Kapitel: Der Anfang

Näher. Er kam immer näher. Ich konnte mich nicht rühren. Warum schlich er mir hinterher?
Jetzt sah er mich an. „Lily“, flüsterte er, „Lily, ich liebe dich!“ Seine weichen Lippen auf meinen. Doch wer war er?
„Aus den Federn, Lily! Marsch, marsch, raus aus dem Bett! Du hast heut eine Klausur zu schreiben!“ Der Junge flüsterte nun nicht mehr. Er nahm nun viel mehr die Gestalt von meiner Mutter an. Meine Mutter.....

Sie schlug die Augen auf. Vor ihr hatte sich ihre Mutter aufgebaut. Shit!, dachte sie und sprang aus dem Bett. Wieso muss ich auch jeden Abend im Chat hängen? Die Klausur schaff ich. Irgendwie bestimmt. Nur ob ich sie besser als sechs schreiben werde...
Die Gedanken des Mädchens schweiften ab. Ja, auf der Flying Lamb brauchte man keine Klausuren schreiben. Moment mal, ich denke hier über eine Zeichentrickserie nach! Wurde ihr bewusst. Tja es war schon seltsam. Dauernd geisterte ihr dieses Schiff durch den Kopf. Dabei war sie bereits achtzehn und wegen diesem Kram schon einmal sitzen geblieben. Und das schlimme war: Sie wusste nicht warum. Während andere Mädchen über Discos und Jungs schwärmten, dachte sie über neue Fan Fictions nach. Wenn andere Mädchen shoppen gingen saß sie zuhause und schrieb. Seitenweise.

Schnell band sie sich ihre schulterlangen, roten Haare zu einem Pferdeschwanz zusammen und zog rote Ballerinas an.
Eigentlich sah sie gut aus. Sehr gut sogar. Heute würde Manuel bestimmt wieder alles tun um sie dazu zu bringen mit ihm auszugehen. Doch sie wollte nichts von ihm. Immer noch in Gedanken schnappte sie sich ihre Schultasche und wartete mit dem Fahrrad auf Babs, ihre einzige Freundin.
Doch diese kam nicht. Zehn Minuten später wollte sie gerade losfahren, als ein seltsam aussehender Mann ihr den Weg versperrte. Bist du Lily de Malan? Das hier ist für dich.
Verwundert sah sie auf die Kiste, die der Mann ihr in die Hand gedrückt hatte.
Sie war leicht; viel konnte nicht darin sein. Sie drehte sich um und fuhr zurück nach Hause. Ihre Mutter war bereits zur Arbeit gefahren, einen Vater hatte sie auch, aber der wohnte weit weg in Texas.
Also schwänzen wir heut eben die blöde Klausur. Bin ich eben krank., dachte sie und rief bei der Schule an: „Guten Morgen. Hier spricht Anne-Liese de Malan. Ich möchte meine Tochter für den heutigen Tag entschuldigen. Sie liegt mit Fieber im Bett. ... Ok. Auf wiederhören.
Das beherrschte sie perfekt, die Stimme ihrer Mutter. War aber auch nicht schwer nachzuahmen.
Sie lief in ihr Zimmer und öffnete die Kiste. Sie war leer Bis auf einen Ring und einen Brief. Sie steckte den einfachen silbernen Ring an den Finger und las den Brief:

An Lily de Malan,

Ich kenne deinen größten Traum
Ich erfüll ihn dir
So glaube mir

Ich weiß es ganz genau
Du willst es
Du fühlst es

So drehe nun den Ring
Und fühle dieses Glücksgefühl
Ich weiß dir wird nicht kühl

Dreimal mit der Uhr gedreht
Kommst du an
Irgendwann

Reise hin und reise her
Dich erschüttert gar nichts mehr
Wirst die weiten Wellen sehen
Keine Angst du wirst nicht untergehen.
Der Mut in dir hilft ihnen sehr
Höre was ich dir erklär
Bleib bei ihnen, kehr zurück
Mich kümmerts kein Stück.

So kommst du aufs Schiff
Ganz gewiss

ciao
der Weltenbummler

In Lily kreisten die Gedanken. Klar, da wollte sie einer verarschen. Aber ausprobieren konnte ja nicht schaden. Wie sollte ein Weltfremder auch ihren größten Traum kennen?
Sie drehte den Ring. Dreimal im Uhrzeigersinn.
Und ihr wurde schwarz vor Augen.

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So, das war das erste chap. Danke an meine betarin femalefighter,
Ich schreibe erst weiter wenn ich 2 Reviews habe! Also schön auf den button rechts unten drücken.
Ciao
Eure lils