Fanfic: Jacht der Träume
Kapitel: Der erste Tag
„Hey Michi! Ich weiß gar nicht, was mit mir los ist! Ich freu mich tierisch!“
Sara, die unruhig auf ihrem Sitz saß, sah ungeduldig aus dem Fenster.
„Wann sind wir eigentlich da?“, motzte sie.
„Keine Ahnung! Aber ich glaube nicht, dass es noch lange dauert! Dort drüben packen schon einige Leute ihre Taschen.“
Michaela, kurz genannt Michi, zeigte auf einige Leute.
„Sehr schön…“, mit diesen Worten sah Sara aus dem Flugzeugfenster.
Im Moment waren die Beiden unterwegs nach Ägypten, ihrem Urlaubsland.
Schon seit der 8. Klasse sparten sie dafür. Und jetzt saßen sie im Flugzeug und konnten es nicht fassen, dass es ihre Eltern einfach so erlaubt haben.
Dabei waren sie beide erst siebzehn.
„Meine sehr geehrten Damen und Herren! Bitte schnallen sie sich an, den wir werden in wenigen Augenblicken den Flughafen von Kairo erreichen!“, ertönte die Stimme des Pilotes in den Lautsprechern.
„Michi! Wir sind gleich da!“
Saras Augen glänzten.
„Mal sehen, was für ‚Abenteuer wir hier erleben! Vielleicht treffen wir hier ja auf meinen Yami!“, schwärmte Michi.
„Na dann schon eher auf Marik! Yami war doch nur eine Seele, die dann zu Atemu wurde. Was ich auf jeden Fall sehen will ist die große Steintafel! Die soll es ja wirklich geben!“
Sara sah hinab auf die großen Wiesenflächen vor der Stadt.
Etwa zehn Minuten später standen sie vor dem Flugzeug und griffen nach ihrem Koffern.
„Sara…weißt du noch? Ich habe dir doch vor der Abreise gesagt, dass wir irgendetwas vergessen haben! Und weißt du was? Wir haben vergessen, uns ein Zimmer im Hotel zu bestellen!“
Michi schlug sich an die Stirn.
„Ach Michi! Daran habe ich schon gedacht! Und ich habe dafür gesorgt! Wir werden schön schlafen können, denn wir werden zelten! Das kostet nichts!“
Sara zwinkerte Michi zu.
„Das ist eine gute Idee. Nur wo?“, Michi sah sich um.
„Na wo wohl! Auf einer schönen grünen Wiese, oder am Strand!“, zählte Sara auf.
„Komm!“, Sara ergriff ihren Koffer und ging los.
Die beiden Mädchen liefen langsam durch die Stadt und sahen sich um.
„Dort! Eine Campwiese!“, sprach Michi.
„Diese Wiese scheint sehr gut zu sein. Liegt auch in der Nähe vom Meer. Oder war es der Nil?“
Sara zuckte mit den Schultern. Gemeinsam liefen die beiden zu einer freien Stelle, wo sie ihr Zelt aufzubauen begannen.
„Sag mal Sara…meinst du wirklich, dass hier in der Nähe ein Fluss sein soll? Ist es vielleicht nicht eher ein Bach, oder so?“
Michi sah sich um.
„Ja das ist es ja! Ich weiß es nicht mehr! Aber sei getrost! Wenn wir etwas herumlaufen, werden wir bestimmt auf Wasser stoßen!“
Die Mädchen begannen zu lachen.
„Hast du eigentlich deine Karten dabei?“, fragte Sara und zog eine kleine Dose hervor.
„Ja habe ich! Du hast sie mir doch vorhin in die Hand gedrückt!“
Michi holte auch ihre Dose hervor.
„Komm, Michi! Wir müssen die Karten nicht in der Gegend herumzeigen! Ich glaube, unser Sieg bei der deutschen Meisterschaft ist auch hier angekommen!“
Sara steckte ihre Karten wieder fort.
„Hast Recht! Ich will nicht meine besten Karten verlieren!“
Und so verschwanden die Karten wieder.
Es war schon später Nachmittag als die beiden etwas herum spazierten.
„Also ich bin mir hundertprozentig sicher, das hier in der Nähe Wasser ist!“, Sara schüttelte den Kopf.
„Vielleicht hast du es mit einer Pfütze verwechselt!“, lachte Michi.
„Ha, ha! Lache du nur! Mir ist es egal! Du willst doch bestimmt schwimmen gehen!“
Plötzlich weiteten sich Saras Augen.
„Michi! Dort drüben! Ha! Ich bin doch gut, oder?“
Wie ein Wiesel rannte Sara los.
„Was ist den da?“, erkundigte sich Michi.
Doch dann entdeckte sie es auch.
„Wow! Wasser!“, rief sie und folgte Sara.
„Super! Da müssen wir morgen schwimmen gehen, ok?“, Sara lief etwas in dem Wasser herum.
„Muss ja nicht gleich Morgen sein, aber…schwimmen tun wir!“
Michi nickte.
Als Sara aus dem Wasser kam, meinte Michi:
„Also wirklich! Das sich jemand so etwas leisten kann. Das haut mich immer wieder um!“
Dabei zeigte sie auf eine riesige Jacht, die etwa siebenhundert Meter von ihnen entfernt war.
Auch Sara staunte.
„Komm Michi! Sehen wir uns das Schiffchen einmal genauer an.
Ich glaube nicht, dass jemand etwas dagegen hat, wen wir nur mal davor stehen. Komm!“
Und so liefen die beiden zu der Jacht. Und damit genau in ein spannendes, aber auch lebensgefährliches Abenteuer.
„Sieh dir nur mal den Aufbau von außen an. Das erinnert mich an die Titanic. So ordentlich. Da muss es da drinnen ja aus purem Gold glitzern.“
Sara strich sanft über die Wand.
„Aber auch die Treppe! Wunderschön!“
Michi hielt sich die Hand vor die Augen, um an der Jacht entlang sehen zu können.
„Hey ihr da! Macht dass ihr verschwindet! Diese Jacht ist kein Spielplatz!“, ertönte plötzlich eine strenge Stimme.
Sara und Michi sahen sich an.
Diese Stimme kannten sie doch. Nur woher?
Langsam sahen sie an die Jachttreppe und entdeckten dort einen ‚glatzköpfigen’
Mann mit einer Tätowierung auf der linken Gesichtshälfte.
„Odion!“, brach es aus ihnen heraus.
Der Mann sah sie erstaunt an.
Dann kam er die Treppe hinunter und sah sie eindringlich an.
„Woher wisst ihr meinen Namen?“, brummte er leise.
“Wir kennen ihn von…“, Michi wollte gerade eine höffliche Antwort geben, als sie von Sara in die Seite gestoßen wurde.
„Das ist doch unwichtig! Es freut uns aber, sie kennen zu lernen!“
Sara reichte Odion die Hand.
„Wer seit ihr?“, brummte Odion missmutig.
„Wir sind…“, Sara wurde unterbrochen.
„Odion! Was ist da unten los?“
Eine junge Frau stand oben an der Brüstung und sah hinab zu den drei.
„Sind wir hier in der Vergangenheit, oder was ist?“, flüsterte Michi.
Dort oben stand Ishizu Ishtar!
Sara fiel der Kinnladen herunter.
„Ach ihr seit es!“, Ishizu kam die Treppe hinunter.
Als sie vor den beiden stand lächelte sie.
„Wie schön euch einmal persönlich zu sehen!“
Jetzt lachte Ishizu.
Die Mädchen waren immer noch stumm.
„Um auf eure Frage zu antworten: Nein ihr seit noch in der Gegenwart! Kommt doch etwas mit auf die Jacht!“
Ishizu drehte sich um.
Doch dann blieb sie stehen und meinte:
„Ich kann mir denken, dass es für euch wie ein Wunder ist, uns zu sehen! Aber mir geht es genauso!“
Dann ging sie, gefolgt von Michi und Sara die Treppe wieder hinauf.
„Ihr könnt euch hierher setzen!“, Ishizu zeigte auf zwei Stühle.
Als alle saßen, fragte Michi:
„Woher kennen sie uns?“
„Ach, wisst ihr, mein Bruder wollte sich eigentlich auch an der Meisterschaft anmelden. Doch ich habe ihm davon abgeraten, weil doch so viele ihn kennen. Und durch diese Meisterschaft habe ich eure Namen zum ersten Mal kennen gelernt!“
Sara staunte nicht schlecht.
„Nur wer ist wer?“, Odion schien scharf nachzudenken.
„Aber Odion! Das ist doch ganz einfach! Der Reporter meinte doch:
‚Normal könnte man die beiden nicht unterscheiden. Nur schade, dass Michaela rostbraune Haare hat!’“
Ishizu hatte bei dem Erklären die beiden Mädchen genau angesehen.
„Und ohne dass mir jemand etwas sagt, weiß ich, wer von den beiden wer ist!“
„Das ist ja auch nicht schwer! Michaela hatte schon immer rostbraune Haare!“, brummte Sara.
Ishizu lachte.
„Da hast du Recht!“, grinste sie.
Michi sah Sara plötzlich geheimnisvoll an.
Dann wandte sie sich an Ishizu.
„Dein Bruder…ist das nicht zufälligerweise Marik?“
Ishizu wirkte erstaunt.
„Ja…doch! Das ist er!“, antwortete sie.
„Michi!“, brummte Sara leise. Michi jedoch grinste nur.
„Woher kennt ihr Marik?“, Odion war richtig erstaunt.
„Ach…das ist nicht so wichtig! Wichtig ist doch, das wir euch kennen und sehr viel von euch halten, oder?“
Michi sah jeden kurz an.
„Das ist sehr nett von dir, Michaela!“, gestand Ishizu freundlich.
„Oje…Michi! Unser Zelt!“, brach es aus Sara hervor.
„Meinst du, es wird uns jemand etwas stehlen? Aber wie du willst! Gehen wir mal wieder!“
Michi und Sara standen auf.
„Danke dass wir euch besuchen durften! Das war wirklich schön!“, meinte Michi und gab Ishizu die Hand.
„Schade dass ihr schon geht! Hey…wie wäre es, wenn ihr hier auf der Jacht Urlaub macht? Marik wird das bestimmt nichts ausmachen!“
Ishizu hielt Michis Hand fest.
Diese sah kurz zu Sara. Grinsend nickte sie dann.
„Sehr gerne! Ich glaube, damit wäre unser Urlaub noch witziger!“
„Super! Am besten ihr holt dann gleich eure Sachen!“, schlug Ishizu vor.
Sara und Michi nickten.
„Michi spinnst du?“, fauchte Sara.