Fanfic: I would do anything for you

Untertitel: Ich würde alles für sich tun

Kapitel: Was ich am meisten begehre…

Kapitel 5: Was ich am meisten begehre…

Alles raste durch meine Gedanken, jede Empfindung, jede Erinnerung….
Ich schien innerlich zu zerbrechen, als ich den Seelenfänger vor mir sah. Nein, es war keine Einbildung, je mehr ich mich ihm näherte, umso gewisser wurde es…
In diesem Moment ging alles drunter und drüber, meine Flucht, mein Bruder und nun womöglich auch noch Kikyou? Immer mehr kam ich mir wie eine Fliege vor, die sich im Netz einer Spinne verheddert hatte… hilflos…
Ich folgte dem Seelenfänger, der elegant durch die Bäume schwebte… er trug eine Seele. Die Wahrscheinlichkeit, das ich Kikyou treffen würde war ziemlich hoch… wer sonst würde Seelen sammeln und aus welchem Grund?
Schon bald kam ich in die Nähe einer Lichtung… weit entfernt von den schreien der Dorfbewohner, die in mir schmerzten, da ich ihnen nicht helfen konnte. Der Mond schien sanft auf eine Person, die im Gras saß und auf die Seele wartete, die sie kurz darauf in sich aufnahm.
Ihre Präsenz schien rein und unschuldig… Die Bewegungen waren mir unbekannt, oder vielleicht hatte ich sie auch nur vergessen…
Meine Augen weiteten sich und mein Herz schien fast stehen zu bleiben, als ich die Kleidung erkannte. Ich sah sie von hinten, ihre schwarzen Haare glänzen im Licht des Mondes und ich konnte mir nicht sicher sein, ob sie es wirklich war. Doch mein Herz schrie danach sie zu sehen… wieso? Ich versuchte mir immer wieder einzureden, dass es auch jemand anderes sein konnte, doch eigentlich wollte ich es nicht…
Am Waldrand ließ ich nun mein rotes Pack zurück, doch beachtete ich dabei, das es ich es nicht aus meinen Augenwinkeln verlieren konnte und ging mit langsamen Schritten auf die Lichtung zu…
„Kikyou…?“, flüsterte ich mit leiser bebender Stimme, woraufhin die Person vor mir zusammenzuckte.
Sie stand auf und drehte sich sofort geschockt zu mir um. Ich hoffte ihr überraschtes Gesicht zu sehen und ihre altbekannten Augen, doch ich sah keines von beidem. Mir stockte sofort der Atem, als ich in das Gesicht eines kleinen Mädchens sah, das keinerlei Züge von der Person besaß, die ich eigentlich erwartete.
Sie sah mich überrascht und ängstlich an, woraufhin ich einen Schritt zurück trat.
„Wer bist du?“, fragte sie schnell und stockend, während sie einige Schritte zurückging. Sie schien Angst vor mir zu haben, unverständlich für mich, schließlich war ich nur ein Mensch. Wieso hatte ich es nicht gleich erkannt? Das Mädchen vor mir war gerade einmal halb so groß wie ich… Ich hätte sofort erkennen müssen, das dies nicht Kikyou sein konnte, doch wie oft hatten mich meine Augen getrübt, nur weil ich es mir so sehr wünschte.
„Ich… ich bin…“, begann ich, doch etwas hielt mich zurück meinen Namen zu nennen. War das womöglich die Angst, die menschliche Angst, die sich in mir in den letzten Jahren angehäuft hatte? Die Angst des erkannt werden?
„Was willst du von Kikyou?“, rief sie mir entgegen. In ihren Augen konnte ich es lesen… sie wusste wer Kikyou war und was noch viel wichtiger war, sie wusste, wo sie sich aufhalten würde… dieses Augen lesen… als Mensch war es leichter, ich konnte leichter die Gefühle meines Gegenüber entschlüsseln… das war mir bisher jedoch noch gar nicht aufgefallen…
„Was willst du von Kikyou?“, wiederholte sie sich, diesmal etwas lauter und mit kräftiger Stimme…
„Ich… ich bin ein alter Freund von ihr…“ Das war wohl die richtige Antwort, die die kleine hören wollte. Ihr Gemüt entspannte sich ein wenig, jedoch schien sie noch nicht wirklich zutraulich zu werden, verständlich… wie viele Freunde besaß Kikyou schon?
„Wie heißt du?“, fragte sie mich nun mit einem direkten Blick in meine Augen. Doch, sollte ich darauf antworten?
Ein weiterer Seelenfänger schlängelte sich nun um ihren Körper, um sein Mitbringsel von sich zu lösen. Doch sie schaute mich weiterhin eindringlich an.
„Mein Name…?“ Ich zögerte einen Augenblick…
„Inu Yasha…!“, beichtete ich dann jedoch und ihre Schritte bewegten sich wieder von mir weg, war es falsch meinen Namen zu nennen? Der Name, den ich seit zehn Jahren vertuscht hatte…
„Du kannst nicht Inu Yasha sein… er ist Halbdämon und hat langes silbernes Haar…“, schrie sie schon fast eindringlich…
Ich senkte den Kopf… Sie hatte Recht, eigentlich war ICH nicht Inu Yasha… Der Halbdämon Inu Yasha war bereits vor zehn Jahren im Kampf mit Naraku gestorben…
„Bitte… sag mir, wo Kikyou ist!“, flehte ich die kleine an, doch sie schaute mich misstrauisch an. Ich begann sie mit flehendem Blick anzuschauen… eine Methode, die ich früher eher ungern eingesetzt hatte…
Es herrschte eine lange Zeit Stille, bis sie sich entschlossen hatte.
„Sie ist bei Sesshoumaru… wenn er dabei ist, könntest du ihr sowieso kein Haar krümmen…“
Sie zeigte mit ihrer Hand nach rechts in den Wald, woraufhin ich meinen kleinen Bündel vom Waldrand aufsammelte und in die gesagte Richtung verschwand.
Sie musterte mein rotes Bündel aufmerksam… erkannte sie meinen roten Suikan, mit dem ich meine wenigen Habseligkeiten eingewickelt hatte? Ich dachte nicht lange darüber nach… sie kam mir auf eine gewisse Weise bekannt vor, doch ich konnte mich nicht an ihr Gesicht erinnern…
Ob sie die Wahrheit gesagt hatte? Ich vertraute ihr zumindest… Doch was mir in diesem Moment viel mehr zu schaffen machte war die Tatsache, das Kikyou und Sesshoumaru bei einander waren… sie hatten noch nie besonders viel miteinander zu tun gehabt, was sollte diese Tatsache plötzlich ändern?
Ich rannte, so schnell ich konnte… so schnell ich es als Mensch konnte… und schon bald hörte ich Stimmen, bei diesen Stimmen verlangsamten sich meine Schritte abrupt und ich spürte, wie sich ein Stück Realität stärker in mein Leben schiebte…
Die kleine hatte mich wirklich in die richtige Richtung geschickt und ich hatte mich nicht einmal bedankt, bemerkte ich kurz darauf.
Doch nun war es wohl sinnvoller dem Gespräch zu lauschen, als hereinzuplatzen und Fragen zu stellen, die ich sowieso nicht beantwortet bekäme, obwohl ich eigentlich aus diesem Grund gekommen war…
„Es ist sinnlos!“, hörte ich meinen Bruder schreien und kurz darauf sah ich ihn an einem Baumstamm gelehnt stehen, gelassen wie immer. Ich versteckte mich im Gebüsch und sah nun auch aus meinem neuen Blickwinkel, dass ihm Gegenüber Kikyou stand und ihn betrachtete. Ihr Blick hatte sich nicht geändert, jedoch schien sie älter zu wirken… sicherlich eine Erscheinung… ich hatte sie seit zehn Jahren nicht mehr gesehen, da vergaß man Gesichter manchmal…
„Er ist dein Bruder… wie kannst du ihn einfach dort lassen?“, fuhr sie ihn an, doch die Reaktion meines Bruders war abweisend, wie es nicht anders zu erwarten war, wenn man ihn als meinen „Bruder“ bezeichnete.
„Wir hatten eine Abmachung… das weißt du…“, sprach Kikyou, woraufhin ich ihr stärker in die Augen schaute den je… sie zeigte Trauer… vor Sesshoumaru?
Das waren seltsame, schwache Merkmale… ganz untypisch für Kikyou!
„Jede Abmachung läuft mal aus… zehn Jahre sind eine lange Zeit und die Schlacht steht kurz bevor…“ Ich lauschte auf… von welcher Schlacht sprach mein Bruder da? In meinem Kopf drehte sich alles… war er etwa in dem Dorf gewesen, um mich für einen Kampf anzuheuern? Wollte er, dass ich als Halbdämon an seiner Seite kämpfte? Diese Vorstellung machte mich ganz wirr… was war bloß in diesen zehn Jahren vorgefallen? Sesshoumaru und Kikyou hatten zusammen gearbeitet? ICH sollte mit Sesshoumaru kämpfen? Hinter meinen Rücken bahnte sich eine gewaltige Katastrophe an.. anders konnte ich diese Fragen nicht beantworten, die ich mir in meinen Gedanken immer wieder stellte.
„Wegen dir stirbt er womöglich gerade in diesem Augenblick in diesem Dorf!“, klagte Kikyou und schlug die Hände vors Gesicht… es tat weh sie so zu sehen, ich würde sie gerne trösten… schließlich lebte ich doch noch… oder? Wieder diese Erkenntnis… diese abscheuliche Erkenntnis, das ich inzwischen weder Mensch noch Dämon... noch nicht einmal Halbdämon mehr war! Aber dies schien sie nicht zu kümmern… sie hatte trotzdem Angst um mein scheinbares Leben…
Ich vernahm das lachen meines Bruders…
„Du glaubst doch nicht, das DER sich so leicht umlegen lässt... ganz im Gegenteil… er belauscht uns schon die ganze Zeit über… nicht Brüderchen?“, ließ er verachtend ertönen und ich spürte, wie seine Blicke auf meinem Versteck ruhten.
Meine Gedanken zersprangen in einer Sekunde und ich spürte das Gefühl des ertappt seins, was sich durch meinen Körper zog.
Doch langsam erhob ich mich und zeigte meinen menschlichen Körper vor den Zweien.

„Inu Yasha!“, schluchzte Kikyou auf, sie hatte sich noch ziemlich im Griff, nachdem, was ich nach ihren zuvor gesagten Worten erwartet hätte.
Ich ging zu ihnen und schenkte dabei meinem ach so lieben Bruder einen verächtlichen Blick, doch dieser grinste nur hämisch zu mir.
„Kommst wohl doch noch aus deinem kleinen Paradies um der realen Welt entgegen zu schauen?“, lachte er und verschwand im Wald, gefolgt von meinen verärgerten Blick.
Und er wollte wirklich an meiner Seite kämpfen? Wir hätten uns sicherlich nur selbst bekriegt in diesem Krieg... worum er auch immer ging…
„Inu Yasha… du lebst? Und… mein Gott… was ist mit dir passiert?“
Ich drehte mich langsam zu ihr um und sah sie nun seit zehn Jahren wieder vor mir. Ihre schwarzen Haare… sie waren gewachsen und… ich hatte Recht behalten, ihre Gesichtzüge hatten sich verändert… sie sah… älter aus?
Ich versuchte meinen verwunderten Blick zu unterdrücken… sie bemerkte ihn zu meinem Glück nicht.
Auf ihre Frage wusste ich einfach nicht zu antworten… sie wusste doch, dass ich in diesem Dorf war und wollte mir nun weiß machen, dass sie mich nie gesehen
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