Der Wunsch des Reisenden

Kapitel II

Kapitel II
Der Nebel hatte sich verzogen, müde schaute ich mich um und die Sonne strahlte mich an.
Der Tag war angebrochen und die trostlose Gegend wirkte schon viel freundlicher.
Mein Blick schweifte zu meinen Freunden, die Rücken an Rücken vor sich hin schnarchten.
Weiter rechts lag Gaz, seit dem Kampf der letzten Nacht hatte ich die ganze Zeit ein
mulmiges Gefühl. Schuldgefühle plagten mich, die Erkenntnis, das mein Gegner blind gewesen war hatte mir einen Schauer über den Rücken getrieben. Was hätte alles passieren können?
Ich reckte mich und gähnte einmal herzhaft und versuchte meine Gedanken wieder zu vertiefen. Diesmal gelang es mir nicht. Sonst dachte ich immer an meine Heimat, doch
mit jedem Tag der verging verblassten auch meine Erinnerungen. Ob Kairi und Riku mich
vermissten wusste ich nicht. Bei Karie hatte ich da wenig Zweifel, nur bei Riku, als
ich seinen Doppelgänger vor zwei Jahren im Schloß des Entfallens traf, erzählte mir dieser, er würde mich hassen, eine Welt war für mich zusammen gebrochen. Goofy und Donald hatten mich wie so oft wieder aufgemuntert und mir neuen Mut gegeben. Trotzdem saß der Schmerz noch tief, ich wusste das seine Worte gelogen waren aber…
,,Morgen Kleiner.“, quakte Donald und rieb sich verschlafen die Augen. ,,Morgen, aber nenn
mich nicht Kleiner. Ich bin 16.“ ,schmollte ich gespielt. Donald lachte so vor sich
hin und weckte Goofy. Auch Gaz begann sich zu regen und fasste sich an den Kopf.
Ich eilte zu ihm. ,,Wie geht’s dir?“, fragte ich. ,,Warum hast du mich nicht getötet….“
,,Was?“ Ich war schockiert, wie kam er darauf. ,,Warum du mich nicht getötet hast?
Es ist eine Schande zu verlieren!“, brüllte er und seine geistlosen Augen bohrte sich in mich
hinein. ,,Na hör mal. Ich töte niemanden grundlos.“ Gaz wandte sich mir ab, sein Stolz war
verletzt. ,,Aber du kannst echt super kämpfen für….“ ,,Einen Blinden, wenn du in meiner
Situation wärst würdest du mich verstehen.“, fauchte er leise. Ich antwortete nicht, ein wenig
verstand ich ihn ja. Niemand mochte es wenn man ihn auf seine Schwächen ansprach.
Ich beschloss nicht mehr auf ihn ein zureden. Er war ein Sturkopf, dachte ich.
Vielleicht würde er von selbst auf mich zu kommen. Gegen Mittag stand die Sonne
auf ihrem höchsten Punkt und brennede Hitze war die Folge. Gaz war uns gefolgt,
wie der das machte ohne uns sehen, war schon erstaunlich. Ich alberte mit meinen
Freunden, während er still schweigend hinter uns herlief. Ich schaute nach hinten
und ging ein Stück rückwärts. Gaz reagierte nicht, da begann ich zu grinsen und
nahm ihn in den Schwitzkasten. ,,Hey was soll dieser Blödsinn.“ ,,meckerte er.
,,Wenn du uns folgst musst du auch unsere Späße mitmachen.“ Gaz sagte nichts
fragend schaute ich sein Gesicht und erschreckte mich erstmal, als er begann
laut los zu lachen. Er kugelte sich vor meinen Füßen hin und her.
Nun war er wirklich nicht mehr wieder zu erkennen. Wir drei wussten nicht war wir sagen
sollten.


,,Du kannst jetzt aufhören“, sagte ich und stupste ihn an. Sofort rührte er sich nicht mehr,
ihm war klar geworden, wie lächerlich er sich aufgeführt hatte. Er lachte verlegen
und ich haute ihm auf die Schulter. ,,Du sollst zwar nicht miesepetrig durch die Gegend
laufen, aber auch nicht gleich durchdrehen.“ ,,Schon kapiert.“, meinte Gaz
und langsam brach seine eiserne Hülle. Nun konnten wir unseren Weg
fortsetzen mit einem neuem Freund, hoffte ich…
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