Fanfic: Das Erbe

Kapitel: Kartenspiel

‚Langsam wird mir das unheimlich.‘, dachte Katharina auf dem Weg nach Hause. Sie hatte auch allen Grund dazu, denn Jen, Chris und Simon folgten ihr. Schon wieder. Die ganze Zeit in der Schule waren sie bei ihr gewesen. ‚Was um alles in der Welt soll das?‘, fragte sie sich besorgt. Hastig ging sie weiter. Sie war schon an der Bushaltestelle vorbei gehastet, nur um sicher zu sein, das es doch nur ein Zufall war. Dieser Wunsch hatte sich nicht erfüllt. ‚Vielleicht folgen sie mir ja nur weil sie neu in der Schule sind.‘, hatte sie anfangs gedacht, aber nur bis Jen ihr sogar bis aufs Klo folgte.

Die Drei folgten ihr immer noch im regelmäßigen Abstand. Gleich würde die nächste Haltestelle kommen. ‚Dort werde ich stehen bleiben und sie zu Rede stellen. Koste es was es wolle.‘ Doch das war nur eingeredetes Wirrwarr. Es war etwas anderes das sie in diese Richtung trieb. Eine Macht, die unbeschreiblich war. Einfach unvorstellbar und scheinbar, nur scheinbar unerreichbar.
Katharina schaute sich um, nur um sich zu versichern das die Drei den regelmäßigen Abstand einhielten. Überrascht stellte sie fest, dass diese wohl die Verfolgungsjagd aufgegeben hatten. Sie wusste im tiefsten Unterbewusstsein, das dies kein gutes Zeichen war. Leider passte sie in diesem Moment nicht auf und lief... gegen eine Wand. Es war die alte Backsteinmauer eines heruntergekommenen Hauses. Die alten klapperigen Rolladen waren heruntergelassen und der überdachte Eingang war übersät von Grafits und eine Wand war mit Kinderkreide vollgemalt.
Sie wollte da rein. Nein. Sie musste da rein. Es war als wäre in diesem Haus alles was sie wollte. Was sie suchte. Jetzt wurde ihr klar, das es in diesem Haus war was sie, zwar nicht bewusst, suchte. Es war die ganze Zeit förmlich vor ihrer Nase gewesen. ‚Warum? Es hätte mir doch einfallen oder auffallen müssen!‘

Ungläubig stand sie nun da. Sie wusste nicht ob sie weitergehen oder in das Haus gehen sollte. Obgleich sie wusste dass es falsch war und dass sie es später bereuen würde trat sie auf die erste der drei Stufen die zum Hauseingang führte. Als sie diese drei Stufen hinaufgestiegen war ging die Tür wie von Geisterhand geführt auf. ‚Ich dachte, die ist verschlossen.‘ Sie blickte nun in einen engen alten Flur von deren Wand sich die Tapete von der Wand abpellte und als sie in den Flur trat knarrte, der mit Holzlatten ausgelegt, Boden. In diesem Haus war, der Staubschicht nach, lange keiner mehr gewesen. Der Flur hatte jeweils rechts und links zwei Türen. Am Ende des Ganges war eine Treppe deren Stufen, die ebenfalls aus Holz bestanden, so aussahen als würde sie jederzeit einbrechen. Das tat sie aber nicht, als Katharina die Treppe hochstieg. Irgendetwas war dort. Irgendetwas mächtiges, weder gut noch böse war dort oben und rief sie. Eigentlich hätte Katharina in dieser Situation Angst, ja sogar große Angst, gehabt und wäre schnurstracks nach Hause gegangen. Oben sah es genauso aus wie unten, aber direkt gegenüber der Treppe hang ein altes Porträt, dass Katharina sofort in die Augen sprang und sie fesselte und ihren Drang, dem Geheimnis dieses Hauses auf die Schliche zu kommen, nur noch mehr verstärkte. Es zeigte einen alten Mann mit weißen Bart und einem komischen Gewand. Er war sehr dünn. ‚Eigentlich ist Bild ziemlich schön.‘, dachte Katharina. Das einzige was sie störte war: der Mann hatte total weiße Augen. Dieser Mann hatte keine Pupillen und Iris gehabt.
Sie wusste, jetzt war die letzte Gelegenheit umzukehren, aber wie zuvor hörte sie nicht auf ihre innere Stimme, sondern wurde von dem Unbekannten angezogen. Sie schaute sich diesmal die vier Räume an. In den ersten drei Räumen war nichts Besonderes. Halt das, was man zum Leben brauchte. Im vierten Raum allerdings war ES. Dasjenige was Katharina suchte war in diesem Raum. In diesem Raum befand sich ein Bett, ein Tisch samt Stuhl und... ein Bücherregal, dass nur ein Buch beherbergte. ‚Dieses Buch?‘, fragte sich Katharina. ‚Dieses Buch soll es also sein?‘

Sie bekam nichts mehr mit. Nichts. Nicht das Laute poltert, das ankündigte, dass mehrere Personen die Treppe hochkamen. Katharina hielt das Buch mittlerweile in einer von ihren Händen. Ihre andere Hand lag bereits auf dem Buchdeckel um dieses zu öffnen. Ihre Finger schoben sich unter den Deckel und...die Tür sprang aus und flog aus den Angeln. Chris, Jen und Simon stürzten hinein. Katharina schien aus einem tiefen Traum zu erwachen. Sie erschrak und ließ das Buch fallen. Unter einem lauten Schrei von Chris fiel es zu Boden und lang nun aufgeschlagen da.
Die Aura der Macht, die man die ganze Zeit in diesem Haus gespürt hatte wurde nun noch stärker. Katharina sah nur kurz komische Gestalten die auf der aufgeschlagenen Seite skizziert waren. Diese wurden aus dem Buch förmlich herausgezogen und es erschien ein Packen „Karten?“, hauchte Katharina. Für einen kurzen, sehr kurzen, Moment schwebten die Karten ruhig in der Luft, doch dann sprangen sie in alle Richtungen auseinander. Durch die Fenster, ja sogar durch Decke und Boden und zu Simons und Jens bedauern auch durch die Tür verschwanden sie. Jen und Simon wurde von den Karten von den Füßen gerissen und landeten im Flur - die Karten sind nur 15 cm hoch und 5cm breit aber egal -. Chris sprang auf das Buch zu um ein paar Karten abzufangen. Allerdings war es nur eine, die er an der Flucht hindern konnte.

So schnell wie alles passiert war entspannte sich die Situation auch wieder. „Was war das?“, fragte Katharina, nicht weil sie es wissen wollte, sondern weil sie diese Stille nicht mehr ertragen konnte. „Das eben waren deine Schutzgeister.“, sagte Chris, aber sie wusste nicht genau was er damit meinte. ‚Ich bin doch kein Shamane oder so was.‘, dachte sie. Chris, der auf dem Bauch lag, richtete sich auf und schaute Katharina besorgt und atemlos an. Er machte einen schritt auf sie zu und wollte sie am Arm packen, doch Katharina zog ihn zurück und vermied es sorgfältig ihn anzusehen. Übelkeit stieg in ihr auf. „Alles OK?“, fragte Chris. Katharina nickte. „Alles OK.“, sagte sie doch noch. Sie schaute auf und somit direkt in seine Augen, die genau das zeigten was wahrscheinlich auch ihre zeigten... Furcht.

Draußen auf dem Flur erklangen zwei leise und hohe Schreie. Chris schaute nach, was dort draußen geschah, dabei merkte Katharina, dass Chris nicht nur eine sondern zwei Karten aufgehalten hatte, aber eine von Beiden in seine Hosentasche steckte.
Sie folgte ihm. Aber dort draußen auf dem Flur waren nicht Jen und Simon. Katharina sah zwei…ja? Was eigentlich. Diese DINGER sahen aus wie Fabelwesen. So hätte sich Katharina höchstens Irrlichter vorgestellt –Yuri, wenn du Unterland gelesen hast, weißt du woher ich die Idee hatte-.
Eines rot, Jen, und das andere blau, Simon.
„Ich glaube“, seufzte Chris „Wir gehen jetzt erstmal zu Waldenki.“
Katharina sah ihn fragend an und sagte: „Was fürn Wald?“
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