geheimnisvolle tiefsee

geräusche in der nacht

geräusche in der nacht

Es herrschte finstere Nacht, als Lysop aus seinen Träumen erwachte. Es schien ihm als hätte ihn ein Geräusch an Bord der Flying Lamb geweckt. Er starrte in die Dunkelheit und versuchte gespannt etwas zu erkennen, doch da war nichts. Lysop glaubte schon sich geirrt zu haben und wollte sich gerade wieder hinlegen als er plötzlich einen unterdrückten Schrei hörte. Von einer Sekunde zur anderen war er hellwach. Im Nu sprang er aus seiner Hängematte und schlich sich nun auf Zehenspitzen hinauf an Deck. Oben heulte kalter Nachtwind, der ihm die Tränen in die Augen trieb. Schnell begann Lysop zu frieren und wünschte sich schon er wäre nie auf die dumme Idee gekommen, zu dieser nächtlichen Stunde irgendwelchen Geräuschen zu folgen nur um sich dann eine Erkältung zu holen, als er plötzlich wieder diesen Schrei hörte, der ihm das Blut in den Adern gefrieren ließ. "Oh nein, das kommt doch aus dem Zimmer der Mädchen!",dachte er. Schnell rannte Lysop zur Kajüte der beiden und öffnete, ohne vorher zu klopfen, die Tür und ging hinein. Als er in die düstere Kabine von Nami und Robin kam raubte es ihm für kurze Zeit die Sicht, doch schnell wurde ihm eine erschreckende Szene gewahr. Nami lag mit gequältem Gesicht am Boden und blickte Lysop mit ungläubigen und hilflosen Augen an." Nami! was geht hier vor sich?". Lysop traute seinen Augen nicht, was er sah, konnte einfach nicht wahr sein.
Der Grund warum Nami unbeweglich am Boden lag war der, dass sie festgehalten wurde, aber nicht von möglichen Eindringlingen, sondern von...ROBIN!
Sie saß da, seelenruhig mit einem eiskalten Lächeln auf den Lippen. "Ro ro Robin!? Was zum Teufel tust du da? Lass sofort Nami los, sonst...sonst muss ich handgreiflich werden! Denk dran, wenn ich erstmal richtig sauer bin hält mich nichts mehr, auch du nicht mit deinen Teufelskräften *schluck*!". Lysop wusste, dass er gegen Robin nicht die geringste Chance hatte, aber er wollte mutig sein...für Nami...und für sich selbst, denn allmählig rutschte ihm das Herz in die Hosen. 'Was ist hier bloß los?'fragte er sich,' ich versteh das nicht, sie gehört doch zu uns, wir sind doch Freunde. Wieso tut sie nur sowas?'.
Noch immer stand der Kanonier der Strohhut-Piratenbande wie versteinert in der Tür der Kajüte. Er wusste nicht wieviel Zeit vergangen war, seitdem er Zeuge dieser bizarren Szene geworden war. Aber er wusste, dass jetzt unbedingt etwas geschehen musste bevor Robin auch ihn festnageln würde! Lysop musste die anderen warnen, aber wie sollte er es bis nach unten schaffen ohne erwischt zu werden? Er brauchte einen Plan. Während er angestrengt nach einem Fluchtweg suchte, fiel sein Blick unvermutet auf Robin, die immernoch gemütlich in ihrem Klappstuhl lehnte und in die Finsternis starrte. Sie schien ziellos im Zimmer umher zu schauen, als sich ihre Blicke kreuzten. Lysop wurde starr vor Schreck, denn er glaubte nun wäre auch er an der Reihe, doch es kam ganz anders. In der Sekunde in der sie sich ansahen bemerkte Lysop etwas seltsames in Robins blauen Augen. Etwas, dass ihn hoffen ließ. Sie schien aufeinmal völlig abwesend zu sein. Lysop blieb keine Wahl, um aus dieser unwirklichen Situation noch heil heraus zu kommen setzte er alles auf eine Karte. Er musste herausfinden, ob die Archäologin seine Anwesenheit überhaupt registriert hatte! Er fasste all seinen Mut zusammen und schritt auf Robin zu ohne ihrem starren Blick auszuweichen. Zwar schienen ihre stählernen Augen ihn regelrecht durchbohren zu wollen, dennoch tat sie nichts um ihn aufzuhalten. Also ging er weiter, Schritt für Schritt näherte er sich der vermeindlichen Freundin bis er direkt vor ihr stand. " Tut mir leid Robin, aber ich muss das jetzt tun". *klatsch* Das peitschende Greäusch einer Ohrfeige zerschnitt die Stille, die bis jetzt im Zimmer geherrscht hatte...
Bangen Herzens öffnete Lysop langsam wieder seine Augen um zu sehen ob er noch lebte. Zu seinem Erstaunen war tatsächlich nichts passiert. Robin saß immernoch da, als hätte er nie seine Hand gegen sie erhoben. Nur ein paar rote Striemen auf ihrer Wange zeugten von seiner Tat. Erleichtert stöhnte Lysop auf:" es hat funktioniert, ha nicht zu glauben, ich lag also richtig mit meiner Theorie, dass sich Robin in einer Art Trance befinden muss! Wow, das ist ja....*sich räusper* ich meine... natürlich wusste ich, dass es klappen würde, schließlich bin ich Käpten Lysop der furchtlose Krieger der Meere!!". Freudig tanzte er durchs Zimmer...
Noch in seinem Sieg schwelgend bemerkte er auf einmal ein dumpfes Klopfen hinter sich. Für eine Sekunde dachte er schon es wäre um ihn geschehen und sein waaghalsiges Experiment wäre fehlgeschlagen. Doch als er sich langsam umwandte, sah er zu seiner Erleichterung nur Nami, die immernoch am Boden lag und sich unter Robins festem Griff wand. Aber Lysops Erleichterung wich schlagartig einem unangenehmen gefühl in der Magengegend, als er Namis vor Wut schäumendes Gesicht sah. Während seines Freudentanzes hatte sie die ganze Zeit versucht sich bemerkbar zu machen, dass er sie endlich befreien würde, dabei hatte sie sich aber nur noch stärker verrenkt und sich am Ende beinahe den Arm ausgekugelt. Jetzt war sie natürlich stinksauer und Lysop wünschte sich bereits in dieser Nacht nie aufgestanden zu sein, denn er wusste: nichts konnte schlimmer sein als eine verärgerte Nami! Schnell beugte er sich zu ihr herunter und versuchte sie aus Robins Armen zu befreien. Doch es war aussichtslos, was er auch tat, das einzige was er erreichte war, dass ihre Schmerzen und vor allem ihre miese Laune zunahmen! Mit größter Mühe konnte er für einen Augenblick eine Hand von Namis Mund ziehen und bereute gleich darauf seine unüberlegte Tat: " Lysop du dämlicher Vollidiot! Glaubst du etwa ich lieg hier zum Spaß rum!? Na warte wenn ich hier endlich raus bin, dann...", doch da versagten ihm zum Glück die Kräfte und er musste Robins Hand loslassen, die dann äußerst unsanft auf Namis Mund landete.'Hat sie nicht bezaubernde Lippen...'dachte er noch, als er auch schon Namis vielsagenden Blick auffing, der ihn alle Romantik vergessen ließ. "He Nami, jetzt bloß nicht aufregen, ganz ruhig...". Nervös huschte Lysops Blick nun im Zimmer umher, in der Hoffnung irgendetwas zu finden, das ihnen nützen könnte, aber da war nichts. Ratlos sah er wieder die wütende Navigatorin an, deren Augen zu sagen schienen:'Na los steh hier nicht so dumm rum und unternimm endlich was, bevor Robin es sich noch anders überlegt!." OK. Alles klar. Nami du bleibst hier und rührst dich nicht vom Fleck! *strafenden Blick ernt* und ich hole die anderen, die werden dich schon irgendwie hier raus bekommen! Keine Angst, also bis gleich".
Mit diesen Worten machte sich Lysop auf den Weg. Draußen fauchte ihm wieder der kalte Nachtwind entgegen und er hielt für einen Augenblick inne, um durchzuatmen. Er versuchte die ganze Sache zu verstehen, die Nami und er gerade erlebt hatten, doch es blieb ihm nicht viel Zeit. Noch war die Gefahr nicht gebannt, auch wenn er sich nicht sicher war, wovon die Bedrohung eigentlich ausging. Aber irgendwas sagte ihm, dass nicht Robin selbst die Quelle ihres merkwürdigen Verhaltens war...
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