Fanfic: ~Legenden~
Untertitel: ~Legends~
Kapitel: Kapitel 4
Der Glasschlüssel 02
Begierige Augen schauten den alten Mann an. Wartend auf das Ende der Erzählung. Aber auch das Ende ihrer Träume. Wie dunkle Tropfen fielen ihre Hoffnungen langsam nieder. Mit jedem Wort neigte es sich dem Ende zu. Dem Ende.
Mit glasigen, hervortretenden Augen ging der Blick des alten Mannes in die Runde. Sein Atem schwer. Sein Körper gekrümmt. Seine Lippen formten Worte, doch die Stimme drückte sie nicht aus.
Langsam, ganz langsam holte er tief Luft.
Er setzte wieder an. Das Ende musste nun kommen.
Die erlösenden Worte.
"Um nun endgültig gegen die Götter zu revoltieren, erschufen Lori und Lai das, was ihnen das Ende bringen sollte. So klar und rein leuchtete es, dass es unmöglich schien, dass es wahre Macht enthielt. Lai schenkten es einem Magier, von dem sie wussten, dass seine Seele dunkler als die Nacht war. Ja, selbst die Finsternis soll heller gewesen sein. Chronos bemerkte nicht, was vor sich ging, umso mehr war er überrascht, als er feststellte, dass es ein übermächtiges Wesen auf der Welt gab. Zhelestrial und Ambrosia versuchten den Schlüssel an sich zu reissen, doch scheiterten sie. Der Magier verwandelte sie jeweils in eine Fee und in eine Elbe. Nun folgten die Elementaren Götter, doch auch sie wurden besiegt und in Erdmagierin, Nymph, Feuerlord und Harpie verwandelt. Der Magier wägte sich in Sicherheit, doch auch er war vom Wandel des Herzens nicht sicher. Er verliebte sich in eine Menschenfrau. Doch diese erkannte die Dinkelheit in seiner Seele und stahl in der Hochzeitsnacht den Glasschlüssel. Mit ihrer Hilfe stellte sie das Gleichgewicht, das der dunkle Magier zerstört hatte, wieder her. Um zu verhindern, dass je wieder so etwas passiere, versteckte sie den Glasschlüssel. Niemand weiß, wo sie es versteckte. Manche sagen, es ist an dem Ort, wo das Feuer so kalt wie Eis und das Eis so heiß wie Feuer sei. Andere sagen, dass er sich in der Unterwelt befände, wo es unmöglich war wieder lebend zurück zu kehren.
Der dunkle Magier, der ausser sich vor Wut war, ging auf die Suche nach dem treulosen Weib. Doch alles was er fand, war eine Kristallene Statue, die ihr völlig glich. Weil er den Verlust des Schlüssels nicht verschmerzen konnte, begab er sich in die Schattenwälder, wo er sein Dasein fristen wollte. Lori und Lai gaben jedoch bekannt, dass der Finder des Schlüssels endlich frei sein würde und die Macht bekäme, die ihm zusteht."
Die letzten Worte. Wie ein Balast fiel der letzte Funke Hoffnung aus ihren Gemütern. Es war ein Märchen. Ein Märchen, dass ihre Sehnsucht ausdrückte. Ohne dass sie es wussten, weinten sie innerlich über den
Verlust des Glasschlüssels. Es war der Schlüssel. Für alles.
Sie verfluchten die Frau, war sie doch Schuld, dass der Schlüssel nicht auffindbar war. Sie war Schuld. Sie war eine Hexe.