Fanfic: Never ending Story
Kapitel: CHAPTER I- Wer liebt, der lebt
CHAPTER I : WER LIEBT, DER LEBT
Nun war er gefallen. Seine Schwäche hatte gesiegt über seinen Körper. Er lag reglos auf dem Boden und wartete nur darauf, dass der schwarze Mann mit Sense und Kapuze ihn in die Tiefen der Hölle geleiten würde. Dabei glaubte er schon die ganze Zeit, in ihr zu sein.
Sein Augenlicht wurde blasser und blasser. Sein Atem gleichmäßig und viel ruhiger. Zu ruhig. Ihn verließ jede Hoffnung auf Rettung, denn wer würde ihn in solch einem abgelegenen Waldstück schon finden? Hier waren niemand außer ihm und der Tod.
Plötzlich jedoch spürte er eine zärtliche Hand auf seiner Wange. Sie war warm und diese Haut fühlte sich an wie Seide. Er atmete tief ein und vernahm den wohltuenden Geruch dieser Haut. Seinen Schmerz hatte er bereits vergessen und auch als er von der fremden Person auf den Arm genommen wurde, vermochte er die Augen nicht zu öffnen aus Angst davor, dass der Schmerz ihn sonst zerreißen würde. Vorsichtig wurde ihm der Arm um den Hals des fremden gelegt und nun wurde er getragen wie ein kleines Kind.
Auf halber Strecke verlor Sasuke das Bewusstsein und wachte erst eine Ewigkeit später wieder auf. Doch er vermochte seine Augen nicht zu öffnen. Plötzlich spürte er die Wärme und Geborgenheit in seinem Herzen. Er fühlte weichen Stoff unter seiner linken Hand. Und unter seiner rechten…
„Was…?“ brachte er unter Mühen hervor. Er bewegte seine Hand und spürte etwas durch seine Finger gleiten, das sich anfühlte wie pure Seide. Doch dann merkte er, dass es Haare waren. Er fuhr über den Kopf des Fremden und berührte die Haut, sie war weich und so zart. Er wusste nicht, wer es war, doch er wollte nur eines: dass diese Person bei ihm blieb. Langsam schlief er wieder ein.
Einige Stunden später wachte er wieder auf und konnte seine Augen nun ganz öffnen. Er sah sich um und merkte auch gleich, dass er wieder allein war. Da fiel es ihm sofort wieder ein. Er wurde abgewiesen. Von seinem eigenen Bruder im Stich gelassen. Er hatte es bereits verdrängt und doch fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Er blickte sich noch einmal um und fand sich immer noch allein.
„Allein…“
Langsam ließ er sich wieder in sein Kissen fallen und starrte ins Leere. Er krallte sich in den Stoff unter ihm.
>Ich will nicht allein sein… bitte…< dachte er.
Plötzlich vernahm er ein Geräusch, das sich anhörte wie eine Tür, die sich öffnete. Er schloss die Augen und wartete ab. Dann kam jemand in den Raum und stellte etwas auf den kleinen Tisch neben Sasukes Bett. Es setzte sich dieser Jemand auf die Bettkante. Das Tropfen von Wasser war zu hören und kurz darauf spürte der junge Ninja etwas angenehm Warmes auf seiner Haut. Ihm war schon die ganze Zeit eiskalt gewesen und da tat ihm das warme Wasser nur zu gut. Behutsam strich ihm der Fremde mit dem Seidentuch über Wange, Stirn und Hals.
„Wer… bist du?“ fragte Sasuke fast flüsternd. Doch er bekam keine Antwort. Ein letztes Mal strich der Fremde mit dem Seidentuch über seine Stirn und säuberte damit Sasukes Haut. Dann hörte der junge Uchiha, wie das Tuch weggelegt wurde und spürte, wie der Fremde aufstand und gehen wollte. Doch in letzter Sekunde griff Sasuke blind nach der Hand des Fremden und erwischte sie auch.
„Geh nicht…“
Seine Augen hielt er nach wie vor geschlossen und er wartete ab, was nun passieren würde.
Er hatte mit vielem gerechnet, doch was nun passierte, hatte er nicht erwartet. Etwas sehr sanftes berührte seine Lippen und Sasukes Körper durchströmte die Wärme, die von diesem Kuss ausging. Sein Herz war um ein kleines Stück geheilt.
Als sich der Fremde wieder von Sasuke löste, öffnete dieser die Augen und blickte in das wohl schönste Augenpaar, das er je gesehen hatte. Nicht einmal Itachis Augen konnten da mithalten. Er blickte den Fremden wie gebannt an.
„Schön, dass es dir besser geht.“ sagte der Fremde mit zärtlicher Stimme. Dann stand er auf und ging zur Tür.
„Wie ist dein Name?!“ wollte Sasuke erneut wissen. Er hatte sich ein wenig aufgerichtet, damit er den Jungen sehen konnte. Er war überaus schön. Er hatte langes, braunes Haar, vorne waren zwei Strähnen unten zusammen gebunden. Die hinteren langen Haare hatte er zu einem geflochtenen Zopf gebunden. Sasukes Blick ließ nicht von ihm ab.
„Haku.“ sagte der Junge nur knapp und verließ dann den Raum. Sasuke blieb wieder allein zurück. Er starrte immer noch die Tür an und realisierte, dass er wieder allein gelassen wurde. Nun lag er da, in diesem riesigen Zimmer und mit nichts weiter bekleidet als einer Shorts, wurde er auch gerade von einem Jungen geküsst, um die Dunkelheit seines Herzens für eine Weile einzuschließen.
„Komm… zurück…“ flüsterte er. Dann ließ er sich wieder in sein Bett sinken, ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, wo er überhaupt war und wie er hier wieder wegkommen würde.
Allmählich wurde es dunkel und Sasuke wachte zum dritten Mal in seinem Bett auf. Die Sonne war schon untergegangen und nur ein kleiner Rotschimmer war am Himmel zu erkennen.
Der junge Ninja setzte sich aufrecht hin und betrachtete den Himmel. Da merkte er, dass er nicht allein im Zimmer war. Der Fremde namens Haku, wie er sich erinnerte, saß in einem Sessel gegenüber vom Bett. Er betrachtete Sasuke grinsend.
„Du heißt Sasuke, nicht wahr?“ meinte Haku. Der Angesprochene schaute ihn überrascht an.
„Woher…“ brachte er nur hervor, doch sein Hals schmerzte. Er hatte seit Stunden nichts getrunken, demnach hatte er einen ziemlich trockenen Hals.
„Wenn du durstig bist, neben dir steht ein Krug mit Wasser.“
Sasuke blickte auf den Nachttisch und neben dem Krug stand auch gleich ein volles Glas Wasser. Er nahm es sich und leerte es, ohne abzusetzen. Als er es ausgetrunken hatte, stellte er das Glas zurück und blieb in seiner Position.
„Wo bin ich hier? Hast du mich hierher gebracht?“ fragte Sasuke den Fremden.
„Ich habe dich im Wald gefunden. Du sahst ziemlich erschöpft aus. Obwohl, das wäre untertrieben. Eher wirktest du halbtot.“ antwortete ihm Haku. Er kicherte kurz auf.
Sasuke sah ihn böse an.
„Das findest du also komisch, ja?!“ schnauzte er.
„Tut mir leid, aber ich lache wirklich nicht über deinen Zustand. Aber wie soll ich sagen…“
Sasuke hob eine seiner Augenbrauen und blickte Haku fragend an.
„Und worüber dann?“ wollte er neugierig wissen.
„Du sahst eben ziemlich… na ja, schön aus. Verzeih, wenn das beleidigend für dich klingt. Aber deine schneeweiße Haut und dein schwarzes Haar… eben unglaublich schön. Wie eine Puppe. Du sahst so hilflos aus…“ Haku blickte Sasuke ziemlich seltsam an. Dieser jedoch wurde leicht rot im Gesicht und blickte nur woanders hin, damit Haku seinen Rotschimmer nicht sah.
„Und… wo genau bin ich hier?“ fragte er nach kurzem Zögern.
„Na bei mir eben. Das hier ist ein ziemlich kleines Dorf an der Küste Konoha-Gakures. Es ist eigentlich größtenteils von Nuke- nin bewohnt…“ meinte er gelassen. Sasuke kuckte ihn kritisch an.
„Nuke- nin? Und…“ fing er an. Er dachte an seinen Bruder. Was, wenn er auch hier lebte?
„Dein Bruder lebt nicht hier, falls du das meinst…“ lächelte Haku. Nun war Sasuke endgültig verunsichert.
>Kann der Gedanken lesen oder was?! < fragte er sich.
Haku stand auf und nahm ein Glas aus dem Schrank neben der Tür. Dann schenkte er sich Wasser ein aus dem Krug, der neben Sasukes Bett stand. Sasuke ließ ihn nicht aus den Augen. Er fühlte sich nun auf einmal nicht mehr so sicher. Eher fühlte er sich etwas unwohl. Dann fiel es ihm schlagartig wieder ein. Jemand hatte ihn geküsst. Und dieser Jemand sah Haku verdammt ähnlich. Sasuke wich aus Reflex vor Haku zurück und sah ihn verdattert an.
„Was ist denn los? Hast du einen Geist gesehen?“ fragte Haku belustigt.
>Und so jemanden habe ich geküsst?! Wie betrunken war ich denn?! < fragte er sich zum Spaß.
„Ich hätte das nicht tun sollen…“ meinte Haku und setzte sich aufs Bett. Dann stemmte er die Arme auf seine Beine und seinen Kopf lehnte er auf seine Handrücken.
„W…was denn?“ fragte Sasuke, der immer noch etwas abwesend war.
„Das mit dem Kuss war glaube ich ein Fehler. Ich hätte mich beherrschen sollen. Aber in dem Moment konnte ich nicht anders.“
Sasuke wurde wieder ein wenig rot. Und wieder drehte er den Kopf weg, damit Haku ihn nicht so sah.
„Wieso wendest du dich immer ab, wenn du Gefühle zeigst?“
Der junge Uchiha blickte auf.
„Es ist nicht schlimm, wenn man Gefühle zeigt. Bloß, weil du ein Uchiha bist?“ grinste Haku ins Leere hinein.
„Woher weißt du so viel über mich?!“ sagte Sasuke mit leicht zorniger Stimme.
Der Nuke- nin kuckte ihn an und zuckte mit den Schultern. Sasuke blickte ihn ebenfalls an. Doch sein Blick veränderte sich. Sasuke schien in einer Art Bann zu stehen und konnte den Blick nicht mehr abwenden. Jedenfalls glaubte er das. Haku fand das zunehmend belustigender, blieb jedoch ernst.
Plötzlich öffnete sich die Tür. Ein blonder Ninja mit langen, welligen Haaren, die zu einem Zopf gebunden waren, trat herein und musterte die beiden. Haku blickte als Erster zur Tür. Dann folgte auch Sasukes Blick.
„Meister Haku… ich soll Euch mitteilen, dass es einen Einbruch gab.“
„Einen Einbruch?“ fragte Haku und stand auf.
„Es wurde in diverse Häuser eingebrochen. Scheinbar hat der Verantwortliche nach etwas gesucht. Oder nach jemandem.“ sagte der Nuke- nin und verbeugte sich.
„Wenn Ihr mir folgen würdet…“
Haku und der Ninja verließen den Raum und Sasuke blieb erneut allein zurück. Dann stand er auf und ging zum Fenster. Na ja, eigentlich war es ja gar kein Fenster. Nur eine freie Stelle in der Holzwand.
Als er hinaus blickte, sah er viele Ninja, die um ein Feuer versammelt waren. Einige von ihnen trugen Masken, andere nur die Stirnbänder aus Konoha. Doch dann