Fanfic: Rotmäntelchens Abenteuer
Untertitel: The Big Parody
Kapitel: Die Suche beginnt
Hallo eifrige FF-Leser!
Ich melde mich seit langem wieder einmal mit einem neuen Prachtstück ^^°
Ich hoffe ich werde genug Zeit und Ideen haben um diese Geschichte bald fortzuführen, bis dahin wünsche ich mir viele Kommentare und Leser!
Bussiehs Wiggieh
Big Parody – Rotmäntelchens Abenteuer
Dicke Nebelschwaden flossen geradezu über den kalten Waldboden und stiegen vereinzelt in kleinen Wölkchen gen Himmel. Bevor sie diesen erreichten, blieben sie jedoch in den dunklen Baumkronen hängen. Der Mond und die Sterne schimmerten durch das Blätterdach des nächtlichen Waldes. Es war Herbst, deswegen war es am Nachmittag schon dunkel.
Die vermodernden Äste und Blätter am Boden, die ihr physiologisches Dasein schon auf Humus umfunktionierten, raschelten und knackten lautstark unter ihren schwarzen Stiefeln. Mit jedem zweiten Schritt, den die dunkle Person durch den Wald schritt, erklang zu dem natürlichen Geräuschpegel auch noch ein Klingeln, hervorgerufen durch die zwei Schellen, die die Person an ihrem rechten Stiefel befestigt hatte. Dieses Klingeln zauberte ihr zwar ein freches Lächeln auf die Lippen, aber es verlieh der mysteriösen Stimmung noch einen gruseligen Touch. Doch sie hatte keine Angst, im Gegenteil.
Zielsicher und mit entschlossen, schnellen Schritten setzte das Mädchen mit dem langen, roten Ledermantel ihren Weg fort. Es wollte seine Großmutter besuchen.
Statt dem Korb, den ihm seine Mutter gegeben hatte, trug Rotmäntelchen eine schwarze Tasche um die Schultern. Den selber gebackenen Schokolade-Kuchen hatte es natürlich schon längst selbst vernascht, als es noch hell war, unter der großen Weide.
Rotmäntelchen war die Urgroßnichte vom berühmten Rotkäppchen und deswegen auch eine Spezialistin in Sachen „Wolfsabwehr“. Zu diesem Zweck hatte sie in ihrer linken Hand eine Dose Pfefferspray, entsichert und scharf wie nichts anderes. In der rechten Hand hielt sie ihr geliebtes Taschenmesser. Es war zwar klein, aber richtig eingesetzt, mit der nötigen Ladung Frauenpower konnte auch dieses Ding tödlich wirken!
Mitverantwortlich für Rotmäntelchens Lächeln war bestimmt auch die Musik, die sie gerade hörte, fette E-Gitarren-Riffs mit tiefen Männerstimmen gepaart, ihre Lieblingsmusik eben. Somit bekam sie vom Gruseln rundum nichts mit, die Kleintiere die in Panikattacken fielen und flüchteten ließen sie völlig kalt.
Endlich stand sie vor der kleinen Hütte ihrer Großmutter und stupste die Türe mit dem Zeigefinger auf. Natürlich wunderte sie sich, wieso die Türe nur angelehnt war, denn ihre Oma sperrte wie fanatisch immer zu. Schon beim Eintreten stieg ihr der penetrante Geruch nach nassem Hund in die Nase, also wusste sie praktisch schon, wo der Hase lief.
Klingelnd stürmte sie ins Schlafzimmer der Großmutter, viel der Person im Bett um den Hals, knuddelte sie ab, gab Küsschen links, Küsschen rechts und entfernte sich wieder.
„Hallöchen Ömsieh! Wie geht’s dir denn?“
Etwas verwirrt krächzte diese: „Ähm,... ja, danke... gut, aber wieso... Kindchen, dein Text geht doch anders!“
„Achso, entschuldige!“ Brav stellte sich Rotmäntelchen aufrecht hin, räusperte sich und flötete geradezu:
„Aber Großmutter, wieso hast du denn so grässlichen Mundgeruch?“
„Na damit ich dich besser... WIE BITTE?“
„Weißt du, ich habe da ein ganz tolles Gegenmittel, einen neuen Mundspray, gerade das richtige für starke Frauen wie dich!“
Ohne Vorwarnung zog sie die kleine schwarze Dose aus ihrer Manteltasche, hielt sie dem verkleideten Wolf ins Gesicht und drückte ab. Im nächsten Moment stürmte sie genauso schnell wie sie gekommen war, auch wieder aus der Hütte hinaus. Nach Luft röchelnd und hustend räkelte sich Rotmäntelchen am Waldboden und blieb schließlich schwer atmend am Rücken liegen, alle Glieder von sich gestreckt. So gern sie diesen Pfefferspray hatte, sie selber bekam immer zu viel davon ab. Als auch die lautstarke Atemnot des Wolfes im Bettchen der Oma vorbei war, traute sich das Mädchen wieder hinein. Wütend packte sie den bewusstlosen Wolf am Kragen und zerrte ihn aus dem Zimmer und aus der Hütte. Draußen schmiss sie ihn unsanft in den Dreck und ließ ihn liegen.
„Immer das Selbe mit diesen Idioten! Die sollten sich echt mal was Neues einfallen lassen, das wird ja schon fad!“, murmelte sie böse. Sie begab sich zurück in die Hütte und machte sich auf die Suche nach ihrer Großmutter. Diese war schließlich auch eine ziemlich robuste Frau und hätte sich nicht so einfach von so einem kleinen dummen Wolf fressen lassen. Vor allem hätte der Wolf sie nie verschlingen können... rein körpergrößenmäßig. Und wie Rotmäntelchen schon herausgefunden hatte, waren die Wölfe sowieso hinter den jungen, hübschen Mädchen her - also hinter ihr und nicht ihrer Oma. Doch wenn ihre Großmutter nicht gefressen wurde und den Wolf vorher nicht verjagt hatte oder zumindest mit dem Küchenmesser filetiert, wo war sie dann?
Rotmäntelchen machte sich Sorgen, ihre Oma war schon ziemlich zerstreut, vielleicht irrte sie irgendwo herum. Entschlossen und guter Dinge griff das Mädchen zu ihrem Mobiltelefon, auch Handy genannt und rief bei ihr an. Schon während dem „Düüüt Düüüt“ malte sich Rotmäntelchen 3 Möglichkeiten aus.
1) ihre Oma hebt ab. (Unrealistischste)
2) ihre Oma hat das Handy zu Hause liegen gelassen. (da es im Haus nicht zu läuten begann, fiel diese auch weg)
3) ihre Oma hat das Handy zwar mit, aber...
a) hört es nicht
b) findet es nicht
c) der Akku ist leer
In der Tat meldete sich am anderen Ende nur die Mailbox. Also musste Rotmäntelchen sie suchen gehen. Zum Glück hatte sie noch etwas Proviant dabei und genug Batterie in ihrem Mp3-Player!
So setzte sich das heitere Klingeln ihrer Schellen und das Flüchten der ängstlichen Waldbewohner fort...
Plötzlich stieg ihr wieder der Geruch von nassem Hund in die Nase und sie machte ihre gemeingefährliche schwarze Dose bereit. Sie folgte dem Geruch und er führte sie zu einer kleinen heißen Quelle mitten im Wald. Anschleichen war fast unmöglich, doch sie bemühte sich sehr, nicht so laut zu sein. Dann versteckte sie sich hinter einem alten, dicken Baum, ohne zu sehen, worauf genau sie sich gleich stürzen würde.