gedichte für jedermann

und jederfrau

die zeit

DIE ZEIT

Oh du Zeit,
Du unsägliche, unerbittliche Zeit.
Mal bet ich dich an,
Mal verfluche ich dich.

Mal rinnst du mir zwischen den Fingern dahin,
wie feinster Wüstensand.
Ein andern Mal schleppst du dich schwer und träge voran.

Aber nie bleibst du stehn,
Dein Weg nimmt kein Ende.
Es scheint mir als liefest du im Kreis.

Und doch sind unsere Stunden gezählt.
Jagst mich unerbittlich von Ort zu Ort
Und Weh mir, wenn ich ihn nicht erreiche!

Dann strafst du mich mit deiner Lupe.
Legst sie dir vor dein Auge und siehst auf mich hinab.
Zeigst mit dem Finger auf mich und rufst mit scheinheiliger Stimme:
„ Warum hast du dich nicht beeilt.
Hab ich dir nicht schon genug von mir gegeben?“
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