Secrets of Mangura

Erste Bekanntschaften

Es war ein milder Frühlingsmorgen in Mangura. Naruto, Sasuke und Sakura saßen mit ihrem Lehrmeister in einem Aufenthaltsraum auf dem Schulgelände. Es war ein mittelgroßer Raum, der nicht sonderlich möbliert war. Auf der rechten Seite befand sich eine antike Kommode aus dunklem Massivholz. Dort wurden die Akten der einzelnen Schüler aufbewahrt. In jenen Dokumenten waren die wesentlichen Dinge über die Schüler niedergeschrieben. Dazu gehörten die Personalien, sowie Kampfstile und anderweitiges. In den Ecken des Raumes befanden sich große Bonsaipflanzen. Die dunkeln Bodendielen knarrten jedes Mal, wenn man sie betrat. Von der Decke hing eine große Lampe, die in der Mitte des Zimmers angebracht war. Die drei Freunde und ihr Lehrmeister saßen allesamt auf dem Boden. Damit es jedoch nicht zu ungemütlich wurde, hatte Joe Jamoto den dreien ein Kissen angeboten, welches sie dankend entgegengenommen hatten. Ein breiter, roter Teppich führte vom Eingang, bis zum hinteren Teil des Raumes, wo sich eine riesige Schiebewand befand. Joe Jamoto, der den drei Freunden gegenüber platz gemacht hatte, erklärte ihnen gerade, welche Ränge es gab und unterrichtete sie über die verschiedenen Kampftechniken.
Gebannt lauschten Naruto, Sasuke und Sakura den Worten ihres Lehrmeisters. Allerdings wunderte sich der blonde Junge ein wenig über den Mann. Er fragte sich, wie er schon den höchsten Rang erreichen und Lehrmeister werden konnte, obwohl er erst fünfundzwanzig Jahre alt ist. Er behielt seine Fragen zunächst jedoch für sich. Der schwarzhaarige Mann schlug nun das Thema Regeln und Verhaltensweisen an. Es erstaunte die drei Freunde jedoch nicht, als Joe Jamoto ihnen mitteilte, dass es Hunderte solcher Regeln gab. Er machte ihnen aber deutlich bewusst, dass Respektvoller Umgang mit allen Dorfbewohnern oberstes Gebot ist.
Nach vielen weiteren Informationen endete der Mann schließlich und erhob sich.
“Nun, vorläufig dürfte das reichen. Ich wage zu bezweifeln, dass ihr euch all diese Dinge merken könnt, aber die wichtigsten solltet ihr beibehalten. Ich habe noch einiges zu erledigen, daher könnt ihr euch heute erst einmal mit dem Dorf vertrauter machen. Ich erwarte euch Morgen früh wieder hier.”
Mit einer kurzen, traditionellen Verbeugung wandte sich Joe Jamoto um und verschwand hinter der Schiebewand.
“Wieso redet er so seltsam?”, fragte Naruto, als die drei Freunde sich ebenfalls erhoben haben und den Aufenthaltsraum verließen.
“Er drückt sich eben gewählter aus, das tun viele Leute hier.”, erwiderte Sakura leicht genervt. Sasuke sagte dazu nichts, er atmete nur die reine Frühlingsluft ein.
Sie befanden sich nun am Hauptplatz des Schulgeländes. Zu ihrer linken und rechten standen mehrere Gebäude mit chinesischen Dächern. In diesen Gebäuden wohnten die Schüler. Von diesem Platz aus führten drei Wege zu verschiedenen Bezirken des Dorfes. Der Pfad zu ihrer rechten führte zum Trainingsplatz, der mittlere Weg in das Herz des Dorfes, wo sich unter anderem der Marktplatz befand. Der linke Weg führte nach ein paar Kilometern zu einer Weggabelung. Wählt man den linken Pfad, so gelangt man zum großen, idyllischen Shiro-See. Folgt man dem rechten Weg, so wird man zu einem berühmten Teehaus geleitet.
“Dieses Dorf ist so faszinierend, ich glaube als erstes gehe ich zum Marktplatz und schau mir die Geschäfte an.”, verkündete Sakura strahlend. Ohne ein weiteres Wort verließ sie die beiden Jungen und folgte dem mittleren Steinpflasterweg. Naruto sah ihr nach, bis sie außer Sichtweite war.
Plötzlich schoss ein Junge aus einem der Häuser heraus. Er hatte recht kurzes, braunes Haar, welches ihm zu allen Seiten abstand. Er düste an Naruto und Sasuke vorbei in den Aufenthaltsraum. Verdutzt folgte Naruto ihm mit seinem Blick. Sasuke jedoch, schenkte ihm keinerlei Aufmerksamkeit.
Inmitten des Platzes wuchs ein großer Kirschblütenbaum. In unmittelbarer Nähe stand eine Holzbank. Auf der Bank saß ein Mädchen mit langen, hellbraunen Haaren. Sie schien in Narutos Alter zu sein. Neben ihr war ein Junge mit kurzen, blonden Haaren, der etwas älter zu sein schien. Er redete etwas unverständliches auf sie ein, doch das Mädchen blickte stur in die entgegengesetzte Richtung.
“Ich geh mich ein wenig im Dorf umsehen.”, sagte Sasuke und der Fuchsjunge nickte beinahe unbewusst. Er beobachtete die beiden auf der Bank und der Uchiha Erbe schüttelte nur seufzend den Kopf, während er den linken Pfad entlangging. Der blonde Junge auf der Bank, setzte einen genervten Gesichtsausdruck auf und erhob sich blitzartig. Anschließend rauschte er davon.
Naruto atmete tief durch und näherte sich dem Mädchen vorsichtig. Als sie ihn bemerkte, drehte sie den Kopf, sodass sie ihn sehen konnte. Ihre azurblauen Augen blickten in seine. Sie hielt seinem Blick für wenige Momente stand, doch dann wandte sie sich wieder ab. Nun hatte Naruto die Bank erreicht. Erst jetzt fiel ihm auf, wie hübsch das Mädchen war. Ihr zartes Gesicht verlieh ihrer schönen Erscheinung den letzten Schliff. Naruto überkam ein eigenartiges Gefühl und sein Magen schien sich zu verkrampfen. Dennoch wollte er sie ansprechen, ihm fielen jedoch nicht die richtigen Worte ein. Jetzt schenkte ihm das Mädchen erneut ihre Aufmerksamkeit. Sie warf ihm einen prüfenden Blick zu.
“Du bist nicht von hier, oder? Ich habe dich noch nie zuvor gesehen.”, sagte sie. Ihre Stimme klang wohlwollend und melodisch.
“I-Ich bin erst seit kurzem hier.”, antwortete Naruto verlegen.
Die Gesichtszüge des Mädchens erweichten sich ein wenig.
“Dachte ich’s mir doch. Ich bin Ayuna.”, stellte sie sich vor und machte die selbe, traditionelle Verbeugung, wie Joe Jamoto zuvor.
“Ich bin Naruto.”, entgegnete der Fuchsjunge und verbeugte sich ebenfalls. “Tut mir leid, wenn ich so direkt bin, aber wer war das eben?”, fügte er neugierig hinzu.
“Du meinst den Jungen, der hier bei mir war? Das war Jay. Er ist ein Schüler von Sensei Jamoto. Aber reden wir lieber von interessanteren Dingen. Erzähl mir ein wenig von dir! Was hat dich hierher verschlagen? Und was sind deine Ziele?”
Der blonde Junge war erfreut über die Interesse, die ihm Ayuna entgegen brachte. Er nahm neben ihr Platz und sie blickten sich tief in die Augen.
“Ich bin mit meinen beiden Freunden Sasuke und Sakura hierher gekommen um ausgebildet zu werden. Eigentlich hatten wir nicht vor uns hier niederzulassen, aber der Lehrmeister meint, dass uns vermutlich keine Wahl bleibt.”
“Gefällt dir dieser Ort nicht?”, fragte Ayuna mit einer Spur Ungläubigkeit.
Naruto schüttelte hastig den Kopf.
“Nein, nein, daran liegt es nicht. Na ja, vielleicht muss ich mich erst mal an alles gewöhnen. Jetzt ist mir ja noch alles völlig fremd.”
Das braunhaarige Mädchen nickte verständnisvoll und ihr Blick wanderte zum wolkenlosen Himmel hinauf.
“Und was ist mit dir? Bist du auch eine Schülerin von Sensei Jamoto? Was hältst du von ihm? Und wie lebt es sich so in diesem Dorf?”
“Ja, ich bin auch eine Schülerin vom Lehrmeister. Was ich von ihm halte? Na ja, sagen wir es einmal so, er tut viele verwirrende Dinge. Und was das Dorf betrifft, es ist sehr schön hier, aber durch die positiven Dinge geraten die negativen leicht in Vergessenheit.”
Naruto schmunzelte. Er fragte sich, ob Ayuna absichtlich in Rätseln sprach, um ihm keine detaillierten Informationen zu erteilen.
“Was meinst du damit?”
Ayuna erhob sich von der Bank und sah Naruto kurz an.
“Ach nichts wichtiges. Ich muss jetzt gehen, wir sehen uns sicher noch. Bis dann.”
Sie machte erneut eine kurze Verbeugung, danach wandte sie sich auf dem Absatz um und verschwand in dem gegenüberliegenden Haus. Der blonde Junge blieb nachdenklich auf der Bank sitzen. Er fragte sich, ob er etwas falsches gesagt haben könnte, was Ayunas plötzlichen Aufbruch erklären würde.
Derweil trat der braunhaarige Junge wieder aus dem Aufenthaltsraum. Er hatte einen mürrischen Gesichtsausdruck und fluchte lauthals vor sich hin. Naruto beobachtete ihn schmunzelnd, bis er vom Platz verschwunden war. Daraufhin erhob sich der blonde Junge von der Bank und folgte dem Pfad, den zuvor Sasuke entlang gegangen war. Er stellte fest, dass es ein beschauliches Dorf war. Viel Natur umgrenzte die einzelnen Bezirke. Nach wenigen Metern gelangte er schließlich an die besagte Weggabelung. Ein recht großer Felsen schien die beiden Wege voneinander zu trennen. Zwei einfache Holzschilder waren jeweils auf beiden Seiten angebracht. Auf dem rechten Schild stand: ’Teehaus Shing’ und auf dem linken: ’Shiro-See’. Naruto beschloss sich zunächst das Teehaus anzusehen, da er zuvor noch nie in einem gewesen war.
Er brauchte nicht lange, um es zu erreichen. Es war ein sehr modern wirkendes Gebäude mit dem typischen, chinesischen Dach, dessen dunkelblaue Farbe sich hervorragend mit der hellen Außenwand des Hauses ergänzte. Das Haus war umgeben von exotischen Blumen und anderen Pflanzen mit faszinierenden Formen. Ein Kieselsteinweg führte zu dem riesigen Eingang des Teehauses. Überwältigt von diesem Anblick trat Naruto auf den Eingang zu und öffnete vorsichtig die Doppeltür, die mit unzähligen Zeichen und Signaturen besetzt war. Als er eintrat umgab ihn ein wohltuender Duft, der etwa vergleichbar mit einer Mischung aus Aloe Vera und Lavendel war. Es befanden sich noch nicht viele Dorfbewohner im Teehaus, was wohl an der noch frühen Tageszeit lag, vermutete der Fuchsjunge. Auf der linken Seite führte eine dunkle Treppe in das nächste Stockwerk, wo sich ein Dutzend Leute befanden. Auf der rechten Seite standen mehrere Tische und Stühle, ebenfalls aus dunklem Holz. Eine Frau und ein Mann saßen an einem der Tische und unterhielten sich angeregt über etwas. Antike Lampen hingen von der Decke und verliehen dem Raum eine gemütliche Atmosphäre. Etwas weiter hinten gab es eine große Empfangstheke, wo sich
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