Fanfic: I would do anything for you
Untertitel: Ich würde alles für sich tun
Kapitel: Kagome… wieso schaust du so? Erkennst du mich nicht mehr wieder oder ist es etwas anderes, das dein Herz erschwert?
Kapitel 6: Kagome… wieso schaust du so? Erkennst du mich nicht mehr wieder oder ist es etwas anderes, das dein Herz erschwert?
Meine Gedanken waren neblig und mein Körper fühlte sich schwach und verlassen…
Erst Sesshoumaru und dann auch noch Kikyou… was sollte das? Und was zum Teufel war geschehen? Immer wieder stellte ich mir diese verflixte Frage… hätte ich Antworten bekommen, wenn ich nicht erneut wie ein Feigling geflohen wäre?
Ich bin vor IHR geflohen und nun auch vor Kikyou, wer war ich, das ich nur noch wegrennen konnte?
Ich schlug mit meiner Faust auf dem Boden ohne den Schmerz zu realisieren, den ich mir dabei zufügte. Der Schmerz und die Wut, die ich in mir trug waren zu groß, um körperliche Schmerzen in jeglicher Weise zu weichen.
Ich spürte, wie einzelne Regentropfen durch das Blätterdach drangen und auf meinem Hemd niedergingen. Wenn ich weiterhin hier im Nichts unter den Bäumen sitzen bleiben würde, würde ich mir sicherlich eine Erkältung einfangen.
Gegen meinen eigentlichen Willen erhob ich mich von meinem Platz und suchte den Wald ab, in der Hoffnung eine Spur von menschlichem Leben wahrzunehmen.
Wie lange lief ich eigentlich inzwischen? Drei Tage oder doch bereits eine Woche? Mich zog es zurück in die alten Provinzen… in die Provinzen, wo man mich sicherlich bereits vergessen hatte… In den westlichen Provinzen lebten Kikyou und Sesshoumaru, wie konnte ich in dieser Gegend bleiben? Wobei mich weiterhin der Gedanke durchstreifte, dass sie mich überall hin verfolgen würde, aus welchen Gründen auch immer…. War ich ihr Versuchsobjekt? Sie beobachteten mich… sicherlich…
Es war schwer auch nur daran zu denken, doch es war der einzige Punkt, in dem ich Hoffnung verspürte. Wenn ich in dieses schicksalhafte Dorf zurückkehren würde, könnte man mir vielleicht ein paar Antworten geben… ein paar wenige würden mir genügen, doch nur von wem?
Ich spürte einen kalten Schauer über meinen Rücken laufen, als meine Gedanken zu einer bestimmten Person abschweiften. Ihr Gesicht, ihr lächeln, es kam mir vor, als ob weder 10 Jahre noch zehn Minuten vergangen waren seit unserem letzten Treffen, doch, so wie ich sie in meinen Erinnerungen sah würde ich sie sicherlich nicht mehr sehen…
Zehn Jahre waren eine lange Zeit, sie war jetzt… 25 Jahre… sicherlich bei allen begehrt in ihrer Welt, oder war sie in meiner Welt geblieben?
Ich schloss kurz meine Augen, um das Bild ihrer Person vor mir festzuhalten. Ihre seriöse Kleidung, ihr Duft, ich konnte sie einfach nicht vergessen…
Doch… was, wenn sie gestorben war?
Es war in meiner Welt nicht seltsam, wenn ein Mädchen in diesem Alter schon starb, besonders nicht, wenn es so mutig und tollkühn war wie sie…
Ich schüttelte mich bei diesem Gedanken, nein, sie würde niemals tot sein, nicht sie… ich dürfte nicht einmal daran denken….
Der Regen wurde stärker und ich spürte die Nässe, die bis in die Knochen zu spüren war. Ein schütteln überkam mich schon bald und seit langem spürte ich dieses zittern wieder… vor Kälte oder vor Angst? Diese Frage verschwamm in mir wie der Regen vor meinen Augen.
Ich erreichte ein schützendes Blätterdach und stellte mich unter. Keine Unterkunft war in Sicht, ich lebte wie ich es früher bereits als Hanyou tat, alleine… eigentlich hilflos, selbst, wenn man es mir nicht ansah…
Ich ließ mich an einem Baum herabsinken, unter diesem Baum war der Regen wenigstens abgeschwächt… erträglich… jedoch war es bereits zu spät, meine Kleidung war völlig durchnässt und ein Schnupfen bahnte sich an. Was ich nicht alles darum geben würde, wenn ich nur in meiner gemütlichen Hütte sitzen könnte. Ein warmes Feuer… ein Happen zum Essen… ich wäre zufrieden… zumindest für diesen spartanischen Moment.
Ich vernahm das tröpfeln der Regentropfen, aber, zwischen dem rhythmischen tropfen hörte ich auch ein anderes Geräusch, nur ganz leicht… wie ein zirpen…
Es kam aus der Ferne…
Wie in Trance bewegte ich meinen nassen Körper in die Richtung dieses Zirpens… je näher ich diesem monotonen Geräusch kam, umso mehr entwickelte es sich zu einem seufzen.
Der Regen schien dieses Geräusch übertonen zu wollen, doch ich vernahm es trotzdem… ein leises seufzen, dem ich unaufhaltsam entgegenkam.
Ein paar Blätter und nasse Zweige musste ich zur Seite schieben, doch dann sah ich sie…
Es schien, als ob mir mein Herz stehen bleiben würde. Meine Augen weiteten sich und mein Puls raste bei dem Gedanken, dass ich SIE da sitzen sah… so alleine über den Brunnen gebeugt, der für uns beide soviel bedeutete… schluchzend…
Der Regen tropfte auf ihre Kleidung… ihre Kleidung aus ihrer Welt, sie trug sie noch immer…
Ich wollte auf sie zu gehen, in ihre Augen blicken, sie umarmen… einen Fuß nach dem anderen setzte ich in Bewegung…. Immer weiter auf sie zu…
„Geh nicht zu ihr…“
Ich blieb stehen und hörte in mich rein, war das etwa das Juwel, das in mir sprach?
„Du darfst nicht zu ihr, das stürzt dich nur ins Unglück und sie mit dir…
Dieser Satz wollte von mir nicht verstanden werden, nicht nach zehn langen Jahren… Ich wollte sie sehen, jetzt, wo sie nur ein paar Meter von mir entfernt war musste ich sie doch treffen, sie ansehen…
Ich setzte einen weiteren Fuß auf sie zu, warum sollte ich erneut auf diese Stimme hören? Ich hatte zehn Jahre in Angst und Isolation gelebt, warum sollte ich jetzt nicht wieder zu ihr gehen… bei ihr war ich immer glücklich… zufrieden…
„Ich verbiete es dir zu ihr zu gehen!“, hörte ich das Juwel in mir schreien, doch ich reagiere nicht darauf… immer weiter ging ich auf diesen traurigen, verlassenen Menschen zu…
Schon bald wurde ich bemerkt, ihr schwarzes nasses Haar bewegte sich ein wenig und ihr Gesicht kam darunter zum Vorschein. Ihre braunen Augen musterten mich schon, als ich auf sie zu kam…
„Wer bist du?“, fragte sie perplex, während sie eilig versuchte ihre Tränen aus dem Gesicht zu streifen. Diese Frage zerriss es mich. Dass sie mich nicht erkennen würde hatte ich bereits befürchtet, doch dass es mich so sehr treffen würde hatte ich nicht geahnt. Ich sah für sie sicherlich wie ein normaler Bauer aus, ein Stadtmensch vielleicht… jemand unwichtiges…
„Ich… ich…“, begann ich stotternd. Ich hatte Angst ihr meinen Namen zu nennen… es wäre zu seltsam sie wieder zusehen und einfach nur zu sagen ‚Hey, ich bin es, Inu Yasha!’ nein, das konnte ich nicht… aber, was sollte ich denn sonst sagen?
Sie erhob sich und schaute mir tief in die Augen… diese Augen, ich hatte sie so vermisst…aber… ich konnte ihr nicht sagen wer ich war… wie konnte ich das nur vergessen? Bilder aus meinen Erinnerungen durchflogen mich und ich sah mein altes Ziel wieder vor mir… ich wollte, dass sie mich hasst, das sie wegen mir nicht leiden muss…
Ich blieb standhaft, dennoch versuchte ich die Frage nach meiner Person so gut wie möglich zu umgehen.
„Was ist mit dir?“, fragte ich sie, was eigentlich völlig untypisch für mich war… warum sollte ich mich auch nach ihrem Befinden erkundigen, ich hatte sie schließlich alleine gelassen… aber ich wusste auch nicht, was geschehen war…
Sie senkte den Kopf und schaute an mir vorbei. „Nichts…“, sagte sie bloß und schüttelte ihre Gedanken mit einem Kopfschütteln beiseite. „Kann ich ihnen irgendwie helfen?“, fragte sie mich bloß mit freundlicher Stimme…
Ich nickte leicht, während ich innerlich eigentlich mit dem Kopf schüttelte, doch meine Situation war nicht gerade die Beste, was konnte ich anderes tun, als einen trockenen Platz zu finden?
„Folgen sie mir!“ Sie lächelte nur, während ihre Haare nass und strähnig an ihr herunterhingen. Sie so zu sehen bedrückte mich, jedoch erkannte sie mich nicht… war das gut oder schlecht?
„Gib dich ihr auf gar keinen Umständen zu erkennen!“, hörte ich die warnende Stimme in meinem Kopf, doch in diesem Zwiespalt ließ ich mir nicht einreden, wenn ich es wollte würde ich es tun… egal was so ein Ding in mir sagte, doch wollte ich es überhaupt?
„Folge mir…“
Ich wollte mich sofort in Bewegung setzten, doch dann fiel mir mein kleines Bündel ein, das noch immer ein wenig entfernt lag… ich hatte es ganz vergessen…
„Einen Augenblick!“, versuchte ich sie aufzuhalten, woraufhin sie sich überrascht zu mir umsah, während ich in Richtung Wald hetzte.
Doch als mir das Bündel in Sichtweise kam ergriff mich erneut eine gewisse Furcht. Die Sachen, die ich bei mir trug, sie würde mich verraten… allein das Rot meines Bündels sagte genug…
Ich schaute an mir hinab, wie sollte ich dieses Bündel bloß verstecken?
Da fiel mein Blick auf mein nasses Hemd… ohne zu zögern wickelte ich alles in das gräuliche Hemd und lief eilig zurück, hoffentlich konnte ich die Sachen irgendwo verstecken, wo sie sie nicht fand... hoffentlich… irgendwann würde ich mal bereit sein es ihr zu sagen, irgendwann, aber bis dahin scheute es mich… wie lange es wohl dauern würde, bis ich von jemanden erkennt werden würde?
Und wie lange es dauern würde, bis mein Bruder wieder auftauchte… oder… Kikyou…
Ich hatte schnell den Platz erreicht, an dem immer noch ein verwunderter Blick auf mir lastete. „Ich habe meine Sachen liegen lassen…“, befriedigte ich ihre Neugierde schnell, bevor sie sich wegdrehte und einen Weg durch das Geäst einschlug.
„Du hast Glück… erst letzte Woche ist ein Schlafplatz frei geworden… da kannst du erst einmal unterkommen…“, sprach sie mich indirekt an, woraufhin mein Blick auf ihren Hinterkopf gebannt war.
Es dauerte nur kurz, aber dann erschien das alte Dorf vor mir…. Wie oft hatte ich es gesehen, wie oft hatte ich es verlassen… Die Menschen, es waren andere… inzwischen lebten hier die Kinder und die Greise saßen nun vor den Häusern und beschäftigten sich mit irgendwelchen nutzlosen