Fanfic: Mad Love

Kapitel: Second Act

Und sofort der zweite Teil des Zweiteilers ^.~"

Second Act

Nun war es schon drei Monate her, seit ich angefangen habe, Tala zu betreuen.

Und vor etwa zwei Monaten hatte ich diesen durch sehr seltsame Umstände zustande gekommenen Heiratsantrag angenommen, den er bis dato jedoch nie wieder erwähnt hatte...

Mittlerweile hatte sich aber auch seine Angewohnheit, gelegentlich irgendetwas nach mir zu werfen – und sei es eines seiner Bücher, von denen er ohnehin nicht besonders viele besaß – gelegt.

Eine vertraute Atmosphäre hatte sich zwischen uns beiden aufgebaut.

Es schien, als hätte er nur eine Zeit gebraucht, in der er sich an mich gewöhnen konnte. Auch wurde er mir gegenüber viel offene, wenngleich er noch etwas kaltschnäuzig rüber kam.

Dennoch erzählte er mir regelmäßig, das Kyle, seine Erscheinung mit ihm sprach.

Ich hörte interessiert zu und machte mir über das, was er mir sagte, Notizen die ich später noch einmal durchlas. Jedoch konnte ich keinen Zusammenhang aus den Sachen, die er mir regelmäßig erzählte, erkennen.

Es schienen einfach irgendwelche Wirren Geschichten zu sein, die sich im Kopf eines geistig umnachteten Menschen nun mal zusammen sponnen...


~*~

Diesen Abend verbrachte ich mal wieder länger in meinem kleinen Arbeitszimmer, als ich eigentlich sollte. Es war bereits nach sieben und eigentlich hätte ich schon seit 18:30 Uhr Dienstschluss.

Plötzlich klingelte das Telefon und mein Bruder war am anderen Ende der Leitung.

„Hallo Mariah.“

„Lee!“

Seine Stimme klang nicht besonders erfreut. Oh nein, hatte ich etwa schon wieder-...?!

„Sag jetzt nicht du hast wieder nu an deine Arbeit gedacht und vergessen, dass wir heute mit Ray, Max und Hilary verabredet waren?“

Ach du Schande! – Er hatte recht... vor lauter Arbeit habe ich schon wieder vergessen, das wir beschlossen haben, heute etwas zusammen zu unternehmen.

„...“, ich schwieg.

Überflüssig zu erwähnen, warum. Es war mir schlichtweg einfach peinlich, es schon wieder vergessen zu haben.

„Mariah? ... Du hast es vergessen, oder?!“, erklang die vorwurfsvolle Stimme von Lee.

„Ich... es... es tut mir leid. Ich hatte so viel Arbeit und-...“, doch weiter kam ich nicht. Mein Bruder hatte aufgelegt und ich konnte es ihm nicht einmal verübeln. Es war bestimmt schon das dritte oder vierte mal, dass ich es vergessen hatte.

Ich wusste nicht einmal mehr, wo wir heute überhaupt hingehen wollten...

Verfluchte Scheiße! War klar, das so was nur mir passieren konnte...

Aus lauter Frust und weil ich jetzt nicht nach Hause wollte, stattete ich Tala noch einen Besuch ab.

Unterwegs zu ihm traf ich vereinzelt auf die Kolleginnen und Kollegen, welche die Nachtschicht übernommen hatten und im Notfall für die normalen Betreuer einsprangen. Allerdings waren die meisten Fälle eher Tagaktiv und hielten des Nachts ihren wohlverdienten Schlaf.

Ich klopfte an seiner Zimmertür, als ich bei Zimmer 213 angekommen war.

Das darauffolgende „Herein“ verriet mir, das er noch nicht schlief.

„Mariah.“

„Yuriy.“

„Ist es nicht etwas spät, für einen Besuch?“ Er hing wie üblich über einem der wenigen Bücher, die er in seinem Zimmer stehen hatte.

„Ja. Störe ich?“

„Durchaus nicht. Komm, setz dich.“, sagte er und deutete auf den Stuhl, der neben dem Bett stand.

~*~

Ich setzte mich und musterte meinen Patienten eingehend, wie ich es des öfteren –mehr oder weniger bewusst – tat.

Durch das matte Licht der Lampe, die neben dem Bett auf einem Schränkchen stand, wurde der Raum beleuchtet.

Die einzelnen roten Strähnen, die ihm ins Gesicht hingen.

Die eisblauen, konzentrierten Augen, die unentwegt auf den dicken Wälzer vor ihm starrten, welchen er meiner Meinung nach bald auswendig können musste, die zierliche Figur unter der weißen Kleidung.

Das regelmäßige heben und senken des Brustkorbes und wie einzelne Strähnchen seines Haares von der Luft die er ein- und ausatmete immer wieder weggeblasen wurden und zurück in ihre ursprüngliche Position fielen.

Es war einfach nicht fair, das so ein hübscher junger Mann wie er hier in einer dieser weisen „Zellen“ sitzen musste...


~*~

„Sag mal... Bist du es eigentlich nicht leid, hier drinnen in diesem sogenannten ‚Sanatorium’ eingesperrt zu sein...?“, platzte es aus mir plötzlich heraus und ich schlug mir eine Hand vor den Mund.

„Entschuldige, das hätte ich nicht sagen sollen...“, sagte ich sofort, nachdem ich wieder mich gefasst hatte.

„Doch, schon lange...“, antwortete er mir trotzdem auf meine Frage und ich starrte ihn ziemlich überrascht an.

Ich hatte mit vielen Antworten gerechnet die mit „Kyle hat mir gesagt, ich soll hierher kommen“ anfingen, „Kyle sagt, es soll mir hier gefallen, also gefällt es mir hier“ weitergingen und „Ich bin gern hier!“ aufhörten, aber das mit Sicherheit nicht das.

„Was?“, fragte ich verwirrt.

„Ich hab überhaupt keine Lust mehr, den Verrückten zu spielen...“

„Den Verrückten zu spielen?“

„Ja, Kyle, Yuriy, das alles sind nur Hirngespinste, die ich zusammengesponnen habe, um den Verrückten zu mimen...“, gestand er offen und ohne dabei auch nu die geringste Gefühlsregung zu zeigen.

„Wieso sagst du das alles?“

„Weil du die erste warst, die nicht mit mir gesprochen hat, als wäre ich verrückt...“

„Aber... wieso?“, fragte ich. Ich glaube, nach diesem Gespräch war ich erst mal reif für eine Therapie...

„Wieso? Ich wollte vor meiner Vergangenheit fliehen, aber durch den Aufenthalt hier habe ich nur noch mehr Zeit, um darüber nachzudenken.
Bryan, derjenige, der mich hierher bringen lies, hatte es als mittelfristigen Weg vorgeschlagen, mich irgendwo unterzubringen und ist für die Unkosten aufgekommen, aber in den knappen zweieinhalb Jahren die ich nun hier bin, haben sich Probleme wegen meines Verschwindens immer weiter angehäuft, die Bryan nun zu bewältigen versucht. Deswegen kommt er auch fast gar nicht mehr hier vorbei.“

„... Und du bist wirklich nicht verrückt...?“, fragte ich noch einmal nach.

„Nein, Mariah. Ich bin bei klarem Verstand, wiewohl ich zugeben muss, das man von dem ganzen Unfug, den man in der Rolle des Irren von sich geben muss, durchaus das ein oder andere beibehält.“

„Und das ist auch kein Hirngespinst?“

„Die reine Wahrheit und nichts als die Wahrheit.“

„Dann bin ich froh über diese Wahrheit und froh darüber, das nicht die Lüge zur Wahrheit wurde.“

„Wieso das, wenn ich fragen darf?“

„Das zu begründen ist gar nicht so leicht... Ich habe Gefühle zu dir aufgebaut, die man als Schwester dieses Sanatoriums einem Patienten gegenüber eigentlich nicht entwickeln dürfte.“

„Du meinst Liebe?“

„Durchaus, ja.“

„ Nur körperliche?“

„Körperliche und geistige.“

„Dann möchte ich erwähnen, das mein Antrag durchaus noch besteht.“

Ich sah ihn etwas verwirrt an, lächelte dann aber.

„...Und ich sagen, das meine Antwort ebenfalls noch gilt.“

„Fangen wir also noch einmal von vorne an.“, meinte ich.

„Ja. Es freut mich ihre Bekanntschaft zu machen; mein Name ist Mariah.“

„Sehr angenehm“, er nahm meine Hand, die ich ihm entgegenstreckte und drückte einen Leichten Kuss darauf, „man nennt mich Tala.“

Und mit dem umdrehen des Zimmerschlüssels im Schlüsselloch zu Zimmer 213 begann ein noch ungeschriebener, neuer, dritter Akt...

~*~ Second Act Fin ~*~

Wen das „Unterm Strich“ noch interessiert:

Mariah: „Was ist eigentlich mit diesem ominösen Bryan Kunetsov, der dich hier hat einweisen lassen?“

Tala: „Bryan ist ein Freund aus alter Zeit... Damals, als wir noch in der Abtei waren... Ihm ist es erfolgreich gelungen von dort ganz legal zu verschwinden – mir blieb dieses Glück leider vorenthalten.“

Mariah: „Das heißt im Klartext?“

Tala: „Das ich abgehauen und einige Zeit bei ihm untergetaucht bin.“

Mariah: „Und wie geht die Geschichte weiter?“

Tala: „Er hat mich auf Dauer natürlich auch nicht beherbergen können, da die BioVolt – die Gruppe, welche die Abtei leitet – sich natürlich bei ihm ebenfalls umgesehen hat. Also hat er mich hier in diese Anstalt gesteckt und sich als Barmherzigen ausgegeben, der mich irgendwo von der Straße geholt hat weil er das Leid anderer nicht erträgt, um keine Angaben über mich machen zu müssen. Er kam und kommt bis jetzt immer noch für jegliche Unkosten auf, jetzt frag mich aber nicht, woher genau er das Geld zusammen bekommt, denn das weis ich auch nicht...“

Mariah: „Verstehe. Und was für Probleme hat er im Moment?“

Tala: „Er steht ziemlich unter Druck, weil die BioVolt stark vermutet, das er noch immer in Kontakt mit mir steht...“

Mariah: „Ah, okay. Ich denke, jetzt hab ich so ziemlich alles verstanden.”

Tala: „Gut, dann hätten wir alles geklärt, was noch offen war.“

*hust* Okay, Zustand tiefer geistiger Verwirrung... ich fasse zusammen: es ging eigentlich viel zu schnell, wiewohl es eine ungefähre Zeitspanne von etwa 4 Monaten umfasst.

Natürlich isses absolut hirnrissig, sich nach so einer Zeit zu verloben (wo sich doch beide Parteien eigentlich gar nicht wirklich kennen... oder eben nur so mehr oder weniger... ich bin auf den Umstand ihrer Beziehung eigentlich viel zu wenig eingegangen, aber lassen wir das jetzt einfach mal außen vor und glauben, sie haben sich prächtig verstanden v___v“), aber es herrscht immer noch Künstlerfreiheit!

Der Stil (mal eher alt und dann doch wieder nicht =___=) is eigentlich auch nicht so meine Richtung, aber ich hab mich halt mal dem Original-Drama ein bisschen angepasst... aber bei mir wird die Krankenschwester natürlich nicht ermordet... und schon gar nicht mit einer Stehlampenschnur oder einer Vorhangkordel... das is einfach nur geschmacklos =___=“ Ach ja, und nein, die Oberschwester ist auch nicht verrückt... und es werden auch keine Ringer und
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