Fanfic: Zwischen Schwarz und Weiß 06
Kapitel: Zwischen Schwarz und Weiß 06
<b/>@ Babsi-san:</b/> Wow, du hast genau das beschrieben, was die Stimmung angeht, was ich erreichen wollte. Schließlich weiß ja nur Jeerii wirklich, was los ist (mehr oder weniger jedenfalls), was der arme Pattori nicht tut, der hat ja keine Ahnung.
Ich wollte beide Teile darstellen, also die Gefühle von Jeerii und die von Pattori gleichzeitig. Das war auch ziemlich schwer ...
Cool? Nya, eigendlich ist ja Frühling *g* (glaub ich)
Wieso die Verwandtschaft geheimhalten? Mein Webmaster ist auch meine kleine Schwester und ich hab eigentlich kein Problem damit (aber nur eigentlich *g*)
<b/>@ Daisuki:</b/> Wow, was für ein Kommi. Schreibst du immer soviel? *g*
Nya, als kleine Schwester hat mans nicht leicht, was? Ich kenne das zum Glück nicht, aber ich habe drei kleinere Schwestern und die nerven mich auch manchmal.
Die fühlen sich auch immer bedroht, wenn ich mal was (un)nettes sage *g*
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<b/>02 Pattori 3</b/>
Sie überlebte Verblutungen, sie konnte wieder richtig sehen und sie spürte die Gefühle um sie herum noch deutlicher als früher. Ob es doch mit dem zu tun hatte, was Kaa gesagt hatte?
Ein Dämonolok … weder Mann noch Frau, weder Gut noch Böse. Also auch weder hell noch dunkel. Ob es so etwas doch gab? Sie konnte sich unter einem Wesen, das nicht Mann noch Frau war, nichts vorstellen. Vielleicht eine große Frau mit kräftigen Knochen? Oder ein zierlicher Mann mit hübschem Gesicht? Nein, dann war es ja doch männlich oder weiblich. Das klang so nach einem Tier. Menschen konnten den Unterschied von männlich und weiblich bei Tieren manchmal nur schwer feststellen. Vielleicht ein Tier, bei dem es nie herausgefunden wurde.
Aber hatte Kaa nicht gesagt, der Dämonolok wäre das Ergebnis aus der Liebe der beiden mächtigsten Dämonen? Dämonen? Warum war der Dämonolok dann nicht böse?
Sie ließ den Kopf zur Seite gegen das Fenster neben ihr fallen. Es gab ein kurzes, klatschendes Geräusch und die Leute um sie herum sahen sich kurz zu ihr um, dann aber gleich wieder weg. Sie selbst hatte es nicht gehört, sie hatte wieder ihre Kopfhörer aktiv und hörte ihre Musik. Eine Musik, die sie in ihre eigne Welt entführte. Jedenfalls sonst. Jetzt nicht, sie dachte zu viel über das nach, was in den letzen drei Tagen geschehen war.
Ein Engel taucht in ihrem Zimmer auf und faselt irgendwas von einem Dämonolok und dass dieser in Jeerii leben würde. Sie hatte es ja anfangs nicht geglaubt, doch langsam wurde es gespenstisch. Die Augen, die Nerven, die Geschehnisse. Würde sie nicht von Natur aus etwas ruhiger sein, würde sie wohl wahnsinnig werden.
Pattori hatte sie gesagt, dass es wieder gut ginge und dass sie allein nach Hause fahren würde, doch er ließ sich nicht abschütteln, so saß er still neben ihr starrte aus dem Fenster. Beobachtete die Landschaft, wie sie an ihnen vorbei flog. In diesem Teil der Stadt ist er noch nie gewesen, fast eine Stunde sind sie gefahren und noch immer, sah Jeerii nicht so aus, als würde sie demnächst aussteigen wollen. Ob sie ganz am Ende der Bahnstrecke wohnte? Das würde ja heißen, dass sie jeden Tag so weit fuhr. Man, dann stand sie morgens ja sehr früh auf, um noch rechtzeitig in der Schule zu sein.
Pattori stand gegen sieben Uhr auf und ging erst halb acht los. Trotzdem kam er normalerweise rechtzeitig. Heute hatte er verschlafen, deshalb war er erst so spät da gewesen.
Ein wenig störte es ihn, dass sie kein Wort mit ihm redete, doch er hatte das Gefühl, als würde sie über etwas nachdenken. Über etwas wichtiges, sogar. Ihr Blick war starr nach vor gerichtet, doch auf keinen bestimmten Punkt. Er durchdrang alles, was sich im Blickfeld befand und löste es in unsichtbare Teile auf.
Jeerii sah erstaunt auf. Das war ein quietschendes Geräusch, sie hatte es deutlich gehört, doch aus ihrer Musik kam es nicht, deshalb nahm sie die Kopfhörer ab und suchte nach einem Grund für das Geräusch. Jedoch fand sie nichts, sah sich zwar noch eine Weile um, wobei sie fragend von Pattori beobachtet wurde, jedoch konnte sie einfach nichts entdecken und widmete sich wieder ihrer Musik.
Kaum hatte sie die Kopfhörer wieder aufgesetzt, sah sie, wie sie in den nächsten Bahnhof einfuhren. Natürlich ging sie davon aus, dass der Zug kurz stehen bleiben und dann weiter fahren würde, doch darum kümmerte sie sich jetzt nicht weiter.
Sie sah auf ihre Hände. Ein wenig waren die Tropfen noch zu sehen, alles war nicht abgewaschen worden. Wenn sie zuhause ankam, musste sie sich zuerst gründlich die Hände waschen, sonst würde ihre Familie verdacht schöpfen. Nur für das Nach hause Fahren musste sie sich noch etwas einfallen lassen. Sie konnte schlecht sagen ‚Bin wieder blutend zusammengebrochen’. Ihre Familie würde doch sofort wieder in Panik verfallen. Nein, das ging nicht. Aber sie war jetzt einen Block früher zu hause als sonst, an diesem Tag. Es war Freitag und normalerweise hätte sie jetzt Deutsch bei ihrem Klassenlehrer. Klassenlehrer? Das war zumindest eine Möglichkeit. Dann war dieser halt krank gewesen und man hatte sie heimgeschickt. Ihr Klassenlehrer wurde nicht oft krank, aber wenn, dann immer ohne Vorwarnung. Das war doch eine gute Vorraussetzung. Sie nickte in sich hinein und stimmte sich selbst zu, dass dies die beste Möglichkeit war, der Familie alles zu verschwiegen, nur musste sie Pattori das noch erklären. Doch als sie aufsah, um es ihm zu sagen, stellte sie fest, dass sie noch immer in dem gleichen Bahnhof standen, wie vorhin. Sie nahm ihre Kopfhörer wieder ab und wandte sich an Pattori.
„Hey, wir stehen seit mindestens fünf Minuten. Haben die irgendwas angesagt?“.
Pattori nickte und erklärte, dass der Strom ausgefallen sei und man nur noch hatte bremsen können. Seitdem standen sie also hier. Eine Station von der entfernt, wo sie aussteigen wollten.
Von der Bank ihnen gegenüber war ein junger Mann verschwunden, doch sein Freund oder Partner saß noch dort. Ob dieser hier ausgestiegen war?
Jeerii sah zur geöffnete Tür und erkannte, dass dessen Freund gerade in dem Moment wieder kam. Nicht ausgestiegen? Er setzte sich wieder neben seinen Freund und erzählte , was passiert war.
Stromausfall, warum, weiß man nicht, aber man geht davon aus, dass es so schnell nicht weitergehen wird. Natürlich hörten ihm ein paar zu, die noch in der Bahn waren und viele von denen standen plötzlich auf und verließen die Bahn. Sie sah ihnen hinterher und dachte an den Bus, der von hier auch weiterfährt, bis zum nächsten Bahnhof.
Kurzzeitig dachte sie auch daran, auszusteigen und den Bus zu nehmen, doch dann fielen ihr wieder die Leute ein, die ausgestiegen waren, um das gleiche zu tun. Nein, das hatte keinen Sinn, der Bus wäre nur völlig überfüllt und man müsste gequetscht stehen. Mit dem Stehen hatte sie ja kein Problem, aber das ‚gequetscht’ störte sie dabei. Sie brauchte Platz, wenn sie Bus fuhr. Sie fuhr gern mit dem Bus, aber noch lieber mit dem richtigen Zug, wenn sie zum Beispiel nach Radebeul zu ihrer Brieffreundin fuhr.
Im Bus brauchte sie Platz, um es zu genießen. Nicht, um dort eingezwängt zu sein. Also blieb sie einfach sitzen und widmete sich wieder der Bepflanzung außerhalb der Bahn.
Doch kaum hatte sie sich zum Fenster gewandt, fiel ihr etwas ein und sie sah wieder zu Pattori zurück.
„Was war das vorhin eigentlich für ein quietschendes Geräusch?“.
Pattori reagierte mit einem fragenden Blick und einem Stimmgeräusch, das man als ‚mmh?‘ beschreiben konnte. Jeerii sah wieder zur geöffneten Tür.
„Na das quietschende Geräusch vorhin.“.
Pattori sah sie immer noch fragend an, zuckte nur mit den Schultern. Ein quietschendes Geräusch war ihm nicht aufgefallen. Jedenfalls nicht bewusst. Vielleicht hatte er ja etwas gehört, aber dann hatte er es nicht richtig registriert.
Ein älterer Mann mit Uniform kam in den Wagen und schloss hinter sie die Tür. Als er an Pattori und Jeerii vorbeikam, blieb er stehen.
„Ich muss Sie bitten, die Bahn zu verlassen. Die Strecke wird von einer anderen Bahn blockiert, wir können nicht weiter.“.
Jeerii und Pattori sahen sie kurz erstaunt an, standen dann aber auf und wollten gehen. Doch Jeerii blickte noch einmal kurz zu dem Mann zurück.
„Musste der Zug, der die Strecke blockiert, ruckartig bremsen?“.
Pattori drehte sich zu Jeerii um und sah sie noch verwirrter an, als vorher. Was wollte sie jetzt bitte? Erst redet sie von einem quietschenden Geräusch, jetzt von einem blockierenden Zug und von ... bremsen? Natürlich hatte dieser Zug gebremst. Ach nein, sie fragte ja nach dem anderen. Wieso sollte dieser ruckartig bremsen müssen?
„Ja, zumindest wurde uns das so gesagt. Warum das so ist, wissen wir noch nicht.“.
Jeerii nickte verstehen, drehte sich zu Pattori um und nahm ihn am Arm, um den Zug zu verlassen. Pattori ließ sich mitziehen, doch so ganz verstand er es immer noch nicht.
Sie standen vor einem Haus mit drei Etagen und Jeerii suchte in ihrer Tasche nach einem Schlüssel. Sie ging davon aus, dass niemand da war, weil alle heute erst spät kamen.
Kurz hielt sie inne. ... erst spät kamen? Wieso hatte sie sich diese blöde Ausrede einfallen lassen, wenn sie sowieso allein war, wenn sie heimkam?
Sie sah Pattori an, der neugierig in das Nachbarhaus schielte und Jeerii’s Blick nicht mitbekam. Doch gleich darauf suchte sie weiter nach ihrem Schlüssel und fand ihn dann auch.
Sie öffnete die Tür und betrat zusammen mit Pattori das Haus, in dem ihre Familie wohnte. Ranoto stand auf dem Briefkasten, der der Nachname des Vaters war. Erlke hatte bei der