Martin

tausend mal tot

Banküberfall

Martin

Plötzlich hörte er es. Hinter sich konnte er deutlich einen Schuss hören.
Sich langsam umdrehend nahm er neben sich einen fallenden Gegenstand war. Alles in seinem Körper befahl ihm zu rennen doch er hatte zu viel Angst.
Er betrachtete den Körper neben sich. In einer Blutlache liegend streckte er die Arme und Beine von sich weg. Da er auf dem Rücken lag, konnte Martin dem Mann direkt in das angsterfüllte Gesicht blicken. Der tote schien Martin anzusehen. Seine Augen waren weit geöffnet, genau wie sein schmaler Mund. Eine klaffende Wunde über dem rechten Auge lenkte Martin jedoch vom Rest des Mannes ab.
Ein kalte Schauer durchlief ihn als das Blut seinen Schuh erreichte. Noch immer unter Schock hatte er sich noch keinen Millimeter gerührt. Einige Leute um ihm herum hatten angefangen zu schreien und zu weinen, andere hatten sich auf den Boden geworfen und wieder andere blickten verwirrt um sich. Nur eine einzige Person schien zu wissen was passiert ist und hatte die Situation scheinbar unter Kontrolle.
Ein paar Meter hinter Martin stand sie und hielt die Waffe immer noch bedrohlich in der Hand. Doch der noch qualmende Lauf war nun auf Martin gerichtet. Ihm stand die Angst ins Gesicht geschrieben, doch der Schock lies ihn nicht los. Sein Atem wurde immer schwerer doch konnte er sich immer noch nicht wieder bewegen.
Eine bedrückende Stille legte sich auf den Raum. Abgesehen von Martin und der Person hinter ihm lagen inzwischen alle auf dem Boden und zitterten um ihr Leben. Die Person feuerte noch einen Schuss ab, der Martin sagen sollte, dass auch er sich hinlegen soll. Doch Martin machte keine anstallten sich zu ducken.
Er konnte wahrnehmen, dass die Person hinter ihm irgendetwas schrie, doch schienen seine Ohren für die Bedeutung der Worte taub zu sein.
Sein ganzer Körper widerstrebte bei dem Gedanken daran sich umzudrehen und der Person in ihr Gesicht zu blicken. Wieder schrie die hinter ihm etwas, doch diesmal klang sie zwar wütender aber auch nervöser.
Noch einmal feuerte sie einen Schuss ab. Doch dieses mal konnte Martin nicht wo die Kugel auftraf…oder ob sie überhaupt irgendwo auftraf. Ein paar mehr Leute um ihm herum fingen plötzlich an zu weinen und kreischten. Da wusste er es. Die Person musste wieder irgendwen angeschossen haben. Doch, wen??
Da er vor ihm niemanden bluten sah musste es wer hinter ihm sein. Doch, war er nicht der letzte in der Schlange gewesen??
Da begriff er endlich. ER wurde angeschossen.
Da sein Körper nicht nur in der Hinsicht betäubt war, dass er sich nicht bewegen konnte, sondern auch sein Tastsinn verschwunden war, konnte er den Schmerz gar nicht erst spüren. Doch jetzt wo es ihm klar war, bemerkte er ein Loch nicht weit über seiner Brust.
Er biss seine Zähne zusammen und legte seine Hand auf das Loch. Plötzlich wurde ihm schwarz vor Augen. Um ihm herum nahm er nichts mehr war. Er konnte nicht einmal mehr sagen ob er noch stand. Das einzige was er wusste war, dass es jeden Moment vorbei sein würde. Er hatte Angst, aber er fühlte sich auch erleichtert.
Er wusste, dass nicht viele um ihn weinen würden, aber er wusste auch, dass es nun zu spät war daran etwas zu ändern.
Nun fiel er, er fiel in ein schier endloses Gefühl der Gleichgültigkeit. Und dann…fühlte er gar nichts mehr
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