Love Is Like A Rainbow

Liebe ist wie ein Regenbogen

Gestank hoch drei

Alles war dunkel. Anna konnte nichts erkennen. Verzweifelt suchte sie nach einem Ausgang, der sie wieder ins Licht führt. Doch diesen gab es nicht. Ihr Herz war kalt und die Wärme erreichte sie nicht. Schon als Kind wurde sie von den Menschen verlassen, die ihr etwas bedeuteten. Sie musste immer den gleichen Schmerz erleiden und ihr Herz tat weh. Dieses Gefühl war wie ein Messer, welches sich immer wieder in ihr Herz bohrte. Sie hasste die Einsamkeit, doch sie ließ es sich nicht anmerken. Dunkelheit… Davor hatte sie am meisten Angst. Doch was sie auch tat, die Dunkelheit verfolgte sie und ließ sie nicht mehr los. Sie konnte die Menschen nicht vergessen, die sie verletzt haben. Nein, sie konnte es nicht… Auch wenn ihre Wunde im Herzen heilen sollte, es wird immer eine Narbe zurückbleiben, die sie an ihre Vergangenheit erinnern wird. Für immer…
Mit einem Mal wachte Anna plötzlich auf. Schon wieder der gleiche Alptraum. Schweißbedeckt und erschöpft blickte Anna auf die Uhr, die sie mit Leichtigkeit erkennen konnte, da sie beim Schlafen immer eine kleine Lampe an hatte. Sie hatte furchtbare Angst vor der Dunkelheit. Es war vier Uhr morgens. Sie konnte nicht mehr einschlafen, da sie Angst hatte, wieder von dem Alptraum zu träumen. Sie stand auf und machte sich für die Schule fertig. Während sie ihren Rock anzog, musste sie an das Ereignis in der Mädchenumkleidekabine denken. Yo… du wirst eines sehr schrecklichen Todes sterben! Und schon wieder konnte man ein Lächeln auf Annas Gesicht sehen.
Schon den gesamten Morgen hatte Yo ein komisches Gefühl. Er wusste nicht genau warum, aber irgendwie sagte ihm, dass etwas Schreckliches in der Schule passieren wird. Auf dem Weg zur Schule begegnete er einer schwarzen Katze. Normalerweise glaubt er nicht an solche abergläubischen Geschichten, aber dieses Mal war es anders. Vielleicht hatte es etwas mit Anna zu tun. Er erinnerte sich wieder an ihre Worte: „Für dich werde ich mir noch was viel Besseres ausdenken!“ Was meinte sie wohl damit? Er musste auf jeden Fall sehr aufmerksam sein. Auf dem Flur der Schule schaute er sich tausendmal um und zuckte bei jeder kleinsten Bewegung zusammen. Im Klassenraum angekommen sah er Anna, die ganz ruhig auf ihrem Stuhl saß. Doch was noch viel schlimmer war: sie lächelte. Yo musste schwer schlucken. Er gab es ungern zu, doch er hatte Angst vor ihr. Vorsichtig überprüfte er seinen Stuhl, bevor er sich hinsetzte. Während des Unterrichts beobachtete er Anna die ganze Zeit. Als er in der Pause zur Toilette ging, vergewisserte er sich, dass er auch in die richtige Toilette ging. In der Mittagspause stellte er sein gesamtes Mittagessen auf dem Kopf und suchte nach Wasabi oder ähnlichem. Zu seiner Erleichterung fand er nichts dergleichen. Als der Unterricht vorbei war, musste Yo noch fegen. Nachdem er seine Arbeit erledigt hatte, ging er aus dem Klassezimmer und wunderte sich, dass ihm nichts passiert war. Vielleicht hat sie endlich begriffen, dass sie sich nicht mir anlegen soll… Entspannt spazierte er den leeren Flur entlang. Plötzlich hörte er ein Geräusch und drehte sich blitzartig um. Doch er sah nichts und niemanden. Diese Anna macht mir ganz zu schaffen. Wegen ihr bilde ich mir schon irgendwas ein… Yo setzte seinen Gang fort, doch er merkte zu spät, dass sein Schritt ein großer Fehler war. Er trat direkt auf eine Bananenschale und rutschte sogleich den gesamten Flur entlang.
„Ahhh! Hilfe!“, schrie er.
Doch es war niemand da, um ihm zu helfen. Und so rutschte er immer weiter, bis er einen großen Schock bekam. Am Ende des Flurs stand eine Mülltonne, dessen Öffnung in seine Richtung zeigte. Es ging alles zu schnell, als dass er der Mülltonne ausweichen konnte. Er verlor sein gesamtes Gleichgewicht und raste mit voller Geschwindigkeit in die stinkende Tonne. Er brauchte einige Sekunden, um das zu verarbeiteten, was ihm gerade passiert war. Sein Kopf steckte immer noch in der Tonne. Was macht die Bananenschale auf dem Flur und wieso steht die Mülltonne hier? Was um alles in der Welt…?! Plötzlich hielt er inne. Nun verstand er, dass alles kein Zufall war. Anna!!! Genau in diesem Moment nahm er eine Stimme war, die er nur zu gut kannte.
„Wurdest du denn nicht satt von deinem Mittagessen? Jetzt wühlst du schon in Mülltonnen herum… Wie peinlich!“
Ihr Lachen war nicht zu überhören und schallte durch den gesamten Flur. Sie konnte einfach nicht mehr aufhören. Yo versuchte mit aller Mühe seinen Kopf aus der Mülltonne herauszuziehen und dies gelang ihm auch. Doch das war ein fataler Fehler gewesen. Als Anna in sein verdrecktes Gesicht sah, musste sie noch lauter lachen. Ihr Bauch schmerzte schon.
„Ich bring dich um…!“
Vor Wut stand Yo auf und wollte Anna erwürgen. Doch sie machte plötzlich einen Schritt nach hinten und hielt sich die Hand vor ihre Nase.
„Komm mir bitte nicht zunahe, du stinkst ja fürchterlich!“
Yo ballte seine Fäuste.
„Wir sehen uns dann morgen! Und noch ein Tipp von mir: Wasch dich lieber mehrmals, sonst verschwindet der Gestank nicht.“
Lächelnd drehte sie sich um und ging. Yo konnte es nicht fassen. Obwohl er den ganzen Tag aufmerksam war, ist er in ihre Falle getappt. Ich könnte vor Wut platzen! Doch er hatte noch ganz andere Sorgen. Wie soll ich jetzt nach Hause gehen? Schnell ging er in die Toilette und wusch sein Gesicht. Doch er stank noch immer. Yo hatte keine andere Wahl, er musste in diesem Zustand nach Hause gehen. Als er auf die Straße trat, schauten ihn die Leute seltsam an und machten einen großen Bogen um ihn. Es war ihm sehr peinlich. Er selbst hielt seinen Gestank kaum aus. Plötzlich rollte ein kleiner Ball direkt vor seine Füße. Er sah einen Jungen, welcher zu ihm lief. Yo hob den Ball auf und übergab ihn dem Jungen.
„Danke!“, sagte der Junge und lächelte.
Doch plötzlich tauchte die Mutter hinter ihrem Sohn auf und zerrte diesen weg.
„Wie oft habe ich dir gesagt, dass du nicht mit Obdachlosen reden sollst?! Sie wollen doch nur Geld!“
Die Mutter warf Yo einen bösen Blick zu und ging. Obdachloser?! Na toll, jetzt halten die Leute mich für einen Penner! Anna Kyoyama… dir wird dein Lachen noch vergehen!!!
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