Fanfic: Der Killer

Untertitel: Teil 1

Kapitel: Kapitel 1

,,Meine Güte! Es ist doch nichts passiert!”
,,Das sagst du jedes mal! Ich hab dich doch schon so oft gebeten, auf dich aufzupassen!”
,,Manchmal wirdìs eben etwas brenzlig...”
,,Oh mann...”
,,Was denn?”
,,Ich muss jetzt los Kev! Bis demnächst....”
,,Ja, ja....”

Die Tür fiel hinter ihr ins Schloss.

Puh!
Die macht mich fertig...
Ich hab ihr wirklich schon oft genug gesagt, sie brauch sich keine Sorgen zu machen...aber...sie tut es trotzdem...

Hm!?
Es hat geklingelt...
Wer könnte das sein? Ein Klient?

Ich ging zur Tür und öffnete.

,,Kevin Hiller nehmì ich an?”
,,Ja...”
,,Sehr gut!”

Der Kerl der vor der Tür gestanden hatte, kam einfach rein...

,,Freut mich auch sie kennen zu lernen. Kommen sie doch rein.”

Ich schloss die Tür.
Der Kerl hatte sich schon auf einen der Stühle vor meinem Schreibtisch gesetzt.

,,Aber bitte. Setzten sie sich doch!”

Ich setzte mich derweil hinter den Schreibtisch.

,,Ich bin froh sie persönlich anzutreffen, Hiller.”
,,Wer sind sie und vor allem: Was wollen sie?”
,,Sie wissen nicht wer ich bin?”
,,Nein...und ehrlich gesagt, bin ich auch nicht besonders neugierig, was ihre Person angeht...”
,,Na, na, na...warum so unhöflich? Und was meine Person angeht...lesen sie denn keine Zeitung?”
,,Tut mir leid, aber ich war in letzter Zeit sehr beschäftigt...”
,,Dann will ich ihrer Allgemeinbildung mal ein bisschen auf die Sprünge helfen. Mein Name ist Jersey. Anthony Jersey. Wir sind quasi vom gleichen Schlag...ich bin Privatdetektiv. Genauso wie sie...”
,,Anthony Jersey...soso...”
,,Sagen sie bloß, sie haben diesen Namen noch nie zuvor gehört?”
,,So ist es. Ihr Name ist mir kein Begriff...”
,,Ihre erste Frage wäre somit aber trotzdem beantwortet. Nun zu ihrer zweiten:
Ich bin hier, um mich ihnen persönlich vorzustellen. Schließlich will man doch seine Kollegen Kennenlernen.”
,,Sie sind noch nicht lange hier in der Stadt, oder?”
,,Nein. Aber ich las von ihnen in der Zeitung und wurde prompt neugierig. Diese Neugierde führte mich letztendlich zu ihnen. Sie wurden in den Zeitungen ziemlich hoch gelobt und ich wollte wissen, ob sie wirklich so gut sind, wie die Redakteure der Zeitungen behaupten.”
,,Ach ja...ich kann sie beruhigen. Ich bin ein würdiger Gegner.”
,,Sie haben mich durchschaut, mein lieber. Ich wollte tatsächlich herausfinden, ob sie mir ebenbürtig sind.”

Er erhob sich, kam zu mir hinter den Schreibtisch und setzte sich auf die Tischplatte.

,,Was soll denn das werden?”
,,Oh...ich halte es so für bequemer. Mehr nicht.”
,,Es tut mir allerdings leid, dass mein Schreibtisch keine eingebaute Rückenlehne hat...”
,,Sie sind ein Zyniker, Hiller...”
,,Na sie sind mir vielleicht ein Füchslein...”
,,Aber sie sind ein Zyniker, der offensichtlich viel zu tun hat...Das ist ja ein ganz schöner Aktenstapel, den sie da noch zu bearbeiten haben. Sie sollten sich ins Zeug legen, sonst werden sie damit bis Weihnachten noch nicht fertig sein...”
,,Herzlichen dank für den Hinweis, aber die ganzen Akten da...sind bereits bearbeitet. Die Fälle sind gelöst und die Täter hinter Schloss und Riegel. Die Akten liegen nur noch hier, weil der Inspektor des örtlichen Kriminaldezernats noch vorbeikommen und einen Blick hineinwerfen wollte.”
,,Darf man da als Kollege auch mal einen Blick hineinwerfen?”

Er wollte gerade den Ordner öffnen, aber...

,,Finger weg. Die sind vertraulich!”

Er klappte den Ordner wieder zu.

,,Nicht so kleinlich, mein lieber. Ich bin nicht gerade das, was man ein Plappermaul nennt.”
,,Darum geht es nicht. Haben sie eventuell schon mal etwas von Privatsphäre gehört?”
,,Ja...ich denke ich erinnere mich dunkel...”
,,Na sehen sie! Privatsphäre gilt für mich, sowie auch für meine Klienten. Nur ich und die Polizei dürfen diese Akten einsehen. Keine Freunde und auch keine Kollegen!”
,,Ist ja gut. Ich hab ja schon verstanden!”
,,Ich sag ja...sie sind einfach ein Füchslein...”
,,Nanu...wer ist das denn? Das Mädel kenn ich doch...”

Er hatte ein Photo, das auf meinem Schreibtisch steht, entdeckt und nahm es jetzt auch gleich in die Hand um es näher zu betrachten...

,,Ich glaube nicht, dass sie das Mädchen, das dort auf dem Photo ist, kennen. Im Übrigen gehört auch dieses Bild in die Kategorie Privatbesitz. Ich möchte sie deshalb auf das Wort Privatsphäre hinweisen, dessen Bedeutung wir, so nehme ich jedenfalls an, gerade eben geklärt hatten..”
,,Doch, doch. Ich kenne sie. Zwar nicht persönlich, aber ich hab sie vorhin erst gesehen. Hier im Treppenhaus. Sie kam gerade runter und ich wollte rauf zu ihnen. Ich bin mir sicher, dass sie das ist!”
,,Das ist natürlich möglich, ja.”
,,Und der Junge hier auf dem Photo...das sind doch sie Hiller!”
,,J-ja...aber...was ist daran so verwunderlich?”
,,Das Mädchen ist ihre Freundin...Als ich sie im Treppenhaus sah...da kam sie wahrscheinlich gerade von ihnen. Ist es nicht so?”
,,Sie liegen zum Teil richtig. Sie kam gerade von mir, aber in einem Punkt liegen sie falsch. Sie ist nicht meine Freundin.”
,,Ach ja? Und was sonst bitte schön?”
,,Sie ist eine Freundin. Nicht meine Freundin!”
,,Schon klar...eins steht jedoch fest. In Sachen Frauen haben sie Geschmack!”
,,Dankeschön auch....”
,,Auf dem Photo sind sie noch wesentlich jünger...Sie kennen sie also schon lange?”
,,D-das kann man so sagen...aber...ich finde wirklich, dass sie das nichts angeht!”
,,Ist ja schon gut....Aber ich hab da noch eine Frage: Wie alt sind sie jetzt?”
,,Dreiundzwanzig, wieso?”
,,Aha! Auf dem Photo sind sie vielleicht sechzehn, oder siebzehn Jahre alt...Sie ist also ihre Jugendliebe! Das gibtìs doch nicht! Und sie haben immer noch Kontakt zu ihr!”
,,Jetzt reicht es aber wirklich! Sie gehen eindeutig zu weit, mein Freund!”

Er stellte das Photo wieder an seinen Platz zurück.

,,Ich hab doch nur ein bisschen Kombiniert...ich hab mir bloß eine kleinen Spaß erlaubt. Weiter nichts!”
,,In Ordnung. Sie kombinieren ganz passabel...sie sind ein Spaßvogel...sie haben eine große Zukunft vor sich. Um aber auch an ihrer Kariere arbeiten zu können, sollten sie jetzt nach hause gehen und mich ebenfalls in ruhe an meiner Kariere arbeiten lassen!”

Ich stand auf, ging zur Tür und öffnete sie, um diesen unverschämten Jersey sofort
rauszuschmeißen. Aber...

,,Na los doch! Die Zeit arbeitet gegen sie...”
,,Ach Hiller! Sie wollen mich tatsächlich einfach so abfertigen und rausschmeißen, wo ich mir doch extra die Mühe gemacht habe, sie persönlich aufzusuchen? Wir haben noch nicht einmal einen Kaffee zusammen getrunken!”

Auch er erhob sich. Er stand mit dem Gesicht zu mir, seitlich zur Fensterwand, vor der mein Schreibtisch steht.
Ich sah zum Fenster hinaus. Die Sonne scheint. Ich ließ meinen Blick schweifen und beobachtete eine Weile das baufällige Hochhaus gegenüber...
Mitten in der City so ein altes Gebäude...es wird auch meines Wissens nach, bald abgerissen...ich weiß gar nicht, ob noch Leute drin Wohnen...

Was war das denn!?
Da auf dem Dach des Hochhauses genau gegenüber...
Da glitzert irgendetwas in der Sonne...
Moment mal...da hockt doch Jemand!
Der hält dieses in der Sonne glitzerndes Etwas in der Hand...
Was ist das bloß!? Ich kann es nicht erkennen...
Der Typ schaut vom Dach des Hochhauses anscheinend genau in mein Büro...
Das Ding glitzert immer noch schwärzlich in der Sonne...

Halt mal...
Das kann nur...
Oh nein! Der hat doch nicht etwa vor...

Meine Gedankengänge hatten innerhalb ein paar Sekunden stattgefunden.
Jersey stand immer noch genauso da, wie vorher...

,,Was ist denn jetzt, Hiller? Trinken sie noch einen Kaffee mit mir, oder nicht?”

Mist!

,,Runter Jersey! Schnell!!”
,,Was!?”
,,Runter auf den Boden! Nun machen sie schon!”
,,Ich versteh nicht ganz...”
,,Runter verdammt!!!”

Im nächsten Augenblick zertrümmerte auch schon eine Kugel eines der Fenster, vor denen Jersey gestanden hatte. Er konnte ihr gerade noch ausweichen, indem er das tat, was ich ihm zugerufen hatte, nämlich sich auf den Boden schmeißen. So traf die Kugel lediglich die Wand gegenüber des Schreibtischs...

Ich rannte zu dem zertrümmerten Fenster und öffnete es.
Der Kerl, der auf dem Dach gehockt hatte, war verschwunden!
Also hat er geschossen...
Das Ding, was in der Sonne geglitzert hatte...Dieses Schwarze Ding...das war eine Waffe.
Er wollte Jersey umbringen. Vor meinen Augen...
Das Einschussloch in der Wand...
Er hätte ihm die Kugel in den Kopf gejagt...

,,Was war denn das!?”

Jersey hatte sich inzwischen wieder aufgerichtet.

,,Anscheinend ein Attentat auf sie...”
,,Sie haben gesehen, dass auf mich geschossen werden sollte!?”
,,Ja...aber...kommen sie jetzt! Vielleicht erwischen wir ihn noch!”

Ich stürmte zur Tür raus, die Treppen runter, auf die Straße.
Jersey mir hinterher...

Na warte!
Dich kriegen wir...
Du hast nichts zu lachen...
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