Fanfic: KKJ Love
Kapitel: Part4
Chiaki nahm Maron bei der Hand. Beide blickten ungläubig und wie erstarrt auf die wundersame Erscheinung. Vor ihnen stand eine Frau mit langen blonden Haaren, eingehüllt in ein weisses Kleid mit roten Schleifen.
"Ich bin die Seele von Jeanne D`Arc, die vor kurzem noch in deinem Körper geweilt hat, Maron."
Maron und Chiaki schwiegen verdutzt, unfähig etwas zu erwidern. Jeanne fuhr fort:
"Maron, in deinem Körper wohnten 2 Seelen, die von Maron Kusakabe, dem normalen Mädchen und die von mir, Jeanne D`Arc. Du bist die Reinkarnation von mir aber nur teilweise. Nun ist die Zeit gekommen, dass meine Seele aus deinem Körper weicht und ihn ganz dem Mädchen Maron überlässt. Du wirst dich nun nur noch ein einziges Mal in Jeanne verwandeln können."
"Aber ich verstehen nicht..."
"Maron, nun werde ich dir meine ganze Geschichte erzählen. Mach dich bitte auf einiges gefasst!"
Jeanne näherte sich den beiden und setzte sich auf den Boden. Der sanfte Lichtschimmer begleitete sie bei jeder ihrer Bewegungen. Jeanne sprach:
"Ich wurde im Sternzeichen der Jungfrau geboren. Meine Kindheit verlief normal, ich lebte in einem kleinen Dorf in Frankreich und verrichtete fleissig meine Arbeiten. Als ich etwa 16 Jahre alt war, erschien mir eine fremde Gestalt, die mir mitteilte, dass ich eine Auserwählte des Reiches der Sterne sei. Ich wäre dazu bestimmt, unter dem Sternzeichen der Jungfrau auf der Erde für Ordnung, Liebe und Gerechtigkeit zu sorgen. Mir wurde erklärt, dass im Reich der Sterne noch viele weitere Krieger existierten, die wie ich als Menschen auf der Erde lebten. Sie vefügten über geheime Kräfte und wurden von Gott beschützt. Ihre Körper waren jedoch nicht unsterblich, nur die Seele würde niemals vernichtet werden können, sondern würde immer Wiedergeboren. Und so kam es, dass ich eine Kriegerin Gottes wurde. Ich sah meinem Schicksal ins Auge und kämpfte für das Volk auf der Erde. Eines Tages wurde ich in das Reich der Sterne beordert, wo mir Sagittarius, der Krieger unter dem Sternzeichen des Schützen vorgestellt wurde. Mir wurde gesagt, dass wir heiraten sollten, um die neuen Herrscher des Reiches zu werden. Dagegen hatte ich nichts einzuwenden, denn wir verliebten uns auf den ersten Blick ineinander. Nach der Hochzeit mussten wir eine Bewährungsprobe bestehen. Gemeinsam sollten wir das französische Volk in einer letzten grossen Schlacht von der Knechtschaft des Adels befreien. Sagittarius und ich begaben uns auf das Schlachtfeld. Ich wurde von einem Pfeil getroffen, doch bevor weitere Geschosse mich treffen konnten, beschützte mich Sagittarius mit seinem eigenen Leibe. Er schrie, ich solle weglaufen, doch ich wollte ihn nicht im Stich lassen. Wir bemerkten nicht, dass sich jemand von hinten näherte und mir ein Schwert in den Rücken rammte. Ich sackte zu Boden und war sofort tot. Sagittarius konnte meinen Tod nicht fassen, er schrie und weinte, schüttelte meinen leblosen Körper, doch es brachte nichts. Er war so verzweifelt über meinen Tod, dass er seine Seele dem bösen König verschrieb. Er schwörte sich, dass er Jeanne`s Seele wiederfinden würde (da sie ja Wiedergeboren werden würde), auch wenn es hunderte von Jahren dauerte. Der böse König schenkte ihm ewiges Leben, doch dafür nahm er ihm die Fähigkeit, zu lieben. Es blieb ihm nur noch die Erinnerung an seine geliebte Jeanne und an das Gefühl der Liebe. Auch meine Seele hat jahrhunderte lang nach Sagittarius gesucht. Ich liebe ihn noch immer, auch wenn er jetzt böse geworden ist. Ich bin mir sicher, wenn wir uns einmal wiedergefunden haben, wird er sich an unsere wundervolle Zeit erinnern und sich vom bösen König abwenden. Wie du ja weisst Maron, habe ich seit deiner Geburt in deinem Körper gewohnt. Meistens hat deine Seele, dein Bewusstsein als Maron die Überhand behalten, nur wenn du dich mit Hilfe von Fin in Jeanne`s Körper verwandelt hast, wurdest du zu Jeanne."
Jeanne hielt kurz inne.
"Aber heute nacht ist etwas passiert...etwas dass meine Seele von deinem Körper getrennt hat."
Maron wusste, was sie meinte und wich Chiaki`s fragendem Blick aus. Sie strich mit den Fingern über ihre Lippen.
Jeanne nickte und fuhrt fort: "Meine Seele suchte nach meinem Geliebten, den ich aber nicht auf den ersten Blick erkennen konnte. Nur durch einen Kuss konnte ich mir sicher sein, dass er mein geliebter Sagittarius ist. Es war nicht Maron, der ihn geküsst hat sondern ich war es."
"Shikaido!!!" schrie Maron. "Er ist Sagittarius!"
Chiaki ergriff das Wort: "Aber das kann doch nicht sein oder? Ich mag Shikaido nicht aber ich würde nicht gerade behaupten, dass er seine Seele dem Teufel verkauft hat."
"Chiaki, du übersiehst da was", erklärte Jeanne. "Shikaido ist nicht der, der er zu sein scheint. Der Körper des Lehrers ist nicht seine wahre Gestalt. Er dient dem Bösen...er ist ein Dämon."
"Ein Dämon!" flüsterte Maron. "Aber dann müsste ich ihn ja unschädlich machen!"
Mit bedrückter Stimme erwiderte Jeanne: "Du hast recht Maron. Jeanne`s Aufgabe ist, es die Welt vor dem Bösen zu beschützen, also auch Dämonen zu vernichten. Theoretisch müsste ich meinen Sagittarius auch töten..."
Maron unterbrach sie: "Aber Jeanne, willst du wirklich den Mann töten, den du liebst!?"
"Ich hoffe, dass es nicht soweit kommen wird. Ich sagte vorher, dass ich glaube, dass er sich wieder an unsere gemeinsame Zeit erinnert und sich vom Bösen abwendet. Wenn das geschehen sollte, ist es natürlich nicht nötig, ihn zu töten. Aber wenn nicht...Ich kann meine Gefühle nicht vor meine Aufgabe als Jungfrau stellen! Es gibt noch ein weiteres Problem: Sagittarius weiss, dass meine Seele in Maron wohnte. Er wird sich von nun an nicht mehr in den Körper Shikaido`s verwandeln. Leider kenne ich weder seine Gestalt als Dämon noch sein Name, den er vom Bösen König erhalten hat. Es wird fast unmöglich sein, ihn zu finden..."
"Ausser er gibt sich zu erkennen", bemerkte Chiaki. "Ich habe da so einen Verdacht...Maron, denk doch mal nach. Wieviele Dämonen gibt es in dieser Stadt? Die schwachen Dämonen gegen die wir bis jetzt gekämpft haben, wurden von zwei starken Dämonen ausgesendet: Misto und...Noin!"
"Willst du damit sagen, dass Shikaido eigentlich Noin war!?" Maron schüttelte den Kopf. "Nein, das glaube ich nicht. Ich spürte keinen Hass, keine Bosheit wenn ich mit ihm zusammen war. Jeanne, was sagst du...."
Jeanne war plötzlich verschwunden.
"Chiaki, was sollen wir denn jetzt nur tun? Ich muss mich in Jeanne verwandeln und diesen Sagittarius suchen!"
"Maron warte! Hast du die Worte Jeanne`s vergessen!? Du kannst dich nur noch ein einziges Mal in sie verwandeln! Also plane diese Verwandlung und hebe sie auf, bis sie wirklich notwendig ist! Ich kann mich jedoch weiterhin in Sindbad verwandeln und so werde ich versuchen, Noin zu finden und ihn vernichten!"
"Bist du von Sinnen! Falls Noin wirklich Sagittarius sein sollte, dann kannst du ihn nicht töten!"
"Und wieso nicht!? Er ist ein Dämon!"
"Aber Jeanne liebt ihn! Wir können ihn nicht töten!"
"Ich glaube nicht daran, dass Jeanne ihn bekehren kann! Sie unterschätzt die Kräfte des bösen Königs. Er wird seinen Dämon nicht einfach so aufgeben! Es könnte zur Katastrophe kommen!"
Chiaki rief nach Access und stürmte aus der Wohnung.
"Warte, ich komme mit!" Maron rannte ihm hinterher.
Maron hatte Chiaki schon auf der Treppe eingeholt und als sie aus dem Haus stürmte, schrie sie: "Noin, wo bist du? Zeig dich endlich!"
Chiaki folgte ihr, packte sie am Arm und drückte sie gegen einen Lichtmast. "Es ist zu gefährlich für dich! Noin ist mächtig und ganz bestimmt nicht dumm. Wenn du dich nicht mehr in Jeanne verwandeln kannst, bist du total schutzlos. Bitte komm doch zur Besinnung und lass mich das machen!"
Maron blickte in Chiaki`s Gesicht, das von der Laterne erhellt wurde. Er war sehr aufgebracht und Maron erkannte, dass der blosse Gedankte, sie in Gefahr zu sehen Chiaki fast in den Wahnsinn trieb.
"Hast du vergessen, was du vorhin in deiner Wohnung zu mir gesagt hast?" Maron sprach ruhig und fasste Chiaki an den Händen. "Wir wollten uns doch niemals wieder trennen...egal was passiert. Stell dir doch nur mal vor, welch perfektes Team wir sein könnten! Du als Sindbad und ich als Jeanne kämpfen zusammen diesen letzten Kampf! Danach wird es vorbei sein und wir können endlich..."
"...endlich tun, was andere Liebende auch tun." Chiaki beendete den Satz und lächelte verträumt.
"Doch bevor es soweit ist, müssen wir uns Noin stellen!" Maron setzte sich auf den Boden und seufzte.
"Noin weiss, dass wir ihn suchen. Es wird nicht lange dauern, bis er auftaucht." Plötzlich schweifte Maron`s Blick in die Ferne. "Versprich mir, dass du kein Schachmatt setzten wirst. Ich will nicht, dass er stirbt."
Chiaki setzte sich neben Maron und legte den Arm um ihre Schultern. "Du weisst, dass ich dir das nicht versprechen kann. Wenn du in Gefahr bist, ist mir alles andere egal. Mein einziges Interesse ist es, dich zu beschützen, egal was der Preis dafür sein sollte. Ich würde sogar...mein eigenes Leben für dich geben!"
Entsetzt legte Maron ihre Hand auf Chiakis Mund und bat: "Bitte, sag das nicht!"
Sanft stiess Chiaki Maron`s Hand weg und flüsterte: "Was wäre das denn für eine Liebe, wenn ich es nicht tun würde. Ein liebendes Herz ist frei von Egoismus und will nur das Beste für den geliebten Menschen. Ich würde lieber sterben, als dich leiden zu sehen! Und wenn dir tatsächlich etwas zustossen würde, möchte ich nicht mehr weiterleben, denn ich könnte es mir niemals