Fanfic: KKJ Love
Kapitel: Part5
Maron wartete nicht auf die Antwort Noins sondern liess ihre Hände von seinen Schultern über seine Brust bis zum Bauch gleiten. Sie konnte spüren, wie er unter der Berührung leicht zitterte. Er bewegte sich nicht, sondern schloss die Augen und liess Maron gewähren. Sie legte ihre Hände auf seinen Rücken und fuhr langsam der Wirbelsäule entlang. Fast gleichzeitig rückte sie näher an seinen Körper um seine Wärme spüren zu können. Maron stellte fest, dass er sich endlich etwas lockerte , war aber trotzdem überrascht, als er sie plötzlich leidenschaftlich küsste. Sie glaubte, dieses Gefühl zu kennen, diese kühlen Lippen, dieser sanfte Druck...es kam ihr bekannt vor...nur woher? Sie dachte nicht mehr weiter nach sondern erwiderte den Kuss. Eine Gänsehaut lief ihr über den Rücken, als Noin ihre Bluse aufknöpfte...sie empfand es wie in Zeitlupe und wünschte sich, dass er das Hemd sofort aufreissen würde...
(Ich würde diese Szene gerne weiterschreiben aber wir sind hier schliesslich nicht in einem Hentai-Film! Oder aber wenn ihr so was wollt sagt es mir)Dann überleg ich mir etwas.
Plötzlich hielt er inne und sah sie an. Er hatte Tränen in den Augen und sein Kinn zitterte.
"Es tut mir leid...aber ich kann nicht...". Er wollte sich vom Bett erheben, doch Maron hielt seinen Arm fest und zog ihn auf die Matraze zurück.
Als sie erkannte, dass er weinte, legte sie ihren Arm um seinen Nacken und umarmte ihn. Sie blieben mehrere Minuten in dieser Position bis Noin sich von ihrer Umarmung löste.
Er stand auf und sagte: "Du hast etwas besseres verdient...".
Was ist nur los mit ihm... dachte Maron
Als Noin sich bückte, um das Hemd aufzuheben, konnte Maron eine winzige Tätowierung auf seiner Schulter erkennen, die normalerweise von seinen Haaren verdeckt wurde. Es war ein kleiner Pfeil, der in einem Bogen eingespannt war.
Bevor Maron ihn fragen konnte, was denn diese Tätowierung zu bedeuten habe, schnippte Noin mit zwei Fingern und entfernte sich vom Bett.
Maron fühlte plötzlich einen stechenden Schmerz in ihrem Kopf, der aber nur Sekunden andauerte. Das Zimmer schien sich auf einmal zu drehen und alles stand auf dem Kopf. Sie blinzelte und rieb sich die Augen. Was ist nur los mit mir, fragte sie sich...und wo war Chiaki?
"Noin!", rief sie verwirrt. Noin hatte sein Hemd wieder angezogen und sagte: "Maron, willst du nicht endlich aufstehen? Du liegst jetzt schon seit Stunden in diesem Bett. Es wird Zeit, dass du dich ein bisschen bewegst!"
Maron liess sich das nicht zweimal sagen und erhob sich vom Bett. Sie war erstaunt, als sie sah, dass ihr Hemd bis zu Hälfte augeknöpft war. Sie errötete und knöpfte es mit zitternden Händen zu. Noin schien das nicht zu interessieren: er starrte aus dem Fenster und machte ein bedrücktes Gesicht.
Jeanne, wie sehr ich dich liebe...wie lange ich auf diesen Augenblick gewartet habe...und jetzt konnte ich nicht einmal meine wahre Zuneigung für dich ausdrücken.
Was ist nur mit mir los? Du treibst mich fast in den Wahnsinn, du lässt mich Dinge tun, die ich als Dämon niemals tun dürfte. Eigentlich darf ich gar nicht Lieben. Eigentlich dürfte ich mich nicht hinreissen lassen...
Ich habe Angst, vor dem was jetzt passieren wird. Ich fürchte mich vor dem Zorn des Königs, weil ich mein Versprechen gebrochen habe. Niemand weiss besser als ich , dass der König gnadenlos ist...
Der Teufel hat mir die Liebe genommen, aber ich...ich habe sie zurückgewonnen.
Dank dir, Jeanne.
Mir ist es egal, welchen Preis ich dafür zahlen muss...ich will nur noch einmal die Liebe spüren. Ich will wieder erleben was es heisst zu lieben und selbst geliebt zu werden.
Jeanne, ich wusste, dass ich dich wiederfinden würde und dass wir wieder zusammensein würden. Ich wusste, dass ich irgendwann den bösen König betrügen würde...
Maron...ihre Seele ist so rein und unschuldig...
Ich will ihr nicht wehtun, weil sie ein Teil von dir ist. Ich weiss, dass du in Maron weiterlebst. Es wäre falsch gewesen, ihr heute Nacht die Unschuld zu nehmen...
Jeanne, du scheinst dich nicht an mich zu erinnern...ich weiss nicht, wie ich es anstellen soll, dass du mich wiedererkennst...
Noin bedeckte seine Augen mit den Händen und seufzte.
Ach Jeanne, wie gerne hätte ich dich heute Nacht geliebt...
"An was erinnerst du dich... " fragte Noin plötzlich und wandte sich Maron zu.
Maron wusste nicht genau was er meinte und antwortete: "Ich erinnere mich daran, dass Chiaki und ich dich konfrontieren wollten und dass du mich dann entführt hast...und ich weiss auch noch, dass du mir gesagt hast wir seien in Frankreich...das ist alles...und ach ja, du hast eine Tätowierung auf deinen Schultern, die aussieht wie ein Pfeilbogen...was bedeuted das? Und warum bin ich überhaupt hier!"
"Ich werde dir alles erklären...aber lass uns doch erstmal in die Küche gehen, um etwas zu essen. Du bist schliesslich mein Gast und ich kann dich doch nicht hungern lassen!"
Noin öffnete die Tür, trat auf den Flur und winkte Maron zu sich.
Sie lief dicht neben ihm her, schliesslich befand sie sich an einem fremden, unbekannten Ort...Sie hatte jedoch keine Angst und wusste nicht einmal warum.
Sie stiegen eine Holztreppe hinab, vorbei an mehreren brennenden Fackeln und einigen schweren Türen. Das Schloss war nicht so dunkel, wie Maron erwartet hätte. Die Gänge waren recht hell erleuchtet, wobei das Licht nicht nur von den Fackeln herzukommen schien. Niemand befand sich in den Korridoren, kein Geräusch war zu hören.
Noin öffnete die Tür zum Esszimmer. Zu Maron`s Überraschung war der Tisch mit fein duftenden Speisen gedeckt. Noin setzte sich an den Tisch und griff nach einem Brötchen. Er bestrich es mit reichlich Butter und schob es in den Mund. Maron sah ihm zu und spürte, wie auch ihr Magen knurrte. Sie nahm sich eine Traube und zwei Äpfel und schlang sie gierig hinunter.
"Nicht so hastig!" lächelte Noin. "Es ist genug für uns beide da!" Er schenkte ihr etwas Milch ein und für sich ein Glas Wein.
Als sie beide gegessen hatten und erhob sich Noin und winkte Maron zu, ihm zu folgen. Er betratt eine Art Wohnzimmer, das wirklich riesengross war. Am einen Ende war ein Kamin installiert, in dem ein Feuer brannte. Noin setzte sich auf die Wolldecke, die auf dem Boden neben dem Kamin lag und liess Maron neben ihm Platz nehmen.
"Jetzt will ich deine Fragen beantworten..." begann er und richtete seinen Blick in die lodernden Flammen. "Was möchtest du wissen?"
Maron wusste nicht, wo sie beginnen sollte...
"Als erstes: Wo genau befinden wir uns? Und noch wichtiger: wann!"
"Habe ich dir das nicht schon gesagt...okay, dann eben etwas genauer. Wir sind in meinem Schloss in Orléans, Frankreich. Das "wann" ist eine schwierigere Frage...wir befinden uns nicht im Mittelalter, wenn du das meinst. Eigentlich existiert die Zeit hier gar nicht. Mehr kann ich dir auch nicht sagen."
Maron zuckte mit den Schultern und fuhr fort:
"Warum bin ich hier und wo sind meine Freunde?"
"Das sagte ich dir doch auch schon: ich wollte mit dir alleine sein. Deine Freunde sind immer noch in Tokyo, soviel ich weiss."
"Und warum wolltest du mit mir alleine sein?"
"Weil du mich faszinierst und weil ich etwas für dich empfinde."
"Du...empfindest etwas für mich. Mitleid, Freundschaft, Abneigung...?"
Noin unterbrach sie: "Liebe."
Maron stutzte.
Liebe hat er gesagt. Aber wie kann das möglich sein, er kennt mich doch gar nicht...und ausserdem war er doch immer mein Feind...ich versteh das nicht.
Maron zwang sich, weiterzureden.
"Warum...ich meine, du wolltest mich doch immer töten oder irre ich mich da?!"
"Nicht ich wollte dich töten sondern Misto. Ich wollte etwas anderes von dir."
"Du weisst, dass ich die Reinkarnation von Jeanne D`Arc bin. Darum wolltest du mich umbringen, um die Befehle des Teufels auszuführen. Du bist doch ein Diener des Teufels im Kampf gegen Gott..."
"Du irrst dich Maron. Ich wollte dich niemals umbringen...und ich diene nicht dem bösen König...ich verabscheue ihn, genauso wie ich Gott verabscheue."
"Du erzählst mir nicht alles, Noin...und was soll eigentlich diese Tätowierung auf deiner Schulter?"
Noin antwortete nicht.
"Du bist Sagittarius, hab ich recht?" Maron sah ihn an und wartete auf seine Antwort.
Noin`s Gesicht veränderte sich plötzlich, er war überrascht und gerührt zugleich. Er lachte und umarmte Maron stürmisch.
"Jeanne! Meine geliebte Jeanne, du erinnerst dich endlich an mich!"
Maron löste sich von der Umarmung und schüttelte den Kopf.
"Ich bin nicht Jeanne! Jeanne ist kein Teil mehr von mir...ich bin nur noch...Maron!"
"Aber wie kann das sein...du bist doch die Reinkarnation von Jeanne D`Arc!"
"Das stimmt...aber da gibt es etwas, dass du wissen musst, Sagittarius...Jeanne`s Seele hat sich vor kurzem von meinem Körper getrennt. Ich bin nicht mehr Jeanne."
"Und woher weisst du dann, dass ich Sagittarius..."
"Jeanne`s Seele erzählte mir die ganze Geschichte von ihr und von Sagittarius...es tut mir so leid, was geschehen ist und ich verurteile dich nicht, dass du aus Verzweiflung deine Seele dem bösen König verkauft hast!"
Noin schauderte bei diesen Erinnerungen und war für einen kurzen Moment unfähig zu sprechen. Maron erkannte seine Trauer und versuchte ihn zu trösten, indem sie einen Arm um seine Schultern legte. Er stiess ihren Arm jedoch weg und erhob sich.
"Ich dachte, du seist Jeanne...! Ich wollte dich dazu bringen, dich an unsere gemeinsame Zeit zu erinnern. Es war alles vergebens..." Er schlug mit seiner Faust gegen die Wand.
"Wo ist Jeanne jetzt, Maron?! Bitte sag es mir, ich kann ohne sie keinen