Lost in myself
Sasu/Saku Neji/Ten Naru/Hina Shika/Tema
Schicksalsschlag
Gedankenverloren stand Tsunade am Fenster ihres Büros. In der Hand hielt sie den Benachrichtigungszettel, dass keiner der ANBU-Einheit, die sie vor einer Woche losgeschickt hatte, um etwas über die Akatsukis in Erfahrung zu bringen, überlebt hatte. Auf der Liste der Toten standen auch zwei Namen, die den Nachnamen „Haruno“ trugen. Man hatte ihr erst heute Morgen berichtet, dass die ANBU-Einheit gefunden worden war. Und auch, dass alle tot waren. Die Hokage hatte absolut keine Ahnung, wie sie diese traurige Nachricht ihrer Schülerin beibringen sollte. Und das schlimmste war: Eigentlich war alles ihre Schuld!!! Sie hatte den Auftrag gegeben, die Akatsukis zu beobachten. Dabei hätte sie sich doch eigentlich selbst denken können, dass sie es sofort bemerken würden und es zum Kampf kommen würde!
Während sie so aus dem Fenster starrte, sah sie Sakura, die auf dem Weg zu ihr war. Ach ja genau, sie hatte das Mädchen ja bereits zu sich rufen lassen. Doch zu ihrer Überraschung lief neben ihr Sasuke. Erst nach einigem überlegen fiel der Hokage wieder ein, dass sie ja auch den Uchiha hatte holen lassen, um ihm mitzuteilen, dass er in 2 Tagen eine Mission zusammen mit Neji und Shikamaru haben würde. Naruto war gerade auf einer anderen Mission, deshalb musste Neji für ihn einspringen, da es eine ziemlich gefährlich Mission werden würde. Alle vier waren bereits zu ANBUs aufgestiegen. Doch jetzt hatte sie erst einmal andere Probleme. Tsunade seufzte und wandte sich vom Fenster ab.
Sakura war auf dem Weg zur Hokage. Diese hatte schon wieder einmal nach ihr rufen lassen, wahrscheinlich um ihr wieder so ein schwachsinnige Aufgabe, wie zum Beispiel irgendwelche Akten sortieren oder Manuskripte von A nach B bringen, zu geben. Sie stieß einen leisen Seufzer aus. Hatte Tsunade denn keinen anderen Idioten für diese Jobs? Vorsichtig schielte das rosahaarige Mädchen zu ihrer Linken, wo Sasuke lief. Na, vielleicht war es ja doch nicht so schlimm, dass die Hokage sie gerufen hatte. Auf dem Weg zum Turm (diese Ding wo das Büro von der Tsunade drin ist halt) hatte sie nämlich Sasuke getroffen, der ebenfalls auf dem Weg dorthin gewesen war. Sie freute sich zwar, dass sie Sasuke endlich mal wieder sah, denn da sie nun Medic-Nin und er ein ANBU war, sahen sie sich kaum noch, aber trotzdem beschleunigte sie ihre Schritte. Sie fühlte sich einfach unwohl in seiner Gegenwart. Und dabei sagte er nicht einmal etwas zu ihr. Aber das war wohl genau der Punkt. Er beachtete sie gar nicht. Er tat einfach so, als ob sie nicht da wäre. Ob er das nun absichtlich machte oder nicht, es störte sie einfach.
Deshalb war sie auch sichtlich erleichtert, als sie den Turm endlich erreichten. Sie wurden auch sofort von der Hokage empfangen, was eigentlich schon an ein kleines Wunder grenzte, denn eigentlich musste man sie immer aus ihrem Tiefschlaf wecken oder sie war überhaupt nicht anwesend. Doch diesmal hatte Tsunade einen ernsten Gesichtsausdruck. Das fiel sowohl Sakura, als auch Sasuke sofort auf. Sasuke sah sie deshalb nur misstrauisch an, als die beiden in das Büro gebeten wurden (Sasuke kommt da jetzt einfach mal mit rein^^).
„Setzt euch“, sagte die Hokage mit einer Stimme, die nichts Gutes verhieß. „Nein danke, ich stehe lieber“, murmelte Sasuke und stellte sich in eine Ecke des Raumes. „Ich auch“, meinte Sakura und blieb ebenfalls stehen. Tsunade nickte nur und wandt sich dann an Sakura. „Also, ich weiß nicht, wie ich es dir sagen soll, aber du weißt, dass deine Eltern eine Mission hatten, bei der es darum ging, die Akatsukis zu beschatten?“ Sakura nickte leicht. Sie wusste nicht warum, aber ihr Knie fingen plötzlich an, zu zittern. Bei diesen Worten wurde auch Sasuke hellhörig. Akatsuki? Die Hokage wusste, wo sie sich aufhielten? „Nun ja“, fuhr Tsunade fort, „die Mission war ein Misserfolg. Die Gruppe deiner Eltern wurde entdeckt und angegriffen.“ Sakura musste schlucken. Was wollte ihr die Hokage mitteilen? Nun mischte sich auch der junge Uchiha in das Gespräch mit ein: „Von wem wurden sie angegriffen?!“ Tsunade sah ihn traurig an und sagte nur ein Wort:
„Itachi.“ Sasuke stand da wie versteinert. Er hatte es irgendwie geahnt. Und er wusste, was das für Sakuras Eltern bedeutete. Itachi war kein Mensche, der andere tötete um zu überleben, nein, er machte es aus purem Spaß und er ließ nie jemanden am Leben, wenn er beschlossen hatte, ihn auszuschalten.
Dann sah Tsunade wieder zu Sakura, die sie nur entsetzt anstarrte. „Sakura, es tut mir so leid, “ sagte sie leise, so dass man sie kaum verstehen konnte, „aber keiner von der Einheit, die diesen Auftrag hatte, hat überlebt.“ Dann sah sie verzweifelt weg. Sie konnte einfach niemanden in so einer Situation sehen. In genau solchen Momenten bereute sie es, den Job als Hokage angenommen zu haben.
Sakura stand einfach nur reglos da. keiner hat überlebt…keiner…überlebt. „Nein, das kann nicht sein! Das war doch nur ein Witz, oder, Hokage-sama?“, flüsterte sie leise, nachdem sie begriffen hatte, WAS die Hokage da gerade gesagt hatte. „Sagen sie, dass das nur ein Scherz war!“, flehte sie Tsunade an, während ihr die Tränen in die Augen stiegen. Doch sie wusste, dass sie ihr die Wahrheit gesagt hatte, als sie den Gesichtsausdruck der Hokage sah.
Auch Sasuke hatte sich aus seiner Starre gelöst und ging nun langsam von Hinten auf Sakura zu. „Sakura“, flüsterte er betreten und legte ihr vorsichtig eine Hand auf die Schulter. Zuerst zuckte die Angesprochene unter der Berührung zusammen, doch dann drehte sie sich einfach um und fiel dem Uchiha um den Hals. Sie vergrub ihr Gesicht in seinem T-Shirt und wimmerte „Nein, bitte, nicht…, das ist nicht war!“, während ihr die Tränen über die Wangen liefen.
Sasuke wusste nicht, was er tun sollte. Sakura schien einem Nervenzusammenbruch ziemlich nahe zu sein. Außerdem wusste er genau, wie sie sich fühlte. Er hatte damals genau das gleiche durchgemacht, wie sie jetzt. Und es war auch die gleiche Person wie damals Schuld: Itachi. Seine Hand verkrampfte sich vor Wut, als er an seinen Bruder dachte. Doch jetzt war nicht der richtige Moment, um sich neue Rachepläne auszudenken. Er legte sachte einen Arm um Sakura, die sich immer noch an seinem Shirt ausheulte. Sasuke war so in seine eigenen Gedanken versunken, dass er fast nicht bemerkt hätte, dass Tsunade mit ihm gesprochen hätte. „Wie bitte?“, fragte er die Hokage verwirrt, da er tatsächlich nicht mitbekommen hatte, was sie gesagt hatte. „Ich habe dich gefragt, ob du dich vielleicht ein wenig…um sie kümmern könntest?“ Sasuke nickte „Natürlich“, antwortete er, „aber wieso haben sie mich eigentlich rufen lassen?“ „Frag einfach Neji, er soll es dir erzählen“, meinte sie mit einer Kopfbewegung zu Sakura, die überhaupt nichts mehr von ihrer Umwelt mitbekommen zu schien. Es wäre einfach unmenschlich gegenüber ihr gewesen, jetzt einfach so weiterzumachen, als wäre nichts gewesen.
Nach einiger Zeit, als Sakura sich wieder ein wenig beruhigt hatte, verließen die Beiden den Turm dann wieder. Sasuke bestand darauf, Sakura noch nach Hause zu begleiten, da er Angst hatte, sie könnte auf dem Heimweg einfach umkippen oder sonstige Dummheiten machen. Sakura war ohne viel protestieren einverstanden, ihr war im Moment sowieso alles egal. Während die beiden durch die Straßen von Konoha gingen, warf der Uchiha Sakura einen Blick von der Seite zu. Sie sah wirklich schrecklich aus. Ihre Haare standen in alle Richtungen weg und sie torkelte eher, als das sie ging.
Als sie an ihrem Haus angekommen waren, dämmerte es bereits und die ersten Lichter in Konoha gingen an. Sakura wankte müde die Stufen zur Haustür hoch. Sie öffnete die Tür, doch drinnen herrschte Totenstille. Das trieb ihr erneut die Tränen in die Augen. Was sollte sie denn ganz alleine in diesem großen Haus? Sie nahm überhaupt nicht wahr, dass Sasuke immer noch draußen stand. Doch gerade, als sie die Tür hinter sich schließen wollte, griff Sasuke nach ihrem Handgelenk und drehte sie noch einmal zu sich um. Sie sah ihn nur erschrocken an. „Sakura?“, fing er an. „Hm?“, machte Sakura. „Hör mir zu. Du darfst nicht vergessen, dass das Leben weitergeht! Mach bitte nicht den gleichen Fehler, wie ich damals. Du darfst dich nicht vollkommen zurückziehen und dich ganz von der Außenwelt abschirmen. Ich werde Itachi töten, das verspreche ich dir, aber bitte, bleib so, wie du bist.“ Mit diesen Worten ließ er ihre Hand los. „Versprichst du mir das?“, fragte Sasuke sie. Irgendwie wusste er selbst nicht, was er gerade gesagt hatte. „Ja, versprochen“, beantwortete Sakura seine Frage. Mit diesen Worten schloss er die Tür und Sasuke meinte sogar, ein leichtes Lächeln über ihr Gesicht huschen zu sehen.
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Das war jetzt also das erste Kappi von „Lost in myself“.
Eigentlich wollte ich ja zwei Kapitel draus machen, aber ich hab dann doch beschlossen, es in eins zu tun, weil die sonst so kurz geworden wären.