Gefühle
Vergangenheit
> Hallo, alle miteinander! Hier bin ich wieder. Und nach einer kleinen Schaffenskrise (Hirn leer!) versuche ich mich an der Fortsetzung! Und bitte immer weiter mit den Kommis! <
Kapitel 3
„Vergangenheit“
Sie konnte es immer noch nicht fassen: hatte sich der Eisklotz bei ihr bedankt? Verstohlen blickte sie zu dem großen Dämon hinüber, der wie immer unter einem Baum saß.
/Er erinnert mich an jemanden…/ sie sah ihn weiter an und versuchte an ihrem Gedanken fest zu halten. Doch immer wieder entglitt ihr ihre Vergangenheit. Traurig erinnerte sie sich an ihren letzten Flashback. Es musste wirklich etwas Schlimmes passiert sein, denn sie konnte sich nur noch Bruchstückhaft an das Geschehene erinnern.
Überhaupt kam sie erst jetzt dazu wirklich nach zu denken. Wie war se überhaupt hier her gekommen? Wo war ihr zu Hause? Wer war sie früher einmal gewesen?
Sie wusste es nicht mehr. /So etwas nennt man wohl „die Gnade des Vergessens“?/ dachte sie betrübt und starrte vor sich auf den Boden.
Sie zwang sich dazu, sich mit ihren Erinnerungen aus einander zu setzen:
1. Sie erinnerte sich an Blut, viel Blut… Vielleicht ein Kampf? Bestimmt sogar!
2. Sie erinnerte sich an James… an einen toten James… Er hatte ihr viel bedeutet, denn ihr Herz tat weh, als sie an ihn dachte.
3. Sie erinnerte sich an die Kinder! Dutzende Kinder… Vielleicht eine Schule? Eher ein Internat, denn es war Nacht, als es passierte.
4. Sie erinnerte sich an diese rasende Wut in ihren Gedanken und an diesen Schmerz in ihrem Herzen… Es hätte nicht geschehen dürfen.
5. Sie erinnerte sich aber vor allem Anderen an die entsetzten Gesichter der Kinder… Wie sie sie anstarrten und von ihr fortwichen. Das war Grausam.
Fröstelnd bemerkte sie, dass die Nacht doch empfindlich kalt geworden war. Sie stocherte das Feuer erneut an und warf noch Holz nach, damit die kleine Rin nicht frieren musste. /Niedlich, wie sie so schläft… So unschuldig… Was wohl mit ihrer richtigen Familie passiert ist?/ liebevoll blickte sie auf die Kleine hinunter.
Nachdem das Feuer wieder richtig brannte und wohltuende Wärme abgab, hing sie wieder ihren Gedanken nach.
/Ich muss mich erinnern! Ich kann doch nicht dauert davon laufen!/ schimpfte sie still mit sich selber.
Plötzlich durchzuckte es sie wie ein Blitz! Sie saß nun kerzengerade vor dem Feuer und blickte in die sich windende Flamme wie hypnotisiert. Tränen rannen ihr Gesicht hinunter und auch Sesshoumaru hatte die Veränderung bemerkt. Langsam setzte er sich auf und schaute die verstörte Blutelfe an: /Was sie wohl hat?/
Shan’dalar begann zu zittern. Ihr Herz schien zu zerspringen, denn an was sie sich erinnerte, wäre wohl besser verborgen geblieben:
Sie sah sich als sie in menschlicher Gestalt zu diesem Internat kam. Freundliche Gesichter begrüßten sie und hießen sie willkommen. Und da war auch er: abseits stand James und musterte sie. Unverhohlen blickte sie zurück… Zurück in diese traurigen Augen… Diese Augen hatten viel Leid gesehen… vielleicht sogar zu viel.
Sie musste ihren Blick lösen, denn sie wurde in das Haus geführt. Es war riesig und wundervoll eingerichtet. Stauend schaute sie sich um.
Die ersten Tage vergingen wie im Fluge. Alles war so neu und ungewohnt. Tägliche Schule, über ganze Tage hinweg und auch nicht die leichtesten Fächer und Themen wurden behandelt. Doch sie fühlte sich hier gut.
Immer wieder sah sie die traurigen Augen, die sie noch immer argwöhnisch musterten.
Dann eines Tages, ganz unvermittelt stand er hinter ihr. Ganz nah und flüsterte mit rauer Stimme in ihr Ohr: „Wer bist du wirklich, Lea? Ich kann es riechen, dass du nicht die bist, die du zu sein scheinst. Offenbare dich und versteck dich nicht länger!“ Die Stimme ließen Schauer über ihren Rücken laufen: hatte er sie wirklich erkannt? Hatte er erahnt, dass sie kein Mensch war? Langsam schüttelte sie den Kopf und raunte zurück: „Noch nicht. Die Zeit ist noch nicht reif dafür. Sie würden es nicht verstehen.“ Aber inter ihr stand niemand mehr. So lautlos, wie er erschienen war, war er auch wieder verschwunden.
Auch noch später im Bett kamen die Schauer immer wieder. Gänsehaut bedeckte ihren menschlichen Körper. Und in diesem Moment entschloss sie sich. Sie würde sich ihm zeigen, aber nur ihm. Fürs Erste zumindest.
Sie schaute auf die Uhr: 01:30 blinkte ihr entgegen. Aber sie wusste, wo sie James um diese zeit treffen würde. Entschlossen zog sie ihren Mantel an und ging in den Garten. Wie erwartet saß James auf einer Parkbank und schaute in die Sterne. „Hast du dich doch entschlossen ehrlich zu sein?“ Er blickte sie dabei nicht einmal an.
„Sieh her und entscheide selbst, ob es richtig war mich noch nicht zu zeigen!“ rief sie ihm zu und verwandelte sich. James hatte sich von seinem Platz erhoben und kam auf die Blutelfin zu. Er schien nicht im geringsten Angst vor ihr zu haben. Sie hatte den Kopf gesenkt, doch er hob ihn sachte an: „Warum hast du dich versteckt? Du bist wunderschön.“ Ihre Blicke trafen sich und sie wusste, dass sie auf ihm immer gewartet hatte. Sie hatte auf jemanden gewartet, der sie so annahm, wie sie nun einmal war: ein Blutelf. Und hier stand dieser jemand vor ihr und sah sie auf diese verstehende Art an. Ihr Herz schmolz dahin und alle Zweifel waren vergessen. Dann küsste er sie vorsichtig und sie erwiderte den Kuss.
Dann plötzlich und unvermittelt ein Blitz! Alles erstrahlte hell und sie verwandelte sich zurück in einen Menschen. Geschockt sah das Paar, dass die Schule angegriffen wurde! Soldaten oder eher Söldner stürmten das Gelände und das Haus. James schupste sie zur Seite und sie schrie und fiel… Dann knallten mehrere Schüsse in ihre Richtung und sie konnte nur mit ansehen, wie James getroffen zu Boden sank. Sie lief auf ihn zu und rief seinen Namen, doch als sie sich neben ihn kniete, war kein Puls mehr zu fühlen.
Und dann kam die Wut!
Wie schon in der Höhle vor Naraku verwandelte sie sich zurück und begann zu schweben. Ihre Augen leuchteten smaragdgrün auf und ihr Haar flog im Wind.
So sahen sie die Kinder. Sie waren nicht darauf vorbereit gewesen und erschreckten sich zu Tode. Nicht nur, dass jemand versuchte sie zu töten, nein, vor ihnen schwebte jetzt auch noch ein Racheengel in Blutrot!
Sie sah die Angst und verzweifelte. Doch noch war die Wut stärker! Sie war außer Kontrolle geraten! Mit gezogenem Schwert mähte sie sich durch die Reihen der Angreifer. Das Blut floss in Strömen und die Angstschreie der Kinder und der Erwachsenen drangen nur verzerrt an ihn Ohr.
Dann war es plötzlich vorbei… Keine Gegner waren mehr übrig… Nur noch Blut und Tod regierten die Szene. Sie erkannte was sie getan hatte und erschreckte sich vor sich selbst.
In jenem Moment muss sie ungeahnte Kräfte mobilisiert haben, denn sie fand sich in einer unbekannten Welt wieder… In dieser Welt…
Schwer atmend kam sie wieder zur Besinnung. Nun wusste sie, warum ihr Geist diese Erinnerung nicht zulassen wollte. Stöhnend richtete sie sich und ging zum See. Dort brach sie laut Schluchzend zusammen und weinte…
Hinter ihr erklangen leise Schritte und eine Hand berührte ihre Schulter.
Sie zuckte zurück und drehte ihren Kopf. Hinter stand niemand anderes als der Eisklotz!
Sie schniefte und sah ihn an. Dann brachen alle Dämme und sie warf sich weinend in seine Arme. Er ließ sie gewähren.
> Sooooo, Ende für heute… Kommis sind immer willkommen… <