Fanfic: I would do anything for you
Untertitel: Ich würde alles für sich tun
Kapitel: Emotionen eines Menschen - Segen oder Fluch?
Kapitel 3: Emotionen eines Menschen - Segen oder Fluch?
Drei Tage... ganze drei Tage hatte es nun gedauert, bis ich wieder reden konnte. Meine Stimme hörte sich zwar noch immer rauchig an, aber ich kann inzwischen ganze Sätze aussprechen... Diese letzten drei Tage, in denen ich mich nicht, oder zumindest kaum, verständigen konnte waren die Hölle...
Wenn jemand nicht das machte, was ich wollte, setzt ich immer meine Fäuste ein... aber.. es waren die Fäuste eines Menschen... nutzlos...
Sogar Shippo, der kleine Fuchsdämon, tanzte mir auf der Nase herum...
Vor Miroku und Sango versteckte ich mich... Kagome erzählte weiterhin nichts von meiner Lage, ich wollte nicht, dass sie DAS von mir erfahren. Ich kenne die beiden, sie würden sicherlich Vorwürfe plagen... weil sie mir nicht zur Hilfe gekommen sind...
Ich hatte es nicht von ihnen erwartet, diese Hilfe im letzten Augenblick, es war gut so... Wer weiß, was wäre, wenn sie mir auf dem Weg zu meinem letzten Kampf gefolgt wären... Letzter Kampf, ja, das passt gut... ob ich wohl jemals wieder Tessaigas wahre Gestalt sehen werde? Es schwingen werde?
Aber, um was ich mir in diesem Moment eher Sorgen machen sollte, wäre meine Rechtfertigung gegenüber Kagome... Ich hatte sie zurück in ihre Zeit geschickt, anstatt mit ihr zu gehen... Ich hatte ihr versprochen, das ich es ihr erklären würde... das war mein erstes Wort, was ich hervorbrachte... das zustimmende "ja"
Ich grabe in meinen Erinnerungen nach dem Grund für meine Tat, es lohnte sich nicht eine Ausrede zu erfinden... als Mensch war ich, gezwungener Weise, leicht durchschaubar... damit hatte ich bereits meine Erfahrungen gemacht...
Der Grund.. welcher war es?
Ich spürte wie die Todesangst dieses Momentes wieder in mir aufsteigt... das war es gewesen... ich fühlte das erste Mal, als Hanyou, die Angst vor dem Tod. Ich war mir gewiss, dass ich sterben würde, ich spürte bereits, wie meine Lebensgeister mich verließen...
Ja, deshalb hab ich sie zurück geschickt... ich wollte nicht, das sie es mit ansieht. Aber wie soll ich ihr das beibringen? In dieser menschlichen Form hatte ich keinerlei Kontrolle über meine Gefühle... wer weiß, was ich sagen würde, wenn sie das Thema wechselt...
Was ist DAS für eine neue Angst, die sich in mir breit macht, die Angst der Blamage?
Wieder so ein menschliches Gefühl... sie nehmen überhand, diese Gefühle...
"Da bist du ja! Ich habe dich schon die ganze Zeit über gesucht!"
Ich sah von meinem hohen Sitz in meinem Baum, wie ein lächelndes Gesicht zu mir herauf schaute.
Damit wäre wohl meine Bedenkzeit um ein Vielfaches gekürzt worden. Ich legte mir noch ein paar Sätze gedanklich zurecht, bevor ich mich nun entschloss mit einem gewagten Sprung vom Baum zu springen.
Kagome wich einen kleinen Schritt zurück, bevor sie mich mit ihren eindringlichen braunen Augen anschaute. "Du solltest nochmals die Medizin nehmen..." Sie hielt mir erneut ein Bündel von dem, inzwischen wirklich extrem riechenden, Kraut hin.
Ich schlug es erst einmal aus... ich hatte wichtigeres zu tun, als mich mit so einem Kraut zu überfressen... zumindest waren meine Gedanken zu weit entfernt...
"Aber so dauert es noch länger... bis zu deine Stimme vollkommen zurück hast!"
Ich stöhnte laut vor mich hin und betrachtete, wie so oft in letzter Zeit, meine Hände... die Hände eines normalen Menschen.
Erneut schossen mir eine Menge Gedanken durch den Kopf. Die Tatsache, dass ich mich vor 50 Jahren eigentlich für dieses Leben entschieden hatte, es jetzt jedoch nicht akzeptieren konnte.
"Es plagt dich ein Mensch zu sein..."
Ich schaute auf. Ihre Augen füllten sich mit kleinen Tränen, sie wollte weinen, wegen mir? Ich schüttelte sofort meinen Kopf, um ihr zu zeigen, das dies nicht stimmte, ich log sie an...
"Es ist... gut so...", sagte ich ein wenig zurückhaltend, während mir ein Schauer über den Rücken lief... eigentlich wollte ich sie nicht anlügen...
Ich versuchte das Thema zu wechseln, das war das einzig sinnvolle.
"Du... wolltest doch wissen, warum ich dich an dem Abend zurück geschickt habe...", begann ich. Ich bemerkte sofort, wie sich ihr Blick veränderte, doch statt eines Erwartungsvollem Blickes, schaute sie mich mit Augen an, die zu sagen schienen "Ich weiß es schon längst!"
Sie wartete darauf, dass ich begann zu erzählen, doch ich wollte nur eine Erklärung für ihren Blick, den ich bereits sehr gut kannte.
"Du hast dir bereits Gedanken darüber gemacht, oder?"
Ich schaute sie sturer an und erwartete nun eine Antwort auf meine soeben gestellte Frage.
Sie wendete den Blick von mir ab, bevor sie mit leiser Stimme ihre Gedanken in Worte fasste.
"Ich... ich... ja, ich hab mir Gedanken gemacht... ganze Nächte lang... Ich... endlich ist es mir eingefallen, letzte Nacht! Ich erinnerte mich an deinen Blick, ich wusste, das es sinnlos war, das du gleich zu Boden gehen würdest... doch... ich wollte es nicht wahr haben... nein, es sollte nicht enden, SO nicht..."
Die ersten Tränen liefen ihr über die Wangen und zum ersten Mal bemerkte ich, dass auch sie in diesem Augenblick Angst hatte... Angst um mich... das war mir völlig fremd...
Ich nahm ihre rechte Hand zwischen meine eigenen und suchte ihren Blick, den sie noch immer von mir gewandt hatte.
"Es ist vorbei... ich lebe!"
Nun richtete sie ihren Blick auf mich und schaute mich eindringlich an. Sie fing noch stärker an zu weinen und ich kam mir immer mehr hilflos vor... ihre Gedanken waren mir ein Rätsel ihre Tränen nicht die Lösung.
Ich zog sie näher an mich heran und drückte sie fest an mich, in der Hoffnung, das ich dadurch die Tränen ertränken könnte, doch bereits nach kurzer Zeit entzog sie sich meinen Armen und schaute mich mitleidig an.
"Ja, du lebst! Aber zu was für einen Preis? Du bist ein Mensch und das was in dir schlägt ist nicht länger dein Herz!"
Ihre Worte trafen mich, obwohl ich sie nur teilweise verstand...
Sie bemerkte dies und nahm meine Hand in ihre eigene und legte sie auf meine Brust. Ich wusste erst nicht, was sie damit erreichen wollte, doch als ich einen Augenblick ruhig atmete, spürte ich, das etwas fehlte... etwas, was normal und selbstverständlich war...
Es war der Schlag meines Herzens, er fehlte!
Hastig fühlte ich meine Hand an verschiedenen Stellen meines Körpers entlang, bis mir klar wurde, das es dieses nicht vorhanden sein war, was Kagome zuvor meinte...
Ich spürte, wie meine Gesichtsfarbe wich und mir ganz schwindlig wurde...
Kagome legte ihre Hand auf meine Schulter, bevor sie kurz danach ihr Gesicht in meinem roten Suikan vergrub und sich ihre andere Hand in meinem Stoff grub.
Ich war noch wie geschockt und konnte keine meiner Glieder bewegen... dabei drängte mich so das Bedürfnis sie zu umarmen, in IHREN Armen mich zu verlieren und meine Trauer, meinen Schock einfach zu vergessen...
Wir saßen unverändert an ein und derselben Stelle, sicher für Stunden... doch keiner von uns beiden konnte sich rühren, wollte sich rühren. Mir schoss eine ganze Weile immer wieder ein und dieselbe Frage durch den Kopf. Ich traute mich nicht sie zu stellen, diese Ruhe zu zerstören... Sie in meinen Armen, so ruhig... ihr weinen hatte vor Stunden bereits aufgehört, nur ihr atmen und das senken und heben ihrer Brust versicherte mir, das sie noch immer da war, an mich gelehnt und in meinen Suikan vergraben...
Es dauerte lange, doch dann rang ich mich doch dazu durch die Stille zu durchbrechen... Irgendwann musste ich es tun...
"Kagome... sag mir bitte... wenn mein Herz nicht schlägt, wieso lebe ich dann noch?"
Ich spürte das zusammenzucken ihrer Muskeln deutlich und hoffte auf eine mögliche Antwort von ihrer Seite, doch sie schwieg, vorerst....
"Es ist... es ist das Juwel... es leuchtet in deiner Brust... es leuchtet hell und blendet einem fast...
Ich schaute reflexartig an mir herab, obwohl mir klar war, das ich das leuchten des Juwels in mir nie wahrnehmen konnte.
Das war also der Grund gewesen, warum ich noch lebte... ich wollte SIE wieder sehen und dafür hat mir das Juwel das Leben geschenkt, ein Leben als lebenden Toten...
Mein Schicksal würde irgendwann das gleiche sein, wie das von Sangos Bruder Kohaku... irgendwann..., was würde Kagome denken? Was würde sie tun?
Und warum als Mensch? Wieso konnte ich nicht als Halbdämon das Juwel in mir tragen? So könnte ich es zumindest besser beschützen...
"Weil es in einem Halbdämon verunreinigt wäre..."[i/]
Ich schaute auf, woher kam diese Stimme? Dieser klang, ich hatte diese Stimme schon einmal vernommen...
"Natürlich kennst du meine Stimme, ICH war es, der dir dein Leben wiedergegeben hatte!"
Ich überschlug meine Gedanken und suchte nach dieser Stimme in meiner Vergangenheit, es war sie gewesen, genau diese Stimme hatte mit mir an diesem Abend gesprochen, genau diese Stimme hatte mich vor die Wahl gestellt...
"Ja, das bin ich... Ich hab mich dir damals schon vorgestellt, ich bin das Juwel, die Seele von Midoriko!"
Dunkel kam es mir wieder in Erinnerung, diese Nacht, es war ein Pakt mit dem Teufel, den ich eingegangen war... was war ich als Mensch? Nur eine Person, die Kagome weiter verletzte und noch mehr zum weinen brachte... Und irgendwann, dann werde ich ein zweites Mal sterben, sie wird noch mehr weinen, noch mehr verzweifeln... Gab es denn keinen Ausweg aus dieser vorbestimmten Zukunft?
"Du suchst einen Ausweg? Sterben, das wirst du sowieso irgendwann, aber du kannst Kagome das alles ersparen... dein Tod würde sie seelisch zerstören... der einzige Weg dies zu verhindern wäre, wenn du sie zurücklässt, sie dich vergessen lässt..."
Sie soll mich vergessen? Aber, wollte ich nicht wegen ihr lebendig werden, habe ich dieses Schicksal nicht wegen ihr auf mich genommen?
Ich starrte sie an, sie lag noch immer in meinen Armen, während ich in meinem Gedanken mit einem Juwel in mir sprach... der Gedanke allein war absurd, doch die Folgen