Fanfic: Tineoidea

Untertitel: Die Folgen einer Nacht

Kapitel: Feuerwirbel

Kapitel 2

Feuerwirbel

Leise hallten die Schritte der nackten Füße an den steinernen Wänden eines scheinbar endlosen Tunnels wieder. Die Wände, gewärmt von einem scheinbar inneren Feuer, glimmten orange und rot und erleuchteten so die Dunkelheit, spendeten gleichzeitig Wärme. Jedoch war diese Wärme alles andere als einladend, viel mehr war sie stickig und raubte dem, der es nicht kannte, in den ersten Sekunden nach dem Eintreten die Luft zum Atmen.
So erging es auch Lilith, welche hustend und keuchend über der Schulter des Mannes hing.
Dieser hob kurz eine Augenbraue und blickte auf die weißen Beine der Frau, stellte sie sachte vor sich ab und stemmte seine Hände in die Hüften. Lilith blickte zu ihm hoch, hielt sich die Hand vor den Mund und wandte sich schließlich nach Luft ringend um, hockte sich auf den Boden und keuchte, doch der benötigte Sauerstoff ließ auf sich warten.
Noch immer verwirrt betrachtete der Mann die kleine Frau, sah sich ratlos und auch ein wenig beleidigt um. Noch nie hatte es jemand gewagt seiner Pose einfach so abzusagen.
Damit die Frau ihre Furcht zeigen konnte musste sie also atmen…
Er packte sie wieder an der Hüfte, warf sie sich erneut über die Schulter und hastete mit seiner Last durch den Tunnel, vorbei an endlos neugierigen Augen, welche aus jeder etwas dunkleren Ecke entgegenglimmten.
Durch den Tunnel gelangten sie in eine riesige runde Höhle, mehrere kleine Höhlen klafften an allen Seiten, Stalagmiten und Stalaktiten ragten von der Decke und aus dem Boden, große Löcher, ähnlich wie Schluchten, prangerten in dem Gestein und ließen ein Feuer in ihrem inneren prasseln…
Panisch erblickte Lilith weitere Schattengestalten, doch die Luft entwich ihr weiterhin, sie hatte keine Zeit sich zu sorgen, hier war es noch stickiger als in dem Tunnel…
Ihr Entführer trug sie in eine der Seitenhöhlen, welche nur einen einzelnen Felsen in ihrem Inneren hatte, und mehrere Löcher, die den Boden zierten.
Sie wurde auf dem Felsen abgesetzt. Der, der sie den ganzen Weg getragen hatte, hockte sich nun vor sie, lächelte und strich ihr mit einem Finger über die rosigen Lippen.
„Wenigstens bist du hübsch…“
Lilith kannte dieses Wort nicht, doch im Moment kümmerte es selbst die wissbegierige Frau nicht was es bedeutete, der schweflige Geruch machte ihr zu schaffen, wenn sie doch nur Luft bekommen würde…
Das Letzte was sie realisierte, war, wie der Mann sich vorbeugte, ihren Kopf festhielt und seine Lippen auf die ihrigen presste. Anfangs wollte sie den Fremden von sich stoßen, doch schon bald bemerkte sie, dass er ihr Luft in die Lungen blies.
Sie schloss die Augen und atmete das Oxygen begierig ein, nun gewöhnte sie sich auch an die Luft, die im Inneren dieser Höhle herrschte. Als der Mann bemerkte, dass sie wieder richtig atmete nahm er seine Lippen wieder von ihrem Mund und schaute sie erst prüfend an.
„Bekommst du Luft?“
Sie starrte ihn mehrere Momente lang an, nickte dann langsam.
„Ja mein Herr.“
Er bestätigte ihr Nicken und erhob sich, schaute dann zum Eingang der Höhle, an dem sich wieder Schattenwesen sammelten. Zornig entwich ihm ein knurrender Laut. Mit geballten Fäusten schritt er zu ihnen und schrie sie wutentbrannt an, wieder zückte er einen Stab. Sofort verströmten sich die Dämonen in sämtliche Richtungen und er konnte zu ihr zurückkehren.
Respektvoll blickte Lilith ihn an und strich sich nervös durch die Haare, schien kein Wort herauszubekommen.
Der Mann seufzte und hockte sich erneut vor sie, wollte sie ihn nun die ganze Zeit anschweigen?
Doch schon im nächsten Moment bewies sie das Gegenteil und starrte ihn trotzig an.
„Ich bin Ihnen dankbar, dass Sie mich errettet haben aber dennoch weigere ich mich den krankhaften Fantasien eines Mannes nachzukommen, auch wenn diese seltsamen Blätter die Männlichkeit Eurerseits verdecken ist es unschwer zu erkennen welches Geschlecht ihr in Euch tragt und ich empfange lieber den Tod als einen Bastard welcher sich gewalttätig an mir vergehen mag!“
Erstaunt dass sie wohl doch richtig sprechen konnte erhob er sich und stellte sich wieder mit den Händen in den Hüften vor sie, doch überraschenderweise machte sie ihn nach.
Wütend riss er die Frau an sich und blickte ihr bedrohlich in die Augen, zog seine eigenen eng zusammen und starrte zu ihr runter.
„Ich habe nicht behauptet mich an dir vergreifen zu wollen! Und nun halt dein loses Mundwerk du freches Stück!“
„Ich freches Stück habe auch einen Namen, elendiger Mann!“
“Dann sag ihn doch! Damit ich weiß wen ich erwürge!“
“Sag mir deinen damit ich weiß wen ich zu hassen habe!“
Er ließ sie los und sog kurz herrisch die Luft ein, parierte dann stramm und beugte sich kurz vor.
„Mein Name lautet Samuel, ich bin der Herrscher des Feuers und in dieser Region sind mir die Dämonen Untertan.“
Würdevoll erhob er sich wieder und blickte sie abwartend an.
Sie stemmte die Hände in die Hüften und blickte ihn steif entgegen, verbeugte sich dann langsam.
„Mein Name ist Lilith, bis vor wenigen Tagen war ich die Frau des Adam.“
Nun war es Samuel der verdutzt schaute.
„Lilith? Etwa die, die ihren Namen vom Garten Eden herausrief?“
„Ja die bin ich. Nun ja… Adam ist Gottes erste Schöpfung eines Menschen, den Namen gab ich ihm.“
„Moment das ist nicht richtig! Adam ist nicht Gottes erste Menschenerschaffung.“
Verwirrt und auch etwas erzürnt sah sie Samuel an.
„Aber selbstverständlich ist er Gottes erste Menschenerschaffung!“
„Nein! Sieh mich an! Sehe ich etwa nicht aus wie ein Mensch?“
Nicht wissend auf was er nun hinaus wollte stockte sie kurz.
„Nun, doch tust du.. Aber was hat das mit Adam zu tun?“
„Ganz einfach….“
Samuel schloss kurz die Augen, und atmete tief ein, dann sah er wieder hoch und starrte zu Lilith.
„Auch Gott ist nicht unfehlbar. Im großen und ganzen ist er noch nichteinmal fähig zu existieren. Er ist schwach und dumm, glaubt er doch, dass seine Schöpfung sein Ebenbild wird. Hey! Was tust du da?“
Wutentbrannt hatte die Frau den kampfstab gefasst und richtete ihn auf die Kehle des Mannes, verlagerte ihr Gewicht auf den hinteren Fuß und schien bereit zu sein um zuzustechen.
„Schweig! Gott ist der Schöpfer der Erde! Auch ihr Dämonen lebt auf seinem Schaffenswerk! Niemand gibt dir das Recht solch einen Unsinn über ihn zu verbreiten!“
Er starrte kurz auf die Spitze des Stabes, welche sich in seine Haut bohrte und sein Blut dazu veranlasste eine dünne Spur über seinen Hals zu ziehen, dann zu Lilith, welche sichtliche Probleme damit hatte ihn bluten zu sehen doch krampfhaft versuchte ihre halbwegs bedrohliche Haltung beizubehalten.
Samuel seufzte, fasste den Stab und drehte ihn geschickt, im nächsten Moment befand sich Lilith in seinen Armen und starrte nun doch ängstlich zu ihm hoch. Mit sanfter Gewalt entnahm er ihr die Waffe, stellte sein Tötungsobjekt zurück an die Wand und setzte die Frau auf den Felsen, sich selbst hockte er neben sie.
Kurz atmete er noch einmal tief ein, drückte sie dann aber am Hals auf den harten Stein und setzte sich auf ihren Bauch um ihr kein Entkommen zu gewährleisten.
„Nun hör zu Weib! Gott braucht ganze 7 Tage um einen Planeten mit dem Nötigsten auszustatten! Licht und Finsternis sind keine große Sache, das kann jeder mit solch übernatürlichen Fähigkeit. Auch ich kann die Sonne verfinstern, dazu muss ich sie nur zerstören! Wenn Gott so mächtig ist, wie konnte es dann geschehen das Dämonen über die noch junge Welt schreiten? Das es einen Gegenspieler der Schöpfers gibt? Luzifer, der Herrscher aller Dämonen, war der erste Engel, den Gott erschuf. Doch als er den Menschen dienen sollte, lehnte er sich gegen seinen Schöpfer auf, ihm folgte fast ein Drittel der Engelshierarchie. Michael zog in den Kampf, Luzifer verlor, da Gott sich feige Michael anschloss anstatt den Kampf zu vereiteln. Demnach schürt Gott den Hass, er ist schuld, dass überhaupt ein Krieg ausgebrochen ist. Und seine eigene Schöpfung, der Engel Luzifer, wurde nun zum Herren der Unterwelt.“
Ein grinsen legte sich auf Samuels Lippen, doch sofort verdunkelten sich seine Züge.
„Nun sag mir wie es sein kann, dass wir so viele Herrscher haben wenn doch nur einem die Macht gebührt?“
“Viele Herrscher in welchem Sinne?“
„Gott steht bei den Menschen über allen, er ist der eine und einzige Herr, doch warum lässt er nicht zu, dass seine Macht geteilt wird? So wie hier? Unser Herrscher ist Luzifer, das mag schon stimmen, doch er lässt eine Machtteilung zu. Ihm folgt Belial, der Vietzekönig, dann die 4 Herrscher der Gubernator Satan, Beelzebub, Astaroth und Pluto, nach ihnen die 7 Großfürste Aziell, Mephistopheles, Marbuel, Ariel, Aniguel, Anifel und Barfaee, nach ihnen noch die Großräte, die Reichssecretarius und die Hausgeister. Was ist das Problem? Das kann ich dir sagen! Gott hat Angst gestürzt zu werden! Er weiß, dass er nicht die Kraft dazu hat sich gegen einen Widerstand zur Wehr zu setzen, das ist auch der Grund wesswegen er mich aus dem Garten Eden verbannte, ich entsprach nicht seinen Wünschen und freundete mich mit der Schlange an, die vom Geist des großen Luzifers berührt ist.“
Langsam klang seine Wut ab und er ließ sie wieder los, besah sich dann prüfend das getrocknete Blut, welches bis zu seiner Brust hervorgedrungen war.
Lilith setzte sich wieder auf und rieb sich den Hals, starrte unverwandt auf Samuel.
„Du bist eine Schöpfung Gottes?“
„Ja…“
Er beachtete sie im Moment nicht so richtig sonder knibbelte an der Blutkruste herum und schabte sie langsam ab.
„Gott hat dich verstoßen?“
„Scheint so…“
“Wegen Luzifer? Also der Schlange?“
„Sieht ganz danach aus…“
„Hast du desswegen rote Augen?“
„Ja ich…was?“
„Auch wegen der Schlange…“
“Schlangen haben gelbe Aigen…“
„Ach so…“
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