Weißt du....?

Immer schneller renne ich durch die dunkle Nacht.
Als wäre ich auf der Flucht.
Aber bin ich das nicht auch?

~Weißt du, was du getan hast?~
~Weißt du, wie sehr mir das wehgetan hat?~

Schon wieder auf der Flucht, schon wieder einfach nur vor dem Schmerz und allem anderen fliehen.
Wie schon so oft davor fliehen, wieder verletzt zu werden.

~Weißt du, was du mir angetan hast?~
~Weißt du, wie sehr ich wegen dir leide?~

Heiße Tränen laufen meine Wangen runter, vermischen sich mit dem Regen, der unaufhörlich auf mich und meine Umgebung einprescht.
Aber ich spüre es gar nicht mehr.

~Weißt du, was du getan hast?~
~Weißt du, wie sehr du mich verletzt hast?~

Ich spüre keinen Schmerz, gar nichts mehr.
Als hätte ich verlernt zu fühlen, in so kurzer Zeit.
War denn alles nur eine Lüge?

~Weißt du, was du mir angetan hast?~
~Weißt du, wie verzweifelt ich wegen dir bin?~

Mit der Zeit werde ich langsamer, spüre meine Füße schon lange nicht mehr.
Langsam nehme ich wieder meine Umwelt wahr, erkenne wieder wo ich bin.
Und Schritt für Schritt gehe ich vorwärts zum Geländer der großen Brücke, spüre das kalte Gitter an meinen halbtauben Fingern.
Mit letzter Kraft ziehe ich mich daran hoch, schwinge meine Beine übers Geländer.

~Weißt du, was du getan hast?~
~Weißt du, wie sehr ich dich dafür hasse?~

Und auf einmal ist alles vergessen.
Dann zählt nur noch der Augenblick, jetzt.
Endlich wieder frei sein.
Frei von all den Gedanken, all den Sorgen, all dem Schmerz.
Wenn auch nur für eine kurze Zeit, einfach nur fliegen.

~Weißt du, was du mir angetan hast?~
~Weißt du, dass ich dich trotzdem immernoch liebe?~

Die...