Hyliar

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Agentin Galgo

Agentin Galgo

Es war einer dieser Tage im Jahr, die die junge Spanierin so liebte. Sie befand sich in
Andalusien, im Süden Spaniens. Zwar war das junge Mädchen in Valencia zu Hause, doch heute war sie wegen eines ganz speziellen Grunds hier. Endlich durfte sie das tun, wovon sie schon so lange geträumt hatte und sich seit Jahren drauf vorbereitet hatte. Ein leises Knistern drang aus den kleinen schwarzen Stöpsel in ihrem Ohr„ Amy? Hey Amy melden Sie sich! Wir warten schon seit Stunden auf Ihren Bericht. Haben Sie die Zielperson gefunden?“, fragte eine tiefe Männerstimme. Ein leiser Seufzer entwich ihr, als sie die ungeduldige Stimme ihres Trainers hörte. Einige Sekunden lang spielte Amy, so hieß die junge Spanierin, mit den Gedanken nicht auf ihren Trainer zu reagieren. Immerhin war es nur Zufall oder reines Glück, das sie ihn bei diesem Lärm überhaupt hören konnte. Denn schließlich war heute Karnevalssonntag und dies wurde in Andalusien besonders groß gefeiert. Carnaval de Cádiz, Amy liebte dieses Fest im Februar und wollte schon immer mal an den großen Straßenfesten teilnehmen. Die Straßen waren bunt geschmückt und wirklich fast alle Menschen waren in bunten und aufwendigen Kostümen gekleidet. Es war wahrlich ein großes Fest und überall konnte man die laute Musik hören, während die verschiedenen Karnevalswagen durch die Hauptstraße zogen.
„Amy! Ich weiß dass Sie mich hören können. Dazu passen sie zu gut auf als das Sie mich überhören können“. Die laute und strenge Stimme aus dem Stöpsel in ihrem Ohr, ließ Amy kurz zusammen zucken und erinnerte sie wieder daran, aus welchem Grund sie wirklich hier war. Sie war eine der wenigen Personen bei diesen Fest, die nicht da waren um zu feiern, sondern eine Aufgabe zu erfüllen hatten. Trotz der großen Versuchung hatte sie verstanden und bewegte sich durch die feiernde Menschenmasse durch„ Si, ich habe die Zielperson ausfindig machen können. Der Zauberer bewegt sich auf die Seitenstraße zu, Richtung Osten“, antwortete sie ihren Trainer mit leiser Stimme durch einen kleinen schwarzen Knopf an ihrer Kutte. Die Verwirrung ihres Trainers war deutlich heraus zu hören, als er sie fraget: „ Zauberer? Was wollen Sie mir damit sagen?“. Während die Schritte der jungen Spanierin immer schneller wurden, um den Mann nicht aus den Augen zu verlieren, sondern um ihn zu verfolgen, sah sie sich aufmerksam um. ,,Na was wohl? Ich meine natürlich den gesuchten Mann. Er hat sich als Zauberer verkleidet“, antwortete sie und blickte leicht ungläubig auf den schwarzen Knopf “Und außerdem sollen sie mich nicht bei meinen richtigen Namen nennen, auch ich habe schon einen Decknamen“, fügte sie trotzig in Gedanken hinzu, wagte es aber nicht ihren Trainer das offen zu sagen. Dazu besaß sie zuviel Respekt gegenüber den erwachsenen Mann. Während die gesuchte Person immer weiter in die Seitenstraße hinein lief und sich immer weiter von der Hauptstraße entfernte, ahnte er noch nichts von seiner Verfolgerin. Er hatte nur eines im Kopf, nämlich seinen Auftrag aus zu führen. Er lief immer weiter durch die vielen Seitenstraßen und gelangte bald in den ärmlicheren Teil der Stadt. Die Häuser standen hier so dicht beieinander, dass kaum ein Zwischenraum vorhanden war. Zwar waren die Häuser auch hier noch von hellem Stein, aber sie waren so alt und klein, das sie sehr ärmlich wirkten. Eine Katze, die von einer Mauer sprang und direkt vor den Füßen der jungen Spanierin huschte, erschreckte Amy und ließ sie gegen eine alluminiumfarbende Mülltonne stoßen. Die Mülltonne und der Deckel fielen scheppernd auf die Straße und verursachten ein so lautes Geräusch, das auch der Zauberer stehen blieb. Seine Hand glitt unter sein Kostüm, während er sich zeitgleich umdrehte. Er zog eine Pistole hervor und richtete sie sofort in die Richtung, aus der der Lärm kam. Er sah nichts. Nichts außer eine Katze die neben einer ungestürzten Mülltonne stand. Stirnrunzelnd sah er sich um. „Wer ist hier? Zeige dich und ich werde vielleicht noch einmal Milde weiten lassen und dich verschonen“, sagte der Zauberer und blickte sich misstrauisch um. Seine Stimme war noch tiefer als die von Amys Trainer und besaß einen seltsamen Akzent. Er rollte das R sehr deutlich und seine Stimme klang kalt, kalt wie das Eis. Doch Amy ließ sich davon nicht einschüchtern. So einen Akzent hatte sie bis jetzt noch nicht gehört, doch das wichtigste war, das er sie nicht sah. Als die Mülltonne fiel, zog sich die junge Spanierin an ein schwarzes Blumengitter hoch und war auf das flache Dach geklettert. In einer geduckten Haltung lag sie am Boden des Daches und beobachtete den Zauberer. ,,Sir? Der Mann ist bewaffnet, seine Pistole hat einen Schalldämpfer, aber ich kann nicht erkennen was für ein Modell es ist. Aber es ist keines von unseren, es muss ein ausländisches Modell sein“, flüsterte sie so leise wie möglich in den schwarzen Knopf hinein. Während die junge Spanierin auf die Antwort ihres Trainers wartete, steckte der Zauberer seine Waffe wieder ein und seine Haltung entspannte sich. Er warf noch einmal einen prüfenden Blick durch die Straße, ehe er sich umdrehte und eiligen Schrittes weiter lief. Offensichtlich hatte ihn dieser Zwischenfall nervös gemacht, denn seine Schritte waren schneller als am Anfang. “Diese dumme Kutte, warum hab ich ausgerechnet so ein unpraktisches Kostüm bekommen?“, dachte Amy, als ein Knistern aus den Stöpsel in ihren Ohr sie aus den Gedanken riss„ Drehen Sie um oder besser noch bleiben Sie wo Sie sind. Wir werden uns von nun an daran kümmern, wir danken ihnen“, antwortete ihr Trainer und gab sofort einige Befehle zu seinen Kollegen in den schwarzen Laster. Er selbst nahm die Kopfhörer von seinen kopf und stand auf. Der Innenraum von den Lieferwagen war zu einer fahrenden Abhörzentrale umgebaut worden. Die Männer in den schwarzen Sachen hängten sich ihre Waffengürtel um und stiegen eilig aus den Lieferraum des Lastwagens aus. “Aufgeben? Ich soll den Auftrag einfach aufgeben und ihnen überlassen?“, dachte Amy und starrte ungläubig ins Leere. Sie konnte kaum glauben was ihr Trainer da gesagt hatte. Nur weil der Mann eine Waffe bei sich trug, sollte sie nun aufhören? War sie denn nicht gut und vor allem lange genug ausgebildet worden um einen einzigen Mann mit einer Pistole selber überwältigen zu können? Ans aufgeben dachte die junge Spanierin gar nicht. Ob es ihr Stolz war, der sie dazu veranlasste oder ob Amy ihren Trainer und ihren Kollegen einfach nur beweisen wollte, dass sie endlich auch soweit war, wusste Amy nicht, doch eines wusste sie. Den Auftrag würde sie zu Ende bringen. Leise ließ Amy sich zuerst auf den Balkon fallen, ehe sie mit einer Flanke über das Geländer sprang und leichtfüßig auf den Boden landete. Ohne lange zu zögern nahm die junge Spanierin die Verfolgung wieder auf und hängte sich an die Fersen des Zauberers. Schnell rannte Amy über den hellgrauen Steinboden und an den weißen Häusern vorbei. Der Zauberer musste erkannt haben, das er verfolgt würde denn er hatte einen weit aus größeren Vorsprung als er eigentlich haben dürfte, wäre er weiterhin nur gelaufen wäre. An einer Wegkreuzung blieb Amy stehen und blickte sich unschlüssig um. Es gab keine Anzeichen in welche Richtung der Zauberer gegangen war. Drei Möglichkeiten aber jede von dieser Möglichkeit konnte falsch sein. Eine schwarze Gestallt huschte wie ein Schatten an Amy vorbei und lief in eine der drei Straßen „Hier entlang“, sagte der schwarze Schatten und rannte ohne zu warten weiter. Die junge Spanierin zögert nicht lange, hob den Rock ihrer Kutte ein wenig an und folgte den schwarzen Schatten in die Straße. Während sie weiter durch die Straßen rannte, rief er ihr immer wieder zu in welche Richtung sie zu gehen hatte. Bald schon waren sie wieder auf der Hauptstraße und blieben stehen. Den Blick des schwarzen Schattens folgend, entdeckte Amy den Zauberer auf einen Hausdach und den Lauf der Pistole auf eine wichtige Staatsperson gerichtet. Sie durfte das nicht zu lassen, sie wusste was der Zauberer wollte und auch was sie zu tun hatte. Suchen schweifte ihr Blick durch die Gegend. Ihre Waffe durfte sie in der Öffentlichkeit auf keinen Fall benutzten, dazu waren zu viele Personen da. Sie würde eine Massenpanik auslösen und das war nicht in ihrem Interesse. Geheimhaltung und im Verborgenen arbeiten, das waren die Grundbausteine von ihren Beruf. Die junge Spanierin sah sich Hilfe suchend nach den schwarzen Schatten um, doch dieser war bereits nicht mehr an ihrer Seite. Auf sich allein gestellt bahnte Amy sich durch die Menschenmasse und lief auf die Straße. Sie lief neben einen großen und prachtvoll geschmückten Karnevalswagen her. Erst als sie glaubte das so wenig Leute wie möglich hinsahen, öffnete sie die Fahrertür und zog den überrumpelten Fahrer so schnell wie möglich raus und stieg dann an seiner Stelle in den Wagen. Mit Autos hatte sie noch keine Erfahrung, aber ihre ersten durfte sie genau in diesen Moment machen. Frei nach den Motto: Studieren geht über probieren, betätigte sie ein par Knöpfe, Hebel und steuerte mit den Lenkrad direkt auf das Haus zu, auf dessen Dach der Zauberer lag und schießen wollte. Laut hupend und sehr kurvenartig fuhr Amy durch die Straße und fuhr krachend gegen die Hauswand, ehe sie abbremsen konnte. Die Menschen auf der Straße waren plötzlich in heller Aufregung als sie den Lärm hörten und das Auto sahen. Auch die anderen Karnevalswagen kamen nun nicht mehr vor ran und wurden durch den einen Wagen behindert, der gegen die Hauswand gekracht war und nun quer auf der Straße stand. Da die Wägen nicht schnell fuhren, war der jungen Spanierin auch nichts passiert, sie wurde lediglich nur durchgeschüttelt. Doch sie hatte erreicht was sie wollte, denn die gesamte Dekoration auf den Wagen begrub den Zauberer, auf dem Dach, unter sich und
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