Kaito Kid trifft Red Rose - Tatort: Österreich

Snow Princess

02. Ankündigung:
14.02. (vor 2 Jahren) – 22:30 – Snow Princess


Saguru stand mit ärgerlichem Gesicht und verschränkten Armen am Museumseingang und hörte mehr, als dass er es sah, dem Motorrad hinterher. – Hier und jetzt die Verfolgung aufzunehmen, wäre vergeudete Mühe. – Durch die ganzen kleinen Gassen, die sich in der Stadtmitte befanden, kam kein Polizeiauto. – Und sein Versprechen hinderte ihn auch daran, bei den beiden im Nachbardorf aufzukreuzen.

Shinichi und Heiji sahen stattdessen auf dem Dach den weißen Gleiter hinterher, der wer weiß wo landen konnte. Sie glaubten zwar zu wissen, wer Kid wirklich war, aber das zu beweisen… Außerdem wurde ja im Grunde nichts gestohlen…

Der Museumsdirektor starrte ebenfalls in die Nacht hinaus. Er hatte plötzlich das starke Gefühl eines Déjà-vu. Etwas benommen fragte er seinen Sohn, der neben ihm stand: „Bist du dir sicher?“ „Ja“ antwortete dieser. „Und das soll vor 2 Jahren passiert sein?“ „Aber ja doch“ bestätigte sein Sohn nochmals. „Du hast es mir damals erzählt gehabt. – Kannst du dich wirklich nicht mehr daran erinnern?“ Doch der alte Mann schüttelte seinen Kopf: „Nein…“ „Aber du kannst dir doch sonst jedes Gesicht und jedes Ereignis merken…“ meinte sein Sohn daraufhin verwirrt. „Ja“ gestand dessen Vater. „Ich kann mich an alles erinnern. – Nur an diesen einen Tag nicht… Es ist, als hätte ich da ein Blackout. – Als ob ich diesen Tag nie erlebt hätte…“
Fassungslos schüttelte sein Sohn den Kopf. Er konnte sich doch an alles erinnern, was ihm sein Vater damals erzählt hatte. – Selbst die Polizisten, die damals dabei waren, wussten von nichts mehr. Nur noch er konnte sich daran erinnern, was vor 2 Jahren geschah…

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14.02.
Als der Direktor des Museums pünktlich 07:00 Uhr in sein Büro kam, bemerkte er zwei Briefumschläge auf seinem Schreibtisch. Neugierig überprüfte er sie kurz und murmelte dabei: „Hm… Kein Absender und nur mein Name, als Empfänger…“
Er rief seine Sekretärin und wollte von ihr wissen, ob sie die Briefe hingelegt hätte und von wem sie denn wären. Doch er bekam von ihr nur ein Kopfschütteln: „Ich habe sie Ihnen nicht hingelegt.“ Verwundert fragte er: „Und wie kommen sie dann hierher?“ Doch die schulterzuckende Sekretärin meinte nur: „Tut mir leid. Das weiß ich nicht.“
Der Direktor schickte seine Sekretärin wieder weg, setzte sich auf seinen Schreibtischstuhl und öffnete einen der beiden Umschläge. – Seine Augen weiteten sich und er fauchte: „Was ist DAS denn?“ Voller Neugierde öffnete er schließlich auch den anderen. – Er glaubte seinen Augen nicht zu trauen. „Ich fasse es nicht!“ schrie er, woraufhin seine Sekretärin ins Zimmer kam und ihn fragte, ob alles in Ordnung sei.
Seine Antwort kam rasch: „Rufen sie die Polizei an! Sie sollen jemanden vorbeischicken! SOFORT!“ Mit einem erschrockenen „Jawohl!“ ging diese gleich wieder ins Vorzimmer und wählte die Nummer der Polizei, während der Direktor die 2 Kärtchen aus den Umschlägen auf seinen Tisch warf.

»Ich werde mir erlauben, am heutigen Tage OESS, Ihre spiegelblanke, weiße Hoheit an mich zu nehmen.

Hochachtungsvoll, Kaito Kid.«


»14.02. – 22:30 Uhr – Snow Princess

Red Rose«


„Zwei Ankündigungsschreiben?“ fragte der leitende Kommissar ungläubig nach. „Ja…“ seufzte der Direktor. „Für ein und denselben Tag?“ Ein niedergeschlagenes „Hm“ kam als Antwort. „Meint der mit >weiße Hoheit< etwa auch ihre >Snow Princess< ?“ Der Direktor nickte nur betrübt: „Ja, das nehme ich an.“
Der Kommissar hielt beide Karten gegen das Licht und sagte mehr zu sich selbst: „Hm… Fingerabdrücke werden die bestimmt nicht hinterlassen haben… Was wohl >OESS< bedeutet?“ Die Sekretärin, die ihrem Direktor seelischen Beistand leistete, meinte: „Wenn man einen Spiegel davor oder dahinter halten würde…“ Der Kommissar schaute irritiert und fragte sie: „Wie meinen Sie das?“ Überrascht sah sie ihn an: „Na, >Spiegel< steht doch in dieser Ankündigung.“ „Höh? Sie meinen wohl >spiegelblank< ?“ korrigierte der Kommissar. Sie seufzte: „Na, wenn sie meinen…“ Der Direktor mischte sich ein: „Ach, lassen Sie den Kommissar doch in Ruhe seine Arbeit machen. – Ich weiß ihre Führsorge ja zu schätzen, aber das müssen wir der Polizei überlassen…“ Er tätschelte dabei auf ihre Hand. Mit einem ernsten Gesichtsausdruck sagte sie schließlich: „Ganz wie Sie meinen, Herr Direktor.“

Der Sohn des Direktors wurde in der Zwischenzeit verständigt und er kam auch so schnell er konnte, um seinem Vater zu helfen. – Doch außer ihm gut zuzureden und ihm einzureden, dass die Polizei alles im Griff habe, konnte er nichts machen.

Es war schon 12:00 Uhr, als sich Rose und Robin in einem Café trafen.
„Du meine Güte! Der alte Herr hat sich da aber ganz schön erschreckt“ meinte Rose. Robin, die gerade ihren Cappuccino trank, setzte kurz ab, um zu antworten: „Tja… Das ist Pech. Wer hätte auch damit rechnen können, dass wir Konkurrenz bekommen?“
Nach einer kurzen Pause fragte Rose: „Hast du schon vorher mal was von diesem Chaoten-Kid³ gehört?“ „>KAITO Kidspiegelblanke, weiße Hoheit< .“ „Das sagt nicht viel darüber aus“ meinte Rose, nachdem sie eine Weile darüber nachgegrübelt hatte. „Hm“ bestätigte ihre Freundin nachdenklich.
„Ich würde mal sagen: Lassen wir uns überraschen“ sagte Robin, indem sie vom Stuhl aufstand. „Ja. DU hast gut reden! ICH bin ja auch diejenige, die den Schaden hat, wenn was schief läuft“ meinte Rose zynisch. Robin kicherte: „Keine Sorge. – Ich habe da was Schönes für dich.“ Und mit diesen Worten gab sie ihr eine kleine Phiole. Sie beugte sich zu Rose, die noch immer auf dem Stuhl saß und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Dann ging sie und ließ Rose verwirrt am Tisch zurück.
*Soll ich dieses Zeug wirklich einsetzen?* fragte sie sich, da sie schon allein beim Gedanken daran Gewissensbisse bekam. *Na mal sehen… Vielleicht stellt sich die Frage ja auch gar nicht.* Tief ausatmend entfernte auch sie sich vom Café, nachdem sie den Kellner bezahlt hatte.

Ab 22:15 Uhr waren alle Beteiligten angespannt. Der Direktor stand mit seinem Sohn und seiner Sekretärin an der Seite des Raumes, in dem sich unter anderem 2 Elfenbeinstatuen befanden. – Die eine war mit zwei Rubinen und einem großen Diamanten versehen, wohingegen die andere zwar auch einen großen Diamanten besaß, aber statt der Rubine schmückten sie zwei Saphire.

Nur noch ein paar Sekunden, bis zur angekündigten Tatzeit. – Es war so ruhig, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören können. – Drei der Anwesenden grinsten überlegen in sich hinein: *Na komm schon! Zeig doch, was du drauf hast!*

Um Punkt 22:30 Uhr ging das Licht aus, woraufhin sämtliche Polizisten sofort ihre Taschenlampen zückten. – Sie hörten, wie das Glas der Vitrine zersprang und leuchteten sofort dorthin. Sowohl die Sekretärin, als auch ein Polizist standen neben der zersplitterten Vitrine und griffen gerade nach den Statuen.
Zwei Polizisten feuerten ohne Vorwarnung auf die beiden Diebe, die sogleich zur Seite sprangen. – Doch das nützte nicht viel, denn alle beide bekamen einen Streifschuss ab. – Die Sekretärin legte blitzschnell ihre Verkleidung ab und enthüllte so ihr wahres Gesicht. – Ein junger Mann im schneeweißen Anzug stand nun an ihrer Stelle.
Auch der Polizist riss sich die Verkleidung vom Körper. – Stattdessen stand nun eine junge Frau in schwarzen, enganliegenden Sachen da.
Die Polizisten stutzen kurz. – Dann schrie der leitende Kommissar: „Ihr seid verhaftet! – Los, Jungs, schnappt sie euch!“ Die Angesprochenen rannten auf die Diebe zu, woraufhin diese auf das große Fenster zurannten. – Doch die Polizei war schneller und stellte sich schützend davor. „Verdammt“ knurrten beide gleichzeitig.
Kurz darauf waren sie eingekreist und die ersten Polizisten stürmten auf sie ein. – Die Diebe konnten diese zwar abwehren, doch sie konnten nicht allen ausweichen. – Und so entstand eine schöne Prügelei…

„Du meine Güte! – Alles muss man selbst machen!“ zischte der Sohn des Direktor und stürzte sich ebenfalls ins Getümmel. – Doch er half nicht den Polizisten, sondern schlug die, die er erwischen konnte, von hinten nieder.
Als er Red Rose erreichte, schrie er: „Zerbrich die Phiole!“ – Rose gehorchte, indem sie das Gefäß auf den Boden warf und anschließend darauf trat.
Ein beißender Geruch strömte heraus und verteilte sich im ganzen Zimmer. Alle husteten und mussten sich die Hand vor die Nase halten, da niemand eine Gasmaske mithatte. – Noch nicht einmal die Diebe selbst.

Rose und der Direktorsohn schubsten die Polizisten, die ihnen im Weg waren, beiseite und stürmten, an dem Direktor vorbei, aus dem Raum.
Kid dagegen floh die Treppen hoch, um aufs Dach zu gelangen.

Nachdem sich der Geruch verzogen hatte, rannte auch der Direktor nach draußen. – Doch er hörte nur noch das Geräusch eines Motorrades.
Er seufzte und sah dabei zum Himmel hinauf. – Ein weißes Dreieck konnte er dort noch ausmachen. – Er seufzte erneut.

Eine Stunde später rief er nochmals seinen Sohn an. – Doch der wusste noch nicht einmal was von dem angekündigten Raub. – Sein Vater erzählte ihm alles. – Jedes kleinste Detail, was er sich merken konnte. – Sogar, dass die beiden Diebe angeschossen wurden. – Sein Sohn wollte sofort zu ihm kommen. – Doch sein Vater meinte daraufhin nur: „Ach, lass gut sein… Nun ist sowieso alles zu spät… Die beiden Statuen wurden gestohlen…“ „Oh nein! Ich komme zu dir! Ich fahre noch heute los, Paps!“ Diese Worte ließen keinen Widerspruch zu. – Er machte sich sichtlich Sorgen, um seinen Vater. – In so einer Situation konnte er ihn
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