio aus, schnappte sich seine Brieftasche, ging aus der Tür und schloss sorgfältig hinter sich ab. Kaum war er aus dem Haus und im Begriff über die Straße zu gehen, als sein Computer ein leise Surren von sich gab und ansprang. Der Bildschirm blieb einen Moment dunkel, doch dann leuchtete der grüne Punkt auf, der anzeigte, dass er eingeschaltet war. Tatsächlich begann nach kurzer Zeit auch der Bildschirm zu leuchten und die Passwortabfrage erschien. Darin erschienen acht Kreuze. Die Passwortabfrage verschwand und der Standartbildschirm erschien. In der Mitte blinkte die Anzeige `You‘ ve got a mail!´. Das Radio spielte Melanie C.
„How did we fall? Can we get up at all? When it’s cold is it your heart that keeps you warm?“ hallte ihre melancholische Stimme durch das jetzt von roten Sonnenstrahlen durchflutete Zimmer. Die Ratten waren verstummt.
Es war fast Mitternacht, als er wieder zurückkam. Er bemerkte den laufenden Computer erst nicht, weil diese schon nach einer Viertelstunde automatisch in den Stanby-Modus gewechselt hatte und der Bildschirm nun dunkel war. Das Radio hatte zuerst seine Aufmerksamkeit erregt.
„Ich habe das verfluchte Ding doch ausgeschaltet!“ fluchte er leise und ging darauf zu, verharrte jedoch mitten im Schritt.
„I was the one who let you know...“
„Un... unmöglich...!“ flüsterte er leise.
„74-75...“ sangen `The Connells´ ungerührt aus dem Radio weiter. Die Power-Anzeige auf seinem Tower leuchtete grün, die an seinem Bildschirm gelblich. Das und das leise Summen zeigten ihm an, dass der Computer lief. Aber er hatte ihn doch ausgeschaltet, bevor er gegangen war.
„Was zum...?“ er fuhr mit der Hand über die Tastatur und verharrte zwei Zentimeter über der Leertaste. Sekunden verstrichen in denen er sich eine mögliche Lösung überlegte.
„Wie um alles in der Welt...? “ zögernd drückte er die Leertaste und der Bildschirm ging an.

`You‘ ve got a mail!´

Automatisch klickte er auf die Schaltfläche für `lesen´.

20.10 Uhr
„Metaxom! Die Sache eskaliert! Sie haben mich gefunden! Ich muss mich irgendwo in Sicherheit bringen. Hey, du hast mir nicht gesagt, mit was wir uns hier anlegen. Die finden mich! Die wissen wo ich bin!! Die werden mich umbringen!!!“
Sandalphon

`You‘ ve got a mail!´ blinkte immer noch. Eine Ratte schrie laut auf und riss den jungen Mann, dessen Nickname Metaxom war, aus seiner Versteinerung. Er schüttelte seinen Kopf und klickte nochmals auf `lesen´.

23.55 Uhr
„Ich habe mich noch ein letztes Mal eingehackt, weil mich die Sache nicht mehr losgelassen hat. Gefährlich aber lohnenswert. Ich habe die wahren Pläne gesehen. Der Laser war nur Tarnung! Sie haben etwas viel Schlimmeres vor! Sie wollen Menschen damit durch den Computer, durch das Internet hindurch infizieren und zu unbesiegbaren Kampfmaschinen machen. Die Sache hat nur einen Haken: Man wird mit der Zeit zu einem willenlosen Geschöpf. Wir...“ die folgenden Zeilen las Metaxom mit immer grösserem Erstaunen. Er wollte der Zeitung gleich morgen –oder noch besser heute- eine Kopie der Mail schicken. Plötzlich kopierte sich die Nachricht von selber und schickte sich an verschiedene Adressen von Zeitungen.
„...wenn das stimmt, müssen wir etwas unternehmen, ehe wir die Kontrolle verlieren. Eine Kraft...“ Chris Burgh sang „Lady in red, is dancing with me.“ „...mit der man alles kontrollieren könnte! Alles nur mit den Gedanken manipulieren könnte! Gerade so, wie man es will!“
Sandalphon

`You‘ ve got a mail!´ blinkte wieder auf. Die Nachricht erschien, ohne dass Metaxom die Maus oder die Schaltfläche auch nur angesehen hatte.

0.02 Uhr
„In dem Gebäude, in dem ich mich befinde, gab es eine Explosion. Sie haben mich. Meta, wir sind nur Versuchsobjekte, es war alles geplant! Aber ich werde mich nicht missbrauchen lassen! Ich werde mir mit irgendeinem der herumliegenden Teile die Pulsadern aufschneiden oder ich schmeisse mich hier ins Feuer!“
Sandalphon

Metaxom war schockiert. Ohne auch nur einen Finger zu rühren, betätigte er die Schaltfläche `antworten´ . Die Nachricht schrieb sich von selber. Im Radio lief schon zum dritten mal hintereinander `Lady in red´.

„Sandy, was schreibst du denn da? Wenn es in dem Gebäude wirklich eine Explosion gegeben hat, wieso bist du dann noch drinnen und mailst mir? Von welchem Computer mailst du mir überhaupt?“
Metaxom

Noch bevor die letzten Wörter geschrieben waren, begann `You‘ ve got a mail!´ wieder zu blinken. Die Nachricht öffnete sich wieder von selber.

0.03 Uhr
„Das ist es ja, was mir so Angst macht, Meta. Ich habe gar keinen Computer mehr.“
Sandalphon

ENDE

So, mal eine ältere Geschichte von mir. Ich dachte mir, ich lad noch was selbst geschriebenes hoch, um euch die Wartezeit bis Eien wo wenigstens etwas zu versüßen. Obwohl ich ehrlich nicht weiß, wie ihr auf diese Kurzgeschichte reagieren werdet. Es ist mehr Sci-Fi, was ich auch sehr mag. Ich habe noch verschiedene Geschichten mit UFOs, Außerirdischen und fremden Planeten auf Lager, aber um die alle in meinem Kopf zu ordnen und dann noch abzutippen... nja, damit werde ich wohl den Rest meines kümmerlichen, alkoholversoffenen Lebens verbringen! ^^
Kennt ihr Psi Factor? Die Idee zu der Geschichte kam mir, nachdem ich eine der Folgen gesehen hatte. Darin ging es um einen Mann, der aus der Wüste per Mail ein SOS an den Computer eines Freundes (??? Hier wird mein Gedächtnis etwas schwach...) sendet. Am Ende stellt sich heraus, dass er irgendwo in einer Felsspalte sitzt und gar keinen Computer hat. Nja, ich fand das ziemlich spannend und da kam mir die Idee, dass es doch vielleicht so ein Geheimprojekt der Regierung geben könnte, bei dem sie Supermenschen erschaffen. Und da Computer und Roboter etc damals irgendwie DAS Thema waren, hab ich einfach mal meine Fantasie etwas spielen lassen. Ich weiß, man könnte sagen, ich hab die Idee geklaut und... hm... stimmt sogar! ^^ Damals hab ich noch voll viel Stephen King gelesen (ich fang grad wieder damit an. Diesmal nehme ich mir den Dunklen Turm vor) und irgendwie merkt man das auch in meinem Schreibstil (Einrichtung, Charaktere etc.). Da hab ich mich früher häufig von Stevie und Co. inspirieren lassen. ^^
Naja und die Namen... also wo Sandalphon herkommt, können sich alle AS Fans sicherlich denken! ^^ Bei Metaxom ist es schon schwieriger... ganz ehrlich, ich hatte zu der Zeit einen Alptraumflash und in einem dieser Träume, hab ich eine SMS auf mein (damals) neues, tolles Siemens Handy bekommen (mögest du auf ewig in Frieden ruhen, mein geliebter Schatz, mit dem ich so viele, glückliche Erinnerungen teile! *Krokodilsträne rausdrück*). In dieser SMS stand irgend etwas von wegen „Sie
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