Wenn die Seele leidet

Einsamkeit

Hallo. Diese Fic schreibe ich, um persöhnliche Erfarungen mit diesem Thema zu verarbeiten. Ich hoffe, es gelingt mir, dies gut umzusetzen. Ach ja, die Mutter der Tendo Schwestern lebt in meiner Fic noch.

7.30 Uhr morgens. Müde steigt Nabiki aus ihrem Bett. Geschlafen hat sie kaum. Wie jede Nacht in den letzten Wochen. Sie wälzt sich nur noch hin und her, und kommt nicht zur Ruhe. Aber wie sollte sie auch? Zu vielle Gedanken gehen ihr durch den Kopf und rauben ihr den Schlaf. Sie schleppt sich zu ihrem Schreibtisch und holt ihren Stundenplan hervor. Beim Anblick der Stunden spiegelt sich in ihrem Gesicht ihre Lustlosigkeit wieder. Nachdem sie sich fertig gemacht und ihre Schuluniform angezogen hat, trottet sie langsam die Treppe nach unten, um zu frühstücken. Im Wohnzimmer sitzen die anderen bereits um den Tisch versammelt und essen. Nabiki bleibt vor der Tür stehen und zögert. Sie verspührt nicht die geringste Lust, sich zu den anderen zu setzen. Dafür geht es ihr einfach zu schlecht. Dann geht sie aber doch zu den anderen. Vorher setzt sie aber noch ein gespieltes Lächeln auf, um allen eine Fröhlichkeit vorzuspielen, die längst nicht mehr in ihr existiert. "Morgen zusammen." "Guten Morgen, Nabiki." Sie setzt sich auf ihren Platz neben Kasumi und schüttet sich Kaffee ein. Dann zündet sie sich eine Zigarette an. "Muss das sein, Nabiki? Du weit doch, dass ich nicht will, dass du rauchst." "Lass es gut sein Mutter. Das ist meine Sache" Das sie nicht wirklich hunger hat, nimmt sie sich nur ein bisschen Reis. Während sie sich auch den eher reinzwingt, beobachtet sie unauffällig die anderen. Keiner von ihnen ahnt auch nur, wie es in ihr aussieht. Dieser Schmerz, ausgelößt durch ihre Sorgen und Probleme, frißt langsam ihre Seele auf. Obwohl sie mit so vielen in einem Haus wohnt, kann sie mit niemandem darüber sprechen. Nicht mit ihren Schwestern und Eltern, und auch ihre Freundinnen würden sie wohl nicht verstehen. Dieses Gefühl von Einsamkeit bereitet ihr die größten Schmerzen. Während Nabiki über ihre Situation nachdenkt, spürt sie, wie die Emotionen in ihr hochkommen. Bevor sie noch vor den anderen ihre Fassung verliert, rappelt sie sich schnell auf und verabschiedet sie mit einem Tschüss. Draußen angekommen, zieht sie sich in eine Ecke zurück, in der sie von niemandem Beobachtet werden kann. Die Tränen beginnen, ihr unaufhaltsam über die Wangen zu laufen. Sie hasst dieses Ständige weinen, doch sie kann nichts dagegen machen. Auch Nachts, wenn alle schon längst schlafen, sitzt sie in ihrem Zimmer und weint. Nachdem sie sich wieder einigermaßen gefangen hat, macht sie sich auf den Weg zur Schule. Nach einem 15 minütigen Fußmarsch steht sie vor dem Eingangstor ihrer Schule. Gruppen von Schülern, die ausgelassen und fröhlich sind, laufen an ihr vorbei. Bei diesem Anblick schnürt sich ihr der Magen zu. Fröhlich und Ausgelassen ist sie schon lange nicht mehr. Im gegenteil. Sie ist innerlich leer. Selbst wenn sie es versucht, kann sie keine Freude mehr empfinden. Dafür geht es ihr viel zu schlecht. 'Soll ich schon wieder blau machen? Das wäre das 3 mal in dieser Woche. Ach was soll's, selbst wenn ich hingehe, arbeite ich nicht mit.' Mit schnellem Schritt entfernt sie sich von der Schule. Obwohl sie sonst eine gute Schülerin war, ist sie in den letzten Wochen nur noch unregelmäßig in der Schule. Bis jetzt hat auch noch niemand von der Schule ihre Eltern darüber informiert. Aber auch das wäre ihr egal.

Im Klassenzimmer. Nabiki's beste Freundinnen stehen in einer Ecke des Raumes und unterhalten sich. "Sagt mal, wo ist eigentlich Nabiki? Sie müsste doch schon längst hier sein." "Macht sie etwa schon wieder blau? Sie kommt ja bald gar nicht mehr." "Na, sie hat uns doch gesagt, dass sie momentan nur ein bisschen faul ist." "Und du glaubst ihr das, Nami?" "Warum denn nicht, Mai?" "Ich hab eher das Gefühl, dass sie etwas hat. Selbst wenn sie mal in die Schule kommt, sitzt sie nur gedankenversunken auf ihrem Platz und beteiligt sich nicht am Unterricht." "Ich finde auch, dass mit ihr etwas nicht stimmt. Sie zieht sich immer mehr zurück. Und ihre Verkaufsaktionen mit den Bildern von Ranma und Akane hat sie auch aufgegeben. Und das macht mir wirklich sorgen, da das nicht zu ihr passt." "Warum macht dir das Sorgen, Ai? Vielleicht hat Ranma ihr ja nur in Gewissen geredet." "Hör auf, Nami. Hast du denn gar keine Veränderungen an ihr bemerkt? Immerhin unternimmt sie auch nichts mehr mit uns." "Vielleicht hat sie ja Liebeskummer." "Unsinn. Wegen einem Kerl würde sich Nabiki nie unglücklich machen."

Bei Nabiki. Nabiki hat sich zu ihrem Lieblingsplatz zurückgezogen. Auf das Dach eines alten, nicht mehr benutzten Hochhauses. Sie liegt mit dem Rücken auf dem Boden und starrt in den Himmel. In ihrem Kopf rasen die Gedanken nur so. 'Ich bin am Ende. Ich kann nicht mehr. Ich bin erst 17 und schleppe mich jetzt schon nur noch mit Mühe von Tag zu Tag. Wie lange soll das noch so weitergehen?' Diese Gedanken sind es, die ihr so sehr wehtuen. Die ihr Nacht für Nacht den Schlaf rauben und sie einfach nicht mehr zur ruhe kommen lassen. Diese Gedanken sind ihr nicht neu, doch seit einiger Zeit hat sie nicht mehr die Kraft, gegen sie anzukämpfen. Ihre Fassade, die sie aufgebaut hat, damit niemand dahinter kommt, wie es ihr wirklich geht, wird von Tag zu Tag schwächer. Sie würde gern mit jemandem reden, doch mit wem. Mit ihrer Familie gibt es fast täglich nur Streit. Sie würden ihr nicht zuhören, und glauben, sie will nur auf sich aufmerksam machen. Und ihre Freundinnen? Eigentlich konnte sie mit den dreien immer über alles reden. Doch zu groß ihre Angst, sie könnten sich von ihr abwenden. Wieder muss sie weinen. Dabei dürfte sie eigentlich keine Tränen mehr haben, so oft wie sie weint. 'Und wenn ich sterbe? Mein leben ist sowieso sinnlos. Irgendwann sterbe ich eh. Warum nicht jetzt? Mich würde eh keiner vermissen. Meine Familie wäre sicher froh, wenn ich weg bin. Meine Freundinnen würden mich vielleicht vermissen, aber sie würden es irgendwan sicher verarbeiten können.' Langsam steht Nabiki auf und geht zum Rand des Daches. Mit ihrem verheulten Gesicht blickt sie nach unten. 'Nur ein kleiner Sprung, und alle meine Sorgen und Probleme sind weg.' Sie spührt, wie in ihr ein Kampf entbrennt. Auf der einen Seite ihr Lebenswille, auf der anderen ihre Todessehnsucht. Durch das läuten ihres Handys, wird sie aus ihren Gedanken gerissen. "Wann kommst du endlich nach Hause? Weißt du eigentlich wie spät es ist? Ich warte mit dem Essen." "Entschuldige Mutter. Ich hab noch mit meinen geredet und dabei die Zeit vergessen. Ich komme gleich." Die Zeit hat sie wirklich vergessen. Die Schule hat schon vor einer Stunde geendet. Sofort macht sie sich auf den Weg nach Hause.

Nabiki liegt auf ihrem Bett. Denn Gedanken von heute Mittag kann sie nicht vergessen. Sterben. Für immer Ruhe haben. Nach einiger Zeit steht sie auf und geht mit Emotionsloser Mine nach unten ins Badezimmer. Sie nimmt eine der Rasierklingen ihres Vaters und setzt sich auf den Rand der Badewanne. Da es bereits nach Mitternacht ist, und alle schlafen, wird sie auch niemand bei ihrem Vorhaben stören. Nachdenklich betrachtet Nabiki ihr rechtes Handgelenk. Wieder beginnen die Tränen zu fließen. Dabei wollte sie nicht mit einem verheulten Gesicht sterben. Dann setzt sie die Klinge an. Letzte Zweifel steigen in ihr auf.

Das war das erste Kapitel. Tut sie es, oder überlegt sie es sich noch mal anders. Was meint ihr? Ich würde mich über viele kommis freuen. Auch anregungen und kritik (mit verbesserungsvorschlägen) wären nicht schlecht.
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