Fanfic: Die letzten der Cetra

Kapitel: Die letzten der Cetra

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© 1998-2003, Robert Möckel






Prolog




`Liebe ist machtvoll. Sie kann Berge versetzen.`




Beim alten Luftschiff `Highwind`




Cloud blickte durch die zersplitterten Scheiben des Brückenteils der Highwind in den klaren Nachthimmel, der sich über ihnen erstreckte. Das Luftschiff war damals hart in der Nähe von Kalm niedergegangen, und Cid hatte es gerade noch geschafft, eine Bruchlandung hinzulegen.


Aber das war nun inzwischen schon über vier Jahre her.....


"Komm schon, wie lange willst du hier noch rumstehen?" fragte Cid ungeduldig, der schon wieder zurück zu seinem Flugzeug, dem Tiny Bronco, den er nach den inzwischen sehr lange zurückliegenden Ereignissen eigenhändig wieder aus dem Wasser geborgen hatte, gegangen war. Er strich sanft über die Flügel des kleinen Flugzeugs und setzte sich in das Cockpit. Er schaute zum Himmel über sich und warf einen Blick auf Cloud, der noch immer auf der verfallenen Brücke stand.


"Verdammt noch mal Cloud, mach doch mal hin! Shera wird wieder sicher einen Aufstand machen, wenn ich zu spät komme..... aber - ha, das ist doch eigentlich egal!"


Er seufzte leise und schmunzelte.


"Ich hätte halt nicht zulassen dürfen das sie mir Vorschriften macht. Ja, ja, der gute Cid Highwind wird wohl doch so langsam alt. Sie macht sich einfach immer zu viele Sorgen um mich....."


Er schüttelte den Kopf, grinste und nahm das Steuerhorn in die Hand.


"Du kannst ja schon mal zurückfliegen," meinte Cloud gedankenverloren.


"Ich möchte gerne noch etwas hierbleiben und an die alten Zeiten denken, als wir noch unterwegs waren. Gemeinsam, weißt du noch?"


Cid zuckte mit den Schultern und grinste ihn verschlagen an.


"Wie du willst. Bist doch immer noch der selbe alter Hohlkopf. Vergiß aber nicht, das Tifa auf dich wartet. Eigentlich wollten wir schon längst wieder zurück sein."


Er hielt inne.


"Ist ja immerhin auch ein langer Weg zurück nach Nibelheim. Achja, wußtest du übrigens, daß Barret zusammen mit den anderen Minenarbeitern in Corel wieder eine Kohlemine eröffnet hat? Seitdem wir diese Makoreaktoren runtergefahren haben, haben einige alte Technologien wieder Verwendung gefunden. Soweit ich ghört habe, wurde sogar aus den Ruinen des dortigen Makoreaktor das Kraftwerk gebaut. Auf den Bauplänen sah es recht nett aus. Ich hab ihn dann aber schon ne Weile nichtmehr gesehen. Na ja. Machs gut, man sieht sich!"


Er winkte, ließ seine Fliegerbrille herunterrutschen und schloss die Cockpithaube.


Cloud nickte und trat in die Reste des Raums für taktischen Operationen. Früher einmal hatten von hier aus die Shin-Ra Strategen Kriege geführt. Dann aber hatte dieses Luftschiff dabei geholfen den Planeten zu retten. Heute lagen die Stühle kreuz und quer, der Monitor an der Wand war zersplittert, die Beleuchtung ohne Energie. Hier und da wuchsen bereits kleine Pflanzen mit zarten Blüten aus den Wandvertäfelungen. In einigen Winkeln nisteten bereits Vögel, die Natur des Planetens hatte das Schiff nach und nach zurückerobert.


Nun dachte er immer wieder an das, was vor vier Jahren passiert war. Es ließ ihm einfach keine Ruhe.


"Aeris," flüsterte er und schaute dabei zum Sternenhimmel empor, der durch einen großen Riss in der Hülle sichtbar war.


"Du wolltest hier so gern einmal mitfliegen. Es tut mir leid, das ich dir diesen Wunsch nicht mehr erfüllen konnte, hörst du...? Ich.. ich mache mir immernoch solche Vorwürfe."


Er stockte und kniete nieder, während er seinen Blick wieder zum Himmel richtete.


"Du allein hast versucht den Planeten zu retten, und bist dabei gestorben. Warum nur. Warum?"


Er sah, wie Tiny Bronco abhob und mit einem sirrenden Geräusch am Nachthimmel verschwand. Dann setzte er sich auf die Reste des Tisches und betrachtete sein Schwert, das immer bei sich trug: Der Griff enthielt nur noch vier Materias, die übrigen hatten sie entsorgt: Den Gewittersturm und den Vierfachzauber, eine Beschwörung sowie die Unterwassermateria.


"Wer weiß, wozu ich die nochmal gebrauchen kann," dachte er bei sich. "Man kann immerhin nie wissen."


Es war auch etwas anderes. Aeris hatte einige dieser Substanzen bis zu ihrem Tod bei sich getragen.


"Verdammt, was sitz ich hier und mach mir Selbstvorwürfe....." murmelte er und sah wieder zu Boden, wo sich sein Gesicht in einer kleinen Pfütze spiegelte.


Er hob wieder den Blick und spähte in den Nachthimmel, wo ein Komet seine Bahn zog und einen langen, hellen Schweif hinter sich ließ. Um diese Jahreszeit war er immer sehr gut zu sehen.


"Aeris," flüsterte er dabei, "Ich weiß, das du da draußen bist. Warum nur mußtest du sterben...es gibt so vieles was ich dir noch sagen wollte..."


Langsam ging er zu seinem Chocobo, der geduldig auf ihn gewartet hatte. Er stieg auf und ließ ihn ins Wasser, und lenkte ihn Richtung Norden. Er hatte einen Entschluß gefaßt.


"Es kann sicher nicht schaden sich die alte Stadt noch mal anzusehen," dachte er.


"Viele Dinge liegen bis heute im Dunkeln. Und vielleicht finde ich auch eine Lösung.. für mich....."


Mit diesem Gedanken ließ er den Chocobo antraben und genoß den Ritt in Richtung Norden, wo sich in weiter Ferne die zertrümmerten Reste des Nordkraters erhoben.




Die alte Stadt




Langsam ritt Cloud mit dem Chocobo die Treppen zur alten Stadt der Cetra herunter. Viel hatte sich nicht verändert, größtenteils war die Stadt noch wie früher, nur hatten inzwischen Archäologen der Reeve Corporation damit begonnen die Stadt genauer zu untersuchen, dazu war eine kleine Siedlung aus Containern angelegt worden, welche die Archäologen bei ihren Ausgrabungen als Wohnstätten nutzten.


Das sie mit ihrer Arbeit gut vorrankamen, bewiesen zweifelsfrei die Spuren und Kreidezeichen an den Häusern. Allerdings waren derzeit keine Ausgrabungstrupps in der Stadt.


"Teufel auch," dachte er. "Eigentlich war es ein verdammter Fehler, überhaupt jemanden von dieser Stadt zu erzählen. Aber Reeve konnte ja den Mund nicht halten. Nunja, vieleicht finden sie ja etwas neues heraus."


Mit diesen Gedanken stieg er von seinem Chocobo und ging den langen Tunnel hinter bis zu dem See, wo sie Aeris damals bestattet hatten. Er funkelte ihn verführerisch in einem hellen Licht an.


Als er das blaue Wasser erreicht und hinunterblickte, fühlte er erneut eine tiefe Trauer in sich hochsteigen, und er unterdrückte nur mit Mühe seine Tränen.


"Ach verdammt, das ist doch ungerecht," dachte er. "Wir hatten es doch schon geschafft. Warum nur..."


Langsam stieg er in das kühle Wasser und suchte aufmerksam den Grund ab. Vor ihm wurde der See schnell tiefer, er hatte wohl eine Verbindung zum Unterwasserpalast, wo Aeris damals von Sephiroth ermordet wurde.


"Sephiroth....." dachte Cloud und ballte die Faust. Doch dieser Schatten seiner Vergangenheit war nun tot.


Vorsichtig stieg er von Stein zu Stein, doch plötzlich trat er auf einen, der nur lose dagelegen hatte. Er strauchelte und platschte der Länge nach ins Wasser.


"Ver.....!" fluchte er noch, bevor er ins Wasser tauchte. Gerade wollte er sich aus dem Wasser ziehen, als ihm ein grünes Schimmern am Boden auffiel: Es schimmerte so hell.....und so verlockend. Lange war es her, das er darin gelegen hatte, und angenehm war es nicht gewesen.


"Der Lebenstrom," flüsterte er leise. Er holte tief Luft, ein eigentlich unnötiger Vorgang, dachte kurz nach und entschied für sich.


"Ich werde zurück in den Lebenstrom gehen und vielleicht kann ich sie dort wiederfinden. Ich werde ihr sagen das es mir leid tut, und all die anderen Dinge, die ich nichtmehr sagen konnte."


Mit diesen Gedanken tauchte er ab, und sah nur noch das grüne Schimmern immer weiter auf sich zukommen, bis er es erreichte. Cloud zwängte sich langsam durch die Öffnung, spürte, wie das Wasser ihn umsprudelte und eine starke Strömung mitriß.


"Ist das mein Ende...?` dachte er noch, bevor er das Bewußtsein verlor.




Nibelheim, Tifas Haus




Tifa schreckt hoch, hielt die Bettdecke vor sich und war einen Blick aus dem Fenster. Es war noch mitten in der Nacht, die Uhr zeigte zwei Uhr zwanzig nachts. Sie tastete nach dem Lichtschalter ihrer Nachttischlampe, schaltete das Licht ein und stand auf.


Sie hatte etwas gefühlt. Etwas, was sie seit dem Erlebnis im Lebenstrom nicht mehr gespürt hatte. Nur so ein Gefühl....


"Etwas ist passiert...Cloud?!!" murmelte sie plötzlich und sprang auf.


Sie lief so schnell sie konnte in das Haus, in dem Cloud wohnte. Es war noch immer das Haus in dem er schon seit seiner Kindheit gewohnt hatte.


Als sich Avalanche damals getrennt hatten, und jeder seiner eigenen Wege ging, war sie mit Cloud, Reeve und Vincent nach Nibelheim zurückgekehrt. Zusammen mit ein paar ehemaligen Shin-Ra Mitarbeitern bewohnten sie nun als einziges noch die Stadt und Reeve leitete von hier aus auch seine Firma. Allerdings waren auch einige ehemalige Bewohner der Stadt wieder da.


Tifa stieß nun die
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