Fanfic: Ein Abenteuer beginnt (7)
Kapitel: Ein Abenteuer beginnt (7)
Ein Abenteuer beginnt
Teil 7: Rückkehr nach Nerima
„Tagebucheintrag: Freitag der 2. Juni
Liebes Tagebuch,
Fast 10 Monate sind vergangen, seit Ranma nicht mehr da ist. Mein Leben ist nicht mehr das Gleiche. Es vergeht kaum ein Tag, an dem ich nicht an ihn denke. Er fehlt mir so. Oft habe ich mich gefragt, wie ich mal mein Leben, so wie jetzt führen konnte. Es ist so langweilig und einsam ohne ihn. Heute morgen musste ich wieder auf den Zaun neben mir blicken, auf dem er sonst immer neben mir her lief. Meistens haben wir uns dabei gestritten, weil er irgendwas ausgefressen hatte.
Aber es stimmt. Ich bin ja auch nicht sehr freundlich zu ihm gewesen. Die Attacken mit dem Holzhammer, meine ständigen Unterstellungen. All das hat dazu beigetragen, dass es so gekommen ist. Ich habe ihn auch nie erklären lassen, wenn ich ihn mit einem anderen Mädchen erwischt hatte. Jedes Mal dachte ich, er würde mit ihnen rum machen. Aber... ich hätte ihm wenigstens zuhören können, doch nicht mal das habe ich geschafft. Wenn ich tatsächlich noch eine zweite Chance bekomme, dann werde ich alles anders machen.
Meine Freundinnen zerren mich immer mit in Discos, alles nur um mich aufzuheitern. Sie tun wirklich alles um mich auf andere Gedanken zu bringen. Ich versuche wenigstens ein normales Leben zu führen. Aber es ist so einfach ohne ihn. Ranma... komm zurück!!
In Nerima hat sich einiges verändert. Ryoga ist jetzt mit Ukyo zusammen und Shampoo hat sich doch tatsächlich in Mousse verknallt und P-chan habe ich seit Ranma`s Abreise auch nicht mehr gesehen. Dann war da noch.... Oh, ich muss Schluss machen. Kasumi hat zu Abendessen gerufen. Bis nachher...“
Akane schlug das Tagebuch zu und legte es in die Schublade ihres Schreibtisches zurück. Ihr Blick viel auf ein Familienfoto, dass zwischen ihren Schreibsachen stand. Ranma stand links außen mit verschränkten Armen. Sie stand rechts neben ihm.
Akane nahm das Photo und betrachtete es einen Moment. Zum ersten Mal fiel ihr jetzt auf, dass er auf dem Foto ganz unauffällig zu ihr rüber schaut. Wer nicht genau hinsieht, dem würde das gar nicht wirklich auffallen. Aber er schaute sie tatsächlich aus den Augenwinkeln an und lächelte dabei warmherzig.
Akane schlich wieder ein Träne die Wange hinab. ~Ranma, schon damals...?~ Sie stellte das Bild wieder auf ihren Schreibtisch zurück und verlies das Zimmer. Auf dem Flur horchte sie durch das Haus. Es war still. Seit den letzten zehn Monaten herrschte in diesem Haus kein Lärm mehr. Streit, Beschimpfungen waren mal an der Tagesordnung. Aber jetzt war es einfach nur beängstigend ruhig.
Schweigend ging Akane ins Wohnzimmer und setzte sich zu den Anderen. Sie Blickte durch die Runde und ihr Blick blieb bei Genma hängen. Ja, auch er litt darunter, dass Ranma nicht mehr da war. Ist er doch früher immer mit seinem Sohn unterwegs gewesen, schlägt dieser sich nun allein durch die Weltgeschichte und zu allem Überfluss hat in den letzten 10 Monaten keiner mehr etwas von Ranma gehört oder gesehen.
Akane`s Blick fiel auf den Platz neben ihr. Einen Moment geriet sie ins Träumen und war völlig abwesend. Doch Sekunden später spürte sie eine Hand auf ihrer Schulter. Sie drehte sich um und Blickte in Genma`s Gesicht. „Alles okay?“ fragte er besorgt. Akane nickte: „Ich vermisse ihn nur so sehr. Ich will... doch wenigstens wissen, ob es ihm gut geht.“ Akane fiel ihm in die Arme und alle Anderen schauten sie nur ratlos an. „Und am liebsten wär’s mir, wenn er endlich wieder zurück kommen würde.“ Schluchzte sie. Genma hielt seine Ex-Fast-Schwiegertochter fest. „Mir auch, Akane! Mit auch.“ Genma machte eine Pause, sprach dann: „Wir müssen eben Geduld haben. Etwas anderes bleibt uns nicht übrig.“ und wippte leicht mit ihr hin und her. „Ich halte das einfach nicht länger aus, dieses Warten und diese Ungewissheit.“ Sagte Akane mit verheulter Stimmer.
Jeder wollte Ranma wieder zurückhaben. Jeder war das Warten, Hoffen und Bangen leid. Aber keiner
glaubte so recht daran, Ranma in nächster Zeit wieder zu sehen. Doch bekanntlich gehen Wünsche oftmals dann in Erfüllung, wenn man es am wenigsten erwartet.
Ranma raste gerade über die chinesische Hafenstadt Shanghai hinweg, raus auf das ostchinesische Meer. Er hatte beschlossen, endlich seine Kampfausbildung zu beenden und dazu müsste er Happossai herausfordern. ~Zum ersten Mal denke ich, dass ich ihm gewachsen bin. Meine einzige Sorge ist Akane. Na ja. Das ist eigentlich unbegründet. Unsere Verlobung ist schon seit 10 Monaten aufgelöst und sie hat mich wahrscheinlich schon längst vergessen. Ich werde nicht länger als nötig bleiben. Bei dem, was ich hier mache, wäre sie ohnehin nur im Weg. Da will ich keinen mit reinziehen. Besser ich bleibe hart.~
Ja, Ranma hatte sich verändert. Seit der Sache mit Kimirah war ihm klar, dass dieser Kampf früher oder später sein Leben fordern wird. Er hätte Kimirah damals gerne gerettet. Aber nicht mal Bahamut konnte ihm sagen, wo er sie hätte finden können. Also musste er annehmen das sie tot ist.
Deswegen hat sich sein Kampfverhalten stark geändert. Hatte er früher doch Spaß am Kämpfen, so war es jetzt nur noch ein Kampf ums nackte überleben. Er hatte noch einige Gegner in die Knie gezwungen und den Anhänger konnte ihm keiner abnehmen.
Ranma ging etwas tiefer und flog flach über das Meer. Dann warf er einen Blick auf den Kompass. ~Kurs Nord-West bis West. Bei gleichbleibender Geschwindigkeit müsste ich in 2 bis 2 ½ Stunden da sein.~ dachte er sich, erhöhte aber dennoch sein Tempo.
In Nerima war es bereits 23.32 Uhr und eine sternenklare Nacht lag über der Stadt. Ein leises Rauschen, dem eines Flugzeugmotors ähnlich, zog über die Stadt, als eine rot leuchtende Gestallt sie überquerte.
Soun und Genma hatten sich wieder auf eine Partie „Go“ eingelassen. Nabiki war einer Freundin, Kasumi stand in der Küche um noch etwas Tee zu brühen und Happossai war vor dem Fernseher eingeschlafen.
Akane war bereits im Bett und schlummerte, als sie von einem sanften Rauschen aufgeweckt wurde. Sie schaute kurz hoch zum Fenster. Aber das Rauschen war weg und da es wahrscheinlich nur er Wind gewesen ist, schlief sie sofort wieder ein.
Soun und Genma hatten auch das Rauschen gehört, dachten sich aber nichts dabei und setzten ihr Spiel fort. Erst als sie Schritte im Garten hörten, wurden sie noch mal hellhörig. Sie schauten sich kurz an und nickten sich gegenseitig zu.
Kasumi kam gerade mit einem Tablett herein und bemerkte die Beiden, wie sie in Richtung Tür schlichen. „Was macht ihr denn?“ fragte sie neugierig. Doch Soun zischte ihr nur zu, was so fiel hieß wie „Sei leise!“ Sie öffneten die Tür einen Spalt und erblickten eine Person am Teich im Garten.
Ranma beugte sich zu dem Wasser hinunter, schöpfte mit beiden Händen etwas Wasser und trank dieses. Die zweite Ladung schmiss er sich ins Gesicht. Er war fix und fertig. Er hatte den Weg von der chinesischen Küste bis hierher mehr als doppelt so schnell zurückgelegt, wie damals auf seinem Flug nach China.
Da sah er zwei Schatten hinter sich, die in Kampfposition vorsichtig auf ihn zu kamen. Er stand auf und drehte sich um. Soun und Genma blieben stehen und schauten die Gestallt an. Erst begriffen sie nicht, um wen es sich handelte. Aber als dieser vermeidliche Einbrecher etwas mehr ins Licht trat, da erkannten sie die Statur und den Zopf.
„Hallo!“ sagte Ranma zur Begrüßung. „Ranma?“ fragte Genma hoffnungsvoll. „Ja, ich bin’s.“ Genma konnte sich nicht mehr halten, kam auf ihn zu und umarmte ihn stürmisch. „Mein Junge! Du bist wieder da. Geht es dir gut? Wo warst du? Wieso...?“ „Ist ja gut. Du hast mir ja auch gefehlt, aber jetzt lass mich erst mal los.“ Ranma löste sich aus der Umarmung seines Vaters. „Du erdrückst mich ja fast.“
Kasumi kam ebenfalls raus und erblickte den Jungen. Sofort kam sie auf ihn zu. Mit Freudentränen in den Augen fiel sie ihm um den Hals: „Ranma! Ich hatte schon Angst du kommst gar nicht wieder.“ Ranma umarmte sie ebenfalls. ~Ich wurde offenbar doch vermisst.~
Auch Happossai stand nun da. „Na Kleiner! Tut gut dich mal wieder zu sehen!“ „Hallo Alter. Du lebst ja doch noch.“ Meinte Ranma scherzhaft.
Nach dieser Begrüßung wurde der Junge ins Haus geführt und bekam erst mal eine warme Tasse Tee. „Ranma, hast du Hunger?“ fragte Kasumi. „Irgendwie schon. Ist...?“ „Ja! Es ist noch was vom Abendessen übrig. Ich mache es schnell warm. Aber zuerst gehe ich Akane wecken. Die wird Augen machen.“ Ranma blickte auf: „Nein, nein. Lass sie schlafen. Ich bin nicht wegen ihr hier.“ Kasumi drehte sich um. ~Stimmt. Er hat die Verlobung aufgelöst. Das war mir glatt entfallen.~ „Gut.“
„Schön! Und warum bist du dann hier? Und wo warst du überhaupt?“ fragte Soun. Er hatte die Hoffnung, dass die beiden doch noch irgendwie zusammenfinden. „Also, ich bin hier um meine Ausbildung zu beenden.“ Wandte Ranma sich an Happossai. „Du willst mich herausfordern?“ fragte dieser. Ranma nickte: „Ich hab hart trainiert.“
Kasumi kam wieder ins Zimmer und stellte Ranma etwas zu Essen hin. „Danke!“ sagte er nur und fing an, alles in sich rein zu schlingen. Nach 5 Minuten hatte er alles weggeputzt und lies sich auf den Rücken fallen. „Puh, deine Kochkünste haben mir echt gefehlt, Kasumi.“ Ranma streichelte zufrieden über seinen Bauch. Es tat gut mal wieder hier zu sein.
„Also nun erzähl doch endlich wo du die ganze Zeit gewesen bist.“ Wurde er von Soun gefragt. „In China. Aber bitte, lasst uns den Rest auf morgen vertagen. Ich bin hundemüde.“ Antwortete Ranma