Es war ihr großer Tag. An diesem Tag wurde Hinata 16 und würde ihren Geburtstag auch gebührend feiern. Und das Beste war, dass ihr langjähriger Schwarm auch kommen würde. Er war erwachsener und auch viel klüger und stärker geworden, aber er hatte sich seinen etwas kindlichen Charme erhalten. Zwar war er noch etwas tollpatschig, doch sie fand es eher süß als nervig. Für sie war er der Traummann schlechthin. Und heute würde er nur wegen ihr kommen!
Bei diesem Gedanken musste sie einfach glücklich Lächeln. Sie stand auf und machte sich feritg. Dann ging sie runter. Als sie unten ankam, wurde sie sofort mit einem "Happy Birthday, Schatz" von ihrer Mutter begrüßt. Ihr Vater lächelte ihr zu. Dann kam auch Hanabi. "Herzlichen Glückwunsch, Hinata!" Sie umarmte das Geburtstagskind. "Danke."
Hinata war überglücklich. Seit einiger Zeit verlief ihr Leben einfach gut. Vor einiger Zeit hatte sie die Jou-Nin-Prüfung geschafft, ihr Vater sah sie nicht mehr als unnütz, sondern als eine würdige Nachfolgerin an und heute würde sie ihren Geburtstag mit ihren Freunden feiern.
Sie ging wieder in ihr Zimmer und suchte sich etwas zum Anziehen für ihre Party. Aber irgendwie fand sie nicht das Passende. Erst als sie den ganzen Schrank ausgeräumt hatte, sah sie etwas, das ihr gefiel. Sie sah ein Sommerkleid in weiß mit hellblauen und fliederfarbenen Blumen. Sie probierte es gleich an. Es ging ihr bis zu den Knien und ihr Rücken lag frei, da man es im Nacken zusammen band. Sie sah sich ihr Spiegelbild an. Es gefiel ihr. Sie beschloss aber trotzdem ihre Schwester zu fragen. "Hanabi, kannst du mal kommen?" Ihre Schwester kam. "Was denn?" "Meinst du, ich kann das Kleid anziehen?" Hinatas jüngere Schwester nickte. "Ja, das sieht toll aus!" Und schon war sie wieder verschwunden. Dann suchte Hinata sich noch passende Schuhe. Sie entschied sich für flache Sandalen mit Schnüren, die man sich ums Bein band. Außerdem fand sie noch ein feines Silberarmband mit einem kleinen Herzanhänger. °Vielleicht bringt mir der Anhänger ja Glück.° Sie schminkte sich, aber nicht zu sehr, denn sie wollte nicht angemalt aussehen. Dann sah sie auf die Uhr. Noch eine Stunde bis zum Anfang der Party.
Sie beschloss sich schon mal auf dem Weg zu machen und nachzusehen, ob die Bediensteten das Buffet schon vorbereitet hatten.
Als sie aus der Tür schritt, schien die Sonne ihr fröhlich entgegen. Auch sie schien sich über Hinatas Leben zu freuen. Die Kunoichi streckte ihr Gesicht gen Himmel und schloss die Augen. Die Sonnenstrahlen streichelten ihre Haut. Es war ein schönes Gefühl.
Nach einiger Zeit machte sie sich endlich auf den Weg zur Halle. Als sie dort ankam, bemerkte sie, dass alles zu ihrer vollsten Zufriedenheit verlief. Die restliche Zeit verbrachte sie damit die Deko noch einmal zurecht zu zupfen. Schließlich sollte alles perfekt aussehen. "Sie brauchen das nicht zu machen, dafür sind wir doch da", sagte James, ihr Bediensteter höflich, als er sah, was sie machte. "Aber ich helfe gerne", lächelte sie. Diese junge Frau überraschte James immer wieder. Er hatte schon für viele reiche Familien gearbeitet. Die Kinder waren immer sehr verwöhnt gewesen. Sie waren es gewohnt alle zu bekommen, was sie wollten und scheuchten ihre Bediensteten nur so durch die Gegend. Sie ließen sich Sachen holen, auch wenn diese direkt neben ihnen lagen. Aber Hinata war anders. Sie machte das Meiste selbst und half sogar! Sie war hilfsbereit und nett, und das war selten bei reichen Familien.
Nach einiger Zeit kamen schon die ersten Gäste. Als erstes Ino und Sakura. "Herzlichen Glückwunsch!" "Danke." Sie umarmten Hinata. Schon kamen die nächsten. Auch von ihnen wurde sie mit einem "herzlichen Glückwunsch!" begrüßt und bekam ein Geschenk in die Hand gedrückt. So langsam trudelte auch der Rest ein. Von den Lehrern hatte sie Blumen bekommen. Da alle da waren, öffnete sie die Anderen Geschenke. Von vielen bekam sie Schmuck oder besonders schöne Kunai und Ähnliches. Dann kam Narutos Geschenk an die Reihe. Sie öffnete es und eine Schreibtischlampe kam zum Vorschein. °Tolles Geschenk°, dachte Sakura sarkastisch. Doch Hinata gefiel es. Sie steckte den Stecker in eine Steckdose und schaltete sie an. Doch als sie sich die Lampe genauer ansah, stieg ihr die Röte ins Gesicht. Denn wenn man die Lampe anschaltete, kam ein roter Schriftzug zum Vorschein. In großen, roten, leuchtenden Lettern stand nun auf dem Lampenschrim "Ich liebe dich". Allen Anwesenden schoss der selbe Gedanke durch den Kopf: °Endlich hat er es kapiert!° Doch schon im nächsten Moment wurden ihre Hoffnungen zunichte gemacht, als Naruto sich verlegen am Hinterkopf kratzte und sagte: "Tut mir Leid, ich wusste nicht, dass das da drauf steht." Alle seufzten. Er hatte es doch nicht verstanden. "Ich werde sie umtauschen", setzte er noch hinzu, doch Hinata, die mit den Jahren selbsbewusster geworden war, winkte ab. "Nein, schon okay. Ich mag die Lampe. Besonders der Schriftzug gefällt mir." Sie sah ihn unsicher an. Was würde er sagen? Nun schöpften auch die Anderen wieder Hoffnung, denn Hinatas Aussage war doch zimlich eindeutig gewesen. Doch wieder wurden ihre Hoffnungen zunichte gemacht. "Okay", meinte er schulterzuckend. "Wenn sie dir gefällt." Sakura schlug sich mit einer Hand vor die Stirn. "Naruto...", seufzte sie. Bevor noch jemand etwas dazu sagen konnte, erblickte Choji das Buffet und rief: "Lecker Esseeeeen!" Er hatte seinen Appetit noch nie bremsen können. Aber Ino packte ihn und zischte: "Hinata hat das Büffet noch nicht eröffnet, also halt dich gefälligt zurück, klar?" Choji grummelte ein "Ja, okay" und sie ließ ihn los. Tenten wandte sich währenddessen an Hinata. "Was machen wir?" Die zeigte auf die Bühne und lächelte. "Karaoke singen!"
Gai und Kakashi wollten beide anfangen, doch sie konnten sich nicht einigen, wer durfte. Also schlug Kiba vor, dass alle zu zweit ein Duett sangen. Hinata war damit einverstanden, genau wie die Anderen. Dann suchten die Beiden Jou-Nin sich ein Lied aus. Sie standen wie selbstverständlich auf der Bühne, daraus schlossen die Anderen, dass die Beiden ganz gut singen konnten. Doch sie hatten sich gewaltig getäuscht. Als Gai die ersten Takte sang, prusteten alle los. Auch Kakashi war nicht besser. Einer war schon schlimm, doch wenn sie gleichzeitig sangen, war es pure Folter. Schlimmer, als wenn jemand mit seinen Fingernägeln über eine Tafel kratzte. Andererseits war es gerade weil sie so schlecht sangen sehr lustig. Als das Lied endete, verbeugten sie sich und gingen von der Bühne. "Sensei, das war einfach klasse", lachte Naruto. Kakashi lächelte. "Natürlich war es das. Und jetzt versuch du mal dein Glück." "Huh?" Und bevor Naruto sich versah, stand er mit einem Mikro in der Hand miten auf der Bühne. Plötzlich fing Kiba zu grinsen an und sagte: "Es wird immer zu zweit gesungen!" Dann packte er Hinata, die neben ihm stand und schleifte sie ebenfalls auf die Bühne. Nun standen Naruto und Hinata auf der Bühne und wussten nicht, was sie tun sollten. Wieder schaltete Kiba sich ein. "Ich werde euch mal ein Lied aussuchen." Hinata ahnte, was er vorhatte. Er wollte schon immer mal jemanden verkuppeln, damit er nachher sagen konnte, dass er es war, der zwei Herzen zusammengebracht und sie so glücklich gemacht hatte. Und als Naruto da so auf der Bühne gestanden hatte, hatte Kiba seine Chance gesehen.
Eine Melodie erklang. Eine, die Hinata in diesem Moment nicht unbedingt hören wollte. Und zwar die Melodie von "You light up my life". Wenn das kein Liebslied war...
Sie warf Kiba einen giftigen Blick zu, der sagte: "Wenn ich dich in die Finger kriege...dann Gnade dir Gott!" Kiba musste zugeben, dass dieser Blick ihm ziemlich Angst machte, doch wenn die Beiden erst mal zusammen waren, dann würde sie es ihm nicht mehr nachtragen. Hoffte er zumindest.
Gleich würde Hinatas Einsazt kommen. Sie sah Naruto an, der nur mit den Schultern zuckte und lässig sagte: "Dann singen wir halt." "Okay." Also Hinata fing an zu singen:
So many nights I sit by my window
Waiting for someone to sing me his song
So many dreams I kept deep inside me
Alone in the dark but now
You've come along...
Alle waren erstaunt, denn sie hatte eine wundervolle Stimme. °Sie hätte Sängerin werden können°, dachte Naruto begeistert. Jetzt kam Narutos Einsatz. Auch er war ein sehr guter Sänger. Das hatte keiner erwartet. Sie waren alle wie weggetreten.
Während Naruto und Hinata sangen, sahen sie sich an. Dabei merkten sie kaum, dass sie sich mit jedem Wort näher kamen. Und als dann die Stelle "You light up my life, you give me hope to carry on..." im Refrain vorkam, spürten die Zuschauer das Knistern zwischen den Beiden. Das Lied neigte sich dem Ende. Ihre Stimmen wurden immer leiser. Dann war es ganz vorbei, aber noch immer standen sie sich ganz nahe gegenüber und sahen sich in die Augen.
Aber abrupt wurden sie zurück in die Realität geholt, als tosender Beifall erklang. Hinata ging einen Schritt zurück und lächelte ihn an. Er lächelte zurück. "Scheint ihnen gefallen zu haben." Das hatte es tatsächlich, Lee rief und rief: "Zuuuuugaaaaabeeeeee!!!" Die Beiden gingen von der Bühne. Hinata ging kurz nach draußen, ihr war ziemlich warm. Draußen wehte ihr eine erfrischende Brise entgegen. °Es war richtig schön mit ihm zu singen. Und ich habe jedes Wort gemeint, das ich gesungen habe.° Plötzlich spürte sie, wie ihr etwas über die Schultern gelegt wurde. Es war schön warm. Sie drehte sich um und stand Naruto gegenüber. Er hatte ihr eine Jacke um die Schultern gelegt, damit sie nicht fror. Er lächelte sie an. Und sie erwiderte es. Sie schienen sich ohne Worte zu verstehen. Er trat auf sie zu und umarmte sie. Dann ging er ganz nahe an ihr Ohr und flüsterte: "Ich habe verstanden, was du meintest, als du gesagt hast, besonders der Schriftzug gefällt dir. Ich liebe dich auch, Hinata." Er löste die Umarmung