Die Schritte des Lebens
Ein einsames braunes Blatt schwebt auf die Erde. Niemand wird es betrachten, niemand wird es aufheben. Niemand wird sich fragen, warum dieses Blatt auf die Erde fiel und sich nicht mehr bewegte.
Nur ein einzelner Mensch sah es fallen. Sah es auf den Boden schweben und wie es sich nicht mehr bewegte. Er ging vorüber. Er ging genauso an dem Blatt vorüber, wie an dem Stein, der eben von irgendwo irgendwie hergerollt war, an dem Grashalm, der vor geraumer Zeit von irgendeinem Tier angenagt worden war. Er geht vorüber und sieht es doch. Die Erfahrungen des Steins sind ihm nicht bekannt, jedoch spürt er die Kälte, die von allem ausgeht. Es ist die Kälte der Einsamkeit, die sich durch jeden und alles zieht, wie ein Band. Wie ein Virus, der langsam durch das Leben nagt. Der Mensch sieht die Schmerzen, riecht das Leiden, hört das Fallen jedoch er geht vorüber. Hinter seinen Schritten verbergen sich die Lebenden. Beunruhigende Wärme zieht sich diesem Menschen nach. Sie spüren es. Doch warum geht dieser Mensch vorüber? Weshalb ist er eilender Schritte, oder schwebte er geradezu? Es zieht die Lebenden hinzu, vielleicht die Hoffnung, oder gar das Wissen? Es scheint wunderbar lautlos herzugehen. Eilig ersterben Atemzüge und kühl legt sich der Wind. . .
Der Mensch blieb stehen. Auf den Steinen, auf den Blättern, auf den Grashalmen, die er doch so wärmte. . .