Wölfin der Istari
Kouga, Leitwolf der Kaze
So, hier endlich ein neues Kapitel. Viel Spaß beim Lesen und schreibt mir eure KOMMIS!!!!!
Kouga, Leitwolf der Kaze
Ungläubig sah er auf den weißen Wolf, der ihn prüfend betrachtete.
„Merkwürdig. Ich habe noch nie einen weißen Wolf gesehen…“, dachte Kouga. Plötzlich wandte sich der Wolf von ihm ab und warf den Kopf in den Nacken. Keine zehn Sekunden später stand vor Kouga auf einmal statt des Wolfes eine junge, schöne Wolfsdämonin.
Ginta und Hakkaku starrten die Dämonin mit offenen Mündern an. Elegant warf sie ihre hellblonden Haare, die in der Sonne beinahe weiß schimmerten, in den Nacken und sah Kouga schweigend an. Ihr weißes Wolfsfell, das ihr als Kleidung diente, passte sich beinahe unverschämt der perfekten Figur der Wolfsdämonin an. Kouga staunte ebenso wie seine Beiden ‚Freunde’ über die Dämonin, die da vor ihm stand, allerdings gingen seine Gedanken in eine andere Richtung als die Gintas und Hakkakus.
Da es Amaya zu blöd wurde, auf eine Reaktion seitens Kouga zu warten, ergriff sie das Wort.
„Ich danke Euch vielmals, dass ihr meine kleine Schwester gerettet habt.“, begann Amaya förmlich.
Kouga schien aus seiner Starre erwacht und antwortete: „Ach, das war doch gar nichts.“ Etwas ernster fügte er hinzu: „Was macht ihr Zwei hier in meinen Landen?“
„Wir suchen nach dem Wolfsdämonen Rudel der Kaze, um dessen Leitwolf um eine Audienz zu bitten.“, antwortete Amaya.
„Nun, der steht vor Euch.“, erwiderte Kouga. Amaya machte ein überraschtes Gesicht.
Plötzlich rief sie: „Lasst sie fallen!!!“
Kouga wusste sofort, was die Fremde meinte: Der braune Wolf in seinen Armen begann sich zu regen. Er führte den Befehl reflexartig aus und der Wolf fiel auf den Boden. Erst jetzt wurde Kouga stutzig.
„Wieso…?“, begann Kouga, konnte allerdings seine Frage nicht zu Ende bringen, da der Wolf zu seinen Füßen auf einmal aufsprang und Anstallten machte, ihn verletzen zu wollen. Gintas und Hakkakus Muskeln spannten sich und auch Kouga war mehr als nur bereit, sich zu verteidigen.
„Miyako! Ruhig!“, rief Amaya mit fester Stimme. Sofort wandte sich der braune Wolf um und sah zu ihr hinauf.
„Wieso hast du dich…?“
„Egal warum, du wirst jetzt auch wieder zu einem Menschen.“, unterbrach Amaya ihre Schwester. Miyako tat, wie ihr geheißen und schon standen vor den drei Wolfdämonen der Kaze zwei ihnen fremde, schöne Dämoninnen. Ginta und Hakkaku traten an Kougas Seite und besahen sich die Beiden Fremden.
„Nun, was wollt Ihr von mir?“, fragte Kouga.
„Das sagte ich bereits, eine Audienz.“, erwiderte Amaya.
„Ihr habt sie doch.“
„Hier? Ihr wollt, dass… Was sind das denn für Sitten?“, fragte Amaya. Kouga fühlte sich auf unerklärliche Weise getroffen.
„Was erwartet Ihr? Soll’ ich euch etwa meine Höhle vorführe ohne vorher zu wissen, welche Besinnung ihr Zwei habt?“, erwiderte der Leitwolf bissig. Amaya öffnete den Mund um etwas zu antworten, schloss ihn allerdings wieder.
„Nein.“, brach sie nach einiger Zeit die entstandene Stille.
„Na also.“, sagte Kouga. „Und?“
„Ich… wir sind hier um eine Sache äußerster Dringlichkeit bezüglich Naraku zu besprechen.“. antwortete Amaya. Sofort wurde Kouga hellhörig.
„Was tut ihr da? Ihr könnt doch nicht hier draußen so offen über Naraku reden! Erst recht nicht, wenn es angeblich eine Sache äußerster Dringlichkeit ist!“, sagte Kouga. Amaya bemühte sich verzweifelt um Selbstbeherrschung.
„Deswegen habe ich auch erwartet, dass Sie und uns zumindest irgendwohin geleiten, wo wir dies in ruhe und fern irgendwelcher Spione besprechen können.“, sagte sie fast unter Schmerzen, sosehr musste sie sich dazu zwingen, diesem Idioten nicht gleich an die Gurgel zu gehen.
Kouga entging ihre unterdrückte Wut nicht und wurde nun selbst ungehalten. Was erlaubt diese Fremde sich eigentlich? Weiß sie nicht, wie man sich einem Leitwolf gegenüber zu verhalten hat?
„Kommt!“, sagte er knapp und lief eine Staubwolke zurücklassend los.
„Dazu müssten wir erst einmal mithalten können!“, rief Amaya spöttisch. Sofort hielt Kouga schlitternd an und drehte sich zu dieser unverschämten Wolfsdämonin um. Leise kicherte Miyako und hielt sich den Bauch, als sie Kougas Gesicht nach der Bemerkung sah.
„Nun, wenn Ihr es nicht könnt, ist das nicht meine Sorge, nicht wahr?“, entgegnete Kouga gereizt.
„Eigentlich schon, immerhin führt ihr uns, außerdem sind Sie in gewisser Weise der Gastgeber.“, gab Amaya lässig zurück. Kouga stand am Rande einer Explosion.
Urplötzlich rannte er zu der Dämonin und blieb wenige Zentimeter vor ihrem Gesicht stehen und sah auf sie hinab. Sie war in etwa einen Kopf kleiner als er, aber dennoch ungewöhnlich groß.
„Ich würde vorschlagen, Ihr zügelt ein wenig eure Kommentare!“, sagte er mit zusammengebissenen Zähnen. Amayas Augen verengten sich. Es schien sie überhaupt nicht zu stören, dass Kouga so nah bei ihr stand und versuchte, sie einzuschüchtern. Dieser Umstand ließ Kouga ein wenig stutzen und verleitete ihn dazu, sich die Dämonin etwas näher zu betrachten. Ihre Haltung war Stolz und zeugte von innerer Stärke, ebenso wie ihr Gesicht, das wunderschön war. (Was Kouga kalt ließ, da er ja in Kagome verknallt ist.) Ihre meerblauen Augen blickten unverwandt in die Seinen und ließen sich nicht durch die Geräusche der Natur beirren. Ihr sehniger Körper spannte sich leicht, als sie ihm antwortete.
„Wieso sollte ich sie zügeln? Damit bewirke ich doch nur, dass Sie Ihr Benehmen uns gegenüber bessern.“, sagte sie kühl. Wenn Kouga nicht so stolz und gefasst wäre, dann wäre ihm bei dieser Aussage die Kinnlade herunter gefallen. Unverhohlen starrte er die Dämonin an, die keineswegs daran zu denken schien, die Aussage wieder zurückzunehmen.
„Weil Ihre Kommentare dazu führen könnten, dass Ihr euer Leben verliert!!!“, rief Kouga, dem der Geduldsfaden gerissen war. Miyako machte merklich einige Schritte von ihm weg und lief dabei Ginta direkt in die Arme. Ohne einen Laut von sich zu geben, stürzte sie von ihm weg, was ihm nicht gerade gefiel.
Zunächst erwiderte Amaya nichts, dann sagte sie: „Damit könnt ihr meiner Schwester drohen, mir allerdings nicht.“ Erneut war Kouga vollkommen überrumpelt.
„Ist sie Lebensmüde???“, fragte er sich.
„Und warum kann ich Euch damit nicht drohen?“, fragte er bemüht beiläufig.
„Weil…“, sie brach ab und wandte sich ab. „Ist doch egal. Was ist nun? Haben wir die Erlaubnis Euch zu folgen und alles zu bereden?“, wechselte sie schnell das Thema. Kouga hob eine Braue und wollte weiterhin auf das Thema eingehen, da die Dämonin offensichtlich nicht gerne darüber sprach, besann sich aber etwas Besserem.
„Kommt.“, sagte er und ging langsam mit Ginta und Hakkaku in Richtung des Simses neben dem Wasserfall, gefolgt von Amaya und Miyako, die einen Sicherheitsabstand zu Kouga hielt…