Fanfic: Zerrissene Seele

Kapitel: Zerrissene Seele

Hallihallo!^^
Dies ist mal wieder eine ff von mir. Es ist ein Drama. Mein erstes um genau zu sein. ;D Normalerweise bin ich ja eher der Romantiker, aber diese Idee hat mir schon so lange im Kopf herum gespukt, da musste ich sie endlich mal zu Papier bringen :).....los gehts!!

//.....// flashback im flashback
/...../ gedacht
"....." gesprochen

*****

Ich sehe hinab
In mein Spiegelbild
Es liegt im Gras
In einem Meer aus Blut
Rote Farbe überall

Schmerzen
Erinnerungen
Gefühle

Verschlossen waren sie
In einer dunklen Kiste
In der ewigen Schwärze des Inneren
Dort sollten sie weilen
Bis in die Ewigkeit

Gedankenstränge
Erlebnisse ziehen an mir vorbei
Längst vergangene Bilder
Die vergessen werden sollten

Ich spüre
Wie die Ketten nach mir greifen
Sich fester um mich ziehen
Kälte kommt über mich
Ein Schauer lässt mich erzittern

Ich sehe, wie mein Spiegelbild
Zum Himmel schaut
Ich sehe, wie ich
Zum Himmel schaue
Meine Augen schließen sich
Schwärze umfängt mich
Das Ende kommt

In Nerima hatte der Tag seinen Platz mit der Nacht getauscht. Wie ein Gast in ein Wirtshaus war sie in dem kleinen Ort eingekehrt und hatte sich dort niedergelassen. Sie war hier um das zu fordern was nach dem Gesetz der Gestirne ihr gehörte.
Der Wind fuhr durch die Äste der Bäume im Park nahe dem Zentrum. Die Zweige knackten leicht und stießen gegeneinander. Die Blätter raschelten, einige lösten sich und fielen zu Boden. Die Stadt war in einem tiefen Schlaf versunken. Die Menschenmassen die noch bei Tag die Plätze und Gassen bevölkerten waren verschwunden. Der Lärm, das Geplapper und Gelächter, das Geschrei und die Gespräche waren erloschen wie die Flamme einer Kerze. Die Türen der Häuser zu, die Fenster geschlossen, die Vorhänge zugezogen, das Licht war ausgeschaltet.
Nur der trübe Schein der wenigen Straßenlaternen erhellte die Umgebung. Ein Auto fuhr die Straße hinab, um doch bei der nächsten Ecke wieder zu verschwinden. Und dann war alles still. Nur das leise Geräusch des Regens war zu hören, wie er an die Fensterscheiben und auf die Dächer trommelte. Plop....plop....plop....plop....plop, ein ewiger sich immer wiederholender, monotoner Laut.
Ruhe

Stille

Geborgenheit
Keine Menschseele war unterwegs. Alle schliefen sie tief und fest in ihren Betten. Und doch wurde das immer wiederkehrende Geräusch des strömenden Regen durch eine kaum wahrzunehmende Störung durchbrochen. Und würde man die Ohren spitzen und aufmerksam sein, so würde man es hören können.

Plop....plop....splatsch....plop....splatsch....plop....plop

Das gleichmäßige Tropfen wurde gestört durch eine Unregelmäßigkeit, eine Einwirkung die nicht dazu gehörte.

Splatsch....plop....splatsch....plop....plop....plop

Es wurde lauter, näherte sich. Erst sah man gar nichts. Doch dann konnte man ein schemenhaftes Etwas durch die Dunkelheit erkennen. Beim näherkommen, formte sich aus der Silhouette eine Gestalt, eine Person aus Fleisch und Blut. Es war eine junge Frau die, die Regelmäßigkeit des Regens störte. Sie hatte kinnlanges Haar welches um ihre Wangen wehte. Wäre es Tag gewesen und das strahlende Licht der Sonne würde auf sie fallen, so hätte man gesehen, das ihre Haare von einem tiefen, starken ozeanblau durchtränkt waren. Sie trug ein weises ein wenig durchsichtiges Nachthemd mit dünnen Trägern. Es leuchtete schwach durch die Dunkelheit wie das dünne Licht eines der Glühwürmchen, welche an den warmen Abenden im Sommer so oft zu sehen waren.

Was machte eine junge Frau allein in der Dunkelheit der Nacht? Was drängte sie dazu zu dieser späten Uhrzeit draußen zu sein?

Der Wind zerrte an ihrem Hemd, welches um ihren schlanken Körper wehte. Ein Schauer durchfuhr sie. Langsam ging, schwankte, stolperte sie unsicher weiter. Barfuss tappte die junge Frau durch die verlassenen Straße. Ihre Füße zerschunden, die Beine zerkratzt, ihre Haut nass und kalt, das Nachthemd klebte ihr schwer am Körper.

.....Platsch.....

Ihre Beine gaben plötzlich nach, sie konnte das Gleichgewicht nicht mehr halten und war gefallen, inmitten eine der großen Pfützen die überall die Straße bedeckten. Sie stand auf allen Vieren im Wasser. Der Saum des Hemdes hatte einen gelblich, braunen Rand bekommen, da das Pfützenwasser sich mit dem Dreck am Boden verbunden hatte. Sie rappelte sich wieder auf und ging weiter. Jedoch stolperte sie nach einigen Metern wieder und blieb diesmal entgültig am Boden. Den Kopf hatte sie zu Boden gerichtet, sodass ihre Haare ihr über’ s Gesicht vielen und ihre Züge verdeckten. Langsam hob sie den Kopf. Ihre sonst so strahlenden rehbraunen Augen waren nur noch ein schwaches Abbild ihrer früheren, lebenssprühenden Form. Sie leuchteten nur noch matt, ihre Augen waren glasig und leer. Verzweiflung und Trauer war in ihnen zu lesen. Die Hilflosigkeit und Einsamkeit die sie ausstrahlte durfte nicht sein. Nun war dieser Zeitpunkt, an dem Jemand kommen und sie liebevoll in den Arm nehmen sollte, sie tröstete, ihr Wärme und Geborgenheit geben sollte. Doch dieser Jemand kam nicht. Er würde nicht kommen. Niemand würde kommen um ihr wieder ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Dafür war es zu spät.

Ein Lächeln, ein einfaches, unbedeutendes, kleines Lächeln. Wann würde sie dies wohl je wieder tun können?
Würde sie es überhaupt jemals wieder schaffen?
Es war doch so leicht die Mundwinkel ein wenig nach oben zu ziehen.....so leicht und doch, so wahnsinnig schwer.
Ja, früher einmal, da war diese Geste das leichteste für sie auf der Welt. Sie hatte gelächelt mit ihren Freunden, hatte gelächelt mit ihrer Familie, hatte gelächelt wenn sie ihn sah, manchmal sogar mehr als ihr lieb war.
Doch heute.....?
Heute war alles anders.
Wenn sie nun versuchte zu lächeln, es anzudeuten, so war ihr, als müsste sie Tonnen empor ziehen. Und wenn sie meinte sie hätte es geschafft und blickte in den Spiegel um sich zu überzeugen, dann wich sie jedes Mal erschrocken von ihrem eigenen Spiegelbild zurück.
Nein.
Die Zeiger der Uhr hatten sich tausend Male zu viel gedreht, die Erde hatte sich verändert, sie hatte sich verändert und mit ihr, ihr Lächeln. Es war verschwunden und würde niemals wiederkehren.

Sie schloss die Augen. Doch mit ihren Gedanken war sie schon lange weit fort, hatte sich in ihrer eigenen, kleinen, heilen Welt zurück gezogen.

„Ranma!!!“
Der junge Mann, der gerufen worden war, drehte sich um und begann zu lächeln als er den Ursprung der Stimme erkannte. Er streckte seine Hand aus und ergriff eine der Hände des Mädchens das auf ihn zugelaufen kam. Gemeinsam spazierten sie durch einen wunderschönen Park. Die Blumen auf den Wiesen blühten in voller Pracht. Sie verbreiteten einen betörenden Duft den man fasst schon auf der Zunge schmecken konnte. Das Wasser des großen Sees am Rande der Wiesen leuchtete azurblau und lud einen dazu ein, in seinem erfrischenden Nass zu baden. Das Sonnenlicht welches sich auf dem Wasserspiegel brach, strahlte wie tausend kleiner Diamanten von der Oberfläche wieder.
Unter einem der Bäume blieb das Paar stehen. Der junge Mann beugte sich ein klein wenig zu dem Mädchen an seiner Hand herunter und küsste sie vorsichtig auf ihre roten Lippen. Dann schloss er sie liebevoll in seine starken Arme. Das Mädchen genoss es sichtlich und schmiegte sich an ihn.
Doch plötzlich änderte sich das Bild der Beiden. Die Konturen verschwammen und wurden durchsichtig.

Man sagt; die Zeit heilt alle Wunden, doch diesen Satz muss jemand verfasst haben der Liebe nicht gekannt, sie nie erfahren hat.
Bezieht er sich vielleicht nur auf äußerliche Wunden?
Wenn ein Kind von der Schaukel fällt und sich dabei das Knie aufschlägt so verschwindet die Wunde nach einigen Wochen wieder und das Knie des Kindes sieht genau so aus wie zuvor.
Ist das damit gemeint?
Oder bezieht es sich doch auf wahre Liebe?
Wenn man liebt und der Geliebte geht fort oder verlässt das Diesseits, kann man dann genau so wie das kleine Kind nach einigen Wochen oder Jahren wieder lachen, spielen, so sein wie zuvor? Oder ist dies viel schwerer? Sollte man nach einiger Zeit der Trauer alles vergessen und da weiter machen wo man aufgehört hat? Oder ist dieser Schritt unmöglich? Sollte man sich an den Satz halten: das Leben geht weiter und Jeder hat schon mal einen geliebten Menschen verloren, nicht nur man selbst? Sollte man sich aufraffen, den Egoismus weiter zu trauern während andere ihrem Schicksal wieder ins Auge sehen fortwischen und wieder mit
beiden Beinen im Leben stehen?

Die junge Frau schüttelte energisch den Kopf. Nein, sie durfte sich nicht in Träume verlieren. Sie musste der Realität ins Auge sehen.
Ja, vielleicht wäre es einmal so gekommen, doch sie wusste das dies nun unmöglich war. Eine einzelne Tränen rollte ihr über die blassen Wangen. Sie fiel auf den Boden und vermischte sich mit dem Regenwasser. Ein weitere macht sich auf, wurde aber auf halbem Weg von der Hand der jungen Frau weggewischt.
Seit dem Tag des Geschehens hatte sie kein einziges mal geweint, geschweige denn die Trauer zugelassen. Allen hatte sie vormachen können sie seihe darüber hinweg, sie seihe stark. Über all die Zeit hat sie eine falsche Maske getragen, die den anderen mehr oder weniger ein lächelndes Gesicht zeigte. Wenn sie gesagt hatte ihr ginge es gut, und sie würde nicht mehr der Vergangenheit nachhängen sondern das Leben wieder genießen, so hatten sie es ihr geglaubt. Einfach so ohne nachzufragen. Vielleicht waren sie aber auch selbst noch viel zu beschäftigt mit ihrer eigenen Trauer. Doch irgendwann kamen auch sie darüber hinweg. Viel zu schnell. Sie gingen wieder ihrem Alltag nach, so, als ob nichts gewesen wäre.
Viel zu viel Zeit war vergangen. Jeden Morgen hieß es: The show must go on!
Doch nun konnte sie nicht mehr. Das selbst erbaute Theater hatte seine letzte Vorstellung gegeben. Ihre Rolle des glücklichen und zufriedenen
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