Fanfic: All theses things I hate
Untertitel: was macht das Leben aus`?
Kapitel: 6:30
hey ho. so, da es in meiner DBZ geschi im Moment noch sehr heiter zugeht, hab ich mir gedacht, schreib ich auch mal was nicht so lustiges. hatte da mal Bock drauf und da Yu-Gi-Oh ja jetzt eh net mehr im Fern kommt, werd ich mir den lieben Seto Kaiba halt so in Erinnerung rufen. Hoffe, ich krieg wieder ne Menge Kommis und es gefällt euch, was ich hier wieder verzapfe. ^^
6:30 Uhr. Angespannt stand Seto Kaiba in seinem Zimmer und blicke aus einem der riesigen Fenster hinaus auf die Stadt. Sein rechter Arm ruhte auf dem schwarzen Ledersessel, der an seiner Seite stand – als Stütze, damit er nicht jeden Moment vor Müdigkeit nach vorne überkippte.
Der Computer surrte im Hintergrund noch immer- er hatte bis vor wenigen Minuten noch an seiner Arbeit gesessen, die ganze Nacht hindurch wie ein Verrückter geschuftet und es daher noch nicht geschafft, ihn abzuschalten- so wie jedes Mal.
Ein rascher Blick verriet ihm die Uhrzeit. Zu gerne hätte er sich jetzt einfach ins Bett gelegt, den Schlaf nachgeholt, der ihm schon seit etlichen Nächten und Tagen fehlte, doch er durfte sich auf gar keinen Fall eine Pause gönnen. In einer halben Stunde hatte er schon ein wichtiges Meeting mit dem Leiter von „Master Industries“- dem größten Spielzeugunternehmen und ganz Europa, das anscheinend an der Verbreitung seiner neu entworfenen Duel Disk im Westen interessiert war.
Energisch riss er sich aus seiner Starre los, durchquerte den Raum und blieb schließlich vor dem riesigen Spiegel stehen, der in einer der vielen Ecken untergebracht war.
Der weiße Anzug mit dem hellblauen Hemd und der dunklen Krawatte lag perfekt an ihm und vermittelten den Eindruck, dass er trotz seines jungen Alters ein ernst zunehmender Geschäftsführer und Verhandlungspartner war, der wusste, was er wollte- nämlich seinen Einfluss erweitern.
Doch als er einen Blick auf sein Gesicht warf, schreckte er selbst ein wenig zurück. Seine spezifisch eisblauen Augen lagen in tiefen Höhlen, untergraben von roten Rändern, die nur zu deutlich verrieten, wie lange er sich schon die Nächte um die Ohren geschlagen hatte.
Seine Hautfarbe schimmerte kreidebleich, kleine Schweißperlen hatten sich auf seiner Stirn gebildet, die Lippen schienen spröde und trocken, was ihm nicht gerade ein gesundes Aussehen gab.
So konnte er sich auf keinen Fall unter die Leute trauen. Man würde ihn wohlmöglich sofort für krank erklären und ihn mit allen Mitteln versuchen, zur Ruhe zu bringen, die er sich unter keinen Umständen leisten konnte.
Ärgerlich lief er zu seinem Arbeitsplatz- dem riesigen Eichenschreibtisch an der Fensterfront, während seine Hände in die beiden Taschen seines Anzuges glitten und dort nach etwas Kleinem, Glatten, Runden suchten.
Drei Tabletten waren es, die sie zu Tage förderten. Er hatte sie sich schon vor Stunden voraussichtlich eingesteckt und konnte sie nun gut gebrauchen. Leicht spielerisch warf er sie kurz auf und ab- und zuckte erschrocken zusammen.
Das Zittern, das ihn nun erfuhr, kannte er nur zu gut. Es suchte ihn seit geraumer Zeit nun schon jeden Tag heim und machte ihm eine Heidenangst.
Er betrachtete seine Hand, die bebte, als würde sie unter Starkstrom stehen – unfähig sich zu bewegen und noch einen Befehl auszuführen, die er ihr gab.
Er wusste nicht, warum ihm sein Körper auf einmal diese Symptome zeigte, doch er wollte sie so schnell wie möglich wieder los werden- sie machten ihn langsam aber sicher verrückt.
Mit großer Mühe schnappte er sich die Wasserflasche, die auf dem Tisch hinter sich ruhte und schaffte es sogar, sie aufzuschrauben. Ohne zu zögern packte er die Tabletten und warf sie sich in den Mund.
Als ihm das kühle Nass die Kehle hinunter lief, erfasste ihn das Gefühl sanfter Erleichterung – das Zittern stoppte langsam und war nach wenigen Minuten wieder vollkommen verschwunden.
Energisch wischte er sich mit dem Handrücken über den Mund und betrachtete sich erneut im Spiegel.
Seine Augen glühten fast vor Willenskraft und Ehrgeiz- keine Spur war mehr von dem jungen Mann zu sehen, der noch vor wenigen Minuten ausgesehen hatte, wie eine wandelnde Leiche und sich kaum auf den Beinen halten konnte. Die Müdigkeit war Schlagartig wieder gewichen- ihm ging es so gut wie schon lange nicht mehr.
Die Medikamente hatten wieder vollkommen zu seiner Zufriedenheit gewirkt. Er nahm sie nun schon seit einigen Monaten. Sie halfen ihm dabei, die Arbeit zu bewältigen, die ihn auch nachts nicht in Ruhe ließ und trotzdem nicht an Leistung nachzulassen. Am Anfang war er mit einer Tablette ausgekommen- mittlerweile brauchte er schon 3 – war am Überlegen, ob er nicht eine vierte dazunehmen sollte- um sich wohl zu fühlen. Er nahm an, dass das an seinen Tätigkeiten lag, die mit der Zeit schließlich auch zugenommen hatten.
Mit Schwung öffnete er die Tür und trat hinaus auf den Flur. Das Meeting konnte kommen.