Kaito Kid - Shinichi Kudo Teil 4

Die Vergangenheit lässt grüßen

Die Aufklärung

Shinichi hatte am nächsten Tag nach der Schule einiges zu tun. Zunächst ging er ins Polizeipräsidium, wo er von Inspektor Megure die neuesten Nachrichten über Ayato Kawomoto erfragte. Dann kaufte er sich alles an Zeitungen, was angeboten wurde und stöberte sie durch. Schließlich machte er sich auf den Weg zu den Kurobas. Am Abend zuvor hatte er kurz mit Kaito über den Sender, den er ihm einst gegeben hatte gesprochen. Da hatte ihm der Freund nur sagen können, dass seine Mutter nachdem sie aus der Bewusstlosigkeit aufgewacht war, schnell eingeschlafen war. Als er jetzt an der Tür klingelte, öffnete ihm Kaito. Shinichi sa erfreut, dass der Dieb lächelte.
"Es geht ihr gut?" wollte er sofort wissen.
Kaito antwortete nicht, sondern führte ihn ins Wohnzimmer, wo Hibarue Kuroba auf der Couch lag und ihm lächelnd entgegen blickte.
"Frag sie selbst!" schmunzelte der Dieb.
Shinichi atmete erleichtert auf. Ihm fiel ein riesiger Steinbrocken vom Herzen. "Sie sehen gut aus!"
Sie verzog leicht das Gesicht. "Naja! Es ist mir schon mal besser gegangen. Ernsthafte Verletzungen habe ich zum Glück nicht davongetragen. Nur ein paar Prellungen und wohl eine Gehirnerschütterung. Es ist mir nicht so besonders gut bekommen, dass ich mit dem Kopf gegen die Mauer geknallt bin, hinter der ich mich in Sicherheit bringen wollte!"
Das konnte sich ihr Besucher gut vorstellen. Er lächelte sie an. "Jedenfalls waren Sie fantastisch. Und das denke nicht nur ich!" Er zeigte auf das Paket an Zeitungen, das er unter dem Arm trug. "Die Artikelschreiber überschlagen sich mit Lobeshymnen und im Fernsehen lösen alle Sendungen , die von Ihnen und Kaito Kid handeln wahre Begeisterungsstürme aus!"
Darüber konnte Kibarue nur müde grinsen. "Das einzig gute daran ist, dass niemand weis, wo wir zu finden sind. Es wäre mir viel zu viel Trubel, diese hysterischen Menschen in unserem Vorgarten stehen zu haben!"
Der Detektiv lachte. "Dafür stehen diese Leute nun vor den Regierungsgebäuden und fordern, dass Sie und Kaito Kid eine Amnestie für ihre Verbrechen bekommen sollen!"
"Was?" staunte ihn Kaito an. "Davon habe ich noch gar nichts gehört!"
Sein Freund lachte. "Die Information kam eben erst in den Nachrichten."
Kaito grinste amüsiert. "Dabei haben wir das in einem gewissen Sinne ja schon längst." Er deutete auf seine Mutter. "Ihre Vergehen sind schon lange verjährt und ich arbeite für das Ziel der Schuldbefreiung für die Regierung. Eine sofortige Amnestie würde mir gar nicht gefallen. Ich bin zufrieden mit dem derzeitigen Zustand, den du für mich erwirkt hast!"
Das verstand Shinichi nur zu gut. "Ich weis. Du liebst deine Auftritte als Kaito Kid und genießt es einfach deine speziellen Zaubershows zu geben. Darum wärst du auch ohne die Erpressung, die ich bei dir benutzt habe, bereit gewesen diesen Deal einzugehen!"
Der Meisterdieb grinste. "Erpressung? Was für eine Erpressung denn?" Als Shinichi antworten wollte, winkte Kaito ab ."Jaja! Ich weis! Ich selbst habe es im Angesicht des Regierungstypen und deinem Vater gegenüber so genannt, aber das war nur Schau. Ich habe mich dir für die Lösung im Mordfall meines Vaters ausgeliefert. Egal, was du in dem Moment über mich bestimmt hättest, ich wäre dem nachgekommen. Es war offensichtlich, dass dies deine Entscheidung war und ich habe sie nur zu gerne akzeptiert. Etwas besseres konntest du in meinen Augen gar nicht für meine Bestrafung finden!"
Shinichi nickte. "Ja! Und nicht nur du bist zufrieden mit deiner Strafe. Mein Kontakt hat mir signalisiert, dass die Erledigung deines ersten Auftrags zur vollen Zufriedenheit ausgefallen ist. Sie waren begeistert!"
Kaito zuckte die Schultern. "Schön! Aber mich wundert, dass noch keine Verhaftung vorgenommen worden ist. Worauf warten sie denn?"
Sein Freund schmunzelte. "Dazu wird es nächste Woche kommen. Sie wollen mit Absicht etwas Zeit verstreichen lassen, dass niemand das Geschehen mit deinem Einbruch in Verbindung bringt. Schließlich wollen sie dich ja noch öfter einsetzen. Außerdem..." Er griff in seine Tasche, nahm etwas heraus und drückte es Kaito in die Hand. "...wirst du ab jetzt das hier benutzen!"
Der sah erstaunt auf das Ding in seiner Hand. Es war ein Monokel. "Was soll ich damit?" fragte er. "Ich habe doch schon längst welche!"
"Aber nicht so eines!" lachte Shinichi. "Das hat Professor Agassa nach meinen Angaben gebaut. Es ähnelt der Brille, die ich als Conan benutzt habe. Und vor allem ist eine Minikamera eingebaut! Es ist nämlich besser, wenn du die Akten nur fotografierst. Dann kann den ehrenwerten Herrschaften nicht auffallen, dass etwas fehlt!"
Hibarue lachte amüsiert auf. "Es ist kein Wunder, dass du Kaitos größter Feind warst. Dein reges Gehirn gibt wohl nie Ruhe und du suchst stets nach Verbesserungen!"
Der winkte ab. "Kommen wir zum ursprünglichen Thema zurück. Auch mein Kontakt zur Regierung war begeistert und am liebsten hätte er sofort erfahren, wer die Diebische Elster ist, um ihr persönlich zu danken!"
"Das interessiert mich nicht! Ich möchte vielmehr wissen, wie es den Kindern, ihren Eltern und den beiden Erzieherinnen geht!"
Shinichi lächelte. Er hatte das geahnt und sich auch darüber bei Inspektor Megure informiert. "Naja!" antwortete er. "Es wird natürlich etwas dauern bis die das verarbeitet haben. Sie sind in psychologischer Behandlung. Zum Teil haben sie es gar nicht richtig verstanden." Er grinste. "Die meisten sind nur enttäuscht, dass sie nicht gewusst haben, dass es Kaito Kid war, der sie nach draußen geführt hat!"
"Und was ist mit Ayato Kawomoto?" fragte sie. "Mit dem stimmt doch etwas nicht!"
Ihr Besuch nickte. "Sie haben recht. Er ist krank. Bei genaueren Untersuchungen seines Kopfes haben die Ärzte einen Tumor gefunden. Der drückt auf wichtige Regionen des Gehirns und hat sein Verhalten wohl erst ausgelöst!"
"Aha!" nickte Hibarue. "So etwas habe ich schon vermutet. Aber wie kam er darauf, dass ich die Mörderin seiner Frau wäre?"
"Das war wohl wirklich ein dummer Zufall. Soviel Inspektor Megure herausfinden konnte, haben Sie in der Nacht, als sie starb, in der Nähe ihrer Wohnung einen Diebstahl begangen. Wir vermuten, dass er sie vielleicht bei Ihrer Flucht über die Dächer gesehen hat. Aber seine hochschwangere Frau ist nachweisbar erst eine halbe Stunde später die Treppe hinunter gefallen. Dabei hat sie eine Fehlgeburt bekommen. Als der Arzt kam, war es leider schon zu spät und weder sie noch das Kind konnten gerettet werden. Darum gab es auch damals keine Anzeige, denn da war keinerlei Zusammenhang dabei. Doch durch den Tumor haben sich in seinem Denken diese beiden Geschehnisse miteinander vermischt!"
Jetzt verstand sie alles. "So war das also. Jetzt ist mir alles klar und ich trage ihm nichts nach. Aber ich fürchte die Eltern der Kinder werden das anders sehen!"
Shinichi stimmte zu. "Ja! Das befürchte ich auch!" Er wandte sich Kaito zu. "Was denkst du über ihn? Schließlich ist es dir ähnlich wie den Eltern ergangen. Er wollte deine Mutter töten?"
Der lächelte seltsam. "Ach weist du, wir sind kein gutes Beispiel. Mum macht sich seit Jahren Sorgen um mich und jetzt war ich eben mal dran. Und ganz ehrlich. So unschuldig wie diese Kinder sind weder sie noch ich. Ich kann gut damit leben, dass er eben krank ist und nichts für sein Handeln kann!"
"Wie steht es überhaupt um ihn? Kann er operiert werden?" wollte Hibarue wissen.
Der Detektiv nickte. "Ja! Der Tumor liegt an einer günstigen Stelle. Die Ärzte meinen, dass er sich wieder völlig erholen kann!"
"Das ist gut!" lächelte sie. "Wenn er alles gut übersteht, wird ihn die Diebische Elster besuchen um mit ihm zu reden. Dann kann ich am besten beurteilen, wie er dann zu seinen Taten steht!"
"Das ist eine sehr gute Idee!" schmunzelte Shinichi. "Vielleicht könnte die Diebische Elster danach auch mit den Eltern sprechen, falls sie sich nicht beruhigen!"
Hibarue grinste zustimmend. "Vielleicht! Wenn es nötig sein sollte!"
Kaito schmunzelte. Wenn er daran dachte, wie schwierig das Verhältnis zwischen seiner Mutter, die ja immerhin glaubte, dass Shinichi ihren Sohn ins Gefängnis bringen wollte und ihm gewesen war, fand er dass sie sich jetzt sehr gut verstanden. "Soll ich uns einen Tee kochen?" fragte er die beiden. Sie nickten und so ging er in die Küche. Er war froh, dass diese Episode doch so gut ausgegangen war und freute sich auf das nächste Mal, wenn Kaito Kid und vielleicht auch die Diebische Elster einen Auftritt haben durften.

Ihr auch, so hoffe ich! Bis denne!
taradread
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