Fanfic: Das Erbe
Kapitel: Die Neuen
Bis Katharina im Bus sah's war sie eigentlich mit sich und der Welt zufrieden. Doch dann sah sie einige aus ihrer Schule in den selben Bus steigen und dachte: ‚ wie kann ich nur zufrieden sein? Schließlich muss ich heute wieder in die Schule. Wahrscheinlich werde ich wieder alleine sitzen... wie immer.‘ Das traf auch jetzt zu, denn sie hatte sich einen Platz geholt, bei dem sich normalerweise noch zwei ihr gegenüber hätten hinsetzten können und natürlich noch neben ihr.
Der Bus hielt an der nächsten Haltestelle und diesmal stiegen unter andrem drei ein, die genau auf sie zusteuerten. ‚ Setzt euch nicht hier hin. Nein. Bloß nicht hier hin. Geht weg. Setzt euch doch woanders hin.‘, dachte sie und testete ihre hypnotisierenden Fähigkeiten an dem Mädchen das voran ging, nur leider war Katharina noch nie gut in Hypnose gewesen.
„Hallo. Hast du was dagegen, wenn wir uns dahin setzten würden?“, fragte das Mädchen fröhlich und höflich. Katharina wollte nicht unhöflich erscheinen und keinesfalls gemein und so nickte sie. Ihr gegenüber setzte sich ein Junge, der...
‚Scheiße, sieht der geil aus.‘, dachte Katharina und merkte, dass ihr Mund sperrangelweit offen war. Sie schloss ihn wieder, wobei sie bemerkte, das ihr Magen soeben einen doppelten Überschlag gemacht hatte und ihr ganzer Körper kribbelte. ‚Was ist das bloß? Das hab ich ja noch nie gefühlt. Mir is ja so schlecht. Bin ich etwa schwanger? Katharina jetzt flip nicht gleich aus. Ooooh, ich hätte heute morgen im Bett bleiben sollen. Mum... wenn ich nach Hause komme, dann kannst du was erleben.‘ dachte sie.
„Hi.“, sagte der Junge ihr gegenüber. „Ich bin Chris. Chris Distruction.“, sagte er und streckte seine Hand zu ihr aus. Sie erwiderte und ließ seine Hand nicht mehr los.
„Ähm...entschuldige mich, aber ich kann mich nicht daran erinnern, Klebe in meine Hand geschmiert zu haben.“, sagte Chris nach einer Weile.
‚Nein‘, dachte sie. ‚Ich werde dich niemals mehr loslassen!‘ Peinlich berührt ließ sie seine Hand los und schaute, um seinen Blick zu vermeiden, aus dem Fenster.
Irgendwann fragt der eine Junge dessen Gesicht bis jetzt immer hinter einem Buch verschwunden war den anderen: „Chris, warum bist du eigentlich von der Stadt aus hier in diesen Vorort gefahren?“
„Hach, Simon. Ich war heute morgen schon so früh wach, da hat ich keinen Bock noch länger zuhause zu bleiben. Außerdem hab ich fast nicht hergefunden. Wie kennt ihr euch eigentlich schon hier aus? Wir sind doch alle neu hier.“
„Das kommt daher, dass wir die sechs Wochen seitdem wir hier sind, immer zu dir sind.“, sagte Jen, die neben Katharina sah’s, die der Konversation interessiert zuhörte, es aber nicht wagte den Blick von diesem wunderschönen Fenster abzuwenden.
Sie stiegen aus. Was Katharina wunderte war, das die anderen Drei mit ihr Ausstiegen und genau wie sie den Berg hochgingen.
Katharina ging zwar vor ihnen her, hörte aber mit einem Ohr mit.
„Hey, hey, hey wir schaffen das schon.“, sagte Chris zuversichtlich.
„Ja, genau in etwa das hat dein Vater auch gesagt. Er hat´s aber trotzdem vermasselt.“, sagte Jen und wollte ihn damit wieder auf den Boden der Realität zurückbringen. Naja, wie gesagt. Wollte. „Ach. Quatsch mit Vanillesoße.“,- ^///^leckaaa-, sagte Chris. „Das ist ein Kinderspiel.“
„Genau DAS hat dein Alter doch auch gesagt, oder nicht?“, fragte Simon. Chris sah die Beiden böse an und sagte: „Mein Vater war auch nicht derjenige der aufpassen musste.“
Der, für Katharina gut aussende, Junge wurde auf einmal sehr still. Anscheinend hatten die Beiden etwas sehr verletzendes gesagt. ‚Was war bloß passiert?‘, fragte sich Katharina. Doch anscheinend waren ihre Gehirnstränge heute morgen noch nicht sehr aktiv. Wahrscheinlich wäre sie unter anderen Umständen auch nicht auf die Lösung gekommen.
Sie hörte dem weiteren Gespräch der Drei nun nicht mehr zu. Jetzt ging es nur noch bergauf. Die Ferien hatten leider nicht dazu beigeholfen, dass der Berg flacher wurde.
Die Drei holten sie ein. „Hey, du bist doch DIE aus dem Bus.“, stellte Chris fest. „J...ja.“, antwortete sie verlegen und schaute wieder stur geradeaus. „Wie heißt n du eigentlich?“, fragte Jen. „Denn durch unser Gespräch hast du unsere Namen wahrscheinlich schon längst herausgefunden.“
‚Sag jetzt einfach nur deinen Namen. Nicht mehr und nicht weniger. Du willst sie ja nicht gleich vergraulen, oder?‘ „Katharina.“, sagte sie so kurz und knapp wie möglich.
„Du kannst ruhig mehr sagen.“, sagte Simon miesepetrig. Genau der Richtige.
Wie sich im weiteren Gespräch herausstellte gingen Jen, Chris und Simon auf die gleiche Schule wie Katharina. Allerdings wussten sie noch nicht in welche Klasse sie kommen würden, denn das hatte man ihnen noch nicht gesagt oder es war ihnen entfallen. Sie wussten es nicht mehr so genau.
Als das Klingeln der Schulglocke erklang trennten sich die Vier. Katharina schlenderte erstmal zu den Aushängen. Erstmal schauen in welchen Raum sie dieses Jahr hausten. Es würde heute sowieso noch dauern bis der Lehrer kam. Schließlich war es der erste Schultag nach sechs Wochen. Man durfte nicht zuviel von den Lehrern verlangen. Raum 21. Schade, nicht mehr der alte Raum –Falls ihr euch wundert das sich mein Erzählart geändert hat, hab das in der Schule geschrieben...im Raum 21- Raum 21? Der musste in irgendeinen abgelegenen Flügel sein. Und dann noch ganz am Ende. Hieß also, dass kein anderer Lehrer mal vorbeikommen würde um ihnen den Raum zu öffnen. Mist.
Mit einem Schreck bemerkte Katharina, dass die Flure auf einem Mal verdächtig leer geworden waren. Die erste Stunde hatte bereits begonnen! Schnell nach links, die Treppe hoch und dann rechts. Die Tür am Ende des Ganges schloß sich gerade und Katharina rann noch schneller und riss die Tür auf. Wie reingeschupst stolperte sie in die Klasse. Ausnahmslos alles starrten sie an. „Tut mir leid.“, sagte sie verlegen. „Solange es nicht öfters vorkommt.“, sagte der Lehrer mit seinem aufgesetzten Lächeln. Katharina nickte und wollte sich auf den einzig freien Platz...in der letzen Reihe und erschrak. In der vorletzten Reihe saßen Jen und Simon und in der letzen... „Chris?“