Tokyo Love Story
~Jenruki~
Kapitel 1
Es war ein sonniger März Tag und ein frischer Wind wehte durch den Aoyama Friedhof. Ein Jugendlicher trat an ein Grab und legte dort ein Strauß rosafarbener Nelken hin und starrte an andächtig auf den Grabstein. Drei Jahre war es her, dass sie gestorben war. Er vermisste sie, auch wenn sie ihn manchmal etwas nervte. Aber sie war seine kleine Schwester und er liebte sie.
Er schloss seine Augen und erinnerte sich, wie man ihm und seiner Familie sagte, dass das Flugzeug abgestürzt sei. Seine Mutter fiel weinend zu Boden, während sein Vater sich an die Wand lehnte um nicht umzukippen. Sie war tot, sie würde nie mehr wiederkommen.
Seine Eltern gaben dem Piloten des anderen Flugzeuges Schuld, der mit ihrem Privatjet zusammen gestoßen war. Als sie erfuhren wer im anderen Flugzeug saß, wurde ihre Wut und ihr Hass noch größer. Der Hass, der sich durch Generationen zog. Dieses Unglück war der Höhepunkt der Fehde zwischen seiner Familie und den Nonakas, „ihren“ Feinden. Wut und Hass machte seine Familie Blind, sie wollten nicht hören, dass der Fluglotse daran Schuld war. Alles was für sie zählte war, dass ein Nonaka am Bord des anderen Privatjets war und das er am Tod ihrer Tochter Schuld war.
Er sah das alles viel klarer und gab den Nonakas nie die Schuld am Verlust seiner Schwester. Natürlich war wütend und trauerte, aber im Gegensatz zu dem Rest seiner Familie wusste er, dass die Nonakas nicht schuldig waren. Aber er war der einzige der das so sah. Auch die Nonakas warfen seiner Familie vor, dass sie Schuld waren und er wusste, dass beide Familien niemals das Kriegsbeil begraben könnten.
„Henry?“, ertönte eine Stimme hinter ihm. Dieser drehte sich um und lächelte.
„Hey, Takato.“, lächelte Henry seinen besten Freund an. Der andere Junge trat dann ebenfalls ans Grab und legte ebenfalls ein Strauß mit Nelken hin. „Danke.“
„Ich weiß, dass ihr euch sehr nahe standet.“, nickte Takato. Er sah sich um. „Wo sind deine Eltern und Geschwister?“
„Die waren schon hier.“, seufzte der dunkelhaarige Junge und sah zum Grabstein. „Ich wollte ohne sie herkommen, weißt du?“ Takato nickte stumm.
„Willst du noch etwas bleiben?“, fragte er dann.
Henry schüttelte mit dem Kopf. „Nein, ich in schon eine Zeitlang hier. Wir können gehen.“ Dann wendete er sich wieder dem Grabstein zu. Aus den Augenwinkeln nahm der dann ein Mädchen wahr, was ebenfalls alleine an einem Grab stand. Ihr rotes Haar wehte leicht im Wind.
„Henry?“, kam es von Takato.
„Komme.“, antwortete er und drehte sich dann zu dem Mädchen um, doch es war fort. Suchend blickte er sich um, doch konnte sie nirgends finden.
„Alles in Ordnung?“ Besorgt sah Takato ihn an.
„Ja. Mach’s gut, Suzie, bis dann.“, meinte Henry dann zum Grabstein und verließ mit Takato dann den Friedhof...