Fanfic: Das Erbe

Kapitel: Ein schwerer Morgen

„Langsam werde ich alt.“, sagte der alte Mann und wickelte seinen weißen Bart um einen lagen dürren Finger. Er kicherte kaum hörbar und sah dabei seine drei Schüler an. „Es wir Zeit meinen Nachfolger zu ernennen. Freilich wird es keiner von euch dreien sein. Zwietracht würde zwischen euch auftreten. Ich habe da auch schon jemanden im Blick. Allerdings soll diesem nicht der gleiche Fehler wie mir damals unterlaufen. Deshalb beauftrage ich euch damit, auf diese Person aufzupassen. Nehmt diese Aufgabe ernst. Ich weiß noch bei mir damals...“ Der alte Mann geriet wieder ins Schwärmen. „Aber egal.“, sagte er und fuchtelte mit seiner dürren Hand die Erinnerungen an damals weg. „Ich werde euch die Informationen zukommen lassen. Wie ihr wisst kenne ich mit diesem PC‘ s nicht besonders gut aus.“ Der Mann kicherte erneut. „Ihr dürft dann gehen.“
Die Drei gingen aus dem bunten Garten des alten Mannes. Als sie aus der Hörweite des Mannes waren sagte das eine Mädchen zu einen der beiden Jungs: „ Ich dachte er würde dich zu seinem Nachfolger ernennen. Schließlich bist du doch der aus der... naja.“
„Vielleicht hat er zu viel angestellt.“, sagte daraufhin der andere.

Warme Sonnenstrahlen fielen in das unordentliche Zimmer, das noch ganz ruhig dort lag, da es noch Morgen war. Kleidung hing über einen Stuhl und der einzige Platz auf dem Schreibtisch war gerade so groß, das ein Heft und ein Buch drauf platzt hatte. Das Regal war vollbesetzt von Büchern, einem Fernseher, Heften und Zetteln. Es gab eine Kommode im Zimmer, neben der ein Bett stand. In diesem Bett schlief Katharina. Zu ihrem Leiden aber nicht mehr lange. Sie hatte lange schwarze Haare, die ihr im Gesicht hangen und grüne Augen, die noch geschlossen waren. Es war der erste Tag nach den Sommerferien und Katharina hatte überhaupt keine Lust darauf sich wieder in die Schule zu schleppen. Sie kam in das 9. Schuljahr, wusste aber nicht, das dieses etwas anders verlaufen würde als die acht davor. Sie hatte keine Ahnung das heute drei Neue in die Klasse kommen würden und ihr Leben total auf den Kopf stellen wurde, obwohl... soviel gab es da gar nicht auf den Kopf zu stellen. Ihre Mutter war eine Hausfrau und sorgte sich, ab und zu auch zu viel, mit allen Kräften um Haus, Mann und Tochter. Oft kam es vor, das sie Katharina mit ihrer Fürsorge und Achtsamkeit in die Weißglut trieb. Dann passierte es Katharina auch oft schon mal das es eine heftige Diskussion gab, die leider zu oft mit Fernseherverbot endeten.
Ihr Vater hatte nie Zeit für sie, denn er arbeitete viel und war mit seinen Worten ein „ziemlich hohes Tier“. Sie sah in morgens beim Frühstück, wobei sie ihn eigentlich nicht richtig sah, den er war meistens von einer Zeitung bedeckt. Um 4 Uhr am Nachmittag kam er Heim und ging dann meistens immer Golf spielen. Geschwister hatte sie keine, was sie aber auch nicht sonderlich störte. Was sie allerdings störte, war das sie keiner in der Klasse so richtig mochte und sich lieber auf abstand hielten. Dies hatte auch zu Folge das sie meist alleine saß und zwar hinten.
Nun war es leider genug mit der Ruhe und auch mit den Ferien, denn ihre Mutter kam ins Zimmer um sie zu wecken. Sie hatte wie immer ihre braunen Haare hochgesteckt und schaute nicht sehr vergnügt in dem Zimmer ihrer Tochter um.
„Katharina, aufstehen. Du muss zur Schule.“
„Noch ein paar Stunden“, sagte Katharina. Wenn sie einmal im Bett lag, dann brachten sie keine zehn Pferde mehr dort raus. Doch leider war ihre Mutter anscheinend so stark wie elf Pferde.

An das nächste an was sich Katharina erinnern konnte, war das sie im Bad stand und sich die Zähne putzte. Sie schaute in den Spiegel und haßte sich selbst dafür, das ihre Mutter sie aus dem Bett bekommen hatte.
Sie wusch sich, zog sich an und kämmte sich die Haare, auch wenn es nicht viel brachte, den ihre Haare lagen einfach nicht glatt. Es war wie ein ewiger Krieg, aber abschneiden kam auch nicht in Frage.
Katharina ging runter in die helle Küche, die fast jeden Tag geputzt wurde.
Gelangweilt setzte sie sich hin und begann ihre schon aufgeweichten Corn Flakes zu Essen. Das einzige Geräusch war das Rascheln der Zeitung, die ihr Vater laß.
Nach der Hälfte der Schale hörte Katharina auf zu essen. „Guten Morgen, Vater.“, sagte sie.
Ihr Vater ließ die Zeitung sinken und sagte: „Hä?“ Damit wollte er eigentlich fragen: „Was machst du hier und wer bist du überhaupt?“
„1. Heißt das wie bitte und 2. Guten Morgen.“, sagte Katharina belustigt.
„Guten Morgen.“, sagte ihr Vater immer noch verwirrt und ausdruckslos. „Wie geht es dir denn? , fragte Katharina weiter.
„Gut.“, sagte ihr Vater fassungslos.
Nach einer weiteren Pause in der ihr Vater sie immer noch anstarrte, als wäre sie ein Alien sagte sie: „Danke, mir geht‘ s auch gut. Tschüs dann.“, sagte sie. ‚Wie kann ein erwachsener Mann mit einem so gut bezahlten Job nur so doof sein.‘
So machte sich Katharina auf dem Weg zur Schule.
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