Fanfic: Endzeitstimmung
Kapitel: verworrene Schicksale
Endzeitstimmung
Die zwei Krieger standen sich schweigend gegenüber.
Der eine hatte kurzes, schwarzes Haar und trug ein weißes Hemd, das er achtlos in seine ebenfalls weiße Hose gesteckt hatte. Er trug eine Art Schal, der sein Gesicht bis zu seiner Nase bedeckte, und der ihn wohl vor dem in der stärker werdenden Brise umherwehenden Sand schützen sollte. Der Schal war ebenfalls weiß.
Sein Gegenüber war das genaue Gegenteil. Er hatte etwas mehr als schulterlange, weiße Haare und war ganz in einen schwarzen Mantel gehüllt. Er hatte seine Kapuze tief in die Stirn gezogen, sodass die Hälfte seines Gesichtes im Schatten lag. Trotzdem konnte man seine stechenden, blutroten Augen – das einzige, was er mit dem schwarzhaarigen gemeinsam hatte – nicht übersehen. Ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen. Der Name dieses jungen Mannes – oder sollte man ihn eher einen Jungen nennen? Er sah kaum älter aus als 19 – war Kostja. Der schwarzhaarige, der ihm gegenüberstand, hieß Sebulon.
Der Wind wurde noch stärker. Am Horizont ballten sich schwere, dunkle Wolken zusammen. Was ziemlich ungewöhnlich in dieser Gegend war, denn die beiden befanden sich mitten in einer riesigen Wüste.
Bald würde es regnen. Oder, was viel wahrscheinlicher war, gewittern. Schon jetzt lag eine fühlbare Spannung in der Luft.
Oder ging diese Spannung von den beiden Kriegern aus? Sie starrten sich immer noch regungslos an, der weißhaarige Kostja mit einem spöttischen und erwartungsvollen Lächeln auf den Lippen, der hochgewachsene Sebulon mit ernstem, fast schon bedrohlichem, aber auch sehr wachsamen Blick. Aus der Nähe betrachtet, sahen die beiden aus, als würden sie gut und böse oder hell und dunkel, die beiden Seiten einer einzigen Medaille darstellen – der eine ganz in weiß, der andere in schwarz gekleidet.
Aber nein, den beiden waren diese Begriffe wohl fremd. Sie waren weder gut noch böse. Zwei zeitlose Wesen, die nicht ohne, nicht miteinander existieren konnten. Wie lange mochte ihr Kampf schon dauern? Sicher, im Moment kämpften sie nicht. Aber warum nicht? War es ein vorübergehender Waffenstillstand – oder die Ruhe vor dem nächsten Sturm?
Wohl eher letzteres.
Wolken zogen vor die Sonne und ließen ein bedrohliches Zwielicht zurück. Die Temperatur sackte schlagartig um mehrere Grade nach unten. In der Ferne zuckte der erste, bläuliche Blitz.
Kostjas Lächeln wurde breiter, gieriger. Er hatte lange gewartet. Aber worauf? Auch Sebulon spannte sich, erkannte den Moment, als den, der er war: ein neuer Anfang. Der Beginn einer neuen Schlacht, der Anfang eines neuen Kampfes, das Ende ungewiss, aber lang ersehnt. Ein endloses Gefecht, einzig und allein zwischen diesen beiden zeitlosen Wesen.
Sowohl Kostja als auch Sebulon verabscheuten das Blutvergießen, doch sie lebten für den Kampf. Das machte sie zu dem, was sie waren: Gegenspieler ... Todfeinde ... Seelenverwandte. Zwei gleichartige Wesen, gefangen im ewigen Kampf gegen- und miteinander.
Die Windböen wirbelten den Sand auf, schon bald nahm der Vorbote des nahenden Unwetters die Ausmaße eines kleinen Sandsturmes an. Aber die beiden Konkurrenten störte das nicht. Ja, sie schienen es noch nicht einmal wirklich wahrzunehmen.
Kostja griff in seinen Umhang, tastete an seine linke Seite nach der hölzernen Schwertscheide und kam mit einer dünnen, beidseitig geschliffenen Klinge wieder zum Vorschein. Der Griff dieses Damaszenerschwertes war tiefschwarz. An seinem Ende war ein blutroter Rubin befestigt, in dem eine ungebändigte Macht schlief. Sebulon machte keine Anstalten, sich zu bewegen und ebenfalls eine Waffe zu ziehen, aber der weißhaarige wusste, dass sein Gegenüber schon jetzt eine dolchartige, kleine, einseitig geschliffene Klinge in seiner linken Handfläche verbarg.
So, wie immer.
Ja ... der Kampf würde wie jeder zuvor verlaufen, und doch anders. Zwei gleichwertige Gegner, die jeden Fehler des anderen zu ihrem eigenen Vorteil ausnutzten und trotzdem nicht gewinnen konnten.
Vielleicht sollten sie dieser sinnlosen und unaufhörlichen Auseinandersetzung ein Ende setzen. Aber wie? Vielleicht sollten diese beiden Krieger zukünftig nicht auf zwei verschiedenen Seiten kämpfen, sondern ihre Fähigkeiten kombinieren. Aber wozu?
Sie kämpften schon immer gegeneinander. So war es schon immer und so wird es immer sein. Dazu waren sie geboren. Es war ihre Bestimmung.
Aber gibt es denn überhaupt so etwas wie Bestimmung?
Vereinzelt fielen die ersten Regentropfen. Beide Kämpfer spannten sich an, aber noch passierte nichts.
Dann, als der nächste, verzweigte Blitz, gefolgt von einem unüberhörbaren Donnergrollen, die Umgebung für ein paar Sekunden in verzerrendes, bläuliches Licht hüllte, sprangen Kostja und Sebulon in einer einzigen, synchronen Bewegung nach vorne und trafen aufeinander. Für einen Moment schienen sie regungslos in der Luft zu hängen, als ihre Klingen aufeinander prallten – Kostjas Damaszener von Sebulons noch nicht mal handlanger Waffe abgeblockt. Dann wichen die beiden gleichzeitig zurück, aber nur um kurz darauf erneut und mit noch mehr Kraft wieder zusammen zu stoßen. Funkensprühend kreuzten sich ihre ungleichen Klingen.
Warum kämpften sie? Wer wusste das schon...
Wieder wichen die beiden Gegner auseinander. Kostja hielt sein Schwert lässig in der rechten Hand, bereit, jederzeit anzugreifen. Sebulon dagegen hatte seinen linken Arm leicht angewinkelt und in Verteidigungsstellung vor sich gestreckt. Leichtfüßig umkreisten sich die Krieger.
Kaum fünf Sekunden später schnellten sie schon wieder nach vorne, trafen sich in der Mitte, teilten ein paar Schläge und Stiche aus und sprangen wieder auseinander, umkreisten sich, wie zwei hungrige Jäger.
Beobachten, vorschnellen, angreifen, zurückweichen. Immer wieder.
Keiner traf den anderen, war in der Lage, seinem Gegner auch nur die kleinste Wunde zuzufügen. Wie lange würde dieser Kampf so weitergehen?
So... Wie findet ihr es? Ich hab gedacht, ich stell es einfach mal als Ff rein. Ich bin drauf gekommen, als ich Within Temptation gehört hab.
Es ist aber eigentlich noch gar nicht fertig. Wenn irgendwem einfällt, wie es weitergehen könnte, immer her mit den Ideen!
Hinterlasst mir bitte ein paar Kommis...